Kapitel 10: Sorry...

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Sofort stößt Drake mich auf die Coach und tritt mir an das Schienbein - ein Schmerz durchzieht es und meinen Oberschenkel bis zum Bauchnabel. "Bist du behindert?", schreit er mich an und sieht zu Nick, der sich die Nase hält. Schläge sind bei uns eigentlich nichts neues ... Wir nehmen Drogen, sind respektlos und schlagen uns oft - es hat sogar schon mal eine Messersticherei gegeben - und trotzdem bekomme ich in dieser Situation ein schlechtes Gewissen.

Eine rote Flüssigkeit tropft zwischen Nicks Fingern hervor und Tränen treten in seine Augen, da ich ihn wohl mitten auf die Nase geboxt habe. Ein Schmerz durchfährt meine Magengegend ... Angst?

Drake lässt mich einfach auf der Coach sitzen, nimmt Nick am Arm und geht mit ihm in die Küche, wahrscheinlich um sein Gesicht mit Tüchern auszustopfen. Wäre ich nicht Drakes bester Freund, dann würde ich jetzt vielleicht blutend am Boden liegen ... Denn Drake ist bekannt für seine Hangreiflichkeiten und hatte schon einige Anzeigen und Sozialstunden ablegen müssen.

Irgendwie war mir weinen zumute ... Nach einer Woche Kontaktstille so etwas ... Aber was bringt Drake auch Nick mit zu einer Übernachtung? Ich habe mit Girls und ein paar unserer Freunden gerechnet ... aber nicht mit dem! Ich bleibe auf der Coach sitzen und streiche mir mit dem Leder meiner Jacke, welche ich immer noch an habe, eine flüchtige Träne aus dem Gesicht ...

Ich kann Drake und Nick miteinander sprechen hören und spüre, wie sich die Magenkrämpfe durch meinrn Körper ziehen. Was sie genau sagen, verstehe ich nicht,, aber es tut sehr weh, wie Drake sich um Nick kümmert. Er tritt mir an das Bein und nimmt so jemanden in Schutz ... Obwohl ich doch sein bester Freund bin ... oder ?

Es dauert nicht lang, bis Nick sich neben mich auf die Coach setzt und noch immer ein paar Tücher parat hat, falls das Bluten seiner Nase wieder anfangen sollte. Drake sieht uns von der Tür aus an. Wäre ich Nick, dann hätte ich mich nicht neben jemanden gesetzt, der mir eben noch eine aufs Maul gegeben hat.

"Ich ruf Nadi an", sagt Drake dann mit einem drohenden Ton und sieht dabei in meine Richtung, bevor er vor die Tür geht.

Ich sehe Nick nicht an und spiele nervös mit meinen Fingern herum. "Sorry...", flüstere ich, doch bekomme keine Antwort. Ich denke, ich gehe dann jetzt besser. "Tschau..", sage ich also leise - es war ziemlich schwer, diesen Ton heraus zu bekommen. Doch als ich aufstehe und gehen will, hält Nick mich am Arm fest ...

Love Drugs and Boys (boyxboy yaoi)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt