Müde und erschöpft öffnete Alisha die Haustüre und trug ihren Einkauf in die kleine Küche.
Seit dem Grill-Abend war eine Woche vergangen. John hatte sich nur selten gemeldet was Alisha nicht überraschte. Er war schon immer so gewesen und Alisha kannte es von ihm auch nicht anders.
Sie räumte die letzten Lebensmittel in den Kühlschrank und packte dann die Einkaufstüte weg bevor sie sich kurz frisch machte und sich für ihre Schicht in der Bar umzog. Tyga war bei Mila und würde dort übernachten. Sie war froh das sie jemanden hatte auf den sie zählen konnte. Ohne ihre beste Freundin könnte Alisha niemals einen zweiten Job annehmen und Tyga eine unbeschwerte Kindheit schenken.»Pünktlich wie immer«, lachte Willi als Alisha durchnässt die Bar betrat. Draußen schüttete es aus Eimern und der Regen wollte einfach nicht aufhören.
»Kennst mich doch«, grummelte sie. Scheiß Regen dachte sie sich als sie ihre Jacke im Personalraum auszog und an den Kleiderhaken hing. Alisha begutachte sich im Spiegel und band ihre nassen Haare zu einem Dutt bevor sie aus dem Zimmer und durch den schmalen Flur lief. Als sie hinter der Theke stand sah sie sich um. Aktuell waren nur ein paar Stammgäste da aber Alisha war sich sicher je später der Abend wurde desto mehr Kundschaft würde kommen. Es war Samstag und immer recht voll auf dem Kiez.
»Hey süße bringste mir noch'n Bier?«, lallte eine raue Stimme.
»Für dich immer Harald«, sagte Alisha und schnappte sich eine eiskalte Bierflasche. Nachdem sie die Flasche geöffnet hatte, stellte sie Harald die Flasche vor die Nase der kurz nickte und den ersten Schluck nahm. Der Mann mit den langen ungepflegten Grauen Haaren grinste und zeigte seine vergilbten Zähne. Er hatte auch ein paar Lücken und roch nicht ganz angenehm aber Alisha war das gewohnt und solange sie keiner dumm anmachte war es für sie nicht weiter schlimm. Nachdem sie noch einige andere Stammgäste bedient hatte, konnte sie sich etwas ausruhen und lehnte sich an die Theke.
»Wie geht's eigentlich deiner Schwester? Konntest du ihr Problem lösen«, fragte Alisha.
»Ja der Pisser wollte zuerst nicht locker lassen aber ist dann verschwunden als ich ihm gedroht habe«, sagte Willi während er sich die Hände abtrocknete und sich zu ihr drehte.Einige Stunden vergingen und Alisha hatte sich komplett in die Arbeit gestürzt. Als sie grade eine neue Runde Bier an einen Tisch gebracht hatte, hörte sie wie die schwere Tür aufging. Als sie John reinkommen sah, setzte ihr Herz kurz aus und ihr wurde wärmer als es sowieso schon war. Ihn nach einer Woche wieder zu sehen brachte sie zum grinsen.
»Hey was machst du hier?«, begrüßte sie John und sah zu ihm hoch.
»Ich war in der Nähe und dachte ich schau mal vorbei«, sagte John und lächelte sie sanft an.
»Wann hast du Feierabend?«, fragte John als er sich an die Bar gesetzt hatte und Alisha dabei zu sah wie sie ihm ein Corona öffnete und rüber schob.
»In zehn Minuten wieso?«, fragte Alisha und schnappte sich den Lappen um über die Theke zu wischen.
»Wir gehen feiern und du kommst mit«, sagte John und nippte an seinem Bier.
»Wir?«, fragte Alisha irritiert.
»Du, die Jungs und ich«, sagte John.
»John«, seufzte Alisha, »ich hab echt keine Lust«, murmelte sie.
»Ich hab nicht gefragt ob du mit kommst Lisha«, schnaubte John und sah sie mit kalter Miene an. Alisha war an John's Stimmungsschwankungen gewöhnt, wollte sich trotzdem nichts von ihm vorschreiben lassen.
Nachdem Alisha ihre Sachen aus dem Personalraum holte, verabschiedete sie sich von Willi, der John schon die ganze Zeit kritisch beäugte, und lief gemeinsam mit John nach draußen.
Vor der Bar zündete sie sich eine Zigarette an und atmete tief durch. Die frische Luft tat mehr als nur gut.»Also? Kommst du jetzt mit?«, fragte John und hatte seine Hände in seine Jackentasche getan und seine Kapuze aufgesetzt.
»Ich weis nicht«, seufzte sie kurz und konnte sich nicht entscheiden. Alleine zuhause auf der Couch oder doch lieber in einen stickigen Club mit lauter Musik?
»Dann nicht«, zuckte John mit den Schultern und wollte auf dem Absatz kehrt machen als Alisha ihn aufhielt.
»Ich komm mit«, entschied sie.
»Na geht doch Digga!«, lachte John und zog sie mit. Gemeinsam liefen sie durch den Kiez und hielten vor einem gutbesuchten Club.
»Was geht Bruder!«, begrüßte ein breitgebauter Südländer mit schwarzen Haaren und dichtem Bart John und schlug bei ihm ein.
»Sind die anderen schon drinnen?«, fragte John woraufhin der Südländer nickte und die beiden durch winkte. Schweiß war das erste was Alisha im stickigen Club roch. Sie verzog kurz das Gesicht und hatte vergessen wie es im Club riechen konnte. Sie war jahrelang nicht mehr feiern gegangen. Stattdessen hatte sie am Wochenende gearbeitet und sich um Tyga gekümmert.
John riss Alisha aus ihren Gedanken als er sie eine Treppe hoch schob und mit einem breiten Grinsen auf die anderen Jungs zu lief. Alisha sah ihm etwas verloren hinterher und fühlte sich fehl am Platz. Sie war früher ständig mit John feiern, als es zwischen den beiden noch gut lief, aber diesmal war es anders.
»Alles in Ordnung?«, Alisha schreckte auf als Marten plötzlich neben ihr stand und durch die Musik schrie.
»Ja«, nickte Alisha und setzte sich ein Lächeln auf.
»Willst du was trinken?«, fragte Marten und zog sie sanft zu den anderen.
»Klar«, nickte sie und lächelte kurz in die Runde. Die anderen Jungs begrüßten sie mit einem Nicken währen die halbnackten Frauen Alisha ignorierten. Nachdem Marten ihr eine Mische reichte hob er leicht die Augenbraue und sah sie fragend an.
»Okay was ist los?«, fragte er und setzte sich etwas näher zu Alisha.
»Was meinst du?«, fragte Alisha Marten und nahm einen Schluck von der Mische.
»Ich kenn dich sehr lange und laut deinem Gesichtsausdruck hast du so gar keinen Bock hier zu sein«, lachte Marten und traf damit natürlich ins Schwarze.
»Komm steh auf«, sagte Marten nach kurzem schweigen und zog sich seine Jacke an.
»Wohin?«, fragte Alisha.
»Ich fahr dich nachhause«, zuckte Marten mit der Schulter und sah Alisha auffordernd an. Sie sah kurz rüber zu John und bereute das sie mit ihm hergekommen war. John grinste die Blondine auf seinem Schoß an und war wohl gut angetrunken. Seitdem die beiden hier waren hatte er kein einziges Mal nach Alisha gesehen. Marten folgte Alisha's Blick und schüttelte mit dem Kopf.
»Der Idiot wird sich nie ändern«, sagte er. Marten hatte recht! John ist und bleibt ein Arschloch.
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THE BOYS OF HELL
FanfictionEr genießt das Rapper leben in vollen Zügen. Geld, Frauen, Alkohol und Drogen sind ein Teil seines Lebens. Er genießt den Ruhm und die Aufmerksamkeit in vollen Zügen bis seine Vergangenheit ihn urplötzlich einholt.