DREI

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»Und wie war's?«, John lehnte sich entspannt zurück und sah Aleya fragend an. Marten und sie waren schon seit einigen Tagen wieder zurück in Hamburg.
»Wunderschön! Ich will aufjedenfall nochmal dahin!«, sagte sie und strahlte über das ganze Gesicht. Aleya's Bräune passte nicht zu dem regnerischen Wetter in Hamburg. Sie hatte im Gegensatz zu Marten ein wenig farbe abbekommen.
»Was gibt's bei dir neues? Wie läuft's mit Talia?«, fragte sie John und strich über Chopper's Kopf. Marten war auf'm Kiez und musste einige Dinge erledigen. Durch den Urlaub hatte er das Geschäft vernachlässigt und war, seitdem die beiden wieder in Deutschlan waren, jede Nacht auf dem Kiez.
»Ach die war nur zum ficken kennst mich ja«, lachte John und zwinkerte Aleya zu.
»John! Hör auf so mit den Frauen umzugehen!«, sagte sie und verdrehte ihre Augen.
»Was denn? Du hast sie doch eh nicht gemocht und außerdem war sie wie jede nur hinter meinem Geld her. Alles verlogene Bitches«, sagte John. Er musste an die Begegnung mit Alisha denken. Seitdem treffen war eine Woche vergangen und er wusste nicht ob er ihr glauben sollte oder nicht. Eigentlich hatte er Aleya nicht nur einfach so einen Besuch abgestattet. Er brauchte dringend ihren Rat und mit irgendjemanden muss er darüber sprechen. Die Jungs würden ihn nicht verstehen und Marten würde genau das gleiche sagen was er Alisha gesagt hatte.

»Was ist los?«, Aleya sah John fragend an.
»Hm? Was meinst du?«, fragte John und räusperte sich kurz.
»Irgendwas ist doch passiert und außerdem kenn ich dich mittlerweile sehr gut um zu wissen das was nicht stimmt«.
Aleya kannte John einfach zu Gut nur wusste sie nichts von Alisha. John hatte ihr nichts von seiner Ex Freundin erzählt da sie einfach auch nie Thema war.
»Vor mehr als einer Woche ungefähr hat sich meine Ex nach zehn Jahren wieder bei mir gemeldet. Sie wollte mit mir reden und ich hab zugestimmt. Zuerst war alles ganz normal aber als wir uns dann trafen hat sie so'n bullshit geredet«, seufzte John.
»Und was hat sie gesagt?«, Aleya sah ihren besten Freund fragend an.
»Sie hat gesagt das ich Vater bin«
»Was?!«, Aleya verschluckte sich an ihrer Cola und hustete laut auf.
»Ja sie hat anscheinend ein Kind von mir aber das glaub ich nicht Digga! Alisha meldet sich plötzlich nach zehn Jahren Funkstille wieder und will mir ein Kind unterjubeln nachdem ich ein Haufen Kohle hab oder was? Ist doch alles Bullshit!«, John redete sich in Rage. Er war wütend auf Alisha!
Aleya musterte John und seufzte dann kurz.
»Und was ist wenn das Kind doch von dir ist?«, fragte sie.
»Ne man! Dann müsste das Kind um die neun oder so sein! Ich habe sie in den zehn Jahren kein einziges Mal gesehen Aleya! Wie kann das Kind dann von mir sein?«, fragte John seine beste Freundin und setzte sich wieder auf die Couch.
»Keine Ahnung John aber du darfst nicht irgendwelche voreiligen Schlüsse ziehen! Hast du sie wenigstens alles erklären lassen? So wie ich dich kenne bist du bestimmt abgehauen«, sagte sie und traf natürlich voll ins Schwarze.
John setzte seine Cap ab und fuhr sich durch die Locken.
»Ich weis einfach nicht was ich machen soll Aleya«, sagte John.
»Rede nochmal mit ihr. Geht an einen ruhigen Ort und redet euch aus. Ich weis zwar nicht was zwischen euch vorgefallen ist aber das ist doch so lange her«, Aleya legte freundschaftlich ihre Hand auf die von John. Sie hatte recht. Das mit John und Alisha ist schon so lange her und inzwischen waren beide erwachsen.

»Stör ich euch?«, brummte Marten als er die beiden so vertraut im Wohnzimmer sah.
»Hey Babe«, Aleya zog ihre Hand zurück und lief zu Marten.
»Alles Gut bei euch?«, fragte Marten und sah zu seinem Cousin.
»Ja. Ich hab John von unseren Flitterwochen erzählt«, lächelte Aleya und zwinkerte unauffällig John zu.
»Sorry Digga wollte ihr nicht so nah treten«, entschuldigte sich John und stand auf. John und sein Cousin hatten sich in der Vergangenheit oft gestritten wegen Aleya. John hatte mit der Zeit Gefühle für die Freundin seines Cousins entwickelt was Marten natürlich mitbekam. Er wollte nicht das Marten jemals wieder so schlecht über ihn dachte weshalb er eine kleine Distanz zwischen ihm und Aleya brachte.
Nachdem John sich von den beiden verabschiedet hatte, stieg er in seinen Wagen und fuhr nachhause. Aleya hatte recht! John musste mit Alisha reden und ihr eine Chance geben. Wenn das Kind wirklich von ihm sein sollte wollte er alles bis ins kleinste Detail wissen.
Als er zuhause ankam, ging er zuerst unter die Dusche. Immer wieder musste er an das Gespräch denken. Wenn das Kind wirklich von ihm war wie sah es aus? Hatte es Ähnlichkeit mit ihm? Junge oder Mädchen? John seufzte auf als er viel zu lange unter der Dusche stand. Seine Finger waren schon ganz schrumplig als er aus der Dusche stieg und sich ein Handtuch um die Hüfte band. Mit nassen Haaren lief er in sein Schlafzimmer und zog sich das erste an, dass er aus seinem provisorischen Kleiderschrank in die Finger bekam.
Müde legte er sich in sein Bett und scrollte durch Instagram. John tippte auf seine Story und löschte alles wieder wie fast immer. Als er grade sein Handy zur Seite legen wollte, erreichte ihn eine Nachricht von Aleya.

Schreib ihr und entschuldige dich für dein Verhalten. Lass sie alles erklären und notfalls kannst du immer noch einen Vaterschaftstest machen ☺️.

Du hast recht, schrieb John zurück und hielt kurz inne.
Danke Aleya, tippte John noch ein und schickte beides ab.

Gerne 😉. Schlaf gut Johnny 😇.

Als John am nächsten morgen mit Skittlez im Wald spazierte, dachte er über das ganze nach. Immer wieder zögerte er doch entschied sich dann doch dafür Alisha kurz anzurufen. Als er auf ihren Namen tippte zündete er sich eine Zigarette an.
»John?«, sagte Alisha am anderen Ende. Alisha saß auf ihrem kleinen Balkon als John sie aus dem nichts anrief. Sie war zuerst geschockt und hatte nicht mit einem Anruf gerechnet.
»Hey Alisha, wie geht's?«, fragte John. Alisha drehte genervt die Augen zusammen und biss sich auf die Zunge um nicht einen blöden Spruch rauszulassen.
»Bestens! Was gibt's?«
»Ey tut mir leid das ich dich da einfach so hängen lassen hab aber-«
»Du hast mich nicht mal ausreden lassen John wie damals!«, zischte sie wütend. Alisha zog die Balkontür zu damit Tyga bloß nichts von dem Gespräch mitbekam. Das sie ihren Vater kontaktiert hatte, hat sie ihr natürlich nicht erzählt.
»Ich weis aber was hättest du gemacht?! Du kommst nach so vielen Jahren und sagst mir das wir ein Kind haben! Du weist doch selbst wieso wir uns damals getrennt haben!«, John wurde ebenfalls wütend. Sie war immer noch genauso zickig wie früher.
»Denkst du ich bin auf dein Geld aus? Wieso sollte ich erst jetzt damit raus rücken?! Du kennst mich John!«, zischte Alisha.
John seufzte kurz und strich sich über das Gesicht. Am Handy hatte das ganze doch gar keinen Sinn!
»Okay hier macht dieses Gespräch kein Sinn Digga! Können wir uns treffen?«, fragte er diesmal mit sanfter Stimme.
Alisha überlegte kurz, stimmte dann aber zu.
»Okay von mir aus! Wo und wann?«

THE BOYS OF HELL Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt