Vision hatte mir also berichtet, wie das Ganze abgelaufen war, nachdem ich verschwunden, oder besser gesagt abgehauen war: Als ich mich weg teleportiert habe, kam Loki auf die Erde und suchte Bucky also dort auf, wo ich ihn zurückgelassen hatte. Als dieser jedoch wieder verschwand, schaltete Bucky den Radio ein und hörte von einem Anschlag auf die UN, welcher anscheinend er begangen hatte. Er floh dem zufolge nach Rumänien, um sich zu verstecken. Von meinem Verschwinden konnte er also niemandem etwas sagen. So überschlugen sich also die Ereignisse, bis die Avengers sich gegenseitig bekämpften.
Jetzt sitze ich wieder alleine mit Loki in dem verlassenen Raum, denn Vision war auch gegangen. Er meinte, dass der herausfinden wollte, wo Wanda sei. Etwas ratlos sah der Gott mich an und seufzt: „Du weist, dass ich hier nicht bleiben kann?"
Nickend richte ich meinen Blick zu Boden. In diesem Moment überkommt mich die Müdigkeit und ich gähne herzlich. Wann habe ich das letzte Mal so richtig gut geschlafen? „Hörst du Sam? Ich muss gehen.", Loki lässt sich etwas tiefer in den Senfgelben Sessel sinken. „Ich will nicht, dass du gehst, aber ich verstehe...", versuche ich die Emotionen zu unterdrücken und wische eine Träne weg in der Hoffnung, dass er es nicht sieht. Doch da steht er schon auf und kommt zu mir herüber: „Ich werde zurück nach Asgard gehen, und wenn du mich brauchst, dann werde ich immer da sein. Ich werde Heimdall beauftragen, dich im Auge zu behalten.", vorsichtig setzt er sich auf das Polster neben mir. Ich weiss nicht was ich sagen soll. Eine weitere Träne bahnt sich ihren Weg über meine Wange. „ Danke.", flüstre ich. Zum Abschluss zieht er mich in eine feste Umarmung, eine von denen, wo man keine Luft mehr kriegt, da das Gegenüber über übermenschliche Kraft verfügt. „Richte Thor meine Grüsse aus und sag ihm er soll uns bald wieder Besuchen kommen." Loki nickt. Ich begleite ihn nach draussen und sehe zu, wie der Bifröst ihn mit sich weg trägt. Seufzend betrachte ich das Muster im Gras und blinzle in die untergehende Sonne. Dann suche ich mein Zimmer auf, welches immer noch genau gleich aussieht wie, an dem Tag, an dem ich wegging. Ein paar Kleider liegen auf meinem Bett. Ohne viel zu überlegen, ziehe ich sie an und lege mich hin. Sofort versinke ich in der Welt der Träume.
—————Eine dicke weisse Schneedecke zieht sich über die ganze Landschaft. Der Himmel über mir scheint, als wäre Nacht, denn die Sterne leuchten hell und klar, jedoch ist es übernatürlich hell. Der Schein eines vollen Mondes erhellt alles und lässt die Schneefläche silbern glitzern. Ein leises Gurgeln erzählt von einem Bach in der Nähe. „Das Buch...", flüstert eine freundliche Stimme, die wie ein Windhauch an mir vorbei zieht. „Finde das Buch." Ich drehe mich um, doch sehe niemanden. Mit dem Fuss stosse ich an einen Stein, verliere ich das Gleichgewicht und falle in den weichen Schnee.
Ruckartig reisse ich die Augen auf und starre an die Decke. Ich höre fröhliches Vogelgezwitscher von draussen. Aus dem weichen Schnee war mein Bett geworden. Bald darauf begebe ich mich zur Küche, um etwas zu essen zu finden. Dort finde ich Bruce auf, welcher genüsslich in ein Stück Tost beisst. Ein Schmunzeln husch über meine Lippen. „So gut...", schmatzt er mit vollem Mund. „Was haltest du davon Steve und die Anderen zu finden?", frage ich ihn und lasse mich mit Cornflakes und Mandelmilch am Tisch nieder. „Hmm?", grunzt er und öffnet die Augen, welche er aus Genuss geschlossen gehabt hatte. „Natürlich. Ich habe bereits im Labor ein Programm gestartet, welches mit allen globalen Kameras nach ihren Gesichtern sucht."
„Wow. Das macht Sinn.", gebe ich von mir.
„Habt ich euch schonmal gefragt ob wir sie überhaupt finden wollen?", kommt Tony in der Raum stolziert, direkt auf die Kaffeemaschine zu, unter welche er einen ganzen Wärmebecher zwängt und drei ganze Kaffes einfüllt. An seinem Shirt zeichnen sich Schweissflecken ab und tiefe Augenringe prägen sein Erscheinen. „Hast du überhaupt geschlafen diese Nacht?", kommt es aus mir heraus. „Hast du überhaupt geduscht, seit du aus dem Weltall zurückgekommen bist?", scheisst er zurück. „Ich bin nicht die, die eine Dusche nötig hat...", zische ich und werfe ihm einen schrägen Blick zu. Er verdreht die Augen und verschwindet wieder mit seinen drei Kaffes. „Tony!", rufe ich ihm hinterher, doch er ignoriert mich und biegt um die Ecke. Schnell gehe ich ihm nach. Kurz vor der Tür zur Werkstatt hole ich ihn ein. „Hast du irgendeine Ahnung, wie ich sie erreichen könnte?", frage ich, während ich ihm in den chaotischen Raum voller Computer und Werkzeuge folge. „Nein, habe ich nicht. Und jetzt lass mich arbeiten, sieht du nicht, dass ich beschäftigt bin?"Ich sehe keinen Sinn ihn weiter zu stören, darum denke ich daran Vision zu suchen. Beim Hinausgehen, sehe ich ein altes Klapphandy auf einem der Tische liegen und frage mich, was das wohl dort zu suchen hat. Vision sitzt in Wandas Zimmer und schaut die Nachrichten auf ihrem Fernseher. Schweigend setze ich mich zu ihm. Jedoch bleibe ich nicht lange an meinem Platz, denn der Nachrichtensender berichtet von einem Bankraub in Italien, welcher von den Avengers, oder eher Steve, Natascha, Sam und Wanda gestoppt wurde. Aber wo ist Bucky? Zum selben Zeitpunkt trifft auch Bruce ein, welcher ebenfalls gerade diese Entdeckung gemacht hatte.
Fest entschlossen stehe ich auf, um meine Ersatzausrüstung anzuziehen, denn die andere war bei Thanos auf dem Schiff geblieben. Etwas melancholisch streiche ich über den schwarzen Stoff mit den dunkelroten Details und Bändern. Als ich den Anzug übersteife, fühle ich mich, wie zuhause. Die Holster an meinen Hüften versehe ich mit neuen Waffen und stecke mir auch ein paar Messer ein. Mit einer gezielten Bewegung bilden sich aus den Fingerlosen Handschuhen meine Krallen. Ebenfalls teste ich die Laser an meinen Handgelenken, alles funktioniert einwandfrei. Schnell bahne ich meinen Weg ins Freie und suche einen der Quinjets auf.
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The Bear Girl #2 (Avengers FF)
FanfictionSam (Samea) wurde dank der Technologie in Asgard endlich vom Bann eines HYDRA-Serums befreit. Doch seitdem ist vieles nicht mehr gleich: Durch eine nun völlig andere Wahrnehmung ihrer Gefühle ist sie ihrer Meinung nach nicht mehr im Stande ein Aven...