Kapitel 7: Die Verhandlungen mit dem Kou Reich

213 16 0
                                    

Judar wird Merisantus in den Verhandlungen mit Kou unterstützen. Dafür werden Merisa, Mirandus, Goldym und auch Judar nach Kou reisen um mit dem Kaiser zu sprechen. Doch vorher...

„Du musst Ruthras Kraft in dich fahren lassen.", erklärte Mirandus. Er stand mit verschränkten Armen vor der bereits keuchenden Merisa. Die beiden trainieren schon seit Stunden daran, dass sie endlich ihre Ganzkörper-Djinausstattung zum Einsatz bringen kann.
Mirandus seufzte, „Es ist nicht so schwer...du musst nur-".
„Genau, lass mich in dich fahren meine kleine Prinzessin...", hauchte Ruthra in ihren Kopf und zerstörte somit ihre ganze Konzentration.
„Ich weis, Mirandus!", schrie sie plötzlich. „Aber hast du Ruthra jemals kennengelernt?". Ihre Stimme ist gereizt. Noch nie hatte sie ihren Bruder so angeschrien. Mirandus blinzelte sie mit großen Augen an und schüttelt den Kopf ohne etwas zu sagen.
„Naja er ist nicht unbedingt der anständigste Djinn!", fauchte sie wieder und starrte nun ihre Klinge wütend an. „Kannst du nicht einfach normal sein!", jammerte sie und ließ sich erschöpft auf den Boden sinken.

Mirandus ging zu seiner Schwester und setzte sich neben sie auf den Boden. „Es ist nicht einfach die Ganzkörper-Djinausstattung zu meistern.", erklärt er und deutet auf das Armband an seinem rechten Handgelenk. „Ullar war mein erster Djinn. Es dauerte mehrere Monate bis ich auch nur die normale Djinausstatung meisterte. Du hingegen konntest die normale Ausstattung schon beim ersten Versuch einsetzten. Das ist wirklich beeindruckend."
Seine Worte muntern sie zwar etwas auf, doch das ist nicht die Lösung des Problems. „Danke aber...", murmelte sie bedrückt. „..Ich habe das Gefühl, dass es ein Problem zwischen mir und Ruthra ist.".
„Vertraust du ihm?", fragte er und schaute sie direkt an.
Merisa überlegte einen Moment. Kann sie denn einen lüsternen Dämon trauen? Sollte sie es überhaupt?
„Nun...", ihr Blick wanderte zu ihrer Waffe.
„Du musst einsehen, dass du und Ruthra jetzt ein Team seid. Er unterstützt dich in all deinen zukünftigen Kämpfen."
„Er ist ein teil von mir.", murmelt Merisa zu sich selbst. Mirandus nickt.
Entschlossen steht die junge Prinzessin wieder auf und hält sich das Schwert, indem ihre Djin Ruthra lebt vor die Nase. „Es tut mir leid. Mirandus hat recht. Wir sind ein Team und so sollten wir uns auch verhalten, findest du nicht?".
Sie hört ein leises Schluchzen in ihrem Kopf. „Ruthra?", fragte sie unsicher ob sie vorher nicht die Gefühle des Geistes verletzt hat.
Plötzlich bricht der Djinn in Tränen aus. Merisa starrt für einen Moment ungläubig in die Ferne, vollkommen überfordert mit der Situation.
„Es tut mir leid!", jammert der Djinn dramatisch. „Es ist nur so dass mich noch nie ein Königskandidat als Teil seines Teams bezeichnet hat. Ich war immer nur eine Waffe.". Der Djinn beruhigte sich langsam wieder. Das Schniefen im Kopf der Prinzessin wurde weniger.
Merisa konzentrierte sich auf die Klinge in ihrer Hand. Sie versucht den Fluss der Magois genau zu lokalisieren und ihn von der Waffe nahtlos in ihren Körper umzuleiten.
Mit einmal wird sie von einer gewaltigen Macht erfüllt. Ihr Körper fühlt sich heiß an, als würde er verbrennen, reflexartig schließen sich ihre Augen. Die brennende Hitze ließ Stück für Stück nach und hinterließ ein angenehmes Kribbeln im Bauch. Für Merisa war das ein unglaubliches Gefühl.
Als sie ihre Augen wieder öffnet, sah sie das triumphierende Lächeln ihres Bruders. „Du hast es geschafft.", drang es an Merisas Ohr und ließ die junge Frau breit Grinsen.
„Zusammen werden wird alles was sich uns in den Weg stellt zu Asche verbrennen, meine wunderschöne Prinzessin.", lachte der Djinn wieder und sie spürte wie die Kraft in ihr nochmal anstieg. Die Flammen umhüllen sie nun gänzlich und bilden ein schützendes Schild. „Ja, niemand kann sich uns in den Weg stellen."

Das Meistern der Ganzkörper-Djinnausstattung war der Anlass für ein großes Fest. Mirandus veranlasste es extra für seine kleine Schwester, denn es ist eine große Errungenschaft für sie und auch für ihre Heimat.

Merisa saß entspannt auf ihrem Platz genau neben Mirandus. Sie beobachtete die Tänzerinnen und die Feuerspucker während sie immer wieder einen Schluck von ihrem Wein nahm.
„Morgen geht es endlich nach Kou.", wurde sie von ihrem Bruder aus den Gedanken gerissen. Als sie sich zu ihm drehte, erschrak sie für einen Moment denn ihr sonst so ernster Bruder lächelte verträumt vor sich hin.
„Mirandus alles okay?", fragte sie zögerlich und lehnt sich etwas näher an den Köng heran.
Der Weißhaarige erschrickt für einen kurzen Moment. Sie sah Mirandus, den König von Merisantus, das erste mal in ihrem Leben mit einem erschrockenem, hochroten Gesicht vor sich sitzen. Doch so schnell wie er seine Verteidigung fallen gelassen hatte, so schnell war sie auch wieder aufgebaut. Er räusperte sich und schaute sie dann wieder mit einem gelassenem kühlen Blick an.
„Ja. Warum?", Merisa konnte nicht anders, als über sein Verhalten zu schmunzeln. „Es ist offensichtlich dass du gerade an Jemanden gedacht hast.", bemerkte sie sah wie Mirandus sich nervös am Hinterkopf kratze.
„Naja...", begann er und stützte sein Kinn in seine Hand während er über die richtige Formulierung seiner Worte nachdachte. „Die Prinzessin von Kou...", murmelt er und weicht ihren neugierigen Blicken aus.
„Kougyoku?", Mirandus nickte. „Wow..als ich euch bei dem Fest beobachtet hatte, dachte ich du wickelst sie nur um den Finger um mich vor der Verlobung mit Kouha zu schützen."
„Eigentlich war das auch mein Plan aber...", murmelt er, unsicher ob er fortfahren sollte oder nicht. Doch Merisa nickte näher an ihn heran, „Aaaaber?".
Der Ältere zischte belustigt und lehnte sich zurück, „Alle anderen Frauen schmeißen sich mir direkt an den Hals, aber sie nicht. Sie ist süß und zurückhaltend. Das macht sie interessant. Und irgendwie...", er zögert für einen Moment, „..in ihrer Nähe fühle ich mich einfach entspannt.".
Merisa konnte sehen wie ihr Bruder wieder für einen Moment abschweifte und in Gedanken bei seiner Romanze war. Seine Lippen verzogen sich wieder zu einem sanften Lächeln.
„Ich freu mich für dich.", Merisa schaute bedrückt zu Boden und nahm einen Schluck von ihrem Wein. „So was wünsche ich mir auch."
Ihre Worte holten den König sofort wieder aus seiner Traumwelt. Er schaute sie verwirrt an und musste ein ironisches Lachen unterdrücken.
„Aber so etwas hast du doch bereits.", platze es regelrecht aus ihm heraus. Sofort protestierte die jüngere Schwester, „Was? Wovon redest du?". Mirandus starrte sie mit hochgezogenen Augenbrauen an. Sein Blick sprach tausend Bände, doch Merisa konnte sich in dem Moment absolut nicht denken wen er meinen Könnte.
„Judal?", fragte er schließlich und nahm einen Schluck von seinem Wein. Merisa Gesicht wurde sofort rot. Sie wollte protestieren aber es kamen einfach keine richtigen Wörter zustande.
„W-was? Nein...das ist nur... Also...", murmelt sie unsicher „..Judar ist nur...-". Merisantus grinste plötzlich breit. Sein Blick klebte an einem Ort irgendwo hinter Merisa. Sofort dreht sich die Prinzessin nach hinten um und erlitt fast einen Herzinfarkt.
„Was bin ich?", fragte der Magi belustigt und starrte mit seinen leuchtend roten Augen direkt in ihre. Sein Grinsen war breit und lies Merisa sofort knallrot werden. Sie dreht sich wieder von dem Mann weg und nahm einen großen Schluck aus ihrem Weinbecher. „Judal ist der Magi der mich durch den Dungeon begleitet hat.", sprach sie schnell und ohne dabei eine Pause zwischen den einzelnen Wörtern zu lassen.
„Was ist mit ihr?", fragt Judal Mirandus da er aus ihrem Wort nicht schlau wurde geschweige den sie überhaupt verstand, weil das Mädchen einfach zu schnell redete.

Die Prinzessin von MerisantusWo Geschichten leben. Entdecke jetzt