Lucy's Sicht
„Wusstest du das bei der japanischen Mafia, den Sakusa, immer ein Finger angeschnitten wird wenn man Fehler macht.
Vielleicht hast du in Hyunjin's Augen ein Fehler gemacht und um deinen schönen Körper nicht zu schändigen hat er den deines Bruders genommen.", zum ersten Mal klang Felix halbherzig und herablassend, dachte nicht wie er gerade über wen mit wem redete.
Er sprach über mein und da fielen ihm solche Worte ein? „So meinte ich das nicht.
Ich weiß das dein Bruder in dein Augen unglaublich besonders ist. In meinen Augen verdient er es nicht einen Finger zu verlieren und es tut mir auch sehr leid.
Ich wollte kein falsches Bild von mir darstellen und ihn ins dunkle Licht fallen lassen.", Felix hatte eine bemerkenswerte Fähigkeit sofort zu erkennen wenn er bei anderen Menschen ein Fehler gemacht hatte.
Und bei mir versuchte er schnell seine Fehler zu begleichen, was ich sehr wert schätzte.
„Weder mein Bruder, noch sonst ein unschuldiger Mensch hat verdient so geknäbelt und geknächtet zu werden, dazu noch von jemandem wie Hyunjin..
Wenn Hyunjin meint er müsste mich hassen, nur weil ich mich euch anpasse, dann soll er mir ein Finger abschneiden.
Ich habe sicherlich genug Fehler gemacht das mir alle Finger fehlen könnten.", es erstaunte mich selber, dass ich das so gut aufnahm und nicht völlig verspannt war.
Sie härteten mich wirklich ab.
„Dein Bruder bekommt Schmerz Mittel, er spürt also immer noch alles so, als hätte er zehn Finger.", ich wusste nicht ob er es besser machte.
„Warum macht ihr euch so viel Mühe, lasst zu das jemand verletzt wird, nur um ihn dann wieder gesund zu flegen.
Bei mir genau so.. Ihr macht euch die Mühe mich zu entführen, bringt Leute um, hetzt damit nur noch mehr Leute auf euch, nur um mich unfähiges Stück zu beschützen und eure Leben aufs Spiel zu setzen.
Ihr handelt ohne Verstand.", oder hatte ich einfach verlernt Situationen aus verschiedenen Perspektiven zu sehen. Hatte ich nur noch ein Tunnelblick und sah nicht die Gründe?
Früher konnte ich mich noch in andere hinein versetzen. Aber bei diesen Männern war es schwer überhaupt zu wissen ob sie nun glücklich oder wütend waren.
Sie alle konnten sein wie hohe Steinmauern, ihre Gesichtsausdrücke kaum zu überdenken.
„Ich habe das alles ins Rollen gebracht. Ich habe gehandelt, vielleicht sogar weil ich nicht mit meinem Hirn gedacht habe.
Ich weiß nicht was mich dazu gebracht hat dich einfach mitzunehmen und damit eine Art Krieg zu beginnen, der schon nach Niederlage schreit.
Aber irgendetwas war es und ich war noch nie so stolz auf mich, dass ich diesen Schritt gewagt habe. Niemand war so zufrieden mit meinem Handeln wie ich selber.
Aber wir sind ein Team und jeder hat in dir eine Chance gesehen seine Fehler zu begleichen.
Jeder trifft Entscheidungen die ihm Profit geben oder ihm zu Verhängnis werden.
Woojin zum Beispiel.. Hätte er sich nicht gegen uns entschieden dann wäre er noch am Leben. Vielleicht bereut er seine Entscheidung ja auch uns verraten zu haben.. Aber wir waren es nicht die ihn umbrachten.
Jeder bekommt das im Leben was er verdient. Manche früher, andere später.
Für einige ist der Tod die Strafe.
Andere bekommen strafen bevor sie überhaupt Fehler begehen.
Du kannst das nicht beurteilen, da dir noch nichts widerfahren ist.
Denn wir sind noch nicht deine Strafe.. Ich hoffe du bekommst keine Kleines.
Zurück zu unseren Fehlern.. Alle von uns sind es leid ständig die Dreckarbeit für einen Mann zu machen der jungen Frauen weh tut, Menschen versklavt die keine andere Wahl haben und unschuldige umbringt.
Dir zu helfen lässt uns ein wenig aufleben. Aber so wie wir eben sind und schon immer waren, nutzen wir diese Situation zu unseren Wohl aus. Jeder will von dem Weg abkommen ein schlechter Mensch zu sein, so wie jeder Mensch es mal wollen wird.
Aber einer, einer will genau so weiter machen wie zuvor. Ich denke du weißt von wem ich rede.. Er will sich immer mehr Fehler auf Lasten um irgendwann in ihnen zu ertrinken..
Vermutlich habe ich jetzt schon viel zu viel gesagt...", er stand vom dreckigen Boden vor dem Schuppen auf und sah hoch in den dunklen Himmel.
„Wir hatten alle eine Chance das alles hier nie anzufangen, doch wir haben es getan und das sollte uns niemand verzeihen...", sagte er leise und sah zu mir runter.
Felix Worte ermöglichten mir nun endlich die Möglichkeit auch ein wenig mich in sie hinein zu versetzen.
Er machte seine Fehler mit jeder Sekunde wieder gut.
„Du kannst gerne mehr reden. Ich habe die schöne Vermutung das tut uns beiden gut.", seine Hand umgriff leicht meine und er zog mich hoch.
„Du kannst gut möglich recht haben.", ihn mit einem kleinen Lächeln zu sehen versüßte meinen Tag ein wenig und ich war gleich nicht mehr so angespannt.
Ich wusste zwar was ich tun musste bei meinem Auftrag, Hyunjin hatte mir alles leichter gemacht, als das ich mir auf die schnell etwas neues ausdenken musste.
Doch lieber sollte ich nicht an Hyunjin denken, weder an das was er gestern noch gesagt hatte und auch was er getan hatte..
Nachdem er sagte ich sollte mich verpissen und er seine Spritze schon nicht bräuchte, warf er Waffen nach mir um mich endlich los zu werden.
Minho kam kurze Zeit später, in der Hand eine Spritze. Ab dem Moment war mir egal was mit Hyunjin noch passierte.
Niemals würde ich mich trauen so mit Hyunjin zu reden, wie er mit mir tut, oder ihm so zu behandeln.
Aber ich wollte mir meinen kleinen Anteil Lebensfreude von einem kranken nicht nehmen lassen.
Am besten ich ging ihm aus dem Weg. Noch besser wenn ich mich auf einen eher glücklicheren Menschen, wie Felix, konzentrierte. Allerdings als ich in sein Gesicht sah waren seine Mundwinkel ganz weit unten und er sich alarmierend umher.
„Felix-", er schlug seine Hand auf meinen Mund und drückte mich gegen die Wand, stellte sich schützend vor mich.
Seine andere Hand lag an seinem Hosenbund, sie umgriff eine Waffe.
Wieso hatte ich das nicht gemerkt?! Felix war vielleicht doch unberechenbarer als ich dachte.. Ich schätzte Menschen immer falsch ein.
„Wer ist da?", fragte er gereizt und sah sich mit einem scharfen Blick um.
Es wurde aufs Holz geklopft und ein krächzendes lachen erhellte die Nacht.
Ein Schauer lief mein Rücken herunter während ich mich hektisch umsah.
„Was macht ihr Turteltäubchen da auf dem Boden, abgesehen davon das ihr das perfekte Ziel seid.", beinah automatisch fielen Felix und mein Blick auf das Dach ihres Hauses vor uns, auf welchem eine Sniper stand und sich Hyunjin daneben befand, lässig in der hocke.
„Was soll der scheiß?!", fauchte ihn Felix an, machte kein Anstand darauf Abstand von mir zu nehmen.
„Ich guck doch nur. Warum gab es nach diesen rührenden Worten kein Kuss mh?
Lass dir doch die Zunge in den Hals stecken Lucy, was ist schon dabei. Du magst ihn doch.", wie gerne ich ihm sein Mund für immer verschließen würde.
Beinah alles was er sagte machte mich wütend, und nicht nur mich.
„Geh rein Lucy. Ich hol ihn da runter.", er richtete plötzlich seine Waffe auf ihn. Das meinte er doch nicht ernst oder.?
Schnell stellte ich mich vor ihn und sah in seine Augen. „Hör auf.. Das ist nicht der Weg um seine Fehler auszubessers Felix.
Hör nicht auf ihn. Tu so als wäre er nicht da.", ich drehte sein Gesicht wieder zu mir als er erneut nach oben sah.
Mein aufmunternder Blick schien zu helfen und er nahm die Waffe runter. „Wir sollten mal gucken was du schönes anziehst.", meinte er und wir gingen ins Haus, ohne Hyunjin nur einen Blick zu würdigen.
Erstaunlicher Weise hörte man kein aggressives schießen nach unserem verschwinden. Hatte Hyunjin sich mal im Griff gehabt? Es lag sicher nur an seiner Spritze, nichts worauf man stolz sein sollte.
„Ihr seid ja ganz dreckig. Geht duschen. Und dann müssen wir dich hübsch machen.", Changbin schien ganz aufgeregt zu sein, anders als Minho, der hinter ihm stand.
„Dich hübsch zu machen ist ja mein Hobby geworden..", er sah müde davon aus, was mir leid tat. „Ich mach das dieses Mal alleine.
Ich bin ja schon groß.
Aber duschen gehe ich alleine.", ich schmunzelte und schloss mich im Bad ein.
Mit der Zeit merkte ich wie ungewohnt es für sie war ein Mädchen in ihren Gängen zu haben. Sie waren entweder überfordert oder genervt von meinen Stimmungs Schwankungen. Natürlich konnte ich das alles nachvollziehen und versuchte alles so wenig wie möglich an ihnen aus zu lassen.
Ich versuchte unverdienter Weise es ihnen recht zu machen und was Taten sie?
Einer von ihnen visierte mich mit einer Waffe an, nach Lust und Laune Schoss er sogar.
Das Gefühl von Wohl befinden hatte ich anders in Erinnerung..
Schnell entkleidete ich mich, stieg unter die Dusche, schaffte es sogar meine Nervosität und Anspannung weg zu waschen.
Als ich fertig war fühlte ich mich wie neu geboren. Ich bindete mir Handtuch um und tapste in den Umkleide Raum. Alles war leer gefegt, Stille herrschte.
Ich machte die Lichter an und sah am Ende des Ganges einen Stuhl stehen auf dem, so sah es aus, etwas für mich bereit lag.
Verwundert, wer sich nun doch die Mühe gemacht hatte, lief ich daran zu, fand einen Zettel auf der roten Unterwäsche, die auf einem roten Kleid lag.
Ich nahm ihn in die Hände und überflog ihn, las ihn dann doch noch einmal genauer.
'Du hast leider doch nicht die Qual der Wahl.
Zieh die Unterwäsche und das Kleid an oder gar nichts.
~Hyunjin'
Das war höchst unwahrscheinlich seine Idee, aber das er sie umsetzen durfte erfreute ihn sehr. Mich zu quälen war doch mindestens auf Platz drei seiner lieblings Tätigkeiten.
Von der Unterwäsche war ich nicht überrascht, immerhin war sie nicht zu sehen durch das Kleid-
Beim genaueren Hinsehen fingen allerdings meine Zweifel an zu wachsen. Das Kleid war anders kurz..
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ʳᵉᵈ ˡᵃᵈʸ | •ˢᵗʳᵃʸᵏⁱᵈˢ•
Fanfiction[ABGESCHLOSSEN] Deine Freiheit, dein Wille, selbst dein Bruder wurde dir geraubt? Wie ein Schatz so kostbar, leuchtend, wegweisend. Das Elixier des Lebens, das was ich wirklich brauchte, es würde mir genommen, von den einen Moment auf den anderen...