Seine Verwandlung

357 17 2
                                    

Sirius sollte  recht behalten. Severus war, wie früher, während ihrer Schulzeit, in der Bibliothek aufzufinden. Der Black versuchte ruhig zu bleiben, doch sein Patensohn war das Einzige, was ihm von seiner Familie noch geblieben war. „Severus , du musst mir helfen! Es geht um Harry, und jetzt komm mit! “ „Was hat er denn diesmal angestellt?“ „Nichts von dem ich wüsste! Er schreit, krümmt sich, wacht nicht auf und hat am Rücken angefangen zu b luten,  als ich gegangen bin! Und jetzt beweg deinen Hintern endlich! “ Sirius war merklich angespannt, doch auch erleichtert, als Severus mitkam. „Na dann los! Beweg dich, Köter.“ „Ruhig Blut, Blutsauger“, schoss er zurück, obwohl ihm überhaupt nicht nach Scherzen zumute  war.

Cassiopeia stand nervös vor dem Kamin im Wohnzimmer. Harrys Schreie waren immer durchdringender geworden. Es war grauenhaft. Sie hatten ihm immer irgendwie helfen können, nur jetzt durften sie es nicht . Ron und Neville standen noch bei Harry am Bett,  während sie hier auf Sirius und Severus wartete, falls dieser überhaupt kommen würde. Nach einem weiteren markerschütterndem Schrei Harrys loderten die Flammen endlich wieder grün auf. „Endlich Sirius! Es wird immer schlimmer! Es wirkt, als würde irgendetwas durch seine Haut brechen wollen.“ Und schon war Severus weg. Sirius konnte nur den Kopf darüber schütteln.

„Professor!“, rief Ron, doch dieser ignorierte alles um ihn herum. Als Sirius und Cassiopeia nur Sekunden später das Zimmer betraten, flogen schon einige Zauber über Harry. Die Diagnose: Die Verwandlung hatte bei ihm eingesetzt und für Todesengeln , wie er wahrscheinlich einer werden würde, war es meist sehr ungesund, wenn die Familie ihm nicht beistand. In den häufigsten Fällen war es tödlich. Was, so gesehen ein wenig paradox erschien, waren sie doch unsterblich. Genauso erklärte Severus es ihnen auch . Viele der Informationen die er über magische Wesen hatte, hatte er sich angelesen. Einige kamen jedoch auch von Hogwarts selbst, da er die dort lebenden Wesen im Auge behalten musste und nicht alles wissen konnte. „Aber, was machen wir jetzt,  Dad ?! Harry kann doch nicht einfach sterben, nur weil er sich verwandelt! Voldemort ist ganz in der Nähe und könnte ihm helfen !“ „Er wird ihm auch helfen. Vertraut mir. Ich werde Potter jetzt durch die Schatten ins Manor bringen, ihr kommt über den Kamin nach.“  Gesagt, getan.  

Kurze Zeit später fanden sie sich im Kaminzimmer  des unteren Stockwerkes des Manors wieder. Severus war nach oben gegangen,  um Tom zu wecken, während  ein Hauself Lucius und Narcissa wecken sollte. Nur zehn Minuten später waren die beiden wach, angezogen und stolperten die Treppe hinunter. Tom hatte gar nicht erst von Severus geweckt werden müssen. Schon auf dem Weg nach oben, war ein dunkler Schatten an Severus vorbei zwischen den Treppen hinab gestürzt. Also tat er es ihm gleich.

„Warum habt ihr ihn nicht früher zu mir  gebracht?!“, herrschte er die Anwesenden an. „Weil es ihm noch nicht lange so schlecht geht!“, schrie Cassiopeia gleich zurück . „Und jetzt tun S ie doch was!“ Sie machte sich große Sorgen um Harry und auch Sirius, Ron und Neville ging es nicht anders. Sie  standen hier herum, während er Schmerzen hatte und keiner etwas tat,  um ihm zu helfen. Die beiden Jungen nahmen sie in den Arm, in der Hoffnung,  sie und sich selbst etwas beruhigen zu können, als Draco ins Zimmer schlurfte . Bevor er überhaupt fragen konnte was los war, sagte jemand: „Wir gehen ins Riddle Manor“, dann wurde die Luft im Zimmer aufgewirbelt und der  Raum leuchtete taghell.  Plötzlich wurde es wieder dunkel und still.

„Okay. Was war das gerade und warum schaut ihr so, als hättet ihr den Teufel höchstpersönlich getroffen?“, dabei deutete er auf  seine Cousine und deren Freunde. „Bei Harry hat die Verwandlung eingesetzt. Ich weiß nur bedingt über seine Art B escheid, deshalb habe ich ihn hergebracht. Tom und Minerva  sind mit ihm nach Riddle Manor gereist“, kam auch prompt die Antwort von Severus.

In Riddle Manor angekommen, rief Tom sofort nach einer Hauselfe. Tipsy erschien und brachte sie wie befohlen sofort auf ein Zimmer. Dort legten Minerva und Tom Harry auf das Bett. Stundenlang saßen sie bei ihm und wachten über ihren Enkel, während er sich weiter quälte. Sie konnten nichts tun, als ihm beizustehen, jedoch war dieser Beistand bitter nötig. Irgendwann am frühen Morgen des nächsten Tages umschloss der dunkle Engel seine bessere Hälfte und  seinen Enkel  mit den Flügeln  um ihm  Halt zu geben. Jetzt, wo sich seine kleinen , ledernen Flügel fast komplett durch die Haut seines Rückens gebrochen hatten, war es nur noch schlimmer geworden. Sie würden noch wachsen und so groß werde, dass sie bis auf den Boden reichten.

Es dauerte noch weitere Stunden, bis Harry sich beruhigte und schlief. Vorsichtig lösten sich Minerva und Tom von ihm. Gemeinsam gingen sie ins angrenzende Badezimmer und  holten weiche Tücher und warmes Wasser. Ganz behutsam wuschen sie ihm den Rücken und die noch weichen ledernen Flügel. Im laufe der nächsten Stunden und Tage würden s ich die Knochen in ihnen verfestigen und in den nächsten Wochen würden die Federn sprießen.

Nach einem letzten Blick auf ihren Enkel  verließen sie das Zimmer. Die darauffolgenden Tage blieben die drei noch im Riddle Manor,  bis Harry sich wieder erholt hatte und ein wenig gelernt hatte,  dass er auf seinem Rücken nun etwas mit sich herum trug.

Cassiopeia SnapeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt