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Hyunjin's Sicht

Ohne noch einmal zu ihr zu blicken trat ich um die Ecke. Alle verließen sich auf sie, da lastete sicher eine Last auf ihren Schulter, die ich ihr mit meiner zärtlichen Art mal nehmen wollte.
Doch etwas brodelte in mir, ließ mich gegen die Wand boxen, den Schmerz genießen.
Bis in den kleinsten Knochen meines Fingers konnte ich den Aufprall spüren, das erzittern meiner Glieder und das zwiebeln meiner Nerven.
Allerdings brachte es mir nicht genug um meine inneren negativen Gefühl zu befriedigen, sie zu stillen und schließlich zu vergessen.
Ein einfacher Schlag reichte schon viel zu lange nicht mehr aus um meinen inneren Schmerz zu verdrängen. Nichts reichte mir mehr in meinem Leben wo ich mich fragte, war es dann überhaupt noch wert dieses fortzuführen, zu kämpfen, wofür?
Ich wurde schwach, erzählte einem Mädchen, einem Kind meine Probleme, meine Ängste, offenbarte meine Schwachpunkte und machte mich verwundbar. Ich machte ihr nur so ein schlechtes Gewissen um mich besser zu fühlen? Die Überdosis war keine gute Idee..
Einen Moment lang stand ich nicht auf beiden Beinen, wurde unsicher, wurde der verlorene Junge-
Ich hielt mir meinen Kopf, sah viel zu viele Bilder der Vergangenheit. Und ich hasste die Vergangenheit mehr als ich mich hasste, mehr als ich hasste mit dem Gedanken umzugehen in einen Stripclub eine 17 jährige zu schicken, die ihre Sehnsucht nach ihrem Bruder nicht einmal in Worte fassen konnte.
Es war nur eine Frage der Zeit bis sie sich selber in all dem verlor, oder war das schon längst der Fall?
Was dachte ich darüber nach..? Ich musste auf meinen Posten und mit der letzten Selbstkontrolle keinen Fehler machen.
Aber mein ganzes Leben war ein Fehler, so war die Chance also viel zu hoch auch weitere...

Lucy's Sicht

Gleich nach dem zufallen der Tür stieg die stikige Luft in meine Nase und ich verzog leicht mein Gesicht, es war eine Mischung aus Zigaretten und zu viel Parfum..
Wo war ich hier gelandet?
Um es diesmal nicht auffällig zu machen würde ich nur mit Morsezeichen arbeiten. Über den kleinen Rubin an meinen Finger würde ein Ton in den Kopfhörern der anderen ertönen. Bei einem Piepen war alles gut, bei drei ging es nicht mehr wie geplant weiter.
Bei dieser Mission hatte ich diesmal nicht die Möglichkeit die anderen zu hören, also hing es von jedem ab alles richtig zu machen, sonst würde eine Kettenreaktion voller Katastrophen ausgelöst werden.
Mit viel Glück und einer leider viel zu niedrigen Chance würde ich es nicht sein die den ersten Fehler machte.
Ich hatte in der Nacht gehört wie Chan wieder zurück kam, mit Daniel telefoniert hatte und alles einen guten Schein hatte, aber mich teuschte dieser.
Ich war mir sicher das Daniel und Seyeon nach dieser Mission nichts mehr mit dieser Szene zu tun haben wollte.
So ein Luxus von Freiheit wollte ich auch haben...
Ich begab mich den rot beleuchteten Flur entlang zum Tanzbereich, hörte die amateurhafte Sex Musik, die in jeder zweiten Spotify Playlist Platz gefunden hatte. Das Licht passte perfekt zu meinem Charakter den ich annehmen musste.
Keiner von diesen Männern würde Li Jiho, Stage Name Cherry, ignorieren, so hatte es mir Seyeon versprochen.
Der Chef wird mit mir reden, wird mich fragen wer ich sei und er würde es erfahren.
Der Rest würde sich wie Magie wie von alleine ergeben. Um sicher zu gehen das es ein sicheres Ablenkungsmanöver wurde war Hyunjin da, der mit Plan B auf mich aufmerksam machen würde. Ich hoffe ich war zu gut für Plan B, doch schimpften meine Minderwertigkeitskomplexe mit mir.
Ich legte den rötlich transparenten Mantel um mich und trat durch die Tür, erblickte nicht nur viel zu viele grelle Farben im Übermaß und verwunderte Gesichter alter Männer, sondern auf Hyunjin wie er im selben Moment überhaupt in den Puff rein kam.
All seine Worte mit welchen er sich mit mir anvertraut hatte schossen mir durch den Kopf und ich musste aufpassen nicht mich zu verlieren.
Er wischte das alles, all diese Freude ihn und seine wahren Gefühle weg als wäre es Dreck indem er mich ignorierte.
Innerhalb weniger als einer Sekunde gab er mir das Gefühl es sei alles nur gespielt und dahin gesagt gewesen.
Ein Teil meines Herzens verlor seine Kraft und erlosch mit Farbe und Bedeutung.
Ich würde lügen wenn ich sage ich könnte das auf die leichte Schultern nehmen, denn das konnte ich nicht, doch musste ich.
Trauern und mich belogen fühlen konnte ich mich auch nach dieser Mission und zwar in großen Ausmaßen.
Mit kläglichen Versuchen Schritt ich voran ihn zu ignorieren und wollte direkt an Kim Jongsoo vorbei, zur Stange, meinen Job nachgehen.
Wie nach Plan hielt er mich auf.
„Entschuldigung Miss. Sie sehen zwar aus wie eine meiner Mädchen, aber ich könnte mich nicht dran erinnern sie zu kennen, oder sie eingestellt zu haben.“, ein 1,80 Meter große Mann mit unsymmetrischen Augen sah mich mit einem leicht verschmitzten grinsen an, musterte mich.

ʳᵉᵈ ˡᵃᵈʸ | •ˢᵗʳᵃʸᵏⁱᵈˢ•Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt