FÜNFZEHN

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Der Sonntag verlief noch sehr schön. Nach dem die drei noch ein wenig durch die Innenstadt spaziert sind, hat John vorgeschlagen noch auf den Hamburger Dom zu gehen. Sie verbrachten noch den Abend zusammen, bis Alisha John bei Marten und Aleya absetzte und nachhause fuhr.

»Wo warst du den ganzen Tag?«, sagte Marten als er seinem Cousin die Türe öffnete.
»War bei Alisha und Tyga. Mein Handy hatte kein Akku«, sagte er und drückte sich an Marten vorbei.
»Hey John«, lächelte Aleya.
»Hey Kleines«, sagte er und zog seine beste Freundin in eine Umarmung.
»Wie geht's dir und meinem Neffen?«, fragte John.
»Uns geht es gut aber wie kommst du drauf das es ein Junge wird?«, sagte Aleya.
»Ich weiß es einfach«, zuckte John mit den Schultern und ließ sich auf die Couch nieder.
»Hast du die ganze Nacht bei ihr verbracht?«, fragte Marten als er mit zwei Bierflaschen ins Wohnzimmer kam.
»Bei wem?«, fragte Aleya sofort.
»Na bei Alisha. Der hat den ganzen Sonntag mit ihr und Tyga verbracht», sagte Marten.
»Warte mal! Läuft da wieder was?«, grinste Aleya den Lockenkopf an.
»Jetzt chillt mal!«, sagte John und sah seinen Cousin wütend an.
»Als wir gestern zu ihr gefahren sind, ist Tyga auf dem Rücksitz eingeschlafen und ich hab ihr Angeboten sie hoch zu tragen. Danach haben wir noch ein wenig geredet und ich hab ein paar Bier getrunken. Als ich dann gehen wollte hat sie mir angeboten zu bleiben und bei ihr zu schlafen. Da ist nichts gelaufen«, erzählte John.
»Du hast bei ihr übernachtet?«, fragte Aleya.
»Ist doch nichts dabei? Ist ja nicht so als hätten wir zum ersten Mal in einem Bett zusammen geschlafen«
»Ihr habt in einem Bett geschlafen?!«, Aleya verschluckte sich an ihrem Wasser.
»Digga du kannst mir doch nicht sagen das zwischen euch nichts läuft«, sagte Marten und sah seinen Cousin skeptisch an.
»Ne man! Ich mach das für meine Tochter Okay? Und außerdem ist eine Beziehung nichts für mich das wisst ihr beide am besten. Ich hab lieber etwas lockeres«, sagte John und nippte an seinem Bier.
»Versteh ich Digga aber du kennst Alisha. Du weist wie sehr sie dich geliebt hat und wie sehr du sie geliebt hast. Mach ihr einfach keine falschen Hoffnungen«, riet ihm Marten.
»Mach ich nicht keine Sorge und außerdem würde sie sich sowieso nicht auf mich einlassen. Sie vertraut mir nicht mehr. Ist schon krass das ich Tyga sehen darf«
»Sie ist deine Tochter du hast auch ein Recht dazu John. Sie hat dir Tyga verschwiegen«, sagte diesmal Aleya.
»Ich weiß und ich werde auch so gut es geht für Ty da sein«.

Nachdem Aleya sich von John verabschiedet hatte und ins Bett gegangen war, zockte er noch gemeinsam mit Marten einige Runden bevor er anschließend nachhause fuhr.
Frost war in Berlin und so hatte John die ganze Wohnung für sich alleine.

Einige Wochen waren vergangen und langsam kam der Herbst. Es wurde immer kälter und dunkle Wolken lagen über Hamburg.

»Da fehlt noch was Digga!«, sagte John und sah unzufrieden auf die Mischplatte.
»Du hast doch genug Songs auf dem Album«, sagte David und sah zu John.
»Ne Diggi! Ich hau ein paar raus und schreibe ein paar neue. Das Album ist nicht so wie ich es will«
»John wir haben keine Zeit mehr! Die Leute warten schon ewig auf dein neues Album«
»Ja und?!«, knurrte John, »ist das mein Album oder deins? Wenn ich will Verschieb ich den ganzen Scheiß auf nächstes Jahr!«.

»Ey! Beruhigt euch mal wieder. Was ist los?«, mischte sich Jonas ein, der mit einer Tüte in der Hand ins Studio kam, und zwischen John und David hin und her sah.

»Ich verschiebe den Release meines Albums«, sagte John.
»Ja und? Wo ist das Problem?», fragte Jonas und sah zu David.
»Digga wir sind eh schon zu spät dran. Wenn wir das Album verschieben und Songs raus kicken dann wird das nie was«, sagte David und verschränkte die Arme ineinander.
»John weiß was er da macht und wenn er sagt er verschiebt den Release dann verschiebt er es auch. Schau zu das du was neues für ihn mischt und deine Arbeit machst«, sagte Jonas woraufhin David entschuldigend nickte und sich seiner Arbeit wieder widmete.

»Alles klar bei dir?«, fragte Jonas als sie die Treppe runter liefen und das Studio verließen.
»Ja Digga wieso?«, fragte John seinen Freund.
»Digga du verschiebst nie dein Album einfach so«, sagte er.
»Zwei Songs passen einfach nicht ins neue Album. Ich will das es krasser wird als sonst und diese zwei Songs fühlen sich nicht richtig an«, erklärte John und sah zu Jonas der verständnisvoll nickte.
»Lass die Zeit und hör nicht auf den da oben. Wenn du Hilfe brauchst dann sag Bescheid ja? Ich muss jetzt los Digga, die Mädels warten schon auf mich daheim«, sagte Jonas und klopfte John auf den Rücken.

Die nächsten Wochen waren für John die stressigsten. Er versuchte zwischen der Arbeit noch Zeit für seine Tochter zu finden. John hing nur noch im Studio rum und versuchte an seinem Album weiter zu arbeiten während Alisha mehrere Schichten in der Bar übernahm. Ihr Auto hatte den Geist aufgegeben und brauchte dringend eine neue Batterie die ganz schön Teuer war. John und sie schrieben ab und zu aber meistens antwortete er einige Tage später oder gar nicht.

»Hey John du denkst dran Tyga morgen um 12:30 Uhr von der Schule zu holen?«, schrieb Alisha John eine Nachricht. Sie hatte John vor einigen Tagen gefragt ob er Tyga abholen kann, da Alisha länger im Büro bleiben muss und anschließend in die Werkstatt fahren würde wegen ihrem Auto. John hatte zugesagt und sich bereit erklärt. So konnte er auch etwas Zeit mit seiner Tochter verbringen und sie besser kennenlernen.

John schickte Alisha ein knappes »Ok« bevor er sein Handy wieder weg legte und nach der Vodka Flasche griff. Er war nach der Arbeit im Studio noch mit den Jungs auf den Kiez gegangen um ein wenig zu feiern. Die Jungs schlenderten zuerst durch den Kiez bevor sie mit einigen Frauen, die sie auf dem Kiez aufgegabelt hatten, in einen Club gingen. John genoss die ganze Aufmerksamkeit um sich rum und wie die Frauen sich regelrecht vor seine Füße schmissen. Er wusste das er jede hier ficken könnte und genau das Reizte ihn noch mehr.
Mit zwei leicht bekleideten Frauen im Arm, lief John auf den VIP Bereich zu und ließ sich auf die rote Couch nieder. Die Frauen schnappten sich sofort die Alkohol Flaschen und schenkten sich und John erneut etwas ein.

Als »Ohne mein Team« abgespielt wurde, grölten die Jungs laut und sahen den Frauen dabei zu wie sie sich zu der Musik bewegten. Maxwell tanzte eine schwarzhaarig von hinten an während  die anderen Geldscheine durch die Luft schmissen. John zückte sein Handy und nahm das ganze auf. Er war mittlerweile stockbesoffen und hatte seine Hand auf den prallen Arsch einer Blondine im knappen Mini Kleid gelegt während die andere ihm einen Lap Dance verpasste.

John vergaß den ganzen Stress der letzten Woche und genoss die Nacht in vollen Zügen.

Mit pochendem Kopf öffnete John am nächsten Morgen seine Augen und seufzte. Er hatte maßlos übertrieben. Trotzdem fand er das es ein gelungener Abend war und es gut tat etwas abzuschalten. Als er kurz auf die Uhr sah, schloss er wieder die Augen und drehte sich zur Seite.

»Fuck!«, riss John im nächsten Moment die Augen auf und schnappte sich sein Handy. Er fluchte laut auf als sich sein IPhone an ging. Sein Akku war leer.

John nahm seine Rolex vom Nachttisch und riss die Decke zur Seite. Er hatte Tyga vergessen!

THE BOYS OF HELL Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt