ZEHN

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»Weist du Alisha«, unterbrach Marten die Stille und sah kurz zu Alisha rüber.
»Nachdem du aus Hamburg weggezogen bist, hat dich John überall gesucht. Er hat deine Mama zig mal angerufen und sie angefleht ihm zu sagen wo du bist«, sagte Marten.
Tanja hatte ihrer Tochter natürlich alles erzählt und ihr auch geraten sich mit John auszusprechen aber Alisha blieb stur und nicht mal Tanja, ihre Mutter, konnte sie dazu überreden.
»Er ist vielleicht ein Arsch aber er hat dich wirklich geliebt»
»Ich weiß«, seufzte Alisha und war froh als Marten vor ihrer Haustüre hielt.
»Danke Marten«, sagte Alisha und schnallte sich ab.
»Klar Digga ist doch selbstverständlich und wenn was ist dann kannst du mich oder Aleya immer anrufen Okay?«
»Okay«, nickte Alisha und sah ihn dankend an bevor sie sich umdrehte und zur Haustüre lief.

Alisha schreckte auf als es plötzlich klingelte. Verwirrt sah sie sich um und stellte fest das sie im Wohnzimmer eingeschlafen war. Als sie auf die Uhr sah, riss sie die Augen auf. Es war schon weit nach Mittag.
»Scheiße!«, zischte sie und rappelte sich auf. Mit zerzausten Haaren öffnete sie die Türe und sah in zwei grinsende Gesichter.
»Endlich!«, seufzte Tyga und umarmte Alisha.
»Hallo mein Schatz«, lächelte Alisha und sah zu ihrer besten Freundin.
»Na? Ausgeschlafen?«, fragte Mila und trat ein.
»Tut mir echt leid. Ich hab sowas von verpennt. Wie sehe ich überhaupt aus?«, lachte Alisha als sie kurz in den Spiegel im Flur sah.
»Tyga bringst du deinen Rucksack bitte in dein Zimmer?«, sagte Alisha als sie mit ihrer besten Freundin in die Küche lief.
»Ich brauche erstmal Kaffee«, sagte Alisha und holte zwei Tassen aus dem Schrank.
»Hattest du gestern eine wilde Nacht?«, Mila hob belustigt ihre Augenbraue hoch und deutete auf Alisha's wilde Mähne. Sie öffnete das Küchenfenster bevor sie sich eine Zigarette zwischen die Lippen steckte und anzündete.
»Bestimmt nicht«, verdrehte Alisha ihre Augen und stellte die vollen Tassen auf den Tisch.
»Was ist passiert?«, fragte Mila und nahm einen Schluck von ihrem Kaffee.

Nachdem sich die zwei Freundinnen ausführlich über die gestrige Nacht ausgetauscht hatten, verabschiedete sich Mila und Alisha fing an ihre ganze Wohnung auf den Kopf zu stellen und gründlich zu putzen.
Frisch geduscht und Müde ließ sich Alisha neben Tyga auf die Couch nieder und nahm heute zum ersten Mal ihr Handy in die Hand.
Als sie die ganzen verpassten Anrufe von John sah, hob sie die Augenbraue und tippte auf die unzähligen Nachrichten.

»Wo bist du hin?«
»Bist du noch im Club?«
»Wieso bist du mit Marten gefahren?«
»Man Alisha! Geh an dein Handy!«
»Bist du sauer?!«
»Digga entweder gehst du ran oder ich fahr gleich zu dir!«
»Bin in zehn Minuten bei dir!«

Die letzte Nachricht war vor fünfzehn Minuten. Als es plötzlich klingelte, sah Alisha hoch und legte ihr Handy zu Seite.
»Ich komme gleich ja?«, sagte sie und sah zu Tyga die in irgendeine Kinderserie vertieft war.
Alisha schloss die Wohnzimmertüre und lief in den Flur.
Alisha drückte auf den Summer und öffnete die Türe.
John erschien wenige Sekunden später im Treppenhaus und sah Alisha mit zusammen gezogenen Augenbrauen an.
»Wieso gehst du nicht an dein scheiß Handy?«, zischte er wütend.
»Hallo John«, sagte Alisha provokant.
»Bist du sauer oder so?«, fragte er diesmal etwas leiser.
»Wieso sollte ich?«
»Keine Ahnung man! Du warst gestern plötzlich mit Marten weg«, zuckte John mit den Schultern.
»Du warst ja auch schwer beschäftigt«.
Alisha wusste nicht wieso es sie so nervte das John vor ihren Augen mit einer anderen flirtete.
»Dein Ernst? Wegen dem bist du sauer? Digga du hast dich kein bisschen verändert«, zischte John.
»Du bist genauso noch das selbe Arschloch wie damals«, zischte sie zurück.

»Weist du was«, sagte John nach einer kurzen Stille.
»Wir sollten den Kontakt beschränken solange bis das Ergebnis vom Vaterschaftstest da ist«, sagte John.
»Zumal ich nicht mal weiß ob ich überhaupt der Vater bin«, hängte John noch an seinen Satz.
Alisha wusste nicht was sie sagen sollte. Das er immer noch zweifelte machte sie wütend. Sie war John immer treu gewesen und Tyga konnte nur seine Tochter sein. Vor allem sah man definitiv eine leichte Ähnlichkeit.
Alisha schüttelte enttäuscht den Kopf und schlug John die Türe vor der Nase zu.
Verdutzt sah John auf die geschlossene Haustüre und lief die Treppen runter. Es war für beide das beste. John musste sich auf die Musik und seine Karriere konzentrieren.

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