ZWANZIG

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»Ihr habt gefickt?!«, Mila verschluckte sich an ihrem Kaffee als Alisha ihr vom letzten Wochenende erzählt hatte.

»Schrei noch lauter, die da drüben haben es noch nicht mitbekommen«, seufzte Alisha und rührte den Zucker in ihren Latte Macchiato.

Die beiden Freundinnen hatten sich nach Feierabend zum Kaffee verabredet um sich auf den neuesten Stand zu bringen.

»Tut mir leid aber ich hätte nicht gedacht das du dich auf ihn einlässt Lisha«, sagte ihre Freundin.

»Ich doch auch nicht aber ich war so High, dass ich gar nicht mehr darüber nachgedacht habe«, sagte Alisha.

»Du hast gekifft? Das wird ja immer besser! Denkst du John ist ein guter Umgang für dich? Verstehe mich nicht falsch Maus aber du bist Mutter und hast eine gewisse Verantwortung«, redete ihre Freundin Alisha ins Gewissen.

»Ich weiß aber Tyga war gar nicht da und ehrlich gesagt hat es gut getan sich mal fallen zu lassen und dem Mama-Alltag zu entkommen. John beeinflusst mich nicht auch wenn er das Gras mit gebracht hat. Ich bin alt genug um selbst zu entschieden was ich mache und was nicht«, sagte sie.

»Ich mach mir nur sogen Alisha. Ich meine es ja nicht böse oder gönne es dir nicht aber ich will einfach nur das du aufpasst. Du kennst John und ihr habt viel erlebt. Ich will nicht das er dir Hoffnungen macht und dich wieder fallen lässt«, Mila legte ihre Hand auf Alisha's und schenkte ihrer Freundin ein warmes Lächeln.

»Das wird nicht passieren aber jetzt vergiss mal die Sache mit John. Erzähl mir von deinem schnuckeligen Kollegen der neu bei euch angefangen hat«, lenkte Alisha von ihr ab und nahm sich ein Stück ihrer Sahnetorte.

»Da gibt es nicht viel. Leo ist echt nett und sieht wirklich gut aus aber wir sind nur Kollegen«, winkte Mila ab und lachte.

»Ach komm schon! Er hat dich doch jetzt schon ein paar mal gefragt ob ihr mal was zusammen trinken wollt. Wieso gehst du da nicht drauf ein?«, fragte Alisha.

»Nach der Beziehung mit Nick muss ich erstmal wieder in dieses ganze Dating rein kommen. Du weist ja das ich lange in einer Beziehung war und jetzt wieder Single zu sein, fühlt sich komisch an und ehrlich gesagt bin ich noch nicht bereit«, murmelte Mila.

»Das mit Nick und dir ist aber jetzt schon fast ein Jahr vorbei. Denkst du nicht, dass du dich auf etwas einlassen solltest?«, Alisha sah ihre Freundin besorgt an. Sie hatte nicht gewusst, dass die Trennung von Nick, Mila immer noch belastete. Durch den ganzen Trubel mit ihr und John hatte sie ihre Freundin total vernachlässigt.

»Es ist immer noch komisch. Nick und ich waren seit der Schulzeit ein Paar und das es so plötzlich vorbei ist, weil er keine Gefühle mehr hat, ist für mich so unrealistisch«

»Es tut mir leid Mila. Hätte ich gewusst das dich die Trennung immer noch so mitnimmt dann wäre ich öfters da gewesen. Ich hab dich nur mit meinen Problemen belastet aber ich hab mich nie um dich gekümmert. Ich bin eine scheiß Freundin«, seufzte Alisha.

»Nein! Es ist in Ordnung wirklich. Ich will auch nicht mehr darüber reden ehrlich. Vielleicht sollte ich wirklich endlich los lassen und mich mal mit Leo auf einen Cocktail treffen«, sagte Mila.
»Ich würde mich für dich freuen wenn du wieder glücklich bist mein Schatz«, sagte Alisha und sah zu ihrer Freundin.

Alisha hatte sich mit John und Tyga zum Abendessen verabredet und fuhr mit ihrem Auto zur verabredeten Dönerbude.

»Hey ihr zwei!«, begrüßte Alisha die beiden als sie in die Dönerbude rein lief. John und Tyga saßen in der hintersten Ecke und warteten schon auf Alisha.

»Hallo Mama«, sagte Tyga und umarmte Alisha.
»Wie war dein Tag?«, fragte Alisha ihre Tochter und strich ihr durch die wilde Mähne.

»Papa und ich waren in seinem Studio. Onkel Marten und Jonas waren auch dabei. Es war echt lustig«, strahlte Tyga.

»Klingt nach einem aufregenden Tag«, sagte Alisha und sah zu John, der sie stumm musterte.

Alisha hatte John seit der einen gemeinsamen Nacht nicht mehr gesehen. Als sie am nächsten Morgen wach wurde, war John schon lange weg gewesen. Er hatte ihr nur kurz eine Nachricht geschrieben, dass er los musste und sich melden würde.

John hatte sich danach nicht mehr gemeldet und auch Alisha hatte nicht den ersten Schritt gewagt.  Nach der gemeinsamen Nacht wurde ihr erst klar, was eigentlich passiert war.

»Tyga willst du deinen Dönerteller selbst machen? Halil hilft dir wenn du möchtest«, sagte John als ein Mann an ihren Tisch kam. Anscheinend war dieser Halil der Besitzer.

»Darf ich?«, fragte Tyga woraufhin Alisha nickte.
»Wenn du brav bist«, sagte Alisha bevor sich Tyga aus der Eckbank raus drückte.

John nickte Halil kurz zu, der sein Nicken erwiderte, und sah dann wieder zu Alisha.

»Geht's dir gut?«, fragte John.
»Ja alles gut«, sagte Alisha und sah John unsicher an.
»Ich hoffe du hast das Gras gut vertragen?«, fragte John grinsend.
»Ja alles gut», lachte Alisha.
»Tut mir leid das ich am nächsten Morgen weg war aber Marten hat mich gebraucht«, sagte John.
»Ist was passiert?», fragte Alisha besorgt.
»Nee es ging nur um einen Auftritt in nem Club nächste Woche. Gab bisschen Stress mit dem Veranstalter aber nichts was wir nicht regeln konnten«, sagte John gelassen.

Alisha nickte bloß und sah zu Tyga, die mit ihrem Teller, zurück lief.
Hinter ihr lief Halil mit zwei weiteren Tellern und stellte jeweils einen vor John und Alisha.

»Ich hab für dich bestellt. So wie du es gerne isst«, zwinkerte John und sah Halil dankend an.

»Danke«, sagte Alisha und bestellte sich noch was zu trinken.

»Hast du Lust nächste Woche zu kommen?«, fragte John als die drei in einem nahe gelegenen Park noch eine Runde mit Skittlez spazierten. Sie hatten nach dem Essen, Skittlez von zuhause abgeholt.

»Wohin?«, fragte Alisha gedankenverloren und sah ihrer Tochter dabei zu wie sie mit dem Bully an der Leine vor lief.

»Zu meinem Auftritt in diesem einen Club wovon ich die ganze Zeit rede«, sagte John und hatte seine Hände in die Hosentasche gesteckt.

»Wann?«, fragte Alisha.
»Donnerstag. Du kannst auch deine spießige Freundin mit bringen. Wie hieß sie nochmal? Mia?«, sagte er.
»Mila und ich weiß nicht John. Was soll ich mit Tyga machen? Ich kann sie schlecht alleine zuhause lassen«, sagte Alisha.

»Wir können doch Aleya fragen?«, schlug John vor.
»Sie ist selber schwanger und Tyga ist ein Energiebündel das weist du mittlerweile auch«
»Und deine Mutter? Tyga liebt es bei ihr«, sagte John.
»Ich kann ja Tanja mal fragen. Freitag hat Tyga auch keine Schule wegen irgend einer Fortbildung und am Wochenende muss ich arbeiten. Vielleicht kann sie Tyga ja früher nehmen«, nickte Alisha und rief nach ihrer Tochter, die viel zu weit vorne lief.

»Gib mir einfach Bescheid dann setz ich euch auf die Gästeliste Okay?«, sagte John.
»Mach ich«, nickte Alisha.

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