"Also, ich hoffe das endet nicht alles im seltsamen Smalltalk, also..."
Raph sah mich von der Seite an.
"Erzähl mir etwas interessantes. Irgendetwas was du erlebt hast oder so was."
"Naja ich habe nicht so viel spannendes erlebt wie du..."
Fing ich an, und wich seinem Blick aus.
"Komm schon, es muss ja nichts spannendes sein. Ist was lustiges passiert?"
Fragte er nach.
Ich blickte auf meine Schuhe und lächelte.
"Ich bin wollte mal jemanden die Tür aufhalten, dabei war das der Eingang also sind mindestens drei Leute in mir rein gelaufen..."
Sagte ich, als Raph plötzlich zu lachen anfing.
"Wow...also ich bin sprachlos. Ich dachte es kommt etwas...naja."
Ich sah zu ihn.
"Nicht so dummes? Ja ich weiß. Aber wie gesagt ich habe nicht so viele Geschichten die ich erzählen könnte. Wenn dann sind es nur dumme, tollpatschige Sachen über die man den Kopf schütteln könnte."
"Naja ich habe auch nicht sonderlich viel erlebt bevor wir raus gehen durften..."
Fing Raph an.
"Wann durftet ihr denn nach draußen?"
Fragte ich ihn jetzt, und hoffte das es keine zu persönliche Frage war.
"Mit 15, also noch nicht allzu lange her. Davor mussten wir immer dort unten bleiben und was glaubst du wie langweillig es manchmal war. Aber wir haben das beste daraus gemacht. Mikey und ich haben meistens die Kanalisation erkundet, und haben dort immer gespielt..."
Er lächelte bei der Erinnerung, und auch ich musste daran denken wie zwei kleine Schildkröten Brüder durch die Kanalisation streiften und spielten wie die Kinder aus meiner Welt.
"Ich hätte auch gerne ein Geschwisterteil..."
Sagte ich und sah in den Himmel. Die dunklen Wolken verzogen sich etwas und ließen die Sterne hervor kommen.
"Glaub mir du würdest es bereuen..."
Raph sah zu mir und schüttelte den Kopf.
"Versteh mich nicht falsch ich liebe die drei Schwachmaten, aber trotzdem könnte ich sie manchmal umbringen. Dabei sind sie all das was ich habe..."
Ich wurde hellhörig und beobachtete ihn von der Seite. Zum ersten mal schien es so als hätte er ein kleines Stückchen von seiner Fassade die er immer versteckte, gezeigt.
Doch so schnell wie seine Fassade bröckelte, desto schneller fing er sich wieder.
"Am liebsten würde ich Leo mal gehörig auf den Schädel boxen. Er hält sich immer für den klügsten..."
Da war er wieder, der gute alte Raph.
Doch ich fand es toll das er mir ein kleines Stückchen offenbart hatte, und lächelte.
"Darf ich was fragen?"
"Ja klar."
Meine Hand die zur Pizza wanderte, zog ich wieder zurück. Was kam denn jetzt?
"Warum hast du eigentlich nicht so reagiert wie die anderen als du uns zum ersten mal gesehen hast?"
Ich war für den ersten Moment baff, doch fing mich zum Glück schnell wieder.
"Äh...weiß nicht ich fand euch nicht gruselig oder so etwas. Außerdem hast du mich doch gerettet, oder...ihr."
Raph lächelte nur, und nahm sich ein Stück der Pizza.
Ich tat es ihn gleich und biss in das schon kalt gewordene Stück hinein. Die Schärfe machte sich auf meiner Zunge breit, und der Geruch des frischen Teiges erfüllte meine Nase. Ich hatte bis jetzt nicht gewusst das ich Hunger hatte.
Ich war froh das er die Pizza mitgebracht hatte, so musste ich weniger reden.
Ich würde zwar gerne mit ihn reden, ihn alles fragen was mir so auf der Zunge lag. Aber ich traute mich nicht, und dazu musste ich mit ihn erst noch warm werden, um ihn all das Fragen zu können.
Bis jetzt musste ich mich also darauf beschränken einfach mit ihn hier auf dem Dach zu sitzen und die Aussicht zu genießen. Oder ihn dumme Alltags-Geschichten zu erzählen.
Nach einiger Zeit der Stille, suchte ich nach etwas um die Stimmung etwas aufzulockern. Prompt kam mir der Gedanke an ein Thema was uns beide gefiel in den Kopf, und ich sah zu ihn.
"Sag mal, du magst doch auch die Band Skillet oder? Du hattest bei unseren ersten Treffen mal so etwas erwähnt..."
Fing ich an.
"Ja, die sind echt cool."
Sagte er.
"Was ist dein Lieblings Song von ihnen?"
"Hmm, ich glaube Whispers In The Dark. Deiner?"
Er grinste und überlegte. Dabei wippte er mit der Hand die er lässig auf seinem Knie abgelegt hatte auf und ab.
"Ich würde fast schon sagen... Hero."
Ich lächelte.
"Cool."
Auch wenn der Anfang der Unterhaltung sehr stumpf war, wurde es besser. Wir unterhielten uns über die Dinge die wir schon immer mal machen wollten. Ich war froh etwas gefunden zu haben, worüber wir uns unterhakten konnten- so würde dieses Treffen wenigstens nicht im seltsamen Smalltalk enden.
"Ich würde gerne mal wenn es so richtig Regnet und Blitzt auf der Freiheitsstatue stehen und mir die Stadt anschauen..."
Raph gestulierte wild mit den Händen herum, woran ich erkannte das er es wirklich ernst meinte.
Ich dachte darüber nach und lachte etwas.
"Wie kommst du denn auf so was? Obwohl, eigentlich eine coole Idee."
"Ich weiß nicht, ich finde wenn es stürmt sieht die Welt gleich ganz anders aus."
Erklärte er.
"Du hast recht, dann ist das sonst so rasante Leben New Yorks plötzlich so aufgewühlt, aber trotzdem still..."
Ich sah verträumt in die Richtung der Freiheitsstatue.
"Und du? Was würdest du gerne machen?"
Fragte er mich.
Ich sah ihn an.
"Ach das ist albern..."
Er drehte sich zu mir um.
"Ne, ne du sagst mir jetzt auch was du machen wollen würdest. Schlimmer als meine Sturm Geschichte kann es nicht sein."
Ich lachte.
"Okay, okay....ich würde gerne mal auf diesen Kränen die hier so oft sind...auf die würde ich gerne balancieren wenn die Sonne untergeht... und jetzt lach bloß nicht!"
Ich hob warnend den Zeigefinger.
"Wow, anscheinend wollen wir beide unbedingt irgendwo drauf klettern..."
Sagte er belustigt.Nach einer Weile wurde es kühler, und die Stimmung ein wenig leichter.
Ich wurde etwas offener, und tatsächlich fiel es mir nicht so schwer mit Raph zu reden, wie ich anfangs gedacht hatte.
Die Zeit verflog rasend schnell, bis mir plötzlich auffiel das es schon Mitternacht oder ein Uhr morgens sein müsste.
"Okay auch wenn ich unsere Unterhaltung gerne noch weiterführen würde, muss ich jetzt wieder..."
Ich stand auf und streckte mich. Mein Hintern schmerzte von dem harten Gestein, und ich spürte wie ich zu zittern anfing.
"Ja klar, war ganz...cool gewesen."
Raph stand ebenfalls auf und schenkte mir ein seltenes ehrlich gemeintes lächeln.
"Ich sehe dich dann...heute."
Fügte er noch hinzu.
Ich starrte ihn nur mit großen Augen an.
"Ist es schon morgen...?"
"Müsste es. Mittlerweile habe ich die Zeiten im Kopf wann es hell wird. Ist so ein Ninja-Mutanten Ding."
Ich grinste.
"Gut, dann bist du ab jetzt meine wandelnde Uhr. Bis später."
Ich hob die Hand und drehte mich um. Ich spürte noch seinen stechenden Blick im Rücken, aber tat so als würde ich es nicht merken. Ich stieg die Treppe einige Latten herunter und warf noch einmal einen Blick zu ihn. Er wartete bis ich aus seinem Sichtfeld war, erst dann hörte ich einen leichten Windstoß und er war verschwunden.
Wieder unten angekommen, kletterte ich in das halb offen stehenden Fenster hinein, und sah mich in dem Stockfinsteren Raum um.
Alles war ruhig, Casey musste wohl eingeschlafen sein. Im gleichen Moment wurde mein Blick von das leuchten meiner Uhr angezogen, und die weißen Zahlen 0:07 Uhr sprangen mir entgegen.
Raph hatte recht gehabt, es war schon Mitternacht, und somit ein neuer Tag.
Ich kniff die Augen zusammen, um etwas in der Dunkelheit erkennen zu können, und zog meine Schuhe aus.
Mit einem Griff zur linken Seite tastete ich die Lampe und schaltete sie an. Ein warmes leichtes Licht erhellte den Raum. Ich entdeckte Casey wie er auf meinem Bett lag, mit dem Plüsch Frosch in den Armen und einen entspannten Ausdruck.
Ich lächelte traurig.
Es war das erste mal das ich ihn so friedlich gesehen hatte. Nicht gestresst oder aufmerksam wie er es die ganze Zeit war wenn er Zuhause war. Ich hatte es gesehen als ich ihn besucht hatte. Das kam nicht oft vor, aber wenn es mal war- dann hatte er immer diesen Blick der eine Mischung aus Angst und Alarmbereitschaft war. Er schlief wohl Nachts auch nur so halb. Ihn jetzt hier so fest schlafend zu sehen, bereitete mir gleichzeitig Freude und auch Trauer. Ich hoffte wirklich das er von dort bald weg konnte.
Ich kletterte zu ihm und legte mich ans Fußende auf die zwei Kissen und seufzte leise.
Morgen würde ich ihn alles erzählen.
Ich dachte an Raph, und musste lächeln. Für ihn war mir die Kälte draußen wert gewesen...
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Bis zum Nächsten Kapitel ♡♡♡
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Burning Lie ( A TMNT 2012 Fanfiktion )
FanficMika traf in einer verhängnisvollen Nacht auf vier mutierte Schildkröten. Sie weiß ab diesem Zeitpunkt aber nicht, dass ihr einer der vier Schildkröten das Leben schwerer macht, als sie es gebrauchen kann... Eine Geschichte über ein Mädchen was über...