Dasgrelle Licht verblasste langsam und Merisa konnte ihre Augen endlichwieder öffnen. Sie befindet sich in Kou, um genauer zu sein imPalast des Kaisers. Irgendwo in einem Flur hörte Merisa lautesGeschrei. Sie eilte zur Quelle des Lärms und erblickte Goldym undMirandus.
Ihr älterer Bruder hielt einen Brief in der Hand, dener Goldym genau vor sein Gesicht hielt. Goldym schien sichtlichverwirrt zu sein als er den Brief las. Dann weiteten sich plötzlichseine Augen und er starrt Mirandus an.
„Das stimmt so nicht.",erklärt er und hält seine Hände schützend vor seinen Brustkorb.Mirandus hingegen verengte die Augen. Er schmeißt den Brief auf denBoden und zog sein Schwert.
„Dann sag mir doch was du getanhast..", seine Stimme ist ruhig. Merisa konnte aber deutlicherkennen, dass die Wut in ihm fast überkochte.
„Ich habenur-".
„Das arme Mädchen war schrecklich aufgelöst nacheurem Treffen.", hackte sich plötzlich Judar mit ein. Der Magitauchte zur Rechten von Mirandus auf und stemmte die Hände in dieHüfte.
Goldym knirschte mit den Zähnen, sein Blick verändertesich als er den Magi vor sich stehen sah.
„Du Mistkerl! Du bistschuld das sie gegangen ist!", brüllte die Leibwache und zog seinSchwert. Die Situation droht zu eskalieren.
„Der Priester hatnichts damit zutun.", versuchte Mirandus die Situation zuberuhigen, doch sein Versuch wurde von dem Magi durchkreuzt.
„Nunja,nicht ganz. Ich war derjenige der das arme Mädchen tröstete,nachdem du sie so...bedrängt hattest.". Seine Worte in Kombinationmit seinem schelmischen Grinsen brachten Goldym fast zum Explodieren.Der Griff um sein Schwert festigte sich und in seinen Augen war nurnoch purer Hass zu erkennen.
„Sie war so verängstigt, dass siemich die ganze Nacht nicht einmal loslies.". Mirandus warf Judareinen warnenden Blick zu, doch es war bereits zu spät.
Goldymprescht nach vorn und reißt den Magi mit sich. Er schlug denJüngeren in die Wand und hielt ihm den kalten Stahl seiner Klinge anden Hals.
„Ich werde dich töten!". Doch Judar konnte nurlachen.
„Als ob du mir etwas anhaben könntest.". Mit diesenWorten zog Judar seinen Magierstab heraus und richtete ihn aufGoldym. Er sammelte die Rukh um sich und wollte den ersten Angriffstarten. Doch Mirandus verhinderte dies.
Der König vonMerisantus stürzt sich auf die beiden. Er riss Goldym von dem Magiweg, schlug ihm ins Gesicht und beförderte ihn somit an die andereEcke des Raumes.
„Verdammt Goldym! Reiß dich zusammen!",brüllt er und wirf daraufhin Judar ebenfalls einen warnenden Blickzu. „Und du...halt einfach die Klappe.".
Mirandus dachte dasssich damit alles beruhigt hatte, doch das war falsch. Umgeben vonschwarzen Rukh stürzte sich Goldym auf seinen eigenen König. ZumGlück war Mirandus schnell genug und konnte reagieren. Er hob seinSchwert und wehrte den Angriff mit Leichtigkeit ab.
„Du bist einVerräter!", brüllt Goldym und holte erneut zum Schlag aus. „Dustehst auf der Seite dieses Priesters!". Er komplett in Rageverfallen. Mirandus konnte nicht anders, als ihm mit Einsatz seinerDjinausstattung niederzuringen. Es dauerte nicht lang, bis Goldymerneut in die Ferne geschleudert wurde. Erschöpft und mitgeschockten Blick erhebt er sich und rannte davon.
Goldymrannte geradewegs durch Merisa durch, die, wie auch in dem letztenSzenario, nur als eine Art Geist anwesend ist.
„So war dasalso...", murmelt sie zu sich und geht ein paar Schritte aufMirandus und Judar zu.
„Du bist wirklich stark und ein nichtganz so dämlicher König wie Sinbad.", Judar kam grinsend aufMirandus zu. Dieser hatte seine Djinausstattung bereits aufgelöstund versuchte nach dem ganzen Durcheinander einen klaren Kopf zubekommen. Ehe der Magi seine Hand auf die Schulter des Königs legenkann, schlug dieser sie weg und warf ihn erneut einen warnenden Blickzu.
„Du bist schuld an all dem.", fauchte er doch Judarerwiderte seine Worte nur mit einem breiten Grinsen.
„Sicher.Alles andere wäre doch viel zu langweilig geworden. Außerdem kannich diesen Typen nicht ausstehen.".
„Halte dich einfach vonMerisa fern.", Mirandus wollte sich gerade von dem Magi entfernen,doch dieser ergriff sofort wieder das Wort.
„Wer weis, wasdieser Typ mit deiner kleinen Schwester gemacht hätte.", waren dieletzten Worte bevor der Magi schließlich verschwindet.
Mitdiesen Worten wird Merisa auch zurück in die Höhle geführt. Merisakonnte sich immernoch nicht sicher sein, ob das was sie sah, wirklichdie Wahrheit ist. Wo befindet sie sich überhaupt?
Plötzlichkam eines der Lichter bedrohlich schnell auf sie zugeflogen. Dochetwas an diesem war anders, es leuchtete in einem angenehmenRot.
„Warte...", murmelt Merisa zu sich selbst und gehtlangsam auf das Licht zu. „Ruthra?", rief sie. Das Licht hieltdirekt vor den Augen der Prinzessin an.
„Da bist du ja...ich habmich schon gefragt, ob ich dich in dieser Schwärze überhauptfinde.". Es war tatsächlich ihr Djin Ruthra.
„Gott seiDank...", am liebsten wäre sie dem Licht um den Hals gefallen.Leider gab es keinen Hals und sie hätte sich wahrscheinlichverbrannt.
„Kannst du uns nicht an einen schöneren Ort bringen?Das ist ja ätzend hier.".
„Ich kann nicht.... Ich habe esversucht... Und diese komischen Lichter bringen mich ständig anandere Orte.".
„Das sind Erinnerungen.", erklärteplötzlich eine weitere Stimme. Neben der feurigen Kugel von Ruthraschwebt nun auch eine blau leuchtende Kugel.
„Neo, bist du es?",fragt Merisa und die Kugel nickt.
„Ja. Wir sind in deinemHerzen. Da du aber Bruchteile von Goldyms Waffe in dir trägst, siehtes nun so aus.".
„Aber wie kann ich das rückgängigmachen?".
Neo schweigt und die Verzweiflung in Merisa wächst.Sie lässt ihren Kopf betrübt hängen und fällt auf die Knie.
„Esgibt keinen Weg?"
„Keinen der mir bekannt ist...", bestätigtNeo ihre Befürchtung.
„Tzz...was soll diesesTrübsalgeblase? Merisa ist stark. Sie wird einen weg finden!",Ruthra fliegt aufgeregt um die beiden herum. Es scheint fast so alswürde er sich über diese Situation keine Gedankenmachen.
„Aber...", beginnt Merisa zögerlich. Ihr Blickhuschte schnell zu Neo. „..wessen Erinnerungen sehe ich hier? Essind nicht meine."
„Ich gehe davon aus, dass die Organisationdiese Erinnerungen für dich zusammengestellt hat. Den alle lösenbei dir negative Gefühle aus...sie wollen das du fällst.".
Merisanickte langsam. Stimmt. Goldym und auch Ithnan wollen sie zu einerdunklen Königin machen. Die Bruchteile der Waffe scheinen auchdunkle Rukh in ihren Kreislauf gebracht zu haben. Deshalb kann siejetzt auch Neos Djinausstattung nutzen. Aber bedeutet dass, das sieRuthras nun nicht mehr nutzen kann?
„Sagmal Neo...wie wardas noch gleich mit den unterschiedlichen Rukh in einen Kreislauf.",fragte Merisa, ohne dabei einen konkreten Verdacht zu äußern. Neobleib still, denn er wusste genau, dass Merisa nicht dumm ist.
„Alsostimmt es. Ich habe seit dem Kampf mit Goldym helle und dunkle Rukhin mir?".
„Ja...leider.".
„Also muss ich lernen sie zubeherrschen, bevor ich daran sterbe...", ihre Worte sind unsicher.Die Tatsache, dass sie sich momentan in einem Zustand befinden, indem sie jeden Moment sterben könnte, macht der Prinzessinangst.
„Dieser Sinbad...", platzt es plötzlich aus Ruthraheraus. „In ihm sind ebenfalls dunkle und helle Rukh...vielleichtsolltest du ihn fragen. Schließlich ist der Kerl nicht tot undscheint auch nicht darunter zu leiden."
Merisa nickte. „Daswerde ich machen...aber wie komme ich hier den jetzt raus?".
„Dumusst Geduld haben. Sobald sich sein Körper wieder regeneriert hat,wirst du erwachen.".
Nach einer gefühlten Ewigkeit, lößtsich die dunkle Höhle in der sie sich befindet langsam auf. Alles umsie herum wurde plötzlich weiß.
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Die Prinzessin von Merisantus
FanfictionMerisa fühlt sich in den Mauern ihrer Heimatstadt wie ein Vogel im Käfig. Ihre Familie, Freunde und ihr Volk sind die Ketten die sie im goldenem Käfig halten. Doch ihr ahnt es schon. Es kommt schließlich zu dem verhängnisvollem Tag an dem sich alle...