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Lucy's Sicht

Durch die Wassertropfen, die auf meiner Haut und den Fliesen aufkam, wurde mein seufzen gedämpft.
Außer mir hörte es allerdings sowieso niemand. Ich war alleine im Bad und ich fühlte mich auch so. Verlassen, einsam.
Sie alle quälten und folterten die vier, versuchten Informationen aus ihnen raus zu bekommen. Ob mit oder ohne Erfolg wusste ich nicht.
Ich wollte weder zusehen, noch mit beteiligt sein oder ihnen beistehen.. Mitleid wollte ich auch nicht erweisen.
Ich würde unwissend bleiben und das war mir auch lieb so. Die drecks Arbeit hatte mir gereicht um angewidert von mir und von Männern zu sein.
„Lucy wie lange brauchst du denn noch?", Jeongin schien ungeduldig zu sein.
Aus Solidarität stieg ich aus der Dusche, nahm mir ein Handtuch in die Hand, schloss auf und lief nackt, ohne mich zu verstecken an ihm vorbei.
„Bitte. Du hast deinen Freiraum.", sagte ich ehe ich zwei Türen später in meinem Zimmer verschwand.
Leise hörte ich meinen Namen, ehe die Tür ins Schloss fiel und ich im dunklen Zimmer stand. Allerdings.. „Was willst du hier Hyunjin?", wenn man eine Zeit lang mit acht Männern lebte hörte man alle.
Ich erkannte sie, alleine an ihrem Atem, an der Lautstärke ihrer Schritte auf dem Flur, oder eben an ihrer Stille.
Ich band mir das Handtuch fest um, ehe er mir die Arbeit abnahm, schnipste und so das rote Licht den Raum flutete.
Es war nicht zu übersehen, die große und gut gebaute Statur von Hwang Hyunjin, dem Massen Mörder schlecht hin.
Wenn ich lebensmüde genug war und ihm in die Augen starrte, dann sah ich all die Menschen Seelen die er auf dem Gewissen hatte.
„Sie werden reden, alle vier, unter einer Bedingung.", er trat auf mich zu, doch aus Angst irgendwas würde mit mir gemacht werden verteidigte ich mich, mit einer sehr einfachen Technik, die Felix mir gezeigt hatte. Mein Knie landete sauber zwischen seinen Beinen und er verzog sein Gesicht.
„Du kleine Schlampe!", schrie er mich an, donnerte meinen Kopf gegen die Tür und drückte fest an meinem Hals zu.
Kurz wurde mir schwarz vor Augen und ich stoch mit meinen robusten Fingernägeln in seine Hände.
„Ich lass mich nicht ficken nur damit ihr Antworten bekommt!", röchelte ich und meine Augenlieder fingen an zu zucken, ich blinzelte panisch und bekam kaum Luft.
Innerhalb von Sekunden ließ er mich los, ließ nicht zu das ich auf dem Boden aufkam.
Er hielt mich an meinen nassen Haaren fest, während ich versuchte das Handtuch an Ort und Stelle, mit meinen Händen, zu befestigen.
Trotz das er mir die Möglichkeit gab zu atmen, tat er mir weiterhin weh.
„Du dummes Miststück! Sie wollen dich nicht ficken, niemand will das!
Du sollst sie erschießen nachdem sie gesprochen haben. Sie von ihrem Leid erlösen. Das ist alles.", schließlich zog er mich an meinem Arm zum Bett und schubste mich auf dieses. Das Handtuch wanderte zu Boden und so saß ich hier.
Nackt, im roten Licht, vor Hyunjin.
„Wenn es nur das ist und nicht mehr.. Ich will aber nichts wissen was sie wissen, all dieses Grauen..", flüsterte ich und darauf hin wurde mir ein Shirt ins Gesicht geworfen.
Es fiel auf meine Brüste runter, versteckte diese. „Das ist widerlich.", nuschelte er und hielt noch immer sein bestes Stück.
„Tut es sehr weh?", fragte ich leise, zog mir das Oberteil an, lief auf ihn zu.
„Soll ich das selbe mal bei dir machen? Nur anstatt meinem Bein wäre es dann meine Zunge zwischen deinen Beinen die dir schmerzen hinzu fügen würde.
Ist es das was du willst, du kleine Schlampe?!", sofort zog er meinen Kopf nach oben, fest an meinen Haaren, als ich eingeschüchtert zu Boden blicken wollte, mich vor meinem Scham verstecken wollte.
Er sah niederträchtig auf mich runter, wirkte verärgert.
„Du solltest vielleicht nicht so oft dein Höschen vor anderen Männern ausziehen, so denkst du nicht immer gleich an Sex.
Oder willst du von der Kriegerin runter auf den Lockvogel, und von dieser Position runter auf die Schlampe gestuft werden?
Es würde zu dir passen Lucy!
Du bist eine Schlampe! Die heiß in dem, von mir ausgesuchten, Kleid aussah.", hauchte er seinen letzten Satz, verließ auf schnellste Weise mein Zimmer.
Was wenn er unmöglicher Weise recht hatte und ich wirklich mich zu oft entkleidete?
Er stellte es immer wieder falsch dar.
Ich wollte nicht mit vielen Männern ficken, mich entkleiden und mich präsentieren, wie als wäre ich Ware.
Ich wollte nur genau das was er mir Scherz weise gesagt hat.
Seit mehreren Tagen hatte ich eigenartige, sexuelle Träume mit Hyunjin..
Und seine Worte wie, das ich heiß in einem Kleid aussehen würde machten meine Situation nicht besser.
Es war Sehnsucht die ich verspürte, obwohl ich nichts vermissen konnte, was ich noch nie gesehen hatte, noch nie gespürt hatte.
Doch zugleich war es Wut, ein Groll der sich ihn gegenüber gebildet hatte.
Und er wuchs mit jeder Beleidigung, mit jeder ruppigen Bewegung, mit der er mich hoffen und dann verzweifeln ließ.
Er entwickelte ein ganzes Gefühls Chaos in mir und das passte mir nicht.
Aber so war es schon immer gewesen. Und früher wurde dieses etwas was mich störte entfernt, jetzt war niemand da, ich war auf mich alleine gestellt und musste für alles eine eigene Lösung finden.
Aber ich bezweifelte das es gegen das Problem namens Hwang Hyunjin eine Lösung gab die durchsetzbar war.
Er war die Lösung gegen alle Probleme aber niemand konnte ihn entschlüsseln und ein Schwachpunkt zu haben schien er auch nicht..
Und wenn er diesen doch besitzen sollte, dann würde ich nicht den Mut besitzen um diesen auszutesten.
Ehe würde er völlig die Kontrolle verlieren und mich umbringen, egal ob ich eine Schlampe, Lucy oder ein heißes Mädchen bin.
„Lucy! Es ist so weit!", hörte ich Seungmin mich rufen. Bereit vier Menschen das Leben zu nehmen, zog ich mir was an, eine lockere schwarze Jeans, machte mir einen hohen Pferdeschwanz und Lud die Waffe mit hier Kugeln auf.
Sie befanden sich in einem der Räume, auf der Etage des Waffenraums. Ein großer leerer Raum, auf vier Stühlen, vier Männer.
Sie sahen mich an, noch immer mit Lust, Verachtung oder purer Wut.
Die anderen standen im Raum verteilt, warteten das ich schoss.
„Ziehst du dich wieder aus, für die große Show?", fragte Mister Jo, der Mann der seine Finger von meinen Brüsten nicht lassen konnte.
Ich sah zu den anderen, zu meinen Leuten, wenn ich das so einschätzen konnte.
„Wenn das ihr Wunsch ist.. Als schlechter Mensch, Mann der falschen Seite und Pädophiler, zu wollen das eine 17 jährige sich auszieht, nur damit sie ein schönes Bild vor dem Tod sehen.", ich legte die Waffe beiseite und zog mein Shirt aus, zog meine Hose aus.
Unterwäsche, das was die vier noch nicht zu bekommen hatten.
„Und bevor du es sagst Hwang Hyunjin. Ich sei eine Schlampe, ein widerliche Miststück.
Ich bin nichts von dem beiden!
Ich bin ich selber und ich entscheide vor wem ich mich ausziehe! Und wenn ich diese Personen als nicht würdig empfinde dann bekommt sie auch nichts zu sehen.
So jemand wärst du.
Denn das einzige was du kannst ist jemanden zeigen wie man umbringt, ungefähr so.", ich sah ihm in die Augen, erschoss die vier nach einander.
Den Anblick hatten sie bekommen, nur das dieser ihnen nichts gebracht hatte.
Ich warf die Waffe vor seine Füße.
„Na los! Geh auf mich los, zieh an meinen Haaren, würg mich, beschimpf mich, Schrei mich an, Ziel auf mich wie ein verrückter!
Tue es! Worauf wartest du mh?!
Das sie dich aufhalten, weil du dich nicht zügeln kannst?!
Du bist so ein Freak, ein Psycho! Du gehörst hinter Gitter! Oder mit mir eingesperrt in ein Zimmer.. Verdammt du bist so heiß...
Mir ist so heiß...", hauchte ich und kippte plötzlich um, unschön auf den kalten Boden.
Dann schlief ich, völlig überhitzt und hatte doch kalten Schweiß am Körper, hatte Schmerzen und doch spürte ich nichts.
Es war eine Phase zwischen Tod und der Wiederbelebung.
Was war passiert? In meinem Kopf war es leer und schwarz, nichts war mehr an Ort und Stelle und ich fühlte nicht einmal meine Fingerspitzen als ich zu mir kam.
Ich hörte Schritte, mein Körper wie er getragen wurde und ein piepen in meinem Ohr.

ʳᵉᵈ ˡᵃᵈʸ | •ˢᵗʳᵃʸᵏⁱᵈˢ•Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt