Ich musste gestehen das ich Angst hatte als ich die dunklen Gassen an mir vorbei ziehen ließ.
Es kam sogar so weit, dass ich mir einbildete irgendwelche Gestalten zu sehen die sich in den Gassen herum trieben und mich heimlich beobachten.
Ich zuckte zusammen, als ich plötzlich einen Stein auf dem Boden fallen hörte.
Erschrocken zog ich die Luft ein, und drehte mich um.
Doch zu meiner Verwunderung sah ich niemanden.
Meine Panik wuchs mit jeder Sekunde, als ich einige Sekunden an Ort und Stelle stehen blieb, und mich kaum traute zu Atmen, und meine Augen durch die Gegend wandern ließ.
Wo hatte sich derjenige versteckt?
Ich hatte Angst das wenn ich meinen Kopf drehte, ich etwas oder jemanden sehen würde von dem ich nicht erfreut wäre, und tat das wahrscheinlich dümmste was ich hätte tun können.
Ich drehte mich um und lief weg. Feige wie ein Huhn lief ich durch die Straßen, und hatte damit meinen Gegner den Rücken zugekehrt. Dabei hatte mir doch Splinter extra gesagt das man seinem Gegner niemals den Rücken zukehren durfte, egal was passierte.
Und das hatte ich gerade getan. Ich war eine furchtbare Schülerin...
Ich lief solange weiter, bis mir die Puste ausging und ich stehen bleiben musste.
Schwer Atmend sah ich mich um, doch niemand schien mir gefolgt zu sein.
"Oh Gott..."
Ich stützte mich mit der Hand gegen der Hausmauer und schluckte. Mein Hals war Staubtrocken.
Ich ging in einem schnellen aber normalen Gang weiter, und verließ mich dieses mal auf mein Bauchgefühl.
Wenn ich spüren konnte das der Ninja in der Kanalisation war, dann würde ich es doch auch merken wenn er irgendwo hier wäre, oder?
Anscheinend hatte ich nur diese eine Gabe, zu wittern wo Gefahren lauerten.
Den Rest des Weges ging ich mit einem mulmigen Gefühl, und dem schlechten Gewissen entlang.
Ich war froh als ich den Gullideckel erkannte, und sah mich noch einmal genaustens um. Doch so sehr ich mich auch anstrengte, ich konnte niemanden sonst außer mir sehen.
Ich stieg in das Versteck und ging den dunklen Tunnel entlang.
Das regelmäßige Tropfen des Wasser fing an mich zu beruhigen. Bestimmt hatte ich mir das nur eingebildet... jedenfalls versuchte ich mir das einzureden.
Ich ging weiter, und war froh als ich den blassen Lichtschimmer entdeckte, welches darauf hinwies das dort jemand wach war.
Ich lief die letzten Meter, und stieg durch das Gerüst welches mich immer an den Eintrittsrohren in Wasserparken oder Freizeitparks erinnerte.
Vor dem Fernseher saß Mikey und sah sich eine Sendung an. Raph saß auf der Bank und blätterte in einem Comic Heft herum.
Ich merkte wie ich wieder nervös wurde. Plötzlich hatte ich ein schlechtes Gewissen weil ich so spät zu ihnen kam, nur weil ich Hausarrest hatte. Ich hätte schließlich einfach warten können...oder?
"Hey, na du Verbrecherin?"
Raph's Lachen schallte durch den hohen Raum.
Er stand auf und winkte mich zu sich.
"Na was, du brauchst kein schlechtes Gewissen zu haben. Ich bin sogar beeindruckt, hätte nicht gedacht das du tatsächlich zu uns kommst. Bist wohl doch nicht so brav wie ich dachte."
Ich lächelte schief.
"Ich stecke voller Überraschungen."
Mein Herz fing wieder an zu flattern, als sein Blick auf meinen traf.
"Hey Mika! Willst du mit mir Friends schauen?"
Ich lächelte.
"Vielleicht später, okay? Ich glaube Splinter wartet sicher schon auf mich."
"Ach ja stimmt, okay."
Er richtete seinen Blick wieder wie hypnotisiert zum Bildschirm.
"Splinter ist mit Leo im Dojo wie immer. Du kannst einfach rein gehen."
Raph zeigte hinter sich.
"Okay, danke."
Ich warf ihn einen warmen Blick zu und ging dann in die Richtung des Dojo's.Ich atmete durch und zog die dünne Trennwand ein Stück zur Seite.
Mein Blick fiel auf Leo und Splinter, Leo verbeugte sich traditionell vor seinem Meister.
Ich lächelte, als er sich umdrehte und mich kurz verwundert ansah.
"Hey...Raph meinte ich kann einfach rein kommen..."
"Ja, wir sind so wie so fertig....Sag mal ist alles gut? Du wirkst ein wenig verwegen?"
Fragte er mich.
"Hm? Oh nein, es ist nur die Einbildung, ich hab an jeder Ecke irgendwelche Gestalten gesehen..."
Ich winkte ab und lächelte.
"Und du bist dir sicher, dass du dir das eingebildet hast?"
Ich nickte.
"Ja, es ist alles in Ordnung."
"Na gut... falls du dir gar nicht sicher bist brauchst du nur bescheid zu sagen und jemand von uns begleitet dich zurück..."
Ich musste lächeln. Er kümmerte sich wirklich rührend um die Leute. Abe rich wollte auf keinen fall das irgendwer mit mir mit kam nur weil ich mir etwas eingebildet hatte. Also winkte ich ab.
"Das ist echt lieb von dir, Leo. Wenn was ist, ich habe ja eure Nummer."
Er lächelte und legte kurz die Hand auf meiner Schulter, eher er den Raum verließ.
Jetzt war ich alleine mit Splinter, dieser mich mit einem stechenden Blick musterte.
"Ich habe von deiner Gabe schon gehört. Du konntest auch den Ninja spüren, der hier sein Unwesen trieb..."
Fing er an, und machte eine Handbewegung mich zu setzten.
Ich setzte mich wie er im Schneidersitz auf dem Boden, und sah ihn an.
"Naja eine Gabe würde ich das nicht nennen...vermutlich war es einfach nur Zufall gewesen das der Ninja dort war, und ich dachte mir würde jemand folgen..."
"Du bist ein sehr bescheidenes Mädchen. Aber ich glaube tatsächlich daran das du so etwas wie einen siebten Sinn oder dergleichen hast."
Splinter sah mich an, und strich sich über seinen dünnen Ziegenbart als er anfing zu reden. Seine Ohren zuckten manchmal kurz, oder sein Schweif fegte über den Boden. Ich bewunderte sein Wesen, da ich es tatsächlich immer noch nicht glauben konnte was alles in der Natur möglich werden konnte. Und das es Mutanten gab, die unentdeckt unter uns leben, von denen wir keine Ahnung haben das sie existieren...
"Manche Menschen sind mit einer Gabe gesegnet wurden, die für sie selber erst viel später oder gar nicht sichtbar wird. Davon rede ich nicht nur von Handwerklichen Geschick, sondern wie in deinem Fall der Sinn für die Gefahr. Das kann sehr nützlich sein, vor allem jetzt wo unsere Feinde offensichtlich auch hinter dir her sind..."
Er blickte abwesend zur Seite.
"Kann man diesen Sinn den... ich weiß auch nicht. Schärfen?"
Fragte ich jetzt.
"Ja, aber das braucht Zeit und Geduld. Ich kann dir dabei helfen wenn du möchtest. Doch als erstes sollten wir uns auf deiner Kunoichi Ausbildung konzentrieren. Falls doch etwas ist, kannst du dich wenigstens verteidigen wenn niemand sonst von uns zur Stelle sein kann."
Ich nickte und lächelte.
"Natürlich. Es ist übrigens sehr nett das Ihr mich so spät noch unterrichten wollt..."
"Für uns ist die Nacht wie der Tag. Außerdem kann etwas Abwechslung nicht schaden."
"Ach ja stimmt...."Wir fingen also an uns vorzubereiten. Jedenfalls ich, denn vor dem Training sollte ich mich immer Strecken damit ich mir nichts klemmte oder dergleichen.
Als es dann zum Anfang kam, sollte ich zuerst die alten Schritte vorführen, bevor ich mit den neuen anfing.
Ich rief mir diese zurück ins Gedächtnis und konzentrierte mich nur auf das jetzt. Meine Sorgen über das Auffliegen, und die seltsamen Gefühle gegenüber Raphael, verschwanden für den Moment indem ich in meinem Element war.
Splinter zeigte mir dieses mal wie ich das Gewicht am besten Verlagerte, damit ich nicht zu viel Zeit zum Ausweichen benötigte.
"Der Vorteil bei dir ist, das dein Schwerpunkt in den Hüften liegt. Das liegt daran das du anders gebaut bist als ein Mann zum Beispiel. Bei den Männern liegt der Schwerpunkt in der Brust, und somit ist es etwas schwieriger sein Gewicht zu verlagern. Also: nutze deine Vorteile!"
Sagte er und nahm seinen grünen Stock als Berichtigung meiner Haltung. Er hob meine Arme mit diesen etwas höher, und stellte sich vor mir. Dabei nahm er die gleiche Haltung an und sah mir in die Augen.
"Versuche meinen Schlag abzuwehren."
Sagte er jetzt, und ließ mir nicht einmal Zeit um zu nicken, denn er schlug schon los. Aus Reflex schob ich seinen Arm zur Seite, was grundsätzlich richtig war, doch ich versteifte mich und fiel aus meiner Haltung.
Er setzte zu einem erneuten Schlag an, diesen ich nicht ausweichen konnte, und wurde an der Schulter getroffen.
"Wie du siehst, hast du zu viel Zeit zum ausweichen und zum balancieren verbraucht. Im Kampf zählt jede Sekunde. Jetzt nimm noch einmal Stellung an, dieses mal weichst du aber nur mit dem Oberkörper aus. Versuche dich nicht vom Fleck zu rühren..."
Ich tat was er sagte, und bog mich in die Richtung. Leider war ich dort auch ein wenig wackelig zu Gange, doch nach einigen versuchen hatte ich es dann besser drauf und konnte ausweichen ohne mich mit den Beinen zu bewegen.
Als nächstes sollte ich mit den Schritten die ich gelernt hatte, einen echten Angriff abwehren und zuschlagen.
Mir wurde etwas bange, aber ich redete mir ein das es nur ein Versuch war.
Als er angriff, merkte ich schnell wie sehr man sich konzentrieren musste um keinen Fehler zu machen.
Ich fiel oft auf dem Boden, stand aber jedes mal wieder auf. Die Wunde an meiner Hand fing an zu pochern, aber ich ignorierte das ziehen. Schließlich war das auch eine Sache mit der ich klarkommen musste. Wenn ich im Kampf schlimmer verletzt wurde, musste ich mich trotzdem zusammenreißen.
Mitten im Kampf hörte ich plötzlich Donnie rufen.
"Raph, komm her, wir haben ein Problem!"
Ich sah mit den Augen zur Seite, und konnte Raph verschwinden sehen. Stand er etwa die ganze Zeit dort und hat uns beobachtet?
Kurz darauf fiel ich zum bestimmt zehnten mal auf den Hintern, und verzog das Gesicht.
"Ich weiß, von nichts ablenken lassen. Mein Fehler."
Sagte ich noch bevor er überhaupt etwas sagen konnte.
Ich fragte mich jedoch welches Problem die Jungs hatten...
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Bis zum Nächsten Kapitel ♡♡♡
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Burning Lie ( A TMNT 2012 Fanfiktion )
FanfictionMika traf in einer verhängnisvollen Nacht auf vier mutierte Schildkröten. Sie weiß ab diesem Zeitpunkt aber nicht, dass ihr einer der vier Schildkröten das Leben schwerer macht, als sie es gebrauchen kann... Eine Geschichte über ein Mädchen was über...