SIEBEN

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»Krass«, Marten pustete die angehaltene Luft aus und sah zu John der nur nickte.
»Und was hast du jetzt vor?«, fragte er ihn.
»Keine Ahnung bro. Ich weiß nicht ob ich das kann diese ganze Vater-Sache«, zuckte John mit den Schultern.
»Was hättest du getan?«, fragte John nach einer kurzen Stille.
»Ich würde sie unterstützen. Ich meine ihr habt sehr viel erlebt und du hast einen großen Teil deines Lebens mit ihr verbracht. Wir dachten alle das ihr irgendwann mal heiratet«, seufzte sein Cousin. John's Miene verzog sich bei dem Wort „Heiraten". Er dachte auch das Alisha die Frau für immer sein würde.
»Hätte ich diese schlampe nicht in unserem Bett gefickt dann wäre es wohl auch dazu gekommen«, schnaubte er wütend über sich selbst. Alisha war für ihn schon immer seine Traumfrau aber er hatte all das ganze nur für eine Nacht weg geschmissen. All die Jahre hatte er die Sehnsucht nach ihr mit Drogen, Alkohol und Frauen gestillt aber seitdem sie wieder in seinem Leben präsent war, war alles anders.
»Vielleicht ist jetzt der Zeitpunkt gekommen Digga. Ihr beide seid erwachsen geworden und reifer-«
»Ne Digga, vergiss es!«, unterbrach John seinen Cousin.
John zog an dem Joint bevor er ihn wieder Marten reichte.
»Ich bin so ein Idiot«, sagte er und legte sein Gesicht in seine Hände.
»Das du ihr Geld angeboten hat war nicht korrekt aber das wird schon. Ruf sie morgen an und rede mit ihr. Vielleicht willst du sie morgen mitnehmen zu uns?«, schlug Marten vor.
Aleya und er hatten ihn und die Jungs zum Grillen eingeladen. Sie wollten noch die letzten Sommertage genießen und das erste mal nach einer Woche sollte auch gutes Wetter sein.
»Ich weiß nicht Digga«, John hatte bedenken. Er wusste nicht ob sie Lust drauf hätte und wie die Jungs reagieren würden.
»Frag sie einfach mal. Du weist ja jetzt wo sie wohnt«, sagte Marten bevor er seine rote Cap aufsetzte und aufstand.
»Ich pack's jetzt Digga aber wenn was ist dann ruf mich an und bring morgen das Bier mit«, lachte er bevor sich die beiden mit einer brüderlichen Umarmung verabschiedeten. Nachdem Marten gegangen war, legte sich John in sein Bett und schnappte sich sein Handy. Er überlegte kurz ob er Alisha schreiben sollte entscheidet sich aber dagegen.

Nervös sah John auf das Klingelschild und holte tief Luft bevor er nach fünf Minuten endlich die Klingel betätigte. Wieso war er auch so nervös?! Als ein Summen ertönte und die Haustüre aufging, beschleunigte sich sein Herzschlag. Mit schnellem Atem lief er die Treppen hoch und sah auf die leicht geöffnete Türe. Langsam lief er die letzten Treppen hoch und räusperte sich kurz als ein kleiner Lockenkopf um die Ecke sah.
»Hallo?«, sagte das kleine Mädchen und sah John mit großen Augen an.
»Ty? Ty! Wie oft hab ich dir gesagt du sollst die Türe nicht einfach öffnen«, sagte Alisha leicht gereizt als sie nur im Handtuch aus dem Badezimmer kam.
»Hi«, sagte John schüchtern und spürte ein komisches Kribbeln in seinem Bauch. Das war also seine Tochter?
»Ty wer ist da- John?!«, sagte Alisha als sie den großen Mann vor ihrer Wohnungstüre sah.
»Ty hast du schon aufgegessen?«, sagte Alisha und sah runter zu ihrer Tochter, die ihre Augen verdrehte und dann kopfschüttelnd wieder in die Wohnung lief.
»Was machst du hier?!«, flüsterte Alisha leise.
»Tut mir leid wegen gestern«, sagte John und konnte seine Augen nicht von ihren langen Beinen nehmen. Sein Blick fiel auf die ganzen Tattoos an ihrem Körper. Alisha hatte sich ihr erstes Tattoo gemeinsam mit John gestochen aber er hätte nicht gedacht das noch einige dazu kommen würden.
»Und deswegen bist du da?«, fragte sie skeptisch.
»War scheiße von mir und ich wollte das nicht über's Telefon klären«, zuckte John mit den Schultern.
»Vielleicht hab ich auch ein wenig überreagiert«, murmelte sie verlegen als sie John's blicke auf ihr spürte. Ihr wurde noch wärmer als es sowieso schon war. Seine blauen Augen gleiteten immer wieder über ihren halbnackten Körper.
»Ich bin eigentlich nur gekommen um dich was zu fragen«, John kratzte sich nervös am Hinterkopf.
»Okay und was?«
»Marten und seine Frau haben mich und die Jungs zum grillen eingeladen und er hat vorgeschlagen das du auch kommen sollst. Hast du Bock?«, fragte er Alisha plump.
»Marten hat geheiratet?«, lachte Alisha. John wusste das dieses Lachen ehrlich war.
»Ja der Idiot hat sein Leben auf die Reihe bekommen«, lächelte John und nickte.
»Ich weis nicht John«, seufzte Alisha und verschränkte ihre Arme vor ihrer Brust.
»Wieso?«
»Was ist mit Tyga? Und die Jungs? Wie werden die reagieren?«
»Mach dir doch darüber keine Gedanken lisha. Ich will von vorne Anfangen! Ich will für euch da sein», sagte John ehrlich.
»Und was sage ich Tyga?«, fragte sie.
»Sie muss nicht wissen das ich ihr Vater bin also noch nicht. Komm mach dich fertig ich warte solange«
»Okay. Du kannst auch im Wohnzimmer warten wenn du möchtest«, stimmte Alisha zu und bat John rein.
John nickte und zog sich die Schuhe aus bevor er in die Wohnung eintrat.
»Ty kommst du mal bitte?«, rief Alisha nach ihrer Tochter als sie die Türe schloss.
»Ja?«, sagte Tyga und sah neugierig zu John.
»Darf ich dir einen Freund vorstellen?«, sagte Alisha und war gespannt von Tygas Reaktion.
»Hey ich bin John und du?«, sagte John und beugte sich vor. Er war plötzlich ganz aufgeregt.
»Tyga«, sagte das kleine Mädchen und drückte Johns große Hand, die er ihr ausgestreckt hinhielt.
»John hat uns zum grillen eingeladen. Ziehst du dich bitte um damit wir los können?«, sagte Alisha woraufhin Tyga nickte und in ein anderes Zimmer lief.
»Setz dich ins Wohnzimmer, bin gleich wieder da«, sagte sie und nickte rüber.
Nachdem John sich auf die Couch gesetzt hatte, lief Alisha aufgeregt in ihr Schlafzimmer. Sie hatte völlig vergessen das sie noch in ein Handtuch gewickelt war.
John sah sich neugierig um und stellte fest das sich an Alisha's Geschmack nichts verändert hatte. Sein Blick fiel auf ein Bild als er auf das Sideboard sah. Er stand auf und lief auf das Bild zu, dass neben mehreren Bilderrahmen lag. Er musste schmunzeln als er auf das Bild in seiner Hand sah. Alisha grinste in die Kamera während Tyga die Zunge rausstreckte. John konnte nicht fassen das dieses süße Mädchen seine Tochter war. Als sein Handy vibrierte Schrak er auf und steckte aus Reflex das Bild in seine kurze Hose.
»Ja?«, räusperte er sich als er abhob.
»Wann kommst du Digga? Hast du Alisha schon gefragt?«, sagte Marten am anderen Ende der Leitung.
»Bin grad bei ihr«, flüsterte John und lief auf den kleinen Balkon.
»Und? Kommt sie?«, hörte er Aleya im Hintergrund und schüttelte den Kopf. Sein Cousin konnte nichts für sich behalten.
»Ja sie kommt..«, John legte eine kurze Pause ein und holte tief Luft.
»Was los?«, fragte Marten.
»Sind die Jungs schon da?«, fragte er.
»Ja wieso?«, fragte ihn Marten verwirrt.
»Hör zu. Tyga kommt auch und ich will nicht das die Jungs in ihrer Gegenwart was falsches sagen. Tyga weiß nicht das ich ihr Vater bin. Alisha hat mich als einen Freund vorgestellt und das bleibt jetzt auch erst mal so«
»Schon kapiert Digga, ich werde die Jungs zurechtweisen«
»Danke Marten«, sagte John und legte dann auf. Er wusste das er auf seinen Cousin zählen konnte.

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