Langsam schreite ich durch eine silbern glänzende Landschaft. Schnee packt alles um mich herum in weisse undefinierbare Gebilde. Der Weg unter mir, der schon von vielen Leuten vorgetrampelt wurde, knirscht unter meinen Schuhsohlen. Ein tiefer Frieden erfüllt mich im inneren. Kein unerträglich Ungewissheit drückte mich herab. Neben mir im Pulverschnee hat es eine kleine Mulde, die andeutet, dass dort etwas in den Schnee gefallen ist. Neugierig knie ich mich hin und beginne mit den Händen die weisse Masse wegzuschaufeln. Seltsamerweise fühlt sie sich nicht kalt an. Immer weiter grabe ich in die Tiefe, bis plötzlich eine Ecke aus dem Schnee ragt. Ich grabe weiter und zu Vorschein kommt ein Buch... „Das Buch!", leuchtet es mir ein.
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Ungeduldig trete ich von einem Fuss auf den anderen. Jetzt könnte es bald so weit sein! Seit einer Woche nach meiner Ankunft in Wakanda warte ich nun schon auf diesen Moment. Ich stehe auf dem Platz, auf dem ich vor einer Woche angekommen bin und warte. Es ist Abend und in der Ferne zirpen die Grillen. Uns wurde verboten einander zu sehen, wegen ‚mentaler Instabilität'. Aber ich weiss eins; ich werde jetzt dann bald mental instabil, wenn ich noch einen Tag warten muss!
Mein Zimmer hier in Wakanda befindet sich in einer Art Gästetrakt im Palast. Es ist riesig und gleicht mehr einer Wohnung. Es hat ein separates Bad mit einer Dusche, welche in den Wänden die schönsten roten Steine eingelassen hat, die ich je gesehen habe.
Was ich erst nach einiger Zeit herausgefunden habe, ist dass T'Challa und Shuri Prinz und Prinzessin von Wakanda sind und dass er bald zum König gekrönt werden wird. Und das Essen hier ist ausgezeichnet. Vor allem, wenn ich daran denke, wie ich mich ernährt hätte, wenn ich im Wald geblieben wäre. Schrumpelige Beeren, Wurzeln oder wenn ich Glück gehabt hätte vielleicht sogar mal einen Fisch. Shuri hat mir auch ihr Labor und ein paar atemberaubende technische Dinge gezeigt, die es sonst nirgends auf der Welt gibt, dank des Vibraniums. Ich habe auch herausgefunden, wieso T'Challa so einen Anzug trägt. Er ist der Black Panther, welcher seine Superkräfte aus dem herzförmigen Kraut bekommt, welches nur hier in Wakanda wächst. Er hat auch Krallen an den Fingern bei seinem Anzug, was meiner auch hat. Nur sind seine aus Vibranium und meine nicht.Mein Blick schweift über die goldenen Lichter der Stadt. Rund um mich herum türmen sich die fremdartigen Gebäude in die Höhe. Die Sterne glitzern am Himmel. Endlich erkenne ich, noch weit in der Ferne die Scheinwerfer eines Jets. Schnell nähert er sich, bis er schlussendlich direkt vor mir auf der Plattform landet. Die Luke scheint sich in Zeitlupe zu öffnen. Als erstes kommt mir Ayo entgegen, eine der Dora Milaje. So heissen die Kriegerinnen mit den schönen Kleidern und den Glatzen. Und dann sehe ich ihn endlich... Bucky.
Ein breites Grinsen zeichnet sein Gesicht, als er mich sieht. Ich renne auf ihn zu und falle ihm in die Arme. Moment... Arme? Doch bevor ich etwas tun kann hebt er mich hoch und schwingt mich im Kreis umher. Ein kurzer Schrei entweicht mir. Als er mich dann wieder am Boden abstellt, ruft er glücklich: „Sieh dir dich an! Du bist so gross geworden!" So glücklich habe ich ihn noch nie gesehen. Man sieht ihm an, dass der jetzt aus dem Bann des Winter Soldier Programms frei ist. „Und du hast einen neuen Arm.", rufe ich begeistert und betrachte den Arm, welcher mit goldenen Metallplättchen versehen ist. „Der ist toll nicht wahr?", lacht er, „Und jetzt erzähl mir was passiert ist, nachdem du dich weg teleportiert hast!", fordert er mich auf.
Also erzähle ich ihm alles, von den Guardians of the Galaxy bis zu Kampf auf Sakaar. „Und das Buch?", wundert er sich, „Hast du es schon gefunden?"————
Am nächsten Tag sendet T'Challa einen Funkspruch an Cap und der Rest seines Teams, um sie hier nach Wakanda einzuladen und uns abzuholen. Ein letztes Mal besuche ich Shuri in ihrem Labor. „Und freust du dich?", fragt sie grinsend, als ich zu ihr komme. „Worauf denn?"
„Auf das!", ruft sie und klatscht einen Koffer auf die Arbeitsfläche vor mir. Ich lege die Stirn in Falten. Mit ein paar schnellen Griffen öffnet sie ihn. Als ich den Innhalt sehe, bin ich etwas ratlos. „Shuri was-...", ist alles, was ich aus mir heraus bekomme.Darin befindet sich ein Anzug. Und nicht nur irgend ein Anzug, nein, es ist meine Ausrüstung, aber um einiges schöner, als sie es zuvor war. Zum grössten Teil ist sie schwarz, doch an den Schultern, der Taille und den Oberschenkeln, hat es dunkelrote Details. An beiden Oberschenkeln hat es einen Waffenholster und um die Hüften einen Gurt. „Die besteht aus einem Stoff, in den Vibranium mit eingeflochten ist, das wird dich vor Schüssen schützen. Hier an den Handgelenken kannst du diesen Knopf drücken, um die Handschuhe mit den Bärenkrallen -natürlich aus Vibranium- auszufahren. Und hier an den Unterarmen habe ich den Laser, den du am letzten Anzug auch hattest, eingebaut.", mit flinken Fingern macht sie eine Wisch-Bewegung über ein Band am Ärmel. Ein kleines gerät formt sich daraus. „Du kannst damit auch andere Dinge schiessen, wie zum Beispiel Sprengmunition oder einen Peilsender,, du musst sie einfach hier reintun.", sie öffnet eine kleine Klappe am Band. „Und hier habe ich dir auch noch Stiefel, die Wasserfest sind, für den Fall, dass du mal wieder aus dem Jet springen musst.", sie nimmt ein paar schwarzrote Schuhe unter dem Tisch hervor.
Ich bin sprachlos. Als ich meine Sprache wieder gefunden habe, frage ich: „Was kann ich dir dafür geben?"
„Nichts, das ist ein Geschenk von mir. Zieh sie an.", sie drückt mir das Stück Kleidung in die Hände und schiebt mich hinter eine Trennmauer, die als Umkleidekabine umfunktioniert wurde. Gespannt schlüpfe ich in den Anzug und ziehe den Reissverschluss vorne an der Brust zu. Jetzt nur noch die Schuhe.Glücklich trete ich hinter der Mauer hervor. „Perfekt.", lacht Shuri. „Danke viel mal für dieses Geschenk. Das ist so lieb von dir.", bedanke ich mich und umarme sie herzlich.
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Mit meinem Rucksack über der Schulter trete ich auf den Platz vor dem Haus mit den Glasfenstern, wo Bucky schon auf mich wartet. „Ich sehe Shuri hat auch dir ein Upgrade gegeben.", lacht er als er meinen neuen Anzug sieht. Ein grosser Jet kommt angeflogen und landet au der Fläche. Die Luke öffnet sich und heraus kommen nacheinander Cap, Falcon, Natascha und zu guter letzt Wanda. Herzliche Begrüssungen folgen darauf und viele Umarmungen. Dann verabschieden wir uns von T'Challa, Shuri und allen anderen, dort in Wakanda. An Bord des Jets, muss ich natürlich erst mal eine Rede halten, über das was passiert ist und wieso ich die Avengers hier auf der Erde gelassen habe. „Doch passiert ist passiert...", schliesse ich meine Erzählung ab und wende mich an Natascha, die in Cockpit sitzt und auch zugehört hat, „Wohin fliegen wir eigentlich?"
„Wir gehen unsere Familie wieder vereinen, oder wir wollen es zumindest versuchen."
Das scheint mir nach einem Abenteuer zu klingen denke ich. Da kommt mir etwas in den Sinn ich krame den zerknitterten Brief von Vision aus meinem Rucksack und gebe ihn an Wanda weiter. „Der ist von Vision. Tut mir leid, dass der so aussieht, ich musste damit in einen See springen." Etwas verwirrt sehen mich die anderen an. „Ach ja das habe ich ja noch garnicht erzählt; Tony hat mich adoptiert, und ich bin vom Hauptquartier abgehauen, um euch zu suchen. Leider hat mich die U.S Air Force erwischt und einen der Quinjets in die Luft gesprent. Ich konnte gerade noch rechtzeitig in den See springen."Wanda hat inzwischen den Brief geöffnet und siehe da, er ist tatsächlich noch lesbar!
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The Bear Girl #2 (Avengers FF)
FanfictionSam (Samea) wurde dank der Technologie in Asgard endlich vom Bann eines HYDRA-Serums befreit. Doch seitdem ist vieles nicht mehr gleich: Durch eine nun völlig andere Wahrnehmung ihrer Gefühle ist sie ihrer Meinung nach nicht mehr im Stande ein Aven...