Eswar etwa 4 Uhr morgens. Wahrscheinlich war Merisa im Moment dieeinzige Person im ganzen Kou Reich die gerade wach war, doch siehatte einen guten Grund dafür. Schließlich muss sie sichschleunigst aus dem Staub machen.
Die junge Frau dachte seitetwa einer Stunde darüber nach was sie jetzt nur tun sollte. Zurücknach Merisantus ist definitiv keine Lösung. Am Ende muss sie Goldymnoch heiraten, weil sie es nicht übers Herz bringt ihm zu sagen,dass sie nie mehr als Freunde werden. Eine Möglichkeit wäre einfachzu verschwinden. Hier und jetzt, dass weite zu suchen. Das würdeMirandus wahrscheinlich das Herz brechen.
Merisa seufzt. Siebefreit sich vorsichtig aus den Armen des Magis und setzt sich auf.„Was mach ich nur...", murmelt sie und fährt sich mit den Händenübers Gesicht.
„Du bist schon die ganze Nacht so nervig...",meckert der Priester und stützt seinen Kopf auf seinen Arm. Mitmüden Augen schaut der die Prinzessin an und gähnt.
„Tut mirleid...". Merisa seufzt und schwingt die Beine aus dem Bett.Blutrote Augen beobachten jede Bewegung der Prinzessin. „Was hastdu vor?". Doch er erhielt keine Antwort. Merisa war zu sehr inGedanken vertieft als sie ihre Kleidung und ihre wichtigsten Sachezusammen sucht.
„Ey, dumme Prinzessin. Warum ignorierst dumich?", zischt Judar und setzt sich dabei auf. Er hasst esignoriert zu werden. Auch wenn das von Merisa keine Absicht war. Siezuckte zusammen und schaute den genervten Judar mit großen Augenan.
„Es tut mir leid.", wiederholte sie wieder, „Ich war nurso in Gedanken....ich werde gehen.". Erklärt sie und schautabwechselnd zu ihrer neuen Kleidung und zu Judar.
„Eh? Warum soplötzlich?".
Merisa suchte nach einer Möglichkeit sichumzuziehen ohne das Judar auch nur einen Zentimeter ihres nacktenKörpers sah.
„Weil ich nicht zurück nach Merisantus gehe. Wennich jetzt nicht gehe, wird Goldym mich zurückschleifen.", ihreStimme ist entschlossen.
Schließlich schaut sie Judar mit ernstemBlick an. „Du musst eben vor die Tür gehen, ich will michumziehen...". Doch Judar erwiderte ihre Bitte nur mit einem breitenGrinsen. „Ich werde nirgends hingehen.", er lehnte sich provokantnach vorn und musterte ihren Körper. Sofort schoss Merisa wieder dieRöte ins Gesicht. Dieser Priester ist einfach furchtbar.
„Danndreh dich wenigstens um...", murmelt sie schüchtern und weichtseinen belustigten Blicken aus.
Judar drehte sich wortlos miteinem breiten Grinsen um und schaute an die Decke. Jetzt musste siesich beeilen. Sofort zog sie ihr bauchfreies Top aus und ersetzte esdurch einen weiße Bluse. Auch ihre Rock zog sie aus doch ehe sie dieschwarze Leinenhose anziehen konnte bemerkte sie, dass Judar seinenKopf nach hinten gekippt hatte und sie die ganze Zeit kopfüberanstarrte. Sie zieht die Hose schnell hoch und warf Judar einenerschrockenen Blick zu.
„Was hast du-"
„Alles.", derPriester grinste breit und drehte sich dann komplett zu ihr um. „Ichmuss sagen, dass mir gefallen hat was ich gesehen habe.".
Merisawurde wieder rot. Normalerweise sollte sie sich längst an so etwasgewöhnt haben.
„Ach sei doch ruhig....", murmelte sie undsuchte ihre Sachen weiter zusammen. Sie legte sich ein schwarzes Tuchum die Schulter, welches sie gleichzeitig als Kapuze nutzen kann undzog auch ihre Stiefel an. Zu guter Letzt legte sie den Gürtel mitihrem Schwert an.
„Also gehst du wirklich?...", Judarhatte sich mittlerweile an die Bettkante gesetzt, direkt hinterMerisa die noch einen Brief für ihren Bruder schrieb. „Ja..",murmelt sie gedankenverloren. Sie legt die Feder zur Seite und ließsich den Brief noch einmal durch. Darin stand der genaue Grund warumsie sich in einer Nacht-und-Nebel-Aktion aus dem Staubmachte.
„Allein?", unterbrach der Magi erneut ihre Gedanken.„Ja. Ich denke, das ist das Beste.". Judar nickte und beobachtetwie sie ohne ein weiteres Wort zur Tür ging. Er dreht sich nicht zuihr um, um ihr nachzusehen. Das war nicht seine Art. Dennoch saß erda und starrte wie ein trotziges Kind aus dem Fenster.
Plötzlichwurde der Magi von hinten umarmt. Merisa schlang ihre Arme um denHals des Magis und drückte ihn einen herzlichen Kuss auf die Wange.„Du dachtest nicht wirklich, dass ich einfach gehe, oder?". Judarwollte etwas sagen wurde aber von Merisa unterbrochen. „Danke füralles. Judar. Ich hoffe, dass wir uns bald wiedersehen.". Judarnickte. Er wagte es nicht sich zu ihr herumzudrehen. Dafür war seinGesicht einfach zu rot.
„Lass dich nicht töten.", brummt erund legt eine Hand auf ihre. Er streichelt unbewusst mit dem Daumenüber ihren Handrücken.
„Natürlich nicht.", Merisa drückteihn einen letzten Kuss auf die Wange. „Ich werde dich vermissen.",flüstert sie, nicht sicher ob Judar das Gleiche fühlt. Sie öffnetdie Tür und ehe sie hinausschreitet hört sie ein leises. „Ichdich auch.".
Sie zieht sich die Kapuze über den Kopf und spürtwie eine einzelne Träne über ihre Wange rollt. „DummeGefühle...", murmelt sie und setzte entschlossen einen Fuß vorden anderen.
- eine ganze Zeit später -
Eine kalteBergbrise fuhr Merisa über das halbvermumte Gesicht. Ihre Wangenwaren gerötet und branden vor Kälte. Angestrengt stapfte sie durchden Kniehohen Schnee und hielt sich schützend ihre behandschuhteHand vors Gesicht. Der Schneesturm tobte schon eine ganze Weile. Eswäre schlauer gewesen Schutz bei der Karawane zu suchen, doch Merisahatte nicht damit gerechnet, dass der Sturm so schlimm werdenwürde.
Eigentlich müsste sie ganz in der Nähe des Dorfes Borrasbefinden. Ein Passant erzählte ihr, dass sich in der Nähe diesesDorfes ein Dungeon befindet den bisher kein Mensch betreten konnte.Alle potenziellen Bezwinger wurden sofort wieder nach draußengeschickt ohne den Djinn auch nur zu hören. Für Merisa klang dasganz klar nach dem 61. Dungeon: Neo, dem Bruder ihres DjinnsRuthra.
„Ey, Prinzesschen.", hörte sie die Stimme ihresDjinns. „Leih dir doch etwas von meiner Kraft um dir einzuheizen.Du wirst noch erfrieren.". Dochj Merisa schüttelt ihren Kopf. „Dasist nicht nötig, ich sehe schon die Fackeln desDorfes."
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„Vielen Dank für ihre Gastfreundschaft.",Merisa verbeugte sich vor einer älteren Dame. Sie streicht behutsamden Kopf des Kindes, welches wahrscheinlich ihr Enkelkind war undsich hinter ihr versteckt. „Nun komm. Nimm platz am Feuer und wärmedeine Knochen. Rina, magst du der jungen Dame einen Tee kochen?".Das Kind nickte freudestrahlend und rannte zur Feuerstelle.
Merisabedankte sich wieder, nahm ihre Kapuze ab und setzte sich an daswarme Feuer. Ein erleichtertes Seufzen entkommt ihren immer noch halbgefrorenen Lippen. Eine Stunde länger und sie wäre erfroren.
„DieMenschen hier sind Fremden gegenüber sehr misstrauisch musst duwissen.", erklärte die alte Dame während sie sich auf einen mitFellen bedeckten Stuhl setzt. „Wir hatten schon oft Ärger mit denLeuten die den Dungeon bezwingen wollten. Sie dachten wir wärendaran Schuld, dass niemand das Gemäuer betreten kann...".
„Aberes liegt nicht an euch.", setzte Merisa die Gedanken der Älterenfort. Als das kleine Mädchen zurückkam, drückt sie Merisa einendampfenden Becher mit rotem Tee in die Hand. „Das ist Tee ausSchneebeeren! Der ist wirklich ganz lecker!", sagte siefreudestrahlend. Die Prinzessin lächelte sie an und nahm soforteinen kleinen Schluck. Der Geschmack von Beeren gefolgt von derFrische einer Zitrone erfüllt ihren Mund. Die natürliche süße desTees überrascht sie. Lächelnd stellt sie den Tee zum kühlen etwasbeiseite. „Der Tee ist wirklich sehr lecker.", sagte sie undbedankt sich bei dem kleinen Mädchen, welches lachen zu ihrerGroßmutter rennt.
„Wir haben den Menschen schon oftversucht zu erklären, dass es eine unbekannte Macht ist die Handüber diesen Dungeon hat.", erzählte sie weiter und lehnte sich inihrem Stuhl zurück.
„Es ist der Djinn der keine Menschen inseinem Dungeon haben möchte.", Merisa blick wandert zu ihremSchwert. „Ich kann mir denken, woran es liegen mag, dass erniemanden akzeptiert.".
„Wie ist dein Name, mein Kind?", dieHände der alten Dame ruhen auf ihrem Wanderstock. Sie lehnt sichetwas nach vorn als sie den Worten des Mädchens lauscht.
„MeinName ist Merisa.", erklärt sie.
„Sag Merisa...", begann dieältere, „...Von wo kommst du? Du hast etwas Exotisches an dir unddeine Aura strahlt eine angenehme Ruhe aus. Sowas kennen wir aus demReich Kou nicht.".
„Danke...ich komme nicht von hier. Ichkomme aus dem Königreich Merisantus.". Auf Merisas Wangen bildetesich mal wieder ein roter Schimmer als sie die Worte der Altenvernahm. Sie fühlte sich geschmeichelt.
„Ah verstehe. Und dubist so weit gereist, um dir diesen Dungeon anzusehen, stimmts?".Das Lachen der Oma hallte durch die kleine Holzhütte. „Die jungenLeute sind immer auf der Suche nach Abenteuern. Das istschön."
Merisa unterhieltsich noch eine ganze Weile mit der Alten. Sie erzählt, dass dieEltern von Rina damals von einem Dungeonbezwinger umgebracht wurden.Er war außersich als er erfuhr, er könne den Dungeon niemalsbetreten und lief Amok. Seitdem kümmert sich die ältere Dame umihre Enkelin, da sie sonst keinen mehr hat.
„Das istfurchtbar...", murmelt Merisa und wirft einen Blick auf die bereitsschlafende Rina. „Ja. Menschen können grausam sein.". Die alteDame streichelt über das schwarze Haar des Kindes. „Ich hoffewirklich, dass du imstande bist den Dungeon zu bezwingen. Das würdeunserem Dorf wirklich helfen.".
„Ich werde den Dungeonbezwingen, das verspreche ich."
Am nächsten morgenverabschiedete sich Merisa von Rina und ihrer Großmutter. Der Sturmhatte sich gelegt und der Weg zum Dungeon war endlich frei. Mitmutigen Schritten stampfte sie durch den Schnee bis zu den steinernenTreppenstufen, die zum Eingang des Dungeons führen.
„Ruthra,was sagst du? Sieht das nach deinem Bruder aus?", fragte sie undmustert den Eingang des Dungeons. Doch ehe Der Djinn antwortenkonnte, wurde Merisa plötzlich von leuchtenden Fäden in den Dungeongezogen.
Merisa öffnet ihre Augen. Im ersten Moment dachtesie, sie würde in einer Blumenwiese liegen. Doch als sie sichaufsetzt und umschaut bemerkt sie, dass dies nur ein kleiner Teil umsie herum ist. Der Rest des Dungeons ist komplett gefroren, siebefindet sich in einer Eishöhle.
„Bist du okay, Prinzesschen?",fragt Ruthra. Der Djinn war so frei sich selbst aus seinem Gefäß zubefreien und steht nun vor ihr, reicht ihr die Hand um ihraufzuhelfen. Dankend nahm sie seine Hilfe an und ließ sich von demGeist nach oben ziehen. „Ich denke schon...aber wir müssen unsbeeilen. Hier ist es echt kalt.". Ruthra nickte. Sofort verschwander wieder in die Klinge und lies diese mithilfe seines Magois glühen,so das sie Merisa etwas wärmte. Die Prinzessin hielt sich die Klingenah am Körper und setzte ihren ersten Schritt Richtung Ausgang.
Eswar erstaunlich ruhig in dem Gemäuer. Man hörte lediglich den Winddurch die Höhle zischen, doch von Gegnern und Kreaturen ist nichtszu sehen oder zu hören.
„Wie lang hast du deinen Bruder schonnicht mehr gesehen?", fragte Merisa während sie sie vorsichtig vonEisscholle zu Eisscholle sprang, um einen See zu überqueren.
„Dasmüsste mindestens....mhm...", Ruthra brummte vor sich hin, ohneMerisa eine antwort zu geben.
„Ruthra?".
„Also ich habekeine Ahnung. Es ist wirklich lang her.".
„Hat es bisher keinegeschafft euch zu vereinen?".
„Einer hatte es geschafft. Aberdas ist wirklich schon ewig her.".
Merisa nickte. Mit einemgekonnten Sprung hat sie das Ende des See endlich erreicht und istsogar trocken geblieben. Ihr Weg setzt sich fort. Vor ihr befindetsich ein steiler Abhang. Kaum setzt sie ein paar Schritte den Abhanghinunter, rutscht ihr der Schnee unter den Füßen weg und sieschlittert auf dem Poo den gesamten Abhang hinunter. Zuerst kreischtesie wie ein kleines Kind, doch dann fand sie doch Spaß an derRutschpartie. Der eigentlich kurz erscheinende Abhang war dann dochlänger als gedacht. Sie rutschte mit hoher Geschwindigkeit aus derHöhle heraus und befand sich augenscheinlich außerhalb des Dungeonin einer Tundra. Die Rutsche führt Spiralförmig nach unten. Merisazog ihr Schwert und nutzte es um nicht an den Kurzen herauszufliegenund schaffte es schließlich sicher zum Boden.
„Was zum...",murmelt Merisa als sie am Boden von einer Horde Dungeon-Kreaturenüberrant wurde. Es waren Pinguine und auch kleine weiße Bären, diesich um sie sammelten und anstarren.
„Was ist das? Die sind jagar nicht gefährlich...", Merisa streckt die Hand aus, um einender Bären hinter dem Ohr zu kraulen.
Plötzlich taucht mitten auseinem der Schneehaufen eine riesige eiserne Tür auf. Sie istverrostet und weist teilweise schon Risse im Metall auf, als ob sieschon wirklich lang verborgen im Schnee lag.
„Ist das schon derEingang zur Schatzkammer?", fragt Merisa ungläubig und legt ihreHand auf das kalte Metall. „Scheint so...". Selbst Ruthra schienüberrascht über die Schlichtheit des Dungeons.
Im Inneren derSchatzkammer erwartet Merisa die nächste Überraschung. Auf einemvon Ranken belegten Steinthron saß ein Djinn. Er hatte ein Beinangewinkelt und stützte sein Kopf auf den Arm, der auf der Lehne desThrons ruhte.
Seine Gesichtszüge ähnelten denen von Ruthra.Lange braune Haare fallen in sein schlafendes Gesicht. SchwarzeHörner ragen aus der dunklen Mähne hervor und wirken deutlichgrößer als die von Ruthra,
unsicher setzt Merisa den erstenSchritt in die Kammer. Sofort öffnen sich die Augen des Djinns.Kalte Eisblaue Augen starren direkt in die von Merisa. Er schaute sieerst überrascht an, sein Blick wanderte an ihren Waffengurt wo erMerisas Djingefäß aufleuchten sah und grinste.
„Du hast dirwirklich Zeit gelassen, Ruthra.", sprach der Djinn und erhebt sichvon einem Thron. Es scheint so als ob er Merisa als Mensch überhauptnicht wahrnimmt und nur seinen Bruder sieht.
Der genannte Djinnkommt aus seinem Djinngefäß und stellt sich direkt vor seinenBruder. „Im Gegensatz zu dir tue ich wenigstens meine Pflicht undwähle einen Königskandidaten. Du sitzt hier in deinem Eispalast undhältst einen Schönheitsschlaf.", provoziert der jüngere derbeiden. „Was sagst du da?". Die Stimmung heizte sich schnell aufund ehe sich die Prinzessin versah, rollten die beiden Djins durchdie Schatzkammer und prügelten sich. Mit überraschten Blickbeobachtete sie die beiden Streithähne, unsicher, ob sie eingreifensollte oder nicht.
„Ehm...hallo?",versuchte die Prinzessin sich bemerkbar zu machen, doch die beidenDjins rollten immer noch von einer Seite der Kammer zuranderen.
Merisa holt tief Luft. „Jetzt reißt euch doch malzusammen!", brüllt die Prinzessin plötzlich und zieht somitendlich die Aufmerksamkeit der Geister auf sich. Beide schauten sieüberrascht an.
„Wer ist das?", fragte der dunkelhaarige Djinnseinen Bruder, welcher sich sofort erhebt und hinter seine Gebieterinstellt. Er legt seine Arme um ihre Schultern und ruht seinen Kopf aufihrem. „Das ist Merisa, sie hat meinen Dungeon bezwungen und michhierher gebracht.", er streckt seinem Bruder die Zunge heraus, umihn weiter zu provozieren. Doch der ältere ignoriert ihn und mustertdie zierliche Prinzessin in den Armen seines Bruders.
„Sie siehtnicht besonders stark aus...", bemerkt er als er näher an sieherantritt. Mit analysierendem Blick mustert er die Prinzessin.
„Siemeisterte die Ganzkörper-Djinausstattung innerhalb weniger Tage.",lobte er Merisa und streichelte über ihren Kopf. Die beidenunterhalten sich über sie als wäre sie ein talentierter Hund. Diebeiden Djinns unterhielten sich noch einige Minuten über ihren Kopfhinweg. Es wirkte fast so als ob Ruthra seinen Bruder überreden mussdamit er sie als Bezwingerin anerkennt.
„So ist dasalso...", murmelt der Ältere und Merisa wieder an. „Mein Bruderredet in den höchsten Tönen von dir. Also scheinst du wirklichwürdig zu sein.". Er reicht ihr die Hand und kniet nieder. „Icherkenne dich als Bezwingerin des Dungeons an, meine Prinzessin.".Seine Augen schauen direkt in ihre, „Mein Name ist Neo, ich bin derHerrscher dieses Dungeons und Verkörperung von Reinheit undVertrauen. Von nun an werde ich dich in all deinen Tatenunterstützen. Nutze mich, als Waffe um all deine Feinde in den Bodenzu stampfen.". Merisa schüttelt lächelnd ihren Kopf, „Ich suchekeine Waffe. Ich suche ein Kamerad.". Der Djinn schaute sie einenMoment perplex an. Sein überraschtes Gesicht wurde durch ein Lächelnersetzt. „Dann soll es so sein.".
Merisa lies Neo in ihrengoldenen Armreif fahren, den sie seit dem Abend, an dem dasKaiserreich Kou zu ihnen kam, trug. Danach verließ sie den Dungeon,zusammen mit den Schätzen. Die Prinzessin verteilt das Gold und dieJuwelen in dem kleinen Dorf nahe des Dungeons. Sie behielt nur soviel, dass sie eine Zeit lang über die Runden kommt. Die Bewohnerwaren ihr sehr dankbar. Nicht nur für das Gold, auch für dafür,dass dieser Dungeon endlich verschwunden ist und somit keine Fremdenmehr anzieht.
Als die Prinzessin den Bergpfad wieder hinunterins Tal folgte, traf sie auf einen Kutchenfahrer der gerade einePause einlegt.
„Verzeihung, fahrt ihr gerade zum Hafen?",fragte sie den dicklichen Mann der seine Pferde zum Fluss führtedamit sie etwas trinken können.
„Ja das ist richtig, Fräulein.Wollt ihr mitfahren?". Merisa nickte und der Mann ging eben zurKutsche und schien mit Jemanden zu reden.
„Werter Herr, hiersteht eine junge Dame, die uns gern zum Hafen begleiten möchte. Istes okay, wenn ich ihr das Gepäckabteil zur Verfügung stelle. Siewird euch nicht belästigen.".
Ein mit blasseHand wurde aus derKutsche gestreckt und schien damit die Erlaubnis der Person zusignalisieren.
Merisa stieg in die Kutsche und nahm in derhintersten Ecke des Gepäckabteils platz. Sie lehnt ihren Rücken andie mit Stoff überzogene Wand der Kutsche und schließt die Augen.Ihr Körper zitterte schon seit einer ganzen Weile. Das Bezwingeneins Dungeons zerrt extrem an ihren Kräften. Warum das so ist weißsie bis heute nicht. Marvic und Mirandus hatten nie solcheProbleme.
Merisas Augen wurden schwer, doch ehe sie in den Schlafdriften konnte wurde sie von einem Unbekannten Manngestört.
„Verzeiht.", begann er und verbeugte sich vor derjungen Frau, „Ihr müsst nicht hier im Gepäckabteil sitzen, wennihr möchtet, könnt ihr gern bei uns Platz nehmen. Dort befindetsich auch eine Bank, auf der ihr euch ausruhen könnt.".
Merisamusterte den Mann neugierig. Er hatte sehr blasse Haut und weißesHaar. Seine Augen strahlten sie freundlich an. Von ihm schien keineGefahr auszugehen. Die jüngere nickte zögerlich und begleitet denMann in die geräumige Kabine wo auch eine weitere Personwartete.
„Mein Name ist Ja'far und das ist Masur.", die anderePerson, ein großer rothaariger Mann mit goldener Rüstung nickteMerisa zu. „Er ist nicht sonderlich gesprächig.", bemerkt derWeißhaarige und setzt sich auf eine der Bänke. Merisa nahm aufeiner Bank ihm gegenüber platz.
„Wie ist dein Name?", fragteer als seine freundlich wirkenden Augen sie mustern. Etwas an seinemLächeln verunsicherte die junge Prinzessin. „Ich heiße Merisa.".Ihre Stimme ist leise und sie tat sich schwer wach zu bleiben. Amliebsten würde sie sich sofort hinlegen und schlafen, das erschienihr dann aber etwas ungehobelt.
„Ist alles okay mit dir. Dusiehst nicht gut aus.". Grüne Augen musterten die fragile jungeFrau. Aber Merisa schüttelt ihren Kopf.
„Es ist alles okay. Ichbin nur sehr erschöpft.". Ohne weiter darauf zu achten, ob sieungehobelt wirkt oder nicht legt sie sich einfach auf die Seite undschließt ihre Augen.
„Merisa, wo genau möchtest du denn hin?".Merisa öffnet ihre Augen für einen Moment und überlegt. „Ichmöchte zum Hafen, aber wohin ich dann gehe weiß ich noch nicht.Momentan befinde ich mich auf einer Reise. Ich möchte dieverschiedenen Länder dieser Welt kennenlernen.", sprach sie miteinem müden Lächeln.
Ja'far erwiderte das Lächeln. „So istdas also.". Er warf einen fragenden Blick zu sein Kamerad, welcherihm wortlos zunickte.
„Wir sind gerade auf dem Weg nach Sindria,du kannst du ja begleiten, wenn du möchtest.". Doch Merisa warbereits in das Land der Träume versunken.
„Du hast sie auchgesehen, oder?", fragte Ja'far Masur als er die junge Frau vor sichnachdenklich mustert.
„Ja, sie besitzt 2 Djinngefäße.". DieStimme des Rothaarigen ist tief und rau. Er steht neben Ja'far,verschränkt die Arme und blick ebenfalls auf das Mädchen.
„Ichbin mir nicht sicher, ob es gut für sie ist mit nach Sindria zukommen, allerdings". Ja'far hielt kurz inne, „..allerdings istsie mit 2 Djingefäßen auch eine Zielscheibe für dieOrganisation.". Der Rothaarige nickte wieder. Letztendlichentschlossen sich die beiden dazu Merisa mit nach Sindria zunehmen.
Die junge Prinzessin schlief noch den ganzen Tag undwurde erst am nächsten Morgen wieder wach. Sie setzte sich auf undrieb sich die müden Augen.
„Guten Morgen, Merisa.", wurde sievon Ja'fars freundlicher Stimme begrüßt. „Guten morgen, Ja'far.Wie lang habe ich geschlafen?".
„Den gesamten gestrigen Tag.".Seine Stimme wirkte wieder besorgt, doch Merisa versuchte ihn zuberuhigen. „Das ist nicht ungewöhnlich....das letzte mal war esschlimmer. Da habe ich fast 5 Tage geschlafen.".
„Das letzteMal?", fragte er neugierig. Sein Gesichtsausdruck wirkte so alswollte er genau auf diese Situation hinaus.
Merisas Augen weitetensich. Er war wirklich gut. „Nun...", begann sie zögerlich. „Ichhabe vor etwa einem halben Jahr einen Dungeon bezwungen in meinerHeimatstadt und vor ein paar Tagen bezwang ich den Dungeon bei demkleinen Dorf Borras. Es zerrt immer sehr an meinen Kräften."
„DenDungeon den keiner betreten konnte?", fragte Ja'far ungläubig undMerisa nickte. „Ja, es stellte sich heraus das der Herr desDungeons wohl der Bruder meines ersten Djinns war und somit konnteich den Dungeon betreten.".
„Ah ich verstehe.", sein Blickwanderte zu dem Schwert, dann zu Merisas goldenem Armreif undschließlich wieder in ihr Gesicht. „Wirklich beeindruckend. Aberwie kam es dazu, dass du dich zu einem Dungeon aufgemacht hast?".
„Inmeiner Heimatstadt war es Frauen nie erlaubt ein Schwert zu tragenoder zu kämpfen..", begann sie, „..aber irgendwie hatte ichimmer das Bedürfnis stärker zu werden um meine Heimat und die ichliebe zu beschützen. Also zog ich eines Nachts los und bezwang einenDungeon.".
„Gab es da keine Konsequenzen für dich als duwieder nach Hause kamst?", hakte er nach. Merisa schaute ihn füreinen Moment an. Sie bemerkte sofort, dass er sie versucht zuanalysieren. Seine Blicke kleben regelrecht an ihr und ihrenBewegungen.
„Ich bin nie zurück in meine Heimat.", log sieund fuhr mit einer erfunden Geschichte fort. „Ich muss stärkerwerden damit ich etwas in meiner Heimat ändern kann...".
„Woherkommst du?", schoss die nächste Frage hervor.
„Merisantus.",sagte sie ruhig und wartete auf die nächste Frage.
„Merisantus?",fragte er noch einmal nach und schien über etwas nachzudenken. „Ichhabe gehört der König dort ist vor einigen Wochenverstorben.".
„Ist das so?", fragte sie gespielt überrascht.Ein Kloß bildet sich in ihrem Hals als sie zurück an ihren Vaterdenkt.
„Der neue Herrscher scheint einiges geändert zu haben.Vielleicht ist ja jetzt der richtige Zeitpunkt umzurückzukehren?".
Merisa schüttelt ihren Kopf, „Nein, nochnicht. Ich möchte erst noch etwas reisen bevor ich zurück in meineHeimat gehe.", erklärte sie mit einem lächeln. „Ich möchtediese eine Chance nutzen."
Ja'far schenkt ihr wieder einfreundliches Lächeln. „Dann komm doch mit uns. Wir sind auf demWeg nach Sindria, du kannst uns gern begleiten.".
Merisaüberlegt einen Moment. Sie wollte schon immer nach Sindria. Es sollein wundervolles Land sein, exotisch wie Merisantus. Aber sollte siewirklich mit den beiden dorthin reisen? Kann sie ihnen trauen? Aberandere Seits hat sie nichts zu verlieren. Sie besitzt 2 Djinngefäßevon denen sie eines bereits gemeistert hat. Sollte es gefährlichsein kann sie sich definitiv wehren.
„Ich würde euch wirklichgern begleiten.", sagte sie und verbeugte sich dankend vor demÄlteren. „Abe-", ehe sie ihren Satz zuende sprechen konnte wurdesie von einem grinsenden Ja'far am Arm gepackt und aus der Kutschegezogen. „Dann ist es ja beschlossen. Das Schiff wartet auchbereits aus uns.".
Als sie aus der Kutsche stieg, befand siesich direkt am Hafen. Vor ihr erstreckte sich ein riesiges Schiff mitder Flagge von Sindria darauf. Der Ältere im grün-weißen Gewandzog Merisa auf das Schiff während sie sich fragte, warum so vieleSoldaten auf diesem Schiff sind.
„Wer seid ihr nochmal?",fragte sie unsicher und erntete ein breites Grinsen von demWeißhaarigen. „Ich bin Ja'far und Masur. 2 der insgesamt 8Generäle von Sindria. Die persönliche Leibwache von KönigSinbad.".
Merisa schluckte. „Die persönliche Leibwache vonKönig Sinbad also. Nun gut.", dachte sie und ließ sich Ja'fargänzlich aus das Schiff ziehen.
Sofort setzten sie Segel RichtungSindria. Merisa war aufgeregt. Sie hatte schon so viel über diesesLand gehört, dennoch würde es einige Tage dauern bis sie die Inselendlich erreichen.
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Die Prinzessin von Merisantus
FanfictionMerisa fühlt sich in den Mauern ihrer Heimatstadt wie ein Vogel im Käfig. Ihre Familie, Freunde und ihr Volk sind die Ketten die sie im goldenem Käfig halten. Doch ihr ahnt es schon. Es kommt schließlich zu dem verhängnisvollem Tag an dem sich alle...