Snape Manor

277 16 2
                                    

Vielen Danke nocheinmal, für die 8k reads. Ich weiß immer noch nicht, was ich dazu sagen soll.
Das Kapitel ist wieder ein wenig trauriger, aber ich hoffe es gefällt euch trotzdem. Über Kommentare würde ich micht wirklch freuen und ich hoffe sehr, dass ihr sehen könnt, was ich sehe!

LG Kati

Als sich Cassiopeia nach einigen Tagen wieder ein wenig beruhigt hatte, kam sie zu dem Entschluss, auch einmal weniger überlegt zu handeln. Sie wollte wissen, wo und was das Snape Manor war, und ob es überhaupt existierte. Aber soviel, wie sie von ihrer Familie wusste, musste es eines der Familie Prince geben. Severus hätte es einfach umbenennen können.

Also nahm sie sich am nächsten Morgen nach dem Frühstück eine handvoll Flohpulver und warf die in den Kamin in der Eingangshalle. Es war mehr ein großer Zufall, als dass es etwas anderes hätte sein können, als Severus gerade durch eben diese schritt. Er war auf dem Weg zu seinem Bruder gewesen, welchen er in einem Arbeitszimmer im unteren Stock vermutete. Dann hörte er seine Tochter deutlich „Snape Manor" sagen. Als Severus im nächsten Moment bei ihr war und Cassiopeia noch am Arm festhalten wollte, stand sie schon mit beiden Beinen im Feuer. Es zog Severus mit und er hatte das Gefühl sich in seiner persönlichen Hölle wiederzufinden.

Die Eingangshalle, in der sie angekommen waren, war wunderschön. Der Boden war mit schwarzem Marmor gefliest und die Wände waren ebenfalls dunkel gehalten. Schnurstracks ging seine Tochter hinaus, denn sie war mehr daran interessiert, wie ihr eigentliches Zuhause von außen aussah, als sich das Mobiliar und die Räume anzusehen.

Das ehemals große beige Gebäude mit den dunkel eingerahmten Fenstern war nun von Kletterpflanzen überwuchert und sah aus, als müsse es bald dem Verfall zum Opfer fallen. Auch der Garten, der damals in voller Blüte stand, war zugewachsen. „Hier habt ihr gelebt?", flüsterte Cassiopeia. Den Blick auf das Herrenhaus gerichtet. „Es war perfekt. Unser kleines Schloss und der Garten war ihr Reich. Nicht einmal die Elfen durften einfach so etwas verändern. Und wenn sie noch alle da sind, dann haben sie sich weiterhin daran gehalten." Einen Moment lang hielt Severus inne, um weitersprechen zu können. Sein Herz war schwer geworden. Nie vergossene Tränen füllten seine Augen und liefen still die blassen Wagen hinunter. „Du warst unsere kleine Prinzessin, und dann hab' ich euch beide verloren." Urplötzlich befand sich Cassiopeia in einer festen Umarmung. Es fühlte sich an, als wollte ihr Vater sie unter keinen Umständen, jemals wieder loslassen.

Nach einiger Zeit fing er wieder an zu sprechen. „Nie kann ich mir verzeihen, was deiner Mutter geschehen ist! Wäre ich nur schon früher wieder gekommen!" Die Schuldgefühle, welche er vor langer Zeit in sich begraben hatte, fanden ihren Weg zurück an die Oberfläche. „Aber dann hätte ich jetzt möglicherweise nicht einmal dich. Oder wir wären gemeinsam gegangen", flüsterte Cassiopeia um ihren Vater und sich selbst nicht mit lauter Stimme zu erschrecken. „Verzeih mir", wisperte Severus. Zog sie noch näher an sich. Er würde sich immer für den Tod seiner Gefährtin und der Mutter seiner Tochter verantwortlich machen. Egal was sie sagte. Und nie wieder wollte er seine Tochter verlieren.

„Da gibt es nichts zu verzeihen."

Sie schritten weiter schweigend durch den Garten. Es wieder strebte es Severus dorthin zu gehen, auf was sie gerade zusteuerten. Hinter dem helle Herrenhaus lag ein eingezäuntes Stück Garten. Auf den zweiten Blick war jedoch zu erkennen, dass es ein kleiner Friedhof war. Der Zaun war in gutem Zustand und die vielen bunten Blumen, sowie die wenigen hellen und dunklen Grabsteine gut gepflegt. Nicht viele der Familie Prince lagen hier begraben. Die, die der Sonne zum opfer gefallen waren wurden im Haus weiterhin geehrt, doch nicht begraben. Diejenigen, die im Kampf starben, wurden der Sonne überlassen, um den Familien nicht noch mehr Kummer zu bereiten.

Bei Cassiopeia aber, hatte Lucius dafür gesorgt sie zu begraben und Severus eine ihr Erinnerung zu schaffen. Der Stein war dunkel Und neben ihrem Namen sowie dem Geburtstag und dem Sterbedatum hatte sein Bruder noch die Worte „Geliebte Ehefrau und Mutter" eingravieren lassen. Dahinter stand ein Engel, welcher schützen seine Flügel über dem Stein ausgebreitet hatte. Das in Stein gemeißelte Lächel schien weicher zu werden und durch einen Zauber bedingt, zwinkerte die Statue, dann stand sie wieder still.

Severus Herz war mit einem Mal so schwer, dass es ihn in die Knie zwang. Er begann zu weinen. Lange und viel. Weinte um die Frau, die sein unsterbliches Leben bereichert und verbessert hatte. Der er geschworen hatte, sie ewig zu lieben. Um die Frau, die ihm eine wunderbare und unglaublich intelligente Tochter geschenkt hatte und um die Mutter, die Cassiopeia nie hatte sein können. Und doch wäre sie stolz darauf gewesen, ihre Tochter nun so zu sehen, wie sie war. Dass sie geliebt wurde und in einem behüteten Zuhause aufgewachsen war.

Als die Tränen versiegt waren, blieb nur noch die Leere. Tief und drückend. Severus fühlte sich, als würde er nie wieder aufstehen können oder wollen. Ein Gefühl, nicht mehr glücklich sein zu können. Lange blieb er noch dort sitzen. Erinnerte sich an all die schönen Momente, die sie zusammen erlebt hatten. Plötzlich fühlte sich Severus in etwa so, wie wenn ein Geist durch ihn hindurch geflogen wäre, nur war ihm nicht kalt sondern ganz warm ums Herz. Von irgendwo her, drang ein kaum hörbares „Steh auf" an sein Ohr. Tatsächlich tat er es, blickte auf den Engel und die Kletterrose an der Hauswand dahinter, welche Cassiopeia einst gepflanzt hatte und ging zu seiner Tochter.

Sie saß an einen Baum gelehnt wenige Meter entfernt und schien sich alles aus der Ferne angesehen zu haben. „Lass uns gehen", flüsterte er heiser und reichte ihr die Hand um sie auf die Beine zu ziehen. Genau genommen, war Cassiopeia auf eine Art und Weise immer noch bei ihm. Er würde sie immer im Herzen bei sich tragen, egal wie viel Zeit auch verstreichen mochte und seine Tochter Cassiopeia die zweite war ihr wie aus dem Gesicht geschnitten.

Zurück im Malfoy Manor trennten sich ihre Wege. Severus ging zu Lucius. Er brauchte die Unterstützung seines großen Bruders nun mehr denn je. Lucius war auch sofort bewusst, was geschehen war, als er Severus sah. Er trug fast den selben Gesichtsausdruck wie damals, als er ihnen die Schreckensnachricht überbrachte.

Cassiopeia war zu Draco gegangen, um ihm vom Manor und den anderen Geschehnissen zu berichten. Ihre Gefühle konnte sie aber nicht wirklich einordnen. Sie wusste nicht wirklich, ob die Gleichgültigkeit gegenüber dem Grab ihrer leiblichen Mutter falsch war, nur kannte sie diese Frau nicht. Sie hatte keinen Bezug zu ihr.

Cassiopeia SnapeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt