Kapitel 23: Judars Entscheidung

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Erneut erwachte Merisa in einem Gästezimmer in Sinbads Palast. Sie wollte sich sofort aufsetzen wurde aber wieder nach unten gedrückt.
„Du darfst dich nicht bewegen!", schrie Kougyoku und drückt sie tief in die Matratze. Merisa wollte protestieren, doch ihr kam bereits eine Person zur Hilfe.
„Lass sie sich ruhig aufsetzen, sie lag fast 3 Wochen durchgehend im Bett.", drang Sinbads beruhigende Stimme an ihr Ohr.
Der Druck von ihrer Brust verschwand. Merisa setzt sich langsam auf und lehnt sich gegen die Kopfseite des Bettes. Selbst diese alltäglichen Bewegungen brachten sie schon dazu nach Luft zu schnappen. Ihr Körper ist wirklich nicht mehr der Alte.
„Wie geht es dir?", fragt Sinbad der sich an dem anderen Ende des Zimmers befand. Er lehnt sich entspannt gegen die Wand und beobachtet jede Bewegung die von Merisa aus geht mit besorgten Blick.

„Es geht schon..", murmelt sie und lässt ihren Blick zu Kougyoku schweifen. Die Verlobte ihres Bruders saß auf der Kante des Bettes und schaute sie mit großen besorgten Augen an.
„Ich hab mir solche Sorgen gemacht! Du bist plötzlich zusammengebrochen!", ihre Hände eilen zu Merisas und drücken sie fest zusammen.
Merisa schenkte ihr ein schwaches Lächeln. Sie war wirklich erstaunt darüber wie sehr sie sich um sie sorgte.
„Es tut mir leid. Ich wollte dir keine Sorgen bereiten...". Merisas Augen wurden plötzlich wieder schwer. Sinbad schien zu erkennen, dass die junge Prinzessin von nun an viel Ruhe brauch um sich gänzlich zu erholen.
„Kougyoku, wir sollten Merisa allein lassen.". Die Angesprochene nickte und eilte zusammen mit dem König aus dem Zimmer.
Die Weißhaarige rutschte wieder zurück unter die Decke und legt sich auf die Seite. Es dauerte keine 2 Minuten bis ihre Augen wieder zugefallen waren.

Die Tage zogen ins Land und Merisa erholte sich von Tag zu Tag etwas mehr. Die erste Woche war hart. Sie hatte schon damit zu kämpfen wach zu bleiben und auch das Essen viel ihr sehr schwer. Doch dank Kougyoku und des leckeren Essen auf Sindria war auch das nach wenigen Tagen kein Problem mehr.

„Wie wäre es, wenn wir zusammen etwas spazieren gehen, Prinzessin?", fragte Sinbad der gerade in das Zimmer der Prinzessin hereingeplatzt ist. Merisa saß bereits auf der Bettkante und schaute aus dem Fenster. Sie konnte es kaum erwarten endlich wieder auf die Beine zu kommen.

Zusammen mit Sinbad spazierte sie durch die großen Hallen des Palastes. Ihre Beine fühlten sich immer noch sehr wackelig an. Als hätte man ihre Knochen und Muskeln gegen Pudding ausgetauscht.
„Wenn es zu viel wird, sag mir Bescheid. Dann trage ich dich.", Sinbads Stimme ist charmant wie eh und je. Doch Merisa lehnte sein Angebot dankend ab.
„Danke, aber ich muss langsam lernen wieder allein klar zu kommen.". Sinbad nickte ihr zustimmend zu.

Die beiden kamen schließlich in den Palastgärten an. Merisa setzte sich erschöpft auf das Geländer und schaute auf den riesigen Garten herab. Sinbad stützt sich neben sie auf das Geländer und folgte ihren Blick.
„Sinbad?", begann sie und schaute zu dem König herüber, „Du hast sicher schon bemerkt, dass etwas mit meinen Rukh nicht stimmt...oder?". Sie war sich anfangs nicht sicher wie sie diese Frage stellen könnte, also hörte sie diesmal einfach auf ihr Bauchgefühl.
Sinbad drehte seinen Kopf zu Merisa herüber. Sein Blick wirkte angespannt und er schien einen Moment über seine Antwort nachzudenken.

„Ja. Du trägst verschiedene Arten der Rukh in dir. Das ist mir schon aufgefallen als ich dich in Kou gefunden habe.".
„Mein Djinn Neo erzählte mir, dass sich die Rukh in meinem Körper bekämpfen und ich deswegen momentan so schwach bin....aber...es muss eine Möglichkeit geben wie ich diesen Prozess...aufhebe. Schließlich...", Merisa zögert für einen Moment und weicht den Blicken des Königs aus, „Schließlich ist es dir ja auch gelungen...".

Sinbad schien anfangs überrascht über ihre Worte zu sein. Er hätte nicht gedacht, dass Merisa sein kleines Geheimnis auffällt. Ein schelmischen Lächeln zierte sein Gesicht als er sich wieder aufrichtet und mit verschränkten Armen vor die Prinzessin stellt.
„Dir ist es also aufgefallen...ich bin beeindruckt.", er kratzt sich am Hinterkopf und denkt über etwas nach.
„Eine Möglichkeit diesen Prozess aufzuheben bzw mit dieser Situation umzugehen ist die Kraft der Magoi Manipulation.".
„Und wie lerne ich das? Kannst du es mir beibringen?", Merisa springt sofort auf, bemerkt dann aber dass ihr Körper für solche Bewegungen noch zu schwach ist. Sofort dreht sich alles um sie herum und sie droht, abermals, zu fallen. Doch Sinbad eilte ihr bereits zur Hilfe und fängt die Prinzessin auf.
„Nicht so stürmich.", säuselt er ihr ins Ohr und hält sie nahe bei sich. Doch Merisa verdreht nur die Augen. „Sei ruhige und zeig mir wie das mit der Magoi Manipulation funktioniert!". Sinbad konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. Diese Frau erstaunte ihn jedes Mal mehr.
„Na schön.", er lässt sie los, geht dabei sicher, dass sie diesmal auch in der Lage ist allein zu stehen und beginnt dann erst weiterzureden. „Ich kann dir nicht helfen. Du müsstest nach Reim. Dort gibt es eine Gruppe von Magoi Manipulationsexperten. Die können dir sicher helfen.". Merisa nickt und versuchte gedanklich bereits einen Zeitplan zu erstellen. Wenn sie heute noch abreisen würde, könnte sie in wenigen Wochen da sein.

Die Prinzessin von MerisantusWo Geschichten leben. Entdecke jetzt