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Lucy's Sicht

14. 03. 2020
Seit diesem Tag, mit der traumatisierensten Nacht meines Lebens, die sogar nach welcher kam in der ich entführt wurde, war alles anders. Die ersten Tage wollte ich es nicht wahr haben, nicht akzeptieren oder tolerieren, das Denis ab dem Moment nicht mehr hier war, sondern seine Bruder Rolle nun als Engel übernahm. Der hellste Stern am Nachthimmel, der Engel mit dem schönsten Lächeln, der Mensch mit dem größten Herz... Aber es war ein Loch darin, eine Wunde, kein kleiner Kratzer. Ich schreckte zusammen und mein Blick war wieder starr auf dem Grab, vor welchem ich hockte.
Meine Gedanken hatten mich wieder in andere Dimension gebracht. In meiner Hand hielt ich dich verdorbenen Blumen, hatte auf dem Grab Convallaria abgelegt. Die weißen, hängenden Blüten verschönerten das erdige Grab.
Aus Frust zerdrückte ich die gestorbenen Blumen, denn sie fühlten auch nichts mehr, so wie er auch nicht. Ich warf die Blumen beiseite und beugte mich runter zum Grab, legte meine Stirn zu Boden und schluchzte auf, so das es in meinem Hals schmerzte.
Die dritte Panikattake in zwei Wochen und nichts besserte sich.
Das Sprichwort: Die Zeit heilt alle Wunden.
Nichts wurde geheilt, alle Wunden verloren Blut, ich verlor meine Nerven und es würde in mangelnder Lebenslust enden.
Aber Lucy... Denis konnte nicht mehr, seine Lebensenergie war auf Null gefallen und nichts hätte diesen Zustand ändern können. Warum musste ich mir das alleine einreden? Warum gab es niemanden der mich hielt, streichelte, mir Nähe gab und mir sagte das nichts ihn daran gehindert hätte sich sein Leben zu nehmen?!
Wie sollte ich meinen eigenen Worten glauben schenken wenn ich nicht einmal wusste ob ich mich abhalten könnte mir mein Leben zu nehmen?
Und darin lag die große Kunst.. Die ich nicht bewältigen konnte, egal mit welcher Mühe und Kraft ich an die Heilung meiner Seele ran ging. Alles endete im immer größer werdenden Chaos und irgendwann...
Ich wusste genau das ihre Nerven jetzt schon blank lagen und sie mich am liebsten aussetzen würden, sicher nicht alle, doch es gab immer ein schwarzes Schaf in einer Horde weißer, gutherziger Schäfchen.
Ob es Hyunjins Problem war das ich mit dem Tot nicht klar kam oder das er nicht mehr im Mittelpunkt der Probleme stand..? Oder doch eher das seine Probleme nicht mehr laut genug waren um an die Ohren der anderen zu gelangen, sie damit beschäftigt waren mir den Schmerz erträglich zu machen. Es war alles vergebliche Mühe, so sagte es mir mein Kopf. Aber im Herzen wurde mir so langsam bewusst das ich nicht alleine war, auch wenn ich die Essence meines Lebens hab sterben sehen, ihn in meinen Armen hielt, sein Blut sich in meine Haut fraß und ich mit Trauma alleine zurück gelassen wurde.
Langsam, mit regulierter Atmung erhob ich mich und hauchte ein Kuss zu ihm runter, obwohl ich ihn im Himmel finden würde.
„Ich vermisse dich, sehr...“, hauchte ich und entfernte mich langsam von seinem Grab, lief um das Haus und klopfte sieben mal gegen die Tür, so das sie wussten das ich es war. Denn mir vertrauen Taten sie wohl noch immer nicht so weit als das ich auch ein und austreten könnte mit einem Fingerabdruck.
All die Ereignisse, Situationen die ich mit ihnen geteilt habe und das war der Dank?
Wo dachten sie würde ich hin gehen?!
Ich konnte doch nicht einmal mir ein Auto klauen und los fahren, wenn ich nicht wusste wie.. Nie erkannte ich den Ernst der Lage, nicht als ich so viel von diesem anderen, neuen Leben dazu lernte.. Jetzt, wo ich alles verlor, kam die Furcht des Lebens..
Die Tür wurde geöffnet, ein kleinen Spalt und mich blickten Minho's müden Augen an. Er schmunzelte und wischte mir den Dreck von der Stirn, bat mich rein. „Soll ich dir ein Bad voll laufen lassen? Und möchtest du danach eine kleine Modenshow machen, Jeongin und Felix waren wohl viel unterwegs. Gut möglich das dir etwas gefällt. Und was ist mit deinem Geburtstag.. Wir würden etwas planen, man wird ja nur ein Mal 18-.“, ich Schnitt ihm das Wort ab. All diese Sachen gingen mir zu Kopf..
„Das Bad würde ich nehmen, den Rest.. Frag bitte jemand anderen. Ich würde gerne alleine sein, auch an meinem Geburtstag.“, oder gleich für immer?
Ohne ihn wieder zu Wort kommen zu lassen lief ich in mein Zimmer und schloss die Tür.
Sofort öffneten sich andere Türen und ein kleines niedergeschlagenes Gespräch begann im Flur.
„Ein Versuch war es wert..“, hörte ich das Murmeln von Minho, worauf Changbin antwortete. „Hat es langsam keinen Sinn mehr? Sie geht auf nichts mehr ein.. Lassen wir es einfach und geben ihr die Einsamkeit die sie verlangt. Wenn sie meint das ihr das hilft, aber mein gesunder Menschenverstand sagt mir, dass das nicht gut ausgehen wird... Lass Wasser ein und dann denk einfach nicht mehr daran.
Sie wird verstehen das es der Lauf der Lebens ist... Hier in unserer Welt wird man eben abgehärtet, auf die grausamsten Weisen...“, ihr Mitgefühl schwindete schon nach zwei Wochen des Todes. Was sollte ich auch mehr erwarten?
Was sollte ich überhaupt noch von solchen Menschen erwarten? Sie haben es so weit kommen lassen, sich nicht um den Zustand meines Bruders gekümmert und nur durch ihre fehlende Fürsorge konnte es so weit kommen. Es war ein stechender Schmerz in meiner Brust, da ich realisierte wie ich mich in allen von ihnen getäuscht hatte...
Sie hatten mein Wohlbefinden bei ihnen ausgenutzt und nicht mehr auf ihre Geiselnahme geachtet, sondern ihre ganze Zeit ins Planen und Geld machen gesteckt. Sie hatten sich den Arsch aufgerissen um mich zu beschützen, sich all ihre Partner zu Feinden gemacht und meinen Willen alles für sie zu tun außer Augen gelassen..
Gab ich ihnen nun die Schuld für den Tod von Denis? Nein so ein Mensch war ich...
Denis hatte sich sein Leben genommen weil es ihm besser gehen würde, im Jenseits bei Engeln, die ihm eine schöne Zeit geben würden. Er hatte es getan weil er stark war und ich nicht. Ich war schwach und egoistisch, konnte ihn nicht von diesen Schmerzen erlösen, wollte ihn nicht verlieren. Ich hatte versagt... Als Schwester, als Mensch...
Wenn ich es mir erlauben durfte nach dem ganzen versagen doch noch ein Wunsch zu äußern, dann wäre es jemanden zu haben, jemand der in dunklen Zeiten für mich da war, jemanden wie Denis, der wann auch immer es mir schlecht ging einfach nur neben saß und für mich da war, egal welches alter.
Seine Präsenz hatte mir gereicht, mich aufgebaut, mich gestärkt aber jetzt.. Konnte ich ihn so einfach ersetzen? Nein.. Egal ob es unmöglich war oder ich mich quer stellte, ich konnte nicht zulassen das sein Platz einfach so neu eingenommen würde.
Kein Mensch, der es ebenso wollen würde, kam mir in den Sinn. Der Mann bei dem ich es schaffte mich wohl zu fühlen, er hatte mir mein wahres Gesicht gezeigt, das eines Monsters und ich realisierte das ich ihm Unrecht getan hatte.
Mit frischen Sachen lief ich ins Bad, dort war die Badewanne mit warmen Wasser und Schaum befüllt, der Spiegel war beschlagen und Kerzen in Kombination mit Räucherstäbchen brannten. Tatsächlich schlich sich bei diesem Anblick ein kleines, ehrliches Lächeln auf meine Lippen.
Ich ließ meine Sachen auf die Fliesen fallen, erblickte seit langem das Stadium meines Körpers und den Verlust meines Gewichtes.
Ich war ein Wrack und so langsam konnte mich nichts mehr über Wasser halten. War es Zeit die Wellen ihr Spiel zu lassen und zu sinken, zu ertrinken in der Trauer?
Sollte ich aufhören zu kämpfen? All diese vielen Gedanken schwirrten in meinem Kopf umher, sorgten für einen Druck und nicht einmal im warmen, entspannten Wasser konnten sich meine angespannten Muskeln lockern. Ständig hatte ich das Gefühl ihn in meinem Armen zu halten, Angstzustände das er mir entrissen wird, doch ich lag alleine Tag und Nacht im Bett oder am Grab.
Kläglich versuchte ich meine Gedanken eine Pause zu geben und in purer Entspannung zu ertrinken.
Weitere Versuche über Wochen strebte ich an doch keine Besserung. Einzelne Vorfälle von einem Lächeln gab es und sie gaben ihr bestes, sie alle bis auf Hyunjin, den ich nur nachts durch das Haus hausen hörte.
So wie ich mir meinen 18 Geburtstag vorgestellt hatte, bunt und besinnungslos betrunken verlief es nicht, sondern einsam, mit einem Stück Kuchen und einer Kerze.
Einen sinnlosen Wunsch äußerte ich in diesem Moment.. Denis, ich wünschte ihn mir hier an meiner Seite. Und die Hoffnung stieg das er wirklich zu mir fand.
Ich kam mir verrückt vor, was ich versuchte zu unterdrücken. Aber die Gefühle fraßen mich von innen heraus auf, Einsamkeit, Schuld und Hass wurde in mir ausgelöst und irgendwann war mein Körper eine zu kleine Kapsel um diese Gefühle weiter darin zu speichern.
Es fühlte sich erniedrigend an wie in einer Therapiesitzung vor Minho zu sitzen und sein Assistent, welcher Protokoll führte war auch noch Christopher. Mein Augenlid zuckte und es fühlte sich an in einem anderen, fremdlichen Körper zu stecken.
„Was empfindest du in den letzten vergangenen sechs Wochen?“, fragte mich Minho. So lange war es her seitdem Denis der hellste Stern am Himmel war.
„Ich fühle mich unvollkommen. Etwas fehlt und es sind höllen Schmerzen zu wissen das ich es nicht ersetzen kann..“, hatte ich die Blumen auf dem Grab gewechselt? Würde Denis mir böse sein?
„Diese Gefühle in deinem Inneren, wie denkst du sie zu stoppen?“, Minho war nicht ausgebildet, er stellte mir Fragen die er sich selber in der Situation stellen würde, Fragen auf welche er gerne antworten haben würde. „Ich versuche nicht sie aufzuhalten, denn ich will keine Zeit für etwas verschwenden was mir nutzlos erscheint. Ich.. Ich will zu seinem Grab. Die Blumen... Sie verwelcken.“, sie starben, so wie es Denis auch tat und noch weitere Opfer wollte ich nicht bringen. Anders wo starben Menschen in Kriegen oder an Krankheiten und ich sorgte mich um Blumen. Was war mit mir?!
„Nein Lucy.. Du solltest alles was mit seinem Tod zu tun hat nicht länger an dich ran lassen. Du solltest versuchen los zu lassen.
Rede dir alles von der Seele...“, wie Amateurhaft wollte er diesen Versuch starten mir zu helfen? Ich setzte mich aus meiner liegenden Position auf und starrte die beiden an. Und wie eine tickende Bombe war meine Uhr abgelaufen und die Zündschnur war soeben abgebrannt.
„Worte können nicht das beschreiben was ich empfinde! Ich empfinde Trauer, die ihr doch alle kennen müsstet, weil ihr alle etwas verloren habt! Und niemand, nicht du Minho, oder du Chan, oder ich werden diese Menschen jemals wieder bekommen! Ich weiß nicht was euch so sehr abgehärtet hat, aber ich kann nicht einfach mit diesem Gewissen weiter leben ihn nicht leben gesehen zu haben bevor er direkt vor meinen Augen starb! Ich empfinde Schuld weil ich nicht weiter dran geblieben bin, stur und Zielsicher war. Er war mein Ziel und stattdessen bin ich auf euch reingefallen, habe mich unterworfen und alles getan was ihr verlangt habe.. Ich habe mich versklaven lassen und irgendwann an dem ganzen Mist gefallen gefunden. Ich bin ein widerliches Monster weil ich in manchen Momenten ihn vergessen hatte... Ich hatte meinen leidenden kleinen Bruder vergessen als ich mit euch gelacht habe, als ich mich von euch akzeptiert gefühlt habe... Ich habe ihn vergessen als ich Liebe für einen Mann empfunden habe, nur um ihn dann tot krank vor zu finden. Ich habe euch die Möglichkeit gegeben mich zu behandeln wie eine Puppe, nach eurem Willen, alles habe ich befolgt... Alles!
Ich trage so viel Hass in meiner Seele, gegen euch, gegen mich, aber am meisten gegen jemanden der es vermutlich nicht verdient hat.. An dem Tag, wo Hyunjin mir die Waffe gab und mir sagte ich sollte meinen Bruder von Schmerz und Qualen erlösen. Ich sah etwas in seinen Augen, etwas wie Schadenfreude.. Aber auch etwas wie seine traumatisierende Vergangenheit. Ich hasse euch dafür das ihr es so weit habt kommen lassen, ihm nicht geholfen habt, obwohl ihr konntet.
Er war noch ein Kind!
Euch hat man auch nicht als Kinder verrecken lassen!“, schrie ich sie an. Ich wollte auf sie los, beide packen und schlagen bis sie das selbe empfanden wie Denis, nichts. Aber Hyunjin kam an, wie als wäre er der Held dieser Szene und packte mich, stellte sich zwischen mich und die beiden schockierten Männer.
„Was erlaubst du dir deine Stimme so zu erheben kleines Mädchen?
Du hast es sicher nicht leicht, so wie niemand von uns. Aber Spiel dich nicht auf und verlier nicht den Verstand. Du bist nicht etwas besseres und kannst dir alles erlauben Lucy...“, wieder diese Augen, die sich sekündlich im Ausdruck änderten, doch gerade war es Abneigung und nicht einmal die emotionslose, sondern die angewiderte..
„Niemand hat dich eingeladen an meiner Therapie Stunde teil zu nehmen! Mir geht es deutlich besser wenn wir nicht mit einander reden und es wäre mir etwas neues würde es dir nicht genau so gehen.“, zischte ich und wollte an ihm vorbei. Hyunjin zog aber gleich wieder die grobe Karte und schubste mich zurück, verkleinerte meinen Platz mit seinem Körper.
Ich hasste es wenn er seine Stärke mit seiner Größe und seiner Männlichkeit ausspielte. Ich wollte ihm nur auf eine Art und Weise nahe sein und diese wollte er nicht.. „Ich habe mich selber eingeladen als meine Ohren gehört haben was das stumme traurige Mäuschen auf einmal so von sich gibt.
Du wurdest lediglich dazu aufgefordert dir deinen Frust von der Seele zu reden, nicht komplett die Fassung zu verlieren.
Sei dankbar das sich überhaupt jemand dazu bereit erklärt dir in deiner Situation zu helfen, wir alle hatten solche Menschen in unseren tiefsten Phasen nicht...“, er sah auf mich runter und schüttelte seinen Kopf. Seine gesamte Gestik brachte mich zum verrückt werden.
„Was für Hilfe wenn sie nicht Hilfe?
Du bist der Mensch der all meine Sorgen nur wachsen lässt weil du es auf großartige Weise schaffst mein Leben und mein Leiden um ein weiteres zu steigern...“, seine Augen wurden matt, seine Mundwinkel hingen und er atmete unbeeindruckt aus, wie als hätte er solche Worte schon zigfach zu Ohr bekommen.
Mein Augenlid begann wieder zu zucken und meine zitternden Hände legten sich um seinen Kragen. „Zwing mir noch einmal dazu die Waffe gegen eine Person die ich liebe zu verwenden. Zwing mich jemanden zu erschießen und diesmal traue ich es mich.“, meine Finger verkraften sich in dem Stoff, wie damals in Denis Körper.
Seine Augenbrauen hoben sich und er zeigte Anzeichen von erstaunen. Er wie ich merkten das ich vielleicht nicht ganz bei Sinnen war, aber noch etwas viel wichtigeres. Ich verhielt mich wie er als in so einer Situation mit seinen Eltern war.
Wann hatte ich jemals so sehr auf eine Waffe in meiner Hand bestanden? Und er legte sie mir in die Hand, wie als hätte er damit gerechnet ich würde danach fragen.
Eine, nein die Glock 17 womit alles angefangen hatte..
„Erschieße deinen Bruder Lucy. Sag mir würdest du es jetzt tun? Würdest du es wirklich schaffen?“, fragte er an meinem Ohr, unsere Blicke auf die Waffe, perfekt in meiner Hand liegend.
Ich fing an zu lachen, trat zurück, legte die Waffe gegen seine Schläfe, so wie er es immer bei mir tat, mich damit quälte und sich selber damit zufrieden stellte.
„Das spielt keine Rolle mehr ob ich es bei meinem Bruder übers Herz bringen könnte, denn er ist bereits tot.. Aber es hat die selbe Auswirkung wenn du mich zwingen würdest dich zu erschießen. Denn dich wie mein Bruder liebe ich. Und bei dir versteh ich nicht einmal warum... Weil du.. Du hasst mich und ich hasse mich auch, dafür das ich dich liebe.“, ich lächelte schmerzvoll und entriegelte die Waffe.
„Verdammt Lucy hör auf mit der scheiße!“, sagte Christopher aufgebracht. Sie hatten sich aus ihrer starre rühren können, was ein Wunder... Aber alles kochte in mir um tausend Grad mehr als ich sah wie einfach Hyunjin es hinnehmen könnte hier und jetzt seinem Leben ein Schlussstrich setzen zu können. Ich schlug gegen seine Wange, drückte die Waffe mehr gegen seine Schläfe, aber sein Gesichtsausdruck veränderte sich um kein Stück.
„Wie?! Wie schaffst du es einfach so mich anzusehen..? Und was hast du mit Denis gemacht das er auch konnte?!
Nein... Ich schaffe es nicht dich zu töten, genau so wenig wie du es schaffen würdest deine Eltern zu erschießen würden sie hier vor dir stehen.. Also haben wir beide Schwachstellen, nur meine will ich nicht weiter wahr haben...“, ich fing an zu grinsen wie er es tat, wie ich mich davor fürchtete. Aber Hyunjin machte auch hier nicht den Anschein mich beruhigen zu wollen, wie ich es versucht hatte. Er beobachtete sein Werk, wie er es geschafft hatte mich nicht nur wie ein Monster zu fühlen, sondern auch wie eins zu handeln.
Ich kniff meine Augen zusammen und wollte abdrücken und meinem Leiden ein Ende zu setzen und ihn ebenso zu erlösen, aber diese Chance wurde mir nicht gewehrt, wofür ich Hyunjin dankte...
Ich konnte nicht noch das letzte bisschen Hoffnung verlieren.
Als ich wach wurde fehlte mir Zeitgefühl, alles drehte sich. Aber eine Veränderung lag vor.. Ich fühlte nur noch leere, keine Gefühle die mich auf fraßen. „Denis?“, nein er war nicht hier, nicht hier in meinem Zimmer oder sonst wo auf dieser Welt. Lass ihn gehen...
„Hyunjin?“, hauchte ich und auch ihn würde ich nicht in meiner Nähe finden, wieso auch? All die Worte, die ich raus posaunt hatte, Gott wie ich mich dafür schämte.
Mit Kopfschmerzen und leichter Kleidung an meinem schwachen Körper stand ich auf und verließ leise mein Zimmer.
Mit tapsigen Schritten schlich ich über den dunklen Flur. Manche Dingen würden sich niemals ändern..
Die Küche, das war mein Ziel, aber wie als würden mich meine Füße auf eine magische Art und Weise wo anders hin tragen wollen hörte ich die Stimmen und lief ihnen nach.
„Ich habe viel mehr herausgefunden als worum du mich gebeten hast.. Es ist viel mehr. Endlich die Antworten all der Fragen...“, sagte Jeongin unsicher und legte die Unterlagen auf dem großen Tisch ab.
Sie bekamen mich am Türrahmen gar nicht richtig mit, so hypnotisiert starrten sie auf das Bild was sich soeben auf dem Tisch fügte. Und bevor ich überhaupt die Bilder und Fakten selber durchgehen könnte traute ich meinen Ohren nicht.
Das musste nur ein Albtraum sein. Lieber die Hölle als das was ich soeben mitbekam die Wahrheit war, welche mein Leben auf den Kopf stellen würde...

ʳᵉᵈ ˡᵃᵈʸ | •ˢᵗʳᵃʸᵏⁱᵈˢ•Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt