Stand: überarbeitet
„Professor Snape… Guten Tag.“ Wirklich? Mehr fällt dir nicht ein? Es gibt so viel, das du ihm sagen kannst, dachte Hermione. Doch es wäre nicht sehr intelligent gewesen ihn anzuschreien, oder ihm Vorwürfe zu machen. Vielleicht hatte er ja gute Gründe, sagte eine leise Stimme in ihrem Oberstübchen.
Sogar Harry und Ron würden nichts lieber tun, als ihn anzuschreien, wieso er Hermione weggegeben hatte. Sie konnten es alle einfach nicht begreifen. Nun blieb ihr aber nichts anderes übrig, als sich auf dem Absatz umzudrehen und zu ihren Freunden zurückzukehren, denn sonst musste sie sicher mit ihm reden. Und genau das galt es zu vermeiden.
Zwei Stunden später waren die drei noch immer auf keinen grünen Zweig gestoßen. Die Familienbücher aktualisierten sich normalerweise von selbst, doch außer Draco stand keiner bei den Malfoys und auch über Snape fanden sie herzlich wenig. Harry hatte herausgefunden, wer seine Eltern waren, aber nach Eileen und Tobias Snape stand nur noch Severus Snape persönlich. Sonst niemand. Nur bei den Lestranges kamen sie ein wenig weiter, doch die Information war nicht wirklich brauchbar.
Die Lestrange Brüder Rodolphus und Rabastan hatten noch eine jüngere Schwester namens Cassiopeia. Laut dem Buch war sie schon verstorben, aber mehr fanden sie nicht heraus. Und Cassiopeia Lestrange war jetzt nicht die Information, welche sie suchten. Eher war es frustrierend, dass nur im Buch der Lestranges etwas ‚neues‘ stand und in den anderen nicht. Ebenso frustrierend war es, dass sie nichts über Snape heraus finden konnten.
Vergeblich suchend gaben die drei eine halbe Stunde später auf und gingen zum Abendessen. Danach liefen sie zurück in den Gemeinschaftsraum. Dort fertigten sie eine Liste, mit den wenigen Informationen an, die sie hatten.
Mein Name ist Cassiopeia
Mein Vater ist Professor Snape
Meine Mutter ist tot
Die Malfoys und die Lestranges gehören zu meiner Familie
Rabastan und Rodolphus Lestrange hatten eine Schwester namens CassiopeiaSeufzend legte Hermione die Feder auf die Seite. Es waren zu wenig Informationen, nur woher… „Ach sind wir dämlich!“, fluchte sie. „Wieso Mione? Ist dir noch was eingefallen?“, fragte Harry, der ganz offensichtlich, genauso wie Ron etwas übersehen hatte. „Die Malfoys, Jungs! Snape werde ich nicht fragen, aber mit Malfoy haben wir praktisch jedes Fach. Und da du Harry, mit ihm Waffenstillstand für dieses Jahr geschlossen hast, können wir uns auch mit ihm unterhalten, weil er uns ja nicht angiften kann und wir ihn nicht.“ „Ah, stimmt ja. Das hatte ich ganz vergessen.“ „Na dann, gehen wir ihn morgen fragen.“ Somit war es beschlossenen Sache und Harry, Ron und Hermione machten es sich noch ein wenig gemütlich.
Severus grübelte noch lange nachdem er aus der Bibliothek gekommen war, was oder wie er etwas nun tun sollte. Irgendwann begann er in seiner Wohnung auf und ab zu laufen. Seine Grübeleien wurden rüde von einem Kaminanruf unterbrochen. Es war Lucius, doch Severus bekam nicht mit, was er sagte. Nur ein Satz erreichte ihn wirklich: „Ich komm rüber, geh mal vor dem Kamin weg.“
Einen Moment später stand der Blonde schon vor dem Kerkermeister. „Severus hörst du mir überhaupt zu?“ „Ja?“, kam die Antwort, die mehr eine Frage als eine richtige Antwort war. „Komm schon Kleiner, ich weiß doch, das es nicht stimmt. Du bist wieder mit deinen Gedanken wo anders. Was ist los?“ Severus sah Lucius fassungslos an. „Ist das dein Ernst Luc? Ich bin achtunddreißig und keine sechzehn mehr! Und wenn du es unbedingt wissen willst, ich war in Gedanken bei meiner Tochter, von der ich seit siebzehn Jahren glaubte, sie sei tot!“
„Ja, ja“, Lucius hob kapitulierend die Hände. „Aber es hilft immer dich zum reden zu bringen, auch wenn es nur ein paar Sätze sind. Vor allem, wenn du gereizt bist.“ Da hatte er leider recht. Gemeinsam bestellten sie bei Dobby ein Abendessen, um nicht in die Große Halle zu müssen und unterhielten sich über das weitere Vorgehen und belangloses. Irgendwann wollte Severus noch von Lucius wissen, ob Draco denn von seiner Cousine wusste, und der Blonde verneinte. Er wollte nicht, dass Draco einmal Severus über die beiden ausfragen würde, denn er wusste von dem Schmerz seines Bruders.
Am nächsten Morgen schrieb Hermione noch bevor Ron und Harry wach waren einen Zettel an Draco Malfoy, den sie einem Erstklässler zusammen mit einem Bestechungsschokofrosch aus Rons Tasche geben wollte. Als sie fertig war, die Feder beiseite gelegt hatte und ihren Mopp, der sich Haare nannte, gezähmt hatte, nahm sich Hermione ein neues Buch. Sie hatte es von ihren ‚Eltern‘ bekommen, bevor sie ihnen das Gedächtnis gelöscht hatte. Seither hatte sie es nicht mehr angefasst.
Es war ein wunderschönes Buch und bis Ron und Harry ein paar Stunden später zu ihr in den Gemeinschaftsraum kamen, war Hermione schon in den letzten Zügen. „Guten Morgen ihr beiden“, begrüßte sie sie. „Morgen. Es ist zu früh“, kam es gemurmelt von Ron. „Ja, ja. Von wegen zu früh. Zwar sind Ferien, aber auch ihr wisst, dass es nach zehn Uhr kein Frühstück mehr gibt. Also los. Halb zehn ist auch schon spät genug.“ „Jaha“, Harry war ebenfalls wenig davon begeistert jetzt frühstücken zu gehen, anstatt zu schlafen.
Nachdem sie die vielen Stufen zur Großen Halle hinunter gestiegen waren, trafen sie auf einen Erstklässler der Schlangen. Als hätte es der Zufall so gewollt. Glücklicherweise waren die Erstklässler noch nicht so abgeneigt den anderen Häusern gegenüber, weshalb es recht einfach war den Zettel zu Malfoy bringen zu lassen.
Hallo Malfoy,
komm nach dem Mittagessen in den Raum der Wünsche.
Es ist dringend, vielleicht weißt du ja etwas.
Granger
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Cassiopeia Snape
FanfictionPausiert wegen Überarbeitung! Was wäre, wenn alles von dem du glaubtest es sei die Wahrheit, dem genauen Gegenteil entspricht? Was wenn deine Eltern nicht die Personen sind, für die du sie gehalten hast? Wenn deine Welt aus den Fugen gerät, gut böse...