Merisastand wie angewurzelt vor der Tür ihres Badezimmers. Ihr Herzklopfte wild und sie biss sich nervös auf die Lippe. Mit zitternder,erhobener Faust stand sie vor der Tür und traute sich einfach nichtzu klopfen, denn Judar befindet sich gerade im Badezimmer.
NachdemMerisa und Judar den Tag damit verbracht hatten sich die Stadtanzusehen, sind sie jetzt, am späten abend, endlich wieder imZimmer. Judar wollt ein Bad nehmen, natürlich mit Merisa. DochMerisa war von dieser Idee nicht sonderlich begeistert. Allein derGedanke an ein Bad mit Judar, trieb ihr die Röte ins Gesicht undließ ihr Herz fast stilstehen.
Merisa nahm also das Angebotdankend ab, doch wenige Minuten später, als der gute Judar schon inder Badewanne lag, fiel ihm auf, dass er keine Handtücher hat. DaMerisa eine gute Gastgeberin ist, wollte sie ihm sofort welchebringen, jetzt steht sie hier an dieser Tür und kommt weder vor nochzurück.
„Prinzesschen? Bist du endlich wieder da?", riefder Priester. Merisa erstarrte sofort. „Eh...ja...", stottertesie und legt ihre zitternden Finger auf die Klinke der Tür undbetrat das Badezimmer.
„Also eure Badezimmer finde ich wirklichviel besser als die in Kou.", sagte Judar.
Die Badezimmer imPalast ähnelt mehr an heiße Quellen. Mithilfe von Magie wird dasWasser dort täglich gereinigt und aufgeheizt. Allein in demBadezimmer von Merisa ist platz für mindestens 15 Personen und siehat es ganz für sich allein.
„Freut mich das es dir gefällt.",Merisa tastet sich langsam an den Magi heran, sie versucht ihm dieHandtücher zu geben, ohne dass sie dabei einen Blick riskiert.
„Mirfehlen nur die Diener. Normalerweise werde ich beim Baden mehrverwöhnt.", sprach der Magi als er seinen Hinterkopf entspannt aufden warmen Steinboden legt. Sein Körper steckt bis zur Brust in demdampfenden Wasser während er seine Arme ebenfalls außerhalb desWassers auf den Steinen liegen hat. Judar hat sein langes Haargeöffnet, es liegt verteilt auf den warmen Steinboden.
„Ichhoffe du kommst trotzdem zurecht.", als Merisa mitzusammengekniffenen Augen durch das Badezimmer läuft, bemerkt sienicht wie nahe sie dem Becken schon war.
„Sagmal, Prinzesschen?Willst du mir nicht einen Gefallen tun?", schnurrte Judar undwartete darauf das Merisa ihn ansah.
Sie stoppte sofort und nahmdie Handtücher beiseite um Judar einen misstrauischen Blickzuzuwerfen. „Kommt drauf an.".
Judar drehte sich zu derPrinzessin um und stützte sein Kinn auf seine Hand. „Wasch mir dirHaare.".
„Niemals.", sagte sie und deutet auf den Magi. „Ichmüsste zu dir ins Becken steigen und-".
„Und?".
Merisazögerte kurz. Sie spürte wie sich ihre Wangen wieder aufheizen.„Ich steige nicht zu dir ins Becken, wenn du nackt bist.".
„Istdas auch nicht der richtige Ort?", neckt sie der Magi und grinstsie dabei schelmisch an.
Merisa errötet noch mehr, als die Wortedes Magis an ihr Ohr drangen. Natürlich war ihr sofort klar was erdamit meinte.
Sie presst die Lippen aufeinander. Für einen kurzenMoment schlichen sich ungewollte Gedanken in ihren Verstand. Waswäre, wenn sie auf dieses Spiel eingehen würde? Schließlich magsie Judar wirklich sehr. In seiner Nähe zu sein beruhigt sie immerungemein. Vielleicht sollte sie es wagen?
Merisa schluck schwer.Ihr Blick wanderte zu dem Magi, der sie immer noch schelmischangrinste. Doch das schelmische Grinsen wich aus dem Gesicht desMagis als sich die Prinzessin wirklich näherte. Sie schaut verlegenzur Seite, während der Magi nicht fassen konnte, dass sie sich ihmwirklich nähert.
Sie kniet sich vor den Magi, der sie immer nochsehr gespannt anschaute.
„Und wie genau soll ich jetzt dieseMasse an Haaren waschen?", fragt sie nervös. Sie versucht zwareinen kühlen Kopf zu bewahren, doch darin war Merisa noch nie gutgewesen. Ihr zarter Rotschimmer im Gesicht verriet ihreUnsicherheit.
Judar grinste sie an und nahm etwas Abstand von Randdes Beckens. „Setzt dich an den Rand und ich zeig dir wie es meineDienerinnen sonst immer gemacht haben.". Merisa zögert kurz, tatdann aber was der Magi ihr sagt.
Sie setzt sich zögerlich an denRand des Beckens und lässt ihre Beine in das warme Wassergleiten.
„Und jetzt?", fragt sie zögerlich. Ohne etwas zusagen, schwimmt der Magi zu ihr. Er drückt seinen Rücken gegen denRand des Beckens, genau zwischen den Beinen von Merisa und legtseinen Kopf auf ihren Schoß. Die Prinzessin wollte erstzurückweichen, die Röte schoss ihr sofort wieder in das Gesicht alssich der Magi näherte. Doch sie atmete tief durch, beruhigte sichselbst und lehnte sich nur etwas zurück.
Aufeinmal spürte siewie ihre Oberschenkel nass wurden. Der Magi legte sein feuchtes Haarauf ihren Schoss.
„So, jetzt kannst du es waschen.", befahl erregelrecht.
Judar schloss entspannt seine Augen als Merisazitternde Hände durch sein dickes schwarzes Haar fuhren. IhreFingerspitzen massierten mit sanftem Druck über seine Kopfhaut, wasdem Magi ein leises Seufzen entlockte. Merisa spürte wie sich miteinmal seine gesamte Muskulatur entspannt. Also fuhr sie fort. IhreFinger arbeiten sich von der Stirn, bis zum Hinterkopf durch. Merisavernahm ein leises Schnurren, was anscheinend von dem sehrentspannten Magi stammt.
Nach einigen Minuten beendete Merisa dieMassage und ließ ihre Finger, die mit dem restlichen Shampoo bedecktwaren, durch das lange Haar gleiten. Mit sanften Bewegungen säubertesie das weiche Haar. Sie arbeitet sehr vorsichtig, um demempfindlichen Magi nicht am Haar zu ziehen.
Nach etwa 20 Minutenwar sie dann endlich fertig.
„Judar..ich denke, ich binfertig.", sagte sie. Doch der Magi schien sie nicht zu hören. SeinKopf blieb weiterhin im Schoss der Prinzessin liegen. Ein zufriedenesLächeln zierte sein Gesicht.
„Schon?", murrte er mit müder,kratziger Stimme. Er öffnet die Augen und funkelt sie lüsternan.
Der Magi erhebt sich und dreht sich blitzschnell zu derPrinzessin um. Sein Körper befand sich jetzt genau zwischen ihrenOberschenkeln. Ehe Merisa reagieren konnte, wurde sie von dem Magi indas Wasser gezogen und mit dem Rücken gegen den Rand des Beckensgepresst. Seine Hände gleiten über ihre Seiten, bis hin zu ihremHintern um ihr dadurch etwas Halt zu geben.
Juadar lehnt seineStirn gegen die von Merisa. Seine Augen kleben regelrecht an ihren.Merisa bleib erstaunlich ruhig in dieser Situation. Sie legt ihreHände zögerlich auf seine Brust und erwidert seinen Blick.
„Ichliebe dich.".
Diese Worte fliegen kaum hörbar durch dasriesige Zimmer. Sie waren sanft und voller Gefühl undEhrlichkeit.
Judar zuckte plötzlich zurück. Die roten Augenstarrte sie in Schock an. Sein Gesicht wirkte noch blasser alssonst.
„Ich..-", stammelte der sonst so selbstsicherePriester.
Merisa schluckte schwer. Erst jetzt wird ihr klar wassie da gerade gesagt hat. Für einen Moment wird der jungen Frauschwindlig.
Was ist, wenn er nicht dasselbe empfindet? Wie kannsie nur so etwas sagen? Einfach so? Sie ist sich nicht einmal sicher,ob sie den Priester wirklich liebt. Hat sie damit alles zerstört?
DiePrinzessin wollte etwas sagen, doch ihr Hals war wie zugeschnürt.Ihr Mund öffnete sich, aber es kamen keine Worteheraus.
„Prinzessin?", jemand klopft an die Tür. Merisawurde aus ihren panischen Gedanken gerissen.
„Verzeiht dieStörung, aber der König schickt mich. Ich soll euch darüberinformieren, dass das Schiff nach Kou in Kürze Ablegen wird. Ihrhabt noch eine Stunde.", sprach die Stimme weiter.
„O-okay...",stammelte Merisa.
Ihr Blick wanderte wieder zu Judar, der sieimmer noch anstarrte. Sein Blick wirkt zwar entspannter, aber mankonnte ihm immer noch ansehen, dass etwas nicht stimmt.
„Wirsollten uns beeilen..", murmelt der Magi und erhält einzustimmendes Nicken von Merisa.
Ohne ein weiteres Wort steigtMerisa aus dem Becken. Judar taucht noch einmal unter, um sein Haarvon dem restlichen Schaum zu befreien und folgt ihr dann.
Nachdemsich beide etwas Trockenes angezogen haben verlassen sie den Raum.
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Die Prinzessin von Merisantus
FanfictionMerisa fühlt sich in den Mauern ihrer Heimatstadt wie ein Vogel im Käfig. Ihre Familie, Freunde und ihr Volk sind die Ketten die sie im goldenem Käfig halten. Doch ihr ahnt es schon. Es kommt schließlich zu dem verhängnisvollem Tag an dem sich alle...