DerVollmond stand weit oben am Himmel. Es ist jetzt 2 Tage her, seitdemer sich auf den Weg nach Reim gemacht hat. Merisa ist in derZwischenzeit nicht einmal wach geworden. Er kontrolliert regelmäßigihren Puls und ob sie noch atmet, bisher ist alles gut.
Die Maleauf ihrer Brust pulsieren immer noch im Takt ihres Herzens.Vorsichtig streicht er mit dem Mittel-und Zeigefinger über das Mal.Die schwarzen Rukh scheinen davon angezogen zu werden. Sinbad sagtees wäre Überreste eines dunklen Djingefäßes. Ob diese Yambalawohl auch in der Lage sind diese aus ihrem Körper zuentfernen?
„Judar..." murmelt Merisa leise vor sich hin.Der Magi war für einen Moment wie erstarrt. Sein Blick huschteschnell zu Merisas Gesicht. Es war immer noch entspannt und siescheint zu schlafen. Judar atmet erleichtert aus und lehnte sichetwas zurück. Eigentlich müsste sie Reim bald in der Ferne sehenkönnen.
Kaum erhebt sich die Sonne über den Horizon, konnteJudar die riesige Stadt Remano sehen. „Zum Glück."
„Sindwir bald da?", hörte er plötzlich die müde Stimme derPrinzessin. Geschockt dreht sich der Magi um und schaut Merisaüberrascht an.
„Du bist wach?".
Merisa nickte langsam.„Ja. Mehr oder weniger....sind wir schon in Reim?", wiederholtesie ihre Frage. Doch wieder wurde ihre Frage ignoriert. Der Magikrabbelte zu ihr herüber, legt die Hand auf ihre Stirn und mustertsie misstrauisch.
„Wie geht es dir?", fragt er schließlichund unterstützt Merisa dabei sich aufzusetzen. Angestrengt seufztdie Prinzessin und lehnt sich an dem Schwarzhaarigen an. „Esgeht....aber sind wir denn jetzt da oder nicht?".
Judar legteinen Arm um Merisa und den anderen legt er unter ihre Knie.Schwungvoll erhebt sich der junge Magi dann und springt ohne mit derWimper zu zucken von dem fliegenden Teppich herunter.
„Ja wirsind da.".
Ohne Merisa auch nur einmal herunter zu lassen,stapft der Schwarzhaarige Magi durch die Stadt Remano. Die Bewohnerschauten ihm mit verwirrten Blicken hinterher. Könnte daran liegen,dass er Merisa durch die ganze Stadt trägt, könnte aber auch anseiner und Merisas Kleidung liegen. Die Menschen in Reim scheinensich ganz anders zu kleiden.
Auch wenn Merisa die ganze Sacheunangenehm war, hatte sie nichtmal mehr die Kraft zu protestieren.Erschöpft legt sie ihren Kopf gegen die Brust des Magis und schließtdie Augen für einen Moment.
„Du musst wach bleiben. Wir sindgleich da.", erklärte er und rüttelte etwas an derPrinzessin.
„Woher weißt du überhaupt wo wir hinmüssen?".
„Die Yambala befinden sich in der Arena von Reim.Dieses Gebäude ist kaum zu übersehen.". Kaum hatte der Magi seineWorte ausgesprochen befanden sie sich schon vor der riesigen Arena.Merisa schaute an den riesigen Mauern herauf und kam aus dem Staunennicht wieder heraus.
„Wow...wirklich beeindruckend...". DochJudar schenkte dem Gebäude keine Beachtung.
„Hey du da!",brüllte er. Genau vor dem Eingang in die Arena steht eine jungeFrau. Sie sieht aus wie eine Gladiatorin.
„Was willst du? Hierhaben nur Krieger zutritt!", fauchte sie den Magi an. Doch dieserblieb unbeeindruckt.
„Ich will zu den Yambala. Ich brauchejemanden der die Magoi Manipulation beherrscht. Jetzt!".
„Undwer bist d-".
„Hast du mich nicht verstanden?", unterbrachJudar die junge Frau. Er schaute sie mit wütendem Blick an, die Luftum ihn herum scheint regelrecht zu beben. Plötzlich sammelten sichtausende der Rukh um den Magi.
„Wa-was? So viele Rukh? Bist duetwa...?", die Frau schaute Judar mit aufgerissenen Augen an. Esdauerte einen Moment bis sie sich wieder gefangen hatte. Schließlichtritt sie beiseite.
„Na schön. Kommt rein. Ich werde meinenMeister informieren.".
Judar wurde in einen kleinen Raum miteiner Liege in der Mitte geführt. An den Seiten waren Regale dieanscheinend mit Kräutern und Büchern gefüllt waren.
Der Magilegt die junge Prinzessin behutsam auf die Liege und warteteungeduldig auf den Meister der Yambala.
„Na endlich...bist dudieser Meister, von dem die Göre geredet hat?", fauchte Judarungeduldig. Vor ihm stand ein kräfter älterer Mann. Er trägt einrosanes Gewand und hatte eine merkwürdige Ausstrahlung.
„Verzeihtseinen Ton. Er macht sich nur Sorgen...", murmelt Merisa schwachund setzt sich dabei auf. Judar dreht sich sofort zu ihr herum, umsicherzustellen, dass sie nicht gleich wieder ohnmächtig wird.
„Istschon in Ordnung, mein Kind. Ich muss dich nicht einmal untersuchen,um festzustellen, dass mit dir etwas nicht stimmt.", erklärte derältere Herr und tritt an die Liege heran. Er deutet auf MerisasBrust, die Male leuchten immernoch hell auf. „Diese Male sind nichtnatürlich. Sie stören deinen Magoi-Fluss.".
„Kannst du etwasdagegen tun?", fragte der Magi mit einer immer noch genervtenTonlage und lässt Merisa damit verzweifelt seufzten. Sie schaute denälteren Herren mit einem Es-tut-mir-wirklich-wahnsinnig-Leid-Blickan. Doch dieser erwidert ihren Blick mit einem freundlichenLächeln.
„Natürlich kann ich etwas dagegen tun. Nun...daskostet euch aber einiges.". Judar schnippst unbeeindruckt mitseiner rechten Hand und lässt damit einen riesigen Beutel vollerGoldmünzen auftauchen.
„Reicht das?".
Mit erstaunten Blickmustert er den Magi. Er brauchte einen Moment um sich wieder zufangen, nickt dem Magi dann aber zu.
„Na gut. Für dieBehandlung müsstest du dich entkleiden.", Merisas Blick huschte zuJudar, dieser schaute sie mit großen Augen an. Ihr schoss sofortwieder die Röte ins Gesicht, doch sie wusste, dass sie da jetztdurch muss. Ehe sie etwas sagen konnte, hob der ältere Mann einHandtuch vor das Mädchen, als Sichtschutz. Sie lächelte dem älterenMann dankend zu, wartete bis er sich ebenfalls weggedreht hat undbegann dann sich auszukleiden.
Merisa legt sich dann mit dem Bauchnach unten auf die Liege. Sie stützt ihren Kopf bequem auf ihre Armeund wartete bis der Ältere dann das Handtuch über ihren Hinternlegt.
„Dann fangen wir mal an.". Der alte Meister zücktein paar Nadeln. Er fährt mit seiner rauen Hand über MerisasRücken. Mit Zeige- und Mittelfinger über er auf verschiedenenStellen druck aus, als würde er nach etwas suchen. Hat er einegeeignete Stelle gefunden, versenkt er eine der Nadeln vorsichtig inMerisas Körper.
„Wie ist dein Name?.", fragt der Älterewährend er nach weiteren Punkten sucht. „Ich heiße Merisa.",erklärte sie mit ruhiger Stimme und versucht das Stechen in ihremRücken zu ignorieren.
„Das ist ein wirklich schöner Name. Ichheiße Shambal. Wie kommt es dass so ein Chaos in dirherrscht?".
Merisa zuckte zusammen, nicht wegen der Frage,sondern weil Shamba mit seiner Nadel einen empfindlichen Punktgetroffen hat.
„Das ist eine lange Geschichte."
„Und diegeht dich nichts an.", fauchte Judar erneut. Seine roten Augenkleben regelrecht an den Händen des Yambala. Doch seine frechenWorte bringen den Älteren nur zum Lachen.
„Du scheinst dirwirklich Sorgen um deine Freundin zu machen.", Judars Augen weitensich. Sofort dreht er seinen Kopf zur Seite, um den leichtenRotschimmer in seinem Gesicht zu verbergen.
„Aber das brauchstdu nicht. Nach dieser Behandlung wird es ihr schon etwas bessergehen. Dennoch brauch sie dann noch etwas Ruhe. Sie darf ihr Magoivorerst nicht benutzen.".
Merisa dreht ihren Kopf zu Shambal,„Wie lang darf ich es nicht verwenden?".
„Ich würde sagenetwa einen Monat. Damit gehen wir auf Nummer sicher.".
DieSitzung dauerte eine gefühlte Ewigkeit. Judar lehnte sichmittlerweile gegen die Wand und hatte die Augen geschlossen. Merisawar sich nicht sicher ob er bereits schläft oder ob er sich nuretwas entspannt.
„So, damit sind wir fertig.", Shambalentfernt die letzte Nadel aus dem Körper der jungen Prinzessin undreicht ihr wieder, dass Handtuch, damit sie sich anziehen kann.Vorsichtig setzt sie ihre Füße auf den Boden und drückt sich nachoben. Als sie an sich herunterschaut bemerkt sie, dass die Male, diesie heute morgen noch auf der Brust hatte, bereits verschwundenwaren.
„Die Male sind weg? Wie hast du das gemacht?", siedreht sich erstaunt um und lächelt den alten Meister fröhlichan.
„Die Male haben sich in Rukh aufgelöst und gehören nun zudeinem Magoi-Strom. Dein Körper brauch etwas Zeit um sich an dieMenge an Magoi zu gewöhnen, deshalb darfst du es vorerst auch nichtverwenden.", erklärte er mit erhobenen Zeigefinger.
NachdemMerisa den schlafenden Magi geweckt hat bedankt sie sich ein letztesMal bei Shambal und verlässt dann die Gladiatoren-Schule.
„Ichfühle mich schon viel besser! Das ist unglaublich!", Merisastreckt sich und füllt ihre Lungen mit der kalten Nachtluft. So gutwie heute hat sie sich noch nie gefühlt. Sie ist einfach vollerEnergie und Tatendrang.
Merisa schaut herüber zu Judar, da sievon ihm bisher noch kein Wort gehört hat. Der Magi schlendert ihrmit müdem Blick hinterher. Erst jetzt wird ihr klar was Judar fürsie alles durchmachen musste. Er kämpfte gegen die Mitglieder derOrganisation und brachte sie dann nach Reim. Er reiste mehrere Tageohne dabei ein Auge zuzumachen.
Sofort eilte sie zu ihm und nahmseine Hand. Seine Augen huschen sofort zu ihren. Merisa lächelt denMagi glücklich an und zog ihn langsam hinter sich her. „Komm.".
DiePrinzessin führte den Magi zu einem Hotel. Sie bucht dort ein Zimmerfür die beiden und schleppte den Magi regelrecht die Treppen hinaufzu ihrem Zimmer. Dort angekommen ließ sich Judar rückwärts auf dasBett fallen und streckte seine Arme und Beine von sich.
„Das istviel besser.", seufzte er und schließt seine Augen entspannt.Merisa legte sich neben ihn. Auf der Seite liegen und den Kopf aufden rechten Arm stützend, musterte sie das Gesicht des fastschlafenden Magis. Er sah wirklich müde aus. Auch ein Magi hat ebenseine Grenzen.
Zögerlich streckt sie ihre Hand nach ihm aus undfährt mit ihren Fingerspitzen langsam über die Stirn des Magis. Inkreisenden Bewegungen streichelt sie über die weiche Haut undentlockt den Magi damit ein leises Stöhnen.
Als sie ihre Handschließlich wegzieht, da sie denkt, dass Judar jetzt endlichschläft, wurde sie von zwei großen rubin-roten Augen angestarrt.Der Magi dreht sich auf die Seite und zieht die junge Prinzessin ansich heran. Mit seiner freien Hand zieht er die dünne Decke überihre Körper und vergräbt sein Gesicht am Hals der Weißhaarigen.Merisa schlingt ihre Arme um Judar und streichelt durch sein langes,weiches Haar.
Eng aneinander geschlungen driften die beidenschließlich in einen tiefen, erholsamen Schlaf.
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Die Prinzessin von Merisantus
FanficMerisa fühlt sich in den Mauern ihrer Heimatstadt wie ein Vogel im Käfig. Ihre Familie, Freunde und ihr Volk sind die Ketten die sie im goldenem Käfig halten. Doch ihr ahnt es schon. Es kommt schließlich zu dem verhängnisvollem Tag an dem sich alle...