Kapitel 19: Liebeskummer

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„Oimein kleines Merisa-Mäuschen schaut heute aber wirklich unglücklichaus.". Die verspielte Stimme des Djinn Ruthra ist laut und deutlichin der Kajüte der Prinzessin zu hören.

Merisahängt kopfüber von ihrem Bett herunter. Ihr Gesicht verzieht sie zueinem Schmollmund und die Stirn ist nachdenklich in Falten gelegt.

Sie,Mirandus und Judar sind bereits seit einigen Tagen auf See. DieStimmung zwischen Magi und Königskandidatin ist seit dem Tag derAbreise immer noch sehr kompliziert.

Merisasagte Judar, dass sie ihn lieben würde. Der Magi stand daraufhin wieangewurzelt da und brachte keinen Ton heraus. Seitdem haben diebeiden auch kein Wort mehr miteinander gewechselt.

„AchRuthra...was soll ich nur machen?", jammerte die Weißhaarige. Siespannt ihre Bauchmuskeln an und setzt sich wieder auf ihr Bett. Miteinem kräftigem Schwung dreht sie sich mit dem Blick zur Tür undlässt ihren Rücken gegen die Wand fallen.

„Machtder Magi noch Probleme? Soll ich ihn töten?". Plötzlich flackerteine entschlossene Hitze in Merisas Brust auf. Reflextartig legt sieihre Hand auf ihre Brust.

„Nichtdoch...das macht die Sache auch nicht besser...", schmollt sieweiter.


„SolcheProbleme lösen sich doch sonst auch immer ganz von allein.",ertönte aufeinmal die ruhige Stimme ihres zweiten Djinns, Neo.

„Meinstdu?". Neos kühle Anwesenheit machte sich in Merisas ganzen Körperbreit und sogt dafür dass sich das junge Mädchen sofort entspannt.

„Ichbin mir sicher.".


„Andernfallstöten wir ihn.", platzt es aus Ruthra heraus. Der Djinn zerstörtdamit sofort wieder die gerade einkehrende Ruhe in ihrem Körper.


„Ruthra!Zügel dich etwas! Siehst du nicht das es der Herrin schlecht geht?!"

„Natürlichesehe ich das! Deshalb sollten wir das Problem einfach aus dem Wegschaffen!"

„DieHerrin brauch jetzt Ruhe! Mit deiner Methode würde man ihr nur nochmehr schaden!"


Derkleine Streit, der sich gerade im Kopf der Prinzessin abspielte,zauberte ihr ein Lächeln ins Gesicht. Die beiden schaffen eswirklich immer wieder sie zum Lächeln zu bringen.

„Danke..aber..",murmelt Merisa, „..Ihr brauch euch keine Sorgen mehr um mich zumachen...mir geht es schon besser. ".

„Wundervoll!",Ruthra schien mit dieser Antwort zufrieden zu sein und zog sichzurück. Neo hingegen zweifelte diese an. Merisa spürte einenmerkwürdigen Druck in der Brust, der nach wenigen Minuten aberwieder abflachte.

„Naschön...", zischte Neo und zog sich ebenfalls zurück. Er wusstegenau dass ihre Worte gelogen waren.


Nachdemendlich Ruhe in ihrem Kopf herrscht steht Merisa auf und macht sichauf dem Weg zum Deck des Schiffes.

DieSonne geht gerade unter. Merisas Blick wanderte zum Geländer desSchiffes. Dahinter erstrecken sich die letzten Sonnenstrahlen. Siespenden nur noch wenig Wärme. Im Kontrast zur kalten Nachtluft sinddie Strahlen kaum relevant.

Siesetzt sich auf das Geländer des Schiffes und lässt die Beineherunter zum Wasser baumeln. Mit zittrigen Fingern zupft sie ihrenschwarzen Umhang zurecht. Die Nacht ist sehr frostig.


„Wiekommt es dass du die letzten Tage immer allein hier sitzt?". NebenMerisa ließ sich eine große Gestalt nieder. Es war Mirandus, ihrälterer Bruder.

Die Prinzessin von MerisantusWo Geschichten leben. Entdecke jetzt