Umziehen?!

7.1K 169 13
                                    

Ich kam endlich an unserer Haustür an und klingelte,da ich den Schlüssel immer noch nicht hatte. Nach einer gefüllten Ewigkeit wurde mir geöffnet und meine Mutter stand vor mir. "Warum hast du das Geld nicht benutzt? Und warum ist dein Schlüssel hier? Die Pflanzen sind fast ausgetrocknet!" War das einzige was sie sagte. Keine Begrüßung,kein Hauch von Sorge. "Falls du es wissen willst. Ich habe meinen Schlüssel einmal vergessen und genau dann seid ihr gegangen. Ihr habt mir den Schlüssel nicht gebracht,also habe ich bei anderen übernachten müssen. Fertig",erklärte ich knapp und drängte mich ins Haus,während meine Mutter mir empört nachschaute. "Bei wem übernachtet?" Ich drehte mich nichtmal um beim antworten. "Musst du nicht wissen!" Dann stürmte ich auf mein Zimmer hoch. "Claire! Warum bist du eigentlich nicht in der Schule!",rief sie mir nach. "Mister Malik hat mich nach Hause geschickt!" "Hast du was angestellt?" Ich schnaubte. Immer muss sie gleich schlecht von mir denken. "Mir geht es nicht gut!" Stille. Sie will nicht wissen was ich habe oder ob sie mir helfen kann. Typisch.
Ich lag gerade in meiner Decke eingekuschelt und schlief schon fast,als eine laute Stimme von unten erklang. "Claire! Da ist jemand für dich an der Tür!" Ich brummte missmutig. "Hochschicken!",meinte ich bloß und drückte mein Gesicht ins das Kissen. Wieso kommt Jessy immer um diese Uhrzeit,wenn ich schlafen will? Ich hörte wie jemand in den Raum trat und es kurz still blieb,bevor sich etwas neben mich setzte. Ein fruchtiger Hauch umhüllte meine Nase. Dieser Duft stammt bestimmt nicht von Jessy,denn ich weiß,dass sie einen Parfüm trägt,der leicht nach Zimt richt. "Wer bist du?",fragte ich ins Kissen rein. "Niall." Ich beruhigte mich wieder. "Geht es dir schon besser?" Ich blieb still. "Glaub schon",erklärte ich dann nach einiger Zeit und drehte mich endlich um. Ich stoß leicht gegen Niall,als ich mich auf den Rücken rollte,doch das machte ihm nichts aus. Seine ozeanblauen Augen schauten mich zutraulich an und ein Lächeln bildete sich auf seinen Lippen. "So siehst du auch aus!" "Was? Ich muss meine Haare kämmen!" Ich wollte aufstehen,doch Niall hielt mich zurück. "Neinnein! Du siehst gut aus!" Ich wurde leicht rot. Ich sitze hier mit meinem Lehrer und werde wegen ihm auch noch verlegen!
In diesem Moment kam meine Mutter rein. Ich hätte sie am liebsten rausgescheucht,aber das ging wohl nicht. An der Tür blieb sie stehen."Und was ist Ihr Name?",fragte sie Niall freundlich. Was hat sie vor? "Niall. Niall Horan",erklärte er,worauf meine Mutter schmunzelte und sich an mich wendete. "Warum ziehst du nicht zu deinem Freund Niall?" Mir klappte die Kinnlade runter. Ich warf einen Seitenblick auf Niall. Der hatte inzwischen rote Wangen und lächelte leicht zu Boden. Niall Horan,mein Musiklehrer,sitzt errötet vor mir,weil meine Mutter meinte,er wäre mein Freund. Aber jetzt mal zurück. "Er ist nicht mein Freund und wieso sollte ich ausziehen?" "Weil du langsam erwachsen werden solltest!",meinte meine Mutter leicht enttäuscht. Die Vorstellung,hier nicht mehr zu leben ist schon verlockend,aber doch nicht bei meinen Lehrern! Was rede ich eigentlich! Lehrer?! Was hat das alles mit Lehrern zu tun?! Ich vergesse jetzt mal diesen bescheuerten Beruf,den man nicht freiwillig nehmen kann. Niall sitzt hier neben mir,als wäre er mein Freund und nicht mein Lehrer.
Warum eigentlich nicht zu ihnen ziehen? Dumme Idee. Ich kann ja dann gleich zu Harry spazieren,mich in sein Bett legen und warten,dass mir alles kaputt gemacht wird. "Niall,was meinen Sie? Wie alt sind Sie eigentlich?" "21",erzählte er. "Perfekt! Kommt schon Claire. Er ist ist ein anständiger junger Mann! Zieh doch zu ihm!" "Er wohnt nicht alleine!",entgegne ich. "Er hat schon eine Freundin?" Ich schnaufte aus,um mich zu beruhigen. "Nein. Er wohnt mit 3 anderen Männern zusammen. Als WG",meinte ich.
Nialls blauen Augen drehten sich zu mir. "Du kannst aber gerne zu uns ziehen,wenn du ähm...deine Ruhe haben willst." Das letzte flüsterte er. "Warum geh ich dann nicht gleich mit Harry ins Bett!",zischte ich,"er hat es schon heute im Biologieunterricht nicht lassen können!" "Ich würde auf dich aufpassen!",murmelte er zurück. Ich schluckte. Ein kleines Wort. Entweder Ja oder Nein. "Niall hat nichts dagegen! Ich packe schonmal deine Sachen!",meinte meine Mutter und eilte zu meinem Schrank. Wo sind wir hier? Ich hab doch garnichts gesagt! Ich war kurz davor loszuschreien,hielt mich aber zurück.
Niall betrachtete mich still und ich tat das selbe bei ihm. Ich will nicht zu ihm ziehen! Erstens will ich mir Zayns Ärger ersparen und zweitens wie schon vorher gesagt,will Harry mit mir spielen. Ich seufzte. Dann mach ich mich wohl auf meinen Untergang bereit. Zu meinen Lehrern ziehen. So eine bescheuerte Idee!

***********

Ich stand mit einem Koffer vor dem Haus der jungen Männer. Ich weigerte mich rein zu gehen und niemand schafft es mich darein zu zerren. "Jetzt geh Schätzchen!",meinte meine Mutter aus ihrem Auto. "Nein danke. Ich schlafe auf der Straße oder so",murrte ich,auch Nialls Blick beruhigte mich nicht. "Ich verstehe,dass du das nicht willst,aber auf der Straße?" Ich schaute zu Boden. "Besser als Harry. Ich bleibe draußen!" "Dann bleib ich auch hier." "Nein! Du musst zu den anderen! Das ist dein Haus!",erklärte ich und stellte meinen Koffer ab. Ehe ich mich versah,war meine Mutter schon weg. Was sind das für Eltern! "Claire? Was machst du hier?" Zayn! Der junge Mann kam auf mich zu. "Meine Mutter hat mich wortwörtlich aus der Wohnung geschmiessen und jetzt soll ich hier leben",erzählte ich und als Zayn zu Niall schaute,zuckte dieser bloß mit des Schultern. "Sie weigert sich wegen Harry reinzugehen. Das verstehe ich auch. Aber sie meint,dass sie auf der Straße schläft",wiederholte er alles. Zayns braunen Augen musterten mich. "Ich lass sie auch nicht zu euch rein. Es reicht mir schon wenn Harry sie bloß anschaut",zischte er. Jemand der mich versteht! Niall natürlich auch,aber er möchte trotzdem,dass ich reingehe. "Dann ist das geklärt! Habt ihr eine Garage?" Die beiden Männer sahen mich verblüfft an. "Ist das dein Ernst?" "Besser als auf der Straße",meinte ich bloß. "Na dann. Du kommst mit mir!",entschloss Zayn ohne nachzudenken. "Ist das eine gute Idee?",erkundigte sich nun Niall,der leicht traurig schien. "Hinterfrage nicht meine Entscheidungen! Ich werde ihr schon nichts tun!",erklärte Zayn und packte meinen Koffer,um ihn dann aufzuheben. Niall blickte seinen Kollegen verblüfft an,wahrscheinlich weil er nicht angeschrien wurde. "Na gut! Aber ich komme sie besuchen!" Der Schwarzhaarige atmete kurz auf,dann seufzte er. "Aber nur du! Schlepp niemand anderen in meine Wohnung!",warnte er und zeigte mir dann,ihm zu folgen. Mit einer kurzen Verabschiedung eilte ich Zayn hinterher.

Bad TeachersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt