3. Museumsbesuch

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Ich steige aus dem Jet und gehe über die staubige Erde in Richtung der Stadt.
Über einige schwach befahrene Strassen gelange ich zu einem kleinen Marktplatz.

Von da aus sehe ich die blaue Überschrift an einem der Häuser.
„HISTORISCHES MUSEUM"

Mit der Hand wühle ich in der Jackentasche bis ich an das Geld komme, dass ich vor dem Abflug schnell eingepackt habe.
Mit einer Hand drücke ich die Tür auf und trete ein.

„Guten Tag.", begrüsst mich eine ältere Dame am Empfang.

„Hallo. Ich würde gerne einen Eintritt bezahlen."

Schnell überreiche ich ihr das Geld und gehe durch den Eingang in eine nicht sonderlich grosse Halle.

Ich richte den Blick vor mich und hätte beinahe geschrien.
Vor mir sehe ich mir bekannte, braue Augen.
Nur mit dem Unterschied dass sie jetzt glasig und leer schauen.

Vor mir steht ein ausgestopfter Orri, der beste Freund von Lusa.

„Was schaust du denn so? Ist der Schwarzbär so furchtbar?", fragt die Frau vom Empfang.

„Äh, nein nein. Ich erschrecke mich nur immer wenn so ein ausgestopftes Tier mich so plötzlich anstarrt.", murmle ich.

„Ah, das kann ich verstehen. Ich muss ihn mal wo anders hinstellen.", lächelt die Frau.

Bevor sie noch weiter reden kann, gehe ich um die Ecke.
In einem Schaukasten erblicke ich eine Imitation von der Lederkleidung meines Stammes.

Schnell gehe ich weiter.
Das was ich im nächsten Glaskasten sehe ist aber nicht besser.
In der nächsten Vitrine hängt MEIN Bogen!

„Bucky?", flüstere ich leise, „Die haben hier den Bogen mit dem ich damals auf dich geschossen habe."
Ein Lachen erklingt in meinem Ohrstöpsel.
„Willst du ihn als Souvenir behalten, damit du nie vergisst dass du mich nicht besiegen kannst?", fragt er.

„Nein Danke.", flüstere ich zurück.

Ich gehe einige Schritte weiter.
Ein Bericht über mein Volk und Bilder der abgebrannten Holzhütten meines Dorfes.
Ich überfliege den Text.

Vom Blitz getroffen... Häuser sind ausgebrannt... Das ganze Volk tot... die Stadt gebaut zur Ehre des Volkes...

Was für schlechte Lügen!
Wenn diese mein Dorf nicht aus Eigennutz vernichten lassen hättet, währe das Volk noch hier!

Ich gehe noch ein Stück weiter.
Endlich finde ich was ich gesucht habe:
Der Stein.
Er liegt auf einem weissem Untergrund in einem Schaukasten.
Sein leicht bläuliches schimmern spiegelt am Inneren des Sauberen Glases.

Ich checke die Fluchtmöglichkeiten.
Der Notausgang befindet sich direkt neben mir.

Kurz atme ich durch und zerschlage dann das Glas.
Meine Hand umschlingt den Stein und ich renne zum Ausgang.
Hinter mir höre ich die Kassiererin schreien.
Im Gebäude beginnt ein Alarm zu dröhnen.

Ich stosse die Tür auf und will nach draussen rennen.
Zu meiner Verwunderung stehen da zwei Polizisten mit der Waffe auf mich gerichtet.
Ich lasse den Stein in der Jackentasche verschwinden und hebe die Hände über dem Kopf und fahre die Krallen an meinem Anzug aus.

„Ihr wollt kämpfen?", frage ich.
Schnell verpasse ich dem ersten einen Tritt an den Kopf.
Dem zweiten kratze ich in der selben Bewegung über die Brust.
Elegant lande ich zwischen den beiden am Boden.

Der erste steht wieder auf und drückt den Abzug der Pistole.
Ich bilde mein rotes Schutzschild um mich herum.
Die Kugel prallt ab.

Ich drehe mich um und erblicke ungefähr ein Dutzend Polizisten die mit Gewehren auf mich zielen.
Mir bleibt nur der Weg durch die Tür nach hinten.
Doch auch da stehen ebenfalls bewaffnete Männer.

„Das ging ja schnell...", sage ich in einem lächerlich machendem Ton.

„Rück den Stein raus!", schreit einer.

„Ich? Ein Stein?", frage ich verwirrt, „Wieso sollte ich einen Stein haben? Oder noch besser warum muss ich den euch geben?"

„Stell dich nicht so an!", schreit der Mann.

„Bucky, ich bin am Arsch.", flüstere ich, so dass Bucky es über das Kommunikationsgerät hört.

„Ich kann nicht kommen. Die wissen wer ich bin!", rauscht seine Antwort in meinem Ohr.

„Dein Ernst? Die verhaften mich!"

„Mit wem sprichst du da?!", ruft der eine Polizist.

„Bucky, ich gehe. Und sucht ja nicht nach mir, ich bin nicht auf dieser Welt. Sag den anderen einfach... ähh... lass dir was einfallen.
Ich muss sowieso wissen ob diese grüne noch lebt. Ich muss mit ihr sprechen."

Ich nehme den Stein wieder aus der Tasche und drücke auf den Knopf auf der Seite.
Er beginnt blau zu leuchten.

„Sam nein!", höre ich Bucky über Funk rufen, doch es ist zu spät.

Mein Körper fühlt sich an als würde er sich in winzige Moleküle auflösen die durch die Luft schweben.
Sie scheinen aber nicht zu verschwinden, sondern landen an einem anderen Ort.

Die Polizisten vor mir starren mich an.
Ich kann nicht widerstehen und zeige ihnen den Mittelfinger, bevor ich voll und ganz weg bin.

The Bear Girl #2 (Avengers FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt