Love Drugs and Boys (boyxboy yaoi)

Kapitel 57: Wehr dich!

Ich bekomme ein ziemlich schlechtes Gefühl im Magen. Hilflos sehe ich zu Nick, doch er wird nichts machen. Der Spast hat das Drake doch auch nur erzählt, um Hiro und mich auseinander zu bringen und damit Hiro Schwierigkeiten bekommt. Wahrscheinlich geilt er sich gerade innerlich daran auf, dass Drake etwas schreckliches mit ihm vorhat. Ich weiß wie Schläge bei Drake aussehen - die will niemand. In das Gesicht, zwischen die Beine, überall hin. Da ist es Drake total egal und Hiro hat für ihn doch eh nie richtig zur Gruppe gehört. Für ihn ist er gerade nur ein homosexueller Junge, der Dinge gesagt hat, die ihm nicht passen. Das war auch wirklich unklug von Hiro. Er weiß doch genau wie ich, wie Drake bei so etwas reagiert: mit blutig schlagen und im Dreck liegen lassen.

Drake schubst Hiro ein weiteres mal.und wieder stolpert er nach hinten. Als Hiro sieht, dass ich ihm nicht helfen werde, geht er auf großen Abstand. "Lass mich in Ruhe..", sagt er kleinlaut und ängstlich. Boah, er tut mir so leid! Aber ich kann doch wirklich gar nichts machen. Am Ende kommt alles auf: dass ich schwul und sogar mit Hiro zusammen bin... Das kann ich nicht ... Hiro, du musst jetzt ganz stark sein, okay...? Es tut mir Leid, dass ich dir so ein schlechter Freund bin ...

"Ja, Drake!", höre ich plötzlich Nicks Stimme. "Lass ihn in Ruhe, ich bin mir sicher, dass er jetzt auch so weiß, dass es falsch war!" Bewegen tut er sich jedoch wie ich nicht. Nick ist Hiro gerade ein besserer Helfer als ich. Ziemlich scheiße, weil sie Feinde sind und ich? ... Warum versucht Nick überhaupt Hiro zu helfen? Ahnt er vielleicht schon, dass es ausarten wird...? Aber Hiro ist doch nicht schwach! Er hat Nick schon angegriffen und der konnte gar nichts gegen ihn tun, also wird das doch auch bei Drake ...

Mein Blick ruht auf Nick, als meine Gedanken durch Hiros schmerzverzerrtes Aufstöhnen gespalten werden. Sofort wendet sich mein Blick von Nick ab und fixiert sich auf die beiden. Drake hat Hiro an den Haaren gepackt und nach unten gezogen, um ihm in das Gesicht zu treten. Zwei junge Männer gehen an den beiden vorbei, schauen, doch gehen weiter. Der eine lacht sogar! Ich hasse ihn jetzt schon, obwohl ich ihn nie zuvor gesehen habe.

Hiro hat die Hände an Drakes Ellbogen unf hält sich fest, während Drake wieder sein Gesicht nach unten reißt und dem Kleinen erneut das Knie in das Gesichr donnert. Würde Drake Hiro wohl nicht an den Haaren herum reißen und in das Gras neben dem Weg schleudern, wäre er wohl in sich zusammengeklappt. Hiro knallt mit dem Kopf gegen eine Mülltonne und bleibt einfach sitzen. Er zieht die Knie an und macht sich klein. Nein, Hiro! Aufstehen! Wehr dich, verdammt nochmal! Ich weiß doch, dass du das kannst ...

Drake lacht und schaut zu uns, während er mit den Finger auf Hiro zeigt. "Er hatte so ein großes Maul!" Nick und ich, keiner von uns beiden lacht mit ihm. Als Drake dann wieder auf Hiro zu geht, überwinde ich mich: "Drake! Lass es doch! Es ist gut!"
Ich hätte nie von mir gedacht, dass ich das schaffe. "Hör auf damit!"
"Nein."
Es ist wie als hätte der nächste Schlag nicht Hiro getroffen, sondern mich selbst. Hilflos, was soll ich denn machen!? Hingehen und Drake wegziehen? Das ... das kann ich einfach nicht. Es geht einfsch nicht!

Die Mülltonne wackelt, als Drake Hiros Handgelenke in einer seiner Hände festhält und mit der anderen Faustschläge an ihn verteilt. Nach dem vierten Schlag lässt er kurz los und schlägt Hiro mit der offenen Hand feste gegen die Stirn, so dass sein Hinterkopf knallhart wieder gegen das Metall hinter ihm schlägt. Während Drake wieder auf den Weg kommt, steht Hiro tapfer wieder auf und hält sich dabei an der Tonne fest. So ists gut, Hiro. Und jetzt lauf weg oder wehr dich!
Seine Lippe blutet, die Wange ist innerhalb kürzester Zeit bereits hellblau-lila. Aus Hiros Nase läuft ganz schlimm das Blut. Das Gras unter ihm färbt sich rot vor den Tropfen, die aus Hiros Gesicht kullern. Es ist so viel Blut, dass mir schlecht wird. Als ich jünger war hatte ich mal Nasenbluten, da ist es schon förmlich gespritzt, doch immer noch nichts gegen das hier.

"Hast wohl noch nicht genug, was? Komm her, du Schwanzlutscher. Bekommst was in den Mund von mir!", schreit Drake mit Vergnügen in der Stimme und schnellt zurück auf Hiro. Jetzt hör doch bitte auf ...
Drake macht seine Worte wahr, dreht Hiro einfach wie er es will und drückt ihn mit dem Oberkörper in die stinkenden Mülltonne. Hiro fängt an zu schreien und zappelt panisch, aber das lässt Drakes Lachen nur lauter werden. Als er Hiro wieder nach obrn holt, laufen ihn bereits die Tränen über die Wangen und mischen sich mit dem Blut. Drake fischt in der Tonne herum, während er den Schwarzhaarigen am Genick hält und zieht eine blutige, halb von der Natur zersetzter Bananenschale heraus. "Maul auf, die schwule Banane kommt!" Als Hiro den Mund nicht auf macht, drückt er ihm samt Banane in der Hand die Wangen zusammen. Daraufhin stopft er Hiro die halb verweste Schale komplett in den Mund, schubst ihn dann zu Boden und tritt noch einmal in seine Rippen.

"Stopp!", schreit Nick neben mir, steht auf und zieht Drake von dem am Boden liegenden Hiro weg. "Es reicht!", brüllt er dem Homophob einfach mitten in das Gesicht. Drake schubst Nick und wischt sich die Hände an dem Oberteil ab. Hiro spuckt die Banane aus, würgt, und sieht mich mit seinen verweinten Augen an. Noch immer sitze ich hier, nichts tuend. Ich komme mir so nutzlos vor ... "Du übertreibst maßlos!"
Drake zeigt Nick den Mittelfinger und geht wieder auf Hiro zu, der sich am Boden zusammenrollt und sich auf die nächste Welle vorbereitet, doch Nick reißt ihn wieder zurück. "Hör auf jetzt!"
Drake seufzt. "Spielverderber", zischt er. "Aber na ja, hat sowieso langsan keinen Spaß mehr gemacht." - "Lass es einfach!"
"Ach, stell dich nicht so an! Das sind doch eh keine richtigen Menschen."

Das zieht rein ... Nick sagt nichts dazu, sondern drückt Drake von Hiro weg. "Wir gehen jetzt nach Hause!", knurrt er und schiebt den Braunhaarigen.
"Ja, ja! Luke! Komm mit!" Dabei will ich gerade aufstehen und Hiro helfen ... Ich zucke zusammen, als mich Drakes Blick trifft. "Komm jetzt!" Es ist wie ein Befehl.
Und ich befolge ihn, wie eine Marionette.

Als ich mich nach ein paar Metern umdrehe, sehe ich, wie Hiro uns hinterherschaut.
Oder eher nur mir? ...