Kapitel 33: Mit Worten!

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Dass Hiro ein bisschen komisch ist, ist mir ja schon früher aufgefallen. Ich kenne ihn seit ein paar Jahren, aber erst seit den letzten zwei Monaten habe ich mich wirklich mit ihm befasst. Er ist zwar auf irgendeine Art und Weise ein bisschen besitzergreifend, kontrolliert und extreeem anhänglich, hat ein Bild von mir in seinem Zimmer hängen, tut extrem viel für mich und sorgt wie auch inmer dafür, dass ich gute Noten schreibe, aber dass es wirklich auffällig sein soll? Es gibt mehrere die besitzergreifend sind und vor allem an einem kleben wie Kletten.

"Oh ... Weißt du, Hiro fällt es echt schwer Freunde zu finden. Du bist der erste, den er hier hin mitnimmt." Ich runzle die Stirn. Vielleicht will Hiro auch einfach nicht, dass seine Freunde mit so Wichsern wie seinem Bruder zusammentreffen. "Aber wenn dir nichts aufgefallen ist, ist es gut."

Nee nee nee, jetzt will ich schon mehr wissen, Alte. "Wieso ist er denn auffällig?"

"Ich weiß nicht so recht, wie ich es sagen soll..." Mit Worten, alte Frau. Mit Worten.

Sie fährt sich nervös durch das dunkelblonde Haar. "Wir haben Hiro vor einigen Jahren aus dem Heim geholt ... Dort haben sie alle möglichen schrecklichen Dinge mit ihm getan! Schläge, Vergewaltigung ... Mein Mann und ich konnten nicht anders als ihn zu uns zu holen ..." Hiro kommt aus einem Heim? Wieso war er dort überhaupt? ... "Er hat sich am Anfang gegen alles gewehrt ... Hat nach uns geschlagen und gebissen. Mittlerweile tut er das Gott sei Dank nicht mehr ... Aber vor einigen Wochen, da hat er..-"

"Mum, kommst du mal kurz?", Hiros Bruder steht in der Tür und sieht uns beidr ernst an. Mit einer Hand fässt er den Türrahmen an. "Oh... Entschuldige mich kurz", sie lächelt etwas gequält und geht zu ihrem wohl leiblichen Kind. Der junge führt sie in einen anderen Raum und als sie wiederkommt, sagt sie: "Tut mir Leid."

"Was hat er vor ein paar Wochen?" Mir brennt die Frage unter den Nägeln und es ist eine Qual gewesen, auf die Frau zu warten. Doch genau jetzt kommt Hiro auch noch  mittlerweile wieder angezogen. Er hat ein grünes Shirt an, welches ihm viel zu weit ist und nur einr Boxershorts. "Luke?" Er steht nur halb in der Tür, als würde er sich hinter der Wand verstecken wollen. "Kommst du mit nach oben?"

"Übermachtet dein Freund hier?"

Hiro nickt ihr nur kurz zu. "Soll ich euch eine Matratze ins...-

"Nein", sagt er emotionslos. "Luke schläft bei mir im Bett. Das ist okay."

Sie nickt mir müde zu. "Ein anderes mal." Hiros Mutter steeicht beim Aufstehen über meine Hand, gibt Hiro beim Vorbeigehen ein mütterliches Küsschen auf den Mund und wünscht uns beiden eine Gute Nacht. "Nacht!", rufe ich ihr nach, Hiro allerdings nicht. "Worüber habt ihr geredet?", fragt er mich scharf. "Äh..", bevor ich mehr sagen kann, spricht er schon weiter wie ein wütender Vater. "Hab ich dir nicht gesagt, dass du schon hochgehen sollst?" ...

Ich will nicht streiten also gehe ich einfah gemeinsam mit ihm nach oben. Auch sein Zimmer liegt wie meins im zweiten Stock. Ölimöli schläft zusammengerollt auf seinem Kissen. "Hiro.. Warst du mal in einem Heim?"

"Nein."

"Wirklich?"

Gereizt setzt er sich auf sein Bett und nimmt Ölimöli in den Arm. Die Katze schläft einfach weiter. "Hab ich dir nicht gesagt, dass du ihnen nicht glauben sollst?"

"Wie kommt es dann, dass sie dich adoptiert haben?" Zig Fragen schwirren mir durch meinen Kopf, es ist sshwer ihm schweigen zu sehen. Gefühlte Minuten vergehen, als wäre die Zeit still. Dann bewegt Hiro sich wieder und klopft neben sich auf das Bett. "Komm her, Luke..."

Oha, da kann ich mich ja mal auf was gefasst machen. Ich setze mich direkt neben Hiro, wir berühren uns und er sieht vor sich auf den Boden. "Hast du mich gern?"

Ich ziehe die Augenbrauen nach oben und frage mich, was das wieder soll. "Hast du?"

"Ja? Warum sollte ich nicht?"

"Dann frag mich das nicht...", murmelt er.

"Ich hätte gerne Antworten, Großer...", versuche ich sanft zu bleiben. Plötzlich zittern Hiros Hände, wie vor Wut, er schnaubt aggressiv auf und ist dann plötzlich wieder ganz ruhig. "Okay..", flüstert seine zittrige Stimme. "Ich komme aus einem Heim, ja. Ist doch auch egal, woher oder wie, oder?"

"Aber..", will ich schon nachhaken, doch der unterbricht mich. "Luke, es tut weh darüber zu reden. Ich will die Zeit einfach vergessen..." Dann legt Hiro sich hin und hat Ölimöli wie ein kleines Mädchen ihren Kuschelhasen im Arm. Mein Handy klingelt mal wieder. So spät noch?

"Es ist Nick", kläre ich Hiro auf.

"Geh nicht ran."

"Okay..."

"Red nicht mehr mit ihm."

"..."

Ansonsten ist nichts ungewöhnliches bei meinem Freund, wenn man ihn nun so nennen kann, vorgefallen. Doch als ich morgens Hiros Haus verlassen will, um mich wieder meinen eignen Dingen eines Sonntags zuzuwenden, kommt Nick mir entgegen. Er ist sichtlich überrascht, mich hier zu sehen... Was will er wieder bei Hiro!?

Love Drugs and Boys (boyxboy yaoi)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt