Die Potters

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„Noch immer so düster wie früher, was Tatze?" „Es hat sich kaum was verändert Krone", flüsterte Sirius fast, aber mit einem Lächeln im Gesicht. Es kam nur wirklich sehr selten vor, dass Sirius sich seiner Stimme nicht sicher war, aber jetzt wo er seinem besten Freund und Bruder im Geiste seit fast zwanzig Jahren wieder gegenüberstand könnte er weinen vor Freude oder ihn einmal umarmen und nicht mehr gehen lassen. Remus musste unbedingt hiervon erfahren.

Keiner war in ihre Pläne eingeweiht gewesen für den Fall, dass es doch nicht funktionieren sollte. Aber der Werwolf würde ausflippen, seinen besten Freund wieder zu sehen. Nur sein rationaler Teil würde Remus von einem Geist überzeugen wollen. Eine Illusion oder eine Halluzination.

Nur Wurmschwanz, er hätte es verdient, dass man ihm mindestens einen gehörigen Schrecken einjagte. Warum auch immer sie noch nichts bezüglich seines Verrats getan hatten. Peter zu finden wäre mit Sicherheit nicht die größte Schwierigkeit gewesen. Er war ein kleines, hinterhältiges Biest gewesen und keiner von ihnen hatte es bemerkt, bis Halloween 81.

Harry stand noch lange im Flur. Irgendwann war er an der Wand heruntergerutscht. Er brauchte nicht viel Schlaf, aber nach dieser Aufregung, wie Harry es empfunden hatte, hätte er ihn eigentlich nötig. Stattdessen saß er auf dem kalten Boden. Teilweise saß der junge Potter grade an der Wand, manchmal hatte er sich auf seine Knie gelehnt. Noch immer konnte er nicht fassen, nicht glauben doch Eltern zu haben. Richtige Eltern und nicht nur Erinnerungen aus einem Fotobuch auch wenn das Fotobuch von Hagrid sein größter Schatz war. Es noch nicht fassen zu können, das Lily und James nun wieder auf der Erde oder eben unter den Lebenden weilten, war aber überhaupt nicht schlimm. Immerhin war es erst ein paar Stunden her.

Wie Harry so da saß war sein Kopf einfach nur leer. Kaum ein Gedanke störte seine Ruhe. Und wenn doch, dann war es der, wie seine Mutter kaum dass sie wieder stand seinen Großvater geschlagen hatte. Gleichzeitig mit diesem Gedanken entfuhr ihm ein leises belustigtes Schnauben und ein leichtes Lächeln umspielte sein Züge.

Sehr spät in dieser Nacht, als Harry nun mehr oder weniger endlich beruhigt war und mehre Male schon fast eingenickt war, stand er auf und ging in sein Zimmer. Ein wenig hatte er mit dem Gedanken gespielt schnell noch seine Großeltern aufzusuchen und sie zu fragen, warum sie so schnell gegangen waren, war aber insgesamt viel zu beschäftigt über Alles und Nichts nachzudenken, dass er beschlossen hatte, diese Frage auf den nächsten Tag zu verschieben.

Und eigentlich hätte Harry auch gleich einschlafen könne, als er sein Bett berührte, wusste aber, dass dieses Unterfangen genauso bequem sein würde, wie eine Nacht im Flur sitzend zu verbringen.

In den nächsten Tagen und Wochen war gleichzeitig sehr viel und sehr wenig los im Hause Black. Lily und James hatten erzählt, dass sie, wo auch immer sie in ihrem körperlosen Zustand waren, sehr vieles von Harry mitbekommen hatten. Trotz dessen baten sie Harry alles zu erzählen. James war immer gespannt, etwas neues von Snape zu hören. Harry hatte schon Beginn seiner Erzählung angemerkt, dass besagte Kerkerfledermaus gar nicht so böse war, aber auch, dass er von seiner Begegnung mit ihm aus dem fünften Schuljahr seiner Eltern wusste. Das war James ungut aufgestoßen. Lily hatte geschwiegen.

„Du musst irgendwo schon zugeben, dass er sich gemacht hat James", warf Sirius irgendwann ein. Daraufhin ertönte nur ein leises Brummeln.

Cassiopeia SnapeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt