Lucy's Sicht
Minho hatte einfach so meine Hand ergriffen und zog mich mit sich wieder zu den anderen Zimmer, stieß eine Tür auf und schob mich in sein nicht beleuchtetes Zimmer.
Ich hörte nur das imschalteten des Lichtschalters und sofort wurde meine Pupille kleiner damit ich alles genau betrachten konnte.
Als ich auf sein Bett sah lachte ich auf.
„Wer sind denn die Engel?", ich ging langsam auf sein Bett zu und sah noch zwei andere kleine Geschöpfe abgesehen von Soonie.
„Die kleine ist Dori und die andere Zicke ist Doongie.", er stellte sich neben mich und lächelte wie ein älterer Mann der seine Aufgabe im Leben erledigt hatte und nur noch seine Katzen brauchte.
Er sah so süß aus das ich vergaß wer er war.
Und das ich nur zum Geld machen hier war.
Oder vielleicht änderte sich das alles..
Ich- ich war bereits verändert.
Und das machte das alles für sie viel leichter.
Ich sollte mich gegen all das wären was sie hier mit mir Taten.
Aber ich.. Ich fühlte mich auch noch wohl an einem Ort welchen ich ein 'Gefängnis' nennen sollte.. Was war bloß falsch mit mir?
Ich sah zu Minho welcher dabei war seine kleine Zicke zu streicheln.
Meine Händen legten sich an seine Schultern und er stoppte augenblicklich seine Bewegung, sah aus dem Augenwinkel zu mir.
Er richtete sich auf und stand nun aufrecht vor mir, was ich änderte indem ich ihn auf sein Bett drückte.
Sein überraschter Blick, der mich bei meinem Tun nur noch mehr nervöser machte, verwandelte sich in ein erfreutes grinsen.
„Möchtest du mir damit was sagen meine Hübsche?", hinterfragte er vielsagend.
Ich sollte eigentlich nichts aufs Spiel setzen und einen von ihnen falsch kommen aber..
Meine Neugier und alles was mich gerade noch so fertig machten ließen mich diese Gefahr überblicken.
„Nein.. Du wirst mir jetzt was sagen!
Was war in den Spritzen drin und was war dieses rote Zeug? Was habt ihr mit mir gemacht?!", fragte ich aufgebracht.
Sein grinsen verschwand.
Er umgriff meine Handgelenke und legte meine Hand um seinen Nacken was mich dazu brachte mich zu ihm nach vorne zu beugen.
Sofort hatte er mich eingeschüchtert. Ich konnte mich kein Zentimeter mehr bewegen.
Sein Blick blieb weiterhin starr bei meinen Augen.
„Setzt dich.", er sah runter auf seinen Schoss.
War das gerade sein voller Ernst?
Mit einem Lack Kleid?
Ich ließ mir nichts anmerken und setzte mich auf seine enge, schwarze Jeans.
Mir wurde augenblicklich warm als ich auf in seine Augen sah, bei seinem Anblick generell.„Ich wollte nicht so rüber kommen.. Es t- du weißt schon..", wollte ich ich wieder mal entschuldigen ohne die richtigen Worte dazu benutzen zu dürfen.
„Ja ich weiß.. Und es freut mich zu hören das du es langsam verstehst..
Aber du wolltest reden. Sind das deine Fragen.? Wenn das alles ist dann kann ich dir sagen das es nicht an den Wirkstoffen liegt das du so bist.
Es ist einzig und allein dein Hirn und dein Herz was dich verändern lässt. Also wie fühlst du dich?", ihm schien es nicht egal zu sein wie ich mich fühle.
Ich sollte es nicht erschaudernd finden das er auch Gefühle hatte denn er war ein Mensch wie ich der seinen eigenen Weg eingeschlagen hatte.
Was mir ein Schauer über den Rücken jagte war das ich nun auf dem guten Weg auch so zu werden wie die neun.
„Ich ehm.. Fühl mich..", ich blickte von seinen Augen und sah die süßen Katzen kuscheln schlafen.
Sofort bekam ich ein wohliges Gefühl. Und das war es.. Ich fühlte mich hier wohl.
„Ich fühl mich wohl hier..", flüsterte ich und sah wieder in sein Gesicht.
In seinen schönen braunen Augen spiegelte sich ein kleines Funkeln wieder und er bekam ein kleines Lächeln auf seinen weichen Lippen.
„Meine Hübsche das was du hast ist nichts schlimmes.. Es ist ein Syndrom.
Um es genau zu identifizieren, 'Stockholm - Syndrom'. Hast du davon schon mal gehört?", fragte er und strich meine Wange auf und ab.
Ich wusste genau was das war.. Und genau das war es was mir Angst machte.
Ich dürfte das doch gar nicht.
Aber sie waren so lieb zu mir.. Ich konnte sie gar nicht hassen. Denn mein Bruder war nicht Tod und bestimmt dürfte ich ihn bald sehen. Ich musste auch alles positiv sehen.
Vielleicht nicht immer gut, aber ich war Neugierig und Leichtgläubig.
„Dann muss ich das wohl so hinnehmen..", ich lächelte ihn leicht an und seine Hand fuhr in meine Haare.
„Es war eine gute Entscheidung von Felix dich hier her zu bringen.
Und Lucy.. Dir wird nichts passieren. Du musst uns nur Vertrauen. Verstanden? Nach der Mission werden wir Grundlegende Sachen bei bringen.
Es werden sich viele Regeln aus deinem früheren Leben ändern.
Du wirst viel lernen und es wird alles ein wenig schwieriger von Tag zu Tag, glaub mir, wir alle haben das schon hinter uns...", er hörte sich so an als wäre er ein wenig von dieser Zeit traumatisiert.
Übel würde ich es ihm nicht nehmen.
„Wie habt ihr zusammen gefunden?", fragte ich neugierig und er schluckte.
„Das ist eine andere Geschichte, für einen anderen Zeitpunkt.
Wir müssen jetzt los meine Hübsche.", meinte er und nahm seine Hand von meiner Wange.
Vorsichtig stand ich von seinem Schoss auf und zog das Kleid, welches höher gerutscht war wieder runter.
„Danke Minho..", ich hätte niemals erwartet das ich sowas zu einem Jungen sagen würde den ich erstens nicht kannte und zweitens welcher mich acht weiteren hier in Zwang hielt.
Aber war es denn Zwang? Ich könnte ja probieren zu verschwinden, zwei Optionen.
Ich würde erschossen werden, wahrscheinlich von Hyunjin, der schon die ganze Zeit darauf wartete wieder auf mich zu zielen.
Oder ich würde es aus einem unerklärlichen Grund schaffen hier raus zu kommen..
Und dann? Meine Eltern denken bestimmt das wir beide Tod waren..
Und mein Bruder könnte es durch meine Fehler werden. Ich müsste zu ihm, so schnell wie möglich!
„Gerne meine Hübsche. Aber sag das nur wenn wir alleine sind, sonst kriegst du Probleme.
Du darfst sowas wie Gefühle nicht zeigen.
Es war auch für mich schwer..", er seufzte und nahm mich plötzlich in den Arm.
Keine Gefühle zeigen? Das sah für mich anders aus, aber was machte ich mir vor?
Ich könnte körperliche Nähe anhand einer Umarmung gut vertragen, nach den ganzen Veränderungen die so plötzlich kamen..
„Minho! Wo ist sie schon wieder?!", rief Jisung aufgebracht und hämmerte gegen die Tür. War das gestern nicht auch schon der Fall? Irgendwie, ja irgendwie war das süß wie er sich aufregte.
Der gerufene lachte leise vor sich hin und ging zu seiner Tür um diese zu öffnen und dann vor sich ein wütenden Jisung zu stehen hatte.
„Warum..? Ist sie wieder bei dir!
Was hast du mit ihr ge-", Minho unterbrach ihn freundlicher Weise.
„Entspann dich kleiner. Wir haben nur geredet. Ich hab sie nicht angefasst und dich lass ich das auch nicht machen.", er drückte von der Tür und hielt mir diese auf.
„Wir gehen jetzt! Lasst uns nicht warten!" rief Chan aus einem Teil des Hauses.
„Ich ehm. Ich hab keine Schuhe..", merkte ich kurz an und wurde etwas nervös.
Nicht weil ich endlich was an meinen kalten Füßen haben wollte.
Sondern, nun da ich wusste wie Chan war wenn er wütend war, wollte ich mich auch beeilen wie er es gerade, nicht zum überhören, gesagt hatte.
„Das können wir ändern meine Hübsche.", Minho lächelte und hielt mir seine Hand hin welche ich nach ein paar Schritten ergriff.
Wir gingen an Jisung vorbei der uns verblüfft hinterher sah.
Ich landete mit Minho wieder in dem Raum voller Kränke hinter welchen sich kleine Wunder verbirgten.
Und ein weiteres landete in Sekunden an meinen Füßen.
„Wo?! Ist Minho!", rief der näste, Changbin, aufgebracht aus dem Flur.
„Warum immer ich..?", nuschelte Minho was mich leise lachen ließ.
„Das ist deinet wegen..", sagte er 'böse' und hielt mir dann seine Hand wieder hin welche ich sofort ergriff.
Ich fand erstaunlich angenehm wie seine Hand mein umschloss. Ich spürte diese ganze Wärme und diese komischen Gefühle.
Ich fühlte mich also hier wohl.
Es hörte sich in meinen eigenen Ohren absurd an.
Er trat aus der Tür und in den Moment lief Changbin an ihm vorbei. Ich verkniff mir mein Lachen und sah Changbin dann nur ein paar Schritte zurück treten und böse drein blickend.
„Das nächste mal-", wieder unterbrach Minho auch den jetzigen Redner.
„Wir haben nur geredet..", er verdrehte die Augen bei Changbin's, wie es Jisung's vor ein paar Minuten auch getan hatte, verblüfften Blick und zog mich dann an dem startenden vorbei.
War es bei Ihnen nicht üblich auch mal zu reden? Ich verstand das alles nicht so ganz.
Es war alles neu und ungewohnt.
Zwar sagten sie ich sollte ihnen vertrauen aber niemals würde es anders herum kommen.
Wir liefen wieder in Richtung Freiheit und als sich die Tür durch seinen abgeskanten Fingerabdruck öffnete spürte ich wieder die kalte Luft um mich.
Warum musste ich solche kurzen Sachen tragen? Und warum bekam ich keine Jacke damit ich nicht als Eiszapfen ins Auto steige.
Aber ich sah gar kein Auto.
„Laufen wir etwa?" fragte ich verwirrt als ich draußen kein Fahrzeug sah und trat näher zu Minho um, in Hoffnung, seine Wärme zu spüren.
Er zog seine Augenbraue hoch und sah mich belustigt an.
„Solche Leute wie wir laufen nicht. Wir würden sogar bis in die Bank rein fahren um Geld zu klauen.
Also mach dir keine Sorge.", er kam mir näher und zog mich wieder in seine starken Arme.
Wie sehr ich mich wohl fühlte?
Ich fing an zu lächeln, legte meinen Kopf gegen seine Brust und meine Hände fuhren an seinem Oberkörper unter seine Lederjacke um seinen Körper.
Ja ich fühlte mich unglaublich wohl, zeigte Gefühle wie sie mir verboten wurden.
Doch ließ es mein Herz schneller schlagen das Minho diese Gefühle zu verstehen schien und nicht mir sagte ich sollte dies Unterlassen.
Ich hatte das Gefühl er verstand mich und das es in so einem, komischen, neuen, niederträchtigen Moment noch jemanden gab der mir dieses Gefühl geben konnte erstaunte mich.
Aber es war nicht nur Minho der sich Gedanken um mich zu machen schien.
Felix hatte auch ein Herz, woher ich das zu wissen schien. Ich glaubte fest daran.
Ich vertraute auf mein Herz, das es mich nicht belog.
Sie hatten alle Gefühle, ein Herz zum Lieben und eine Vergangenheit die sie dazu gebrachte hatte so zu handeln.
Auch wenn es schwer zu glauben war.
„Minho!", hörte ich Woojin rufen.
Doch der angesprochene rührte sich nicht.
Ich hörte die schleppenden Schritte auf dem steinigen Boden die zu uns kamen.
Auf meiner Haut breitete sich Gänsehaut aus. Ich wollte ihn nicht los lassen, er gab mir ein angenehmes Bauchgefühl und zugleich wärmte er mich.
Ich vergrub mein Gesicht in seinem Hemd und hoffte das ich noch einen Moment mit ihm bekam.
„Was..? Was macht ihr da?", hörte ich Woojin's sanfte Stimme direkt neben.
„Wonach sieht es wohl aus? Ihr ist kalt.. Ihr Idioten könntet euch ruhig mal beeilen anstatt ständig nach mir zu rufen.", ich fing an zu schmunzeln. Sie machten nicht den Eindruck als könnten sie sich leiden.
„Minho.. Hyunjin weigert sich seine Spritze zu nehmen.", ich drehte meinen Kopf so das ich Woojin ansehen konnte.
Minho atmete genervt aus. „Dann weigert er sich eben. Das hatten wir doch schon.
Nimmt die Spritze mit und wenn er kurz vorm Kripieren ist kriegt er die Spritze in den Arsch.
Er weiß was er da tut, die Folgen kennt er.
Also entweder ihr kommt jetzt oder ich fahr alleine mit ihr.", er war angespannt das wirkte sich auf seinen Griff um mich aus.
Woojin schnaubte entnervt aus.
Er drehte sich um und pfiff einmal laut.
Ich sah hoch zu Minho der starr zu Tür blickte. Er sah in diesem Moment, wie in allen anderen ebenfalls, einfach unglaublich aus. Meine Lippen legten sich auf seine kalte Wange, auch wenn nur für kurze Zeit.
Er sah sofort zu meinem, sich taub anfühlenden, Gesicht runter und als seine Augen auf meine trafen fing er an zu grinsen.
„Wofür war denn das?", fragte er belustigt und seine Hand an meinem Rücken fuhr weiter runter. Woojin ging in der Zeit wo seine geschickten Hände ihren eigenen Weg suchten wieder in das Haus.
So war das nicht gemeint. „Vielleicht war das einfach nur so..", meinte ich etwas zurückhaltend mit der Wahrheit.
Keine Gefühle, kein Danke, darauf die Schlussfolgerung, Lügen.
Es war alles so unglaublich kompliziert. Warum Taten sie sich das alles an? Und wie lange schon?
„Nichts passiert einfach nur so. Alles hat einen Grund. Nicht immer ist der einem aufgedeckt, aber es gibt ihn.
Und manchmal.. Da gibt es die Gedanken und dann den Willen.
Und der Wille etwas bestimmtes zu haben oder zu tun siegt, egal was wieder spricht.", erklärte er mir und ich war so von seinen Worten gefangen das ich nicht einmal merkte wie seine Lippen, welche mit einem verschmitzten grinsen geziert waren, auf meine trafen.
Mein Atem stockte. Schon wieder passierte es. Perfekt, wie seine Küsse davor auch. So auch die von Felix und Jisung.
Doch lange hielt es nicht, dass ich es erwidern konnte kam von der Zeit nicht in Frage denn Minho wurde zu Boden geschubst von Chan welcher daraufhin ein Arm um mich legte.
Erschrocken sah ich runter zu Minho welcher schnell wieder aufstand und kalt zu Chan hoch sah.
„Ihr lernt nicht dazu! Erst Felix, jetzt du! Lass mich raten.. Jisung hatte auch schon sein Spaß.. Mach dein Auto bereit bevor einer der beiden Verehrer mitbekommt das du deine Finger nicht von ihr lassen konntest.", mit einer weiteren Kopf Bewegungen des Leaders ging Minho hinters Haus.
„Was hast du denn so schönes mit Minho angestellt?", fragte Chan neugierig, seine Augenbrauen stieg in die Höhe und er zog mich mit sich, weg vom Haus, eine Gasse entlang zu einer Straße.
War dort der unerreichbare Ausweg?
Was interessierte es mich schon wenn ich doch schon realisiert hatte das ich hier nicht weg konnte, geschweige denn wollte.
„Ich habe mit ihm geredet.. Über das hier. Und ob das meine Psyche mit macht...", ich sah zu dem blond haarigen hoch und schluckte, nervös werdend vor seiner Antwort.
„Und? Auf welchen Entschluss seid ihr ihr gekommen?", fragte er neugierig.
Ich atmete tief durch. Sag bloß nichts falsches, sonst wird es noch schlimmer kommen als gestern.
„Mir geht es gut. A-also ich fühle mich hier wohl. Auch wenn ich noch immer Antworten will-", er unterbrach mich gereizt.
„Lucy..! Willst du das ich mich wiederholen muss? Antworten nur dann wenn du sie dir verdienen kannst.", ließ er mich nun weiter reden?
„Ich mach alles! Ich werde zu allem! Aber bitte tut meinem Bruder nichts, das ich danach bettle ist vielleicht schwach..
Naja es ist schwach und wenn ich jetzt einen Schlag bekomme als Strafe komm ich damit klar. Mir reicht es nicht aus zu wissen das er noch lebt.
Ich will ihn sehen. Ich will wissen ob er was braucht. Denn ich brauche ihn.
Es macht mich fertig.. Ist er hier?! Oder doch bei dem ekligen Mann zu welchen ich auch gemusst hätte?!", ich merkte nicht wie ich lauter wurde.
Aber um ehrlich zu sein, so zu sein tat gut.
Nun hatte ich Angst was kommen würde.
Seine Worte würde er weise wählen, aber das was dann kam ließ mich nicht schlecht gucken.
„Er ist hier.. Versteckt, so daß du ihn nicht finden wirst. Gut das wir Fortschritte machen, aber wenn du jemanden, drohen oder anschreien willst unterste dir dies bei mir. Sonst könnte es sein das ich auch einmal zu Waffe greife.
Denke nach und Handel nicht deinet Bruder wegen.", ich nickte verständlich.
Haben sie sich besprochen oder warum war ausgerechnet Chan so zu mir?
War das vielleicht doch nur ein schlechter Traum?
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ʳᵉᵈ ˡᵃᵈʸ | •ˢᵗʳᵃʸᵏⁱᵈˢ•
Fanfiction[ABGESCHLOSSEN] Deine Freiheit, dein Wille, selbst dein Bruder wurde dir geraubt? Wie ein Schatz so kostbar, leuchtend, wegweisend. Das Elixier des Lebens, das was ich wirklich brauchte, es würde mir genommen, von den einen Moment auf den anderen...