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Ich wachte auf und rieb mir schläfrig die Augen. Ich war direkt eingeschlafen und traumlos in einer Position eingeschlafen wobei mir ein Arm weh tut. 
Ich streckte mich lang aus und sah mich dann im Raum um. Raphael saß noch immer auf der Bank und schlief. Warum saß er immer noch hier und war nicht wie die anderen schon längst in sein Zimmer gegangen?
Ich stand auf und ging zu ihn.
"Raphael?"
Vorsichtig berührte ich ihn am Arm und rüttelte ihn. Die Kratzer an seiner Wange stachen so rot wie seine Maske hervor. War4um hatte er nur so etwas dummes gemacht?
"Raphael? Steh auf."
Sagte ich noch einmal, als er plötzlich hochfuhr und mich so erschrak das ich zurück stolperte.
Raph sah mich erschrocken an bevor er sich wieder beruhigte und sich räusperte.
"Du hattest einen Alptraum..."
Stellte ich fest, als wenn er das nicht selber wüsste.
"Ähm...ja hatte ich."
Sagte er jetzt, räusperte sich und wich meinen Blick wieder aus.
"Ist es wegen gestern?"
Fragte ich und sah ihn durchdringend an.
"Ähm...ja schon irgendwie. Es war..."
Er stieß die Luft aus.
"Furchtbar."
Mein noch so gleichgültigen Blick den ich mir aufgebaut hatte, wechselte in Besorgnis um, und sofort ging ich zu ihn und beugte den Kopf, da er seinen gesenkt hatte.
"Wenn du darüber reden willst, dann bin ich hier. Ich hatte auch furchtbare Alpträume- wie fast jede Nacht."
"Hast du auch geträumt das einer von uns stirbt? Denn glaub mir das ist das schlimmste..."
Sein Blick wirkte erschrocken, als wenn ihn die Wörter nur heraus gerutscht wären. Doch er hielt seinen Blick stand, und ließ mich eine Weile lang in der Stille zurück.
"In der Vergangenheit ja. Jetzt gerade nicht. Deine Brüder sind strak, genauso wie Splinter. Wenn einer drauf geht dann ihr alle zusammen."
Ich musste zugeben mein letzter Satz trug nicht gerade der Aufmunterung bei, aber bevor ich mir noch etwas anderes ein fallen lassen hätte können, sprudelte er auch schon los.
"Es war keiner der anderen oder Sensei, auch nicht Casey oder Spike oder sonst wer. Es warst du verdammt!"
Er zeigte mit dem Finger auf mich, doch ballte dann seine ganze Hand zur Faust als wenn er gleich in etwas hinein schlagen wollte.
Sprachlos wie ich war, konnte ich nicht anders als ihn anzustarren. Er wirkte so verzweifelt, so hilflos als wenn er befürchtete sein Traum würde die Wirklichkeit werden wenn er nichts dagegen unternahm.
"Ich- ich hatte ja schon viele solcher Träume, und alle waren schlimm gewesen. Aber der war am schlimmsten von allen...ich-ich habe gesehen wie du leblos dort lagst und-"
Bevor er sich noch weiter hineinsteigern konnte, nahm ich ihn in den Arm.
Sofort stieg mir die Hitze in den Wangen, aber ich drückte ihn nur noch fester an mich. Wie oft wollte ich ihn schon umarmen, aber hatte mich nie getraut. Jetzt konnte ich es, obwohl ich eine Abreibung von ihn bekommen hatte. Aber selbst das würde mich nicht daran hindern ihn immer noch zu lieben. Und wie es sich in diesen Moment anfühlte, würde ich es auch immer weiter tun. Casey sagte das man mit der Zeit anfängt damit umzugehen und damit zu leben. Aber im Moment fühlte es sich schrecklich an etwas zu haben, was nicht deins war.

"Ich werde nicht sterben."
Sagte ich knapp.
"Ganz egal was deine Träume dir sagen, ich habe vor noch eine Weile zu bleiben."
Er erwiderte stumm die Umarmung, während ich mir den Kopf zermaterte was ich zu ihn sagen könnte, damit er diesen verdammten Traum wieder vergaß.
Plötzlich zog er mich zurück als wäre ihn wieder eingefallen das die Situation immer noch komisch zwischen uns war. 
"Ich hoffe es, denn wenn das passiert kann ich nicht einfach wieder aufwachen."
Ich lächelte gequält.
"Nein, dass wird nicht passieren. Du weißt ja wie Träume sind, sie zeigen unsere Ängste. Aber...es ist nett das du mich offensichtlich doch ein wenig mögen musst- sonst hättest du nicht von mir geträumt."
Fügte ich hinzu, und biss mir auf die Lippen. Er wusste nicht was er dazu sagen sollte, weshalb ich mich einfach umdrehte und ging. Ich weiß ich hätte das vielleicht nicht sagen sollen, aber ich konnte mir diese Anmerkung nicht verkneifen, denn es war doch wahr wenn man ehrlich ist. Ich dachte für ihn wäre ich nur eine weitere Person die von seiner Existenz wusste, und bei ihnen übernachtete solange bis der ganze Spuk vorbei war.
Der Tag verlief ansonsten seltsam ruhig, denn jeder schien in seinen eigenen Gedanken versunken zu sein. Selbst Mikey saß dieses mal nicht vor dem Fernsehen, oder spielte etwas an seinen alten Game Boy. Er lag auf der großen Reifenschaukel und wippte hin und her. Leo war die ganze Zeit bei Splinter und Donnie saß in seinen Labor und tüftelte an einen Plan den ich nicht verstand. Raph war in seinem Zimmer verschwunden, und ließ sich nicht blicken. 
Ich hingegen saß auf der Betonbank und grübelte die ganze Zeit vor mir hin, ging umher, oder trank Wasser, nahm meine Medizin und grübelte erneut. 
Es war nicht zum aushalten, weshalb ich mich entschloss allein los zu ziehen und mir einen Ort zu suchen an dem ich alleine war. Also zwang ich mich durch die dunklen Gänge der Kanalisation zu laufen, nahm aber eine kleine Taschenlampe aus Donnie's Labor mit. Das kalte, weiße Licht fiel auf die rauen dreckigen Wände, und ließ ein mulmiges Gefühl in mir aufkommen.
Ich stampfte weiter durch die Tunnel bis ich in einem Bereich ankam an den ich Mikey schon öfter's Skateboarden gesehen hatte. 
Hier war es ruhiger, und ich war allein. 
Ohne Grund war ich nicht hier her gekommen. Ich hatte ein Ziel. 
"Gut okay...ich schaffe das schon."
Ich knipste die Taschenlampe aus und steckte sie in meiner Hosentasche zurück. Hier schien seltsamerweise von irgendwo Licht hindurch, deshalb war der Raum so hell das ich mich gut drin zurechtfand.
Auch wenn mich der Husten nervte, wollte ich nicht mehr Tatenlos rumsitzen sondern etwas sinnvolles tun. 
Also rief ich mir so gut es ging die Dinge zurück ins Gedächtnis die ich bei den vieren gesehen hatte. Die Dinge die ich bei Shredder angewandt hatte, und kombinierte sie mit Sachen die ich mir selbst dazu dichtete.
Ich wollte besser werden, damit ich das nächste mal mit den anderen mithalten konnte. Ich wollte nicht immer diejenige sein, die immer zurück blieb, oder auf der man aufpassen musste. Ich wollte mich selbst wehren können.
Und obwohl ich manchmal eine Pause einlegen musste da mein Hals ganz trocken und kratzig wurde, machte ich einfach weiter und merkte gar nicht wie die Zeit verging...









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Bis zum Nächsten Kapitel ♡♡♡

Burning Lie ( A TMNT 2012 Fanfiktion )Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt