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Es dauerte nicht lange bis sie vor einem Appartementhouse stehen, es ist nicht sehr weit von ihrer Wohnung, aber dennoch wie in einer anderen Welt. Die Gegend ist nicht super Nobel und protzig, aber dennoch kann man sehen, dass die Wohnungen hier nicht gerade günstig sind. ,,Ich glaube, ich hole mir auch einen Formel 1 Fahrer." flüstert Lizzy ihr grinsend zu, leider ist ihr gerade gar nicht zu lachen zu mute ,,Ich bin nicht mit ihm zusammen, ich kenne ihn kaum, da musst du nicht auch schon planen, das dein nächster Freund einer ist." sagt sie kopfschüttelnd ,,Du schaffst das, außerdem bin ich in der Nähe, du musst mich nur anrufen und ich bin gleich da, ok?" fragt sie und schaut sie an. Leonie nickt mit dem Kopf und geht langsam zur Tür, sie klingelt und Lizzy verschwindet erst, als sie die Tür hinter sich schließt und im Haus drinnen ist. Sie muss bis nach ganz oben und einmal durchatmen, bevor sie die letzten Stufen geht und in der offenen Tür steht er. George trägt eine schwarze Jogginghose und ein weißes T-Shirt und lächelt sie vorsichtig an.

G: Hey
L: Hey
G: Komm erstmal rein, hier ist es vielleicht doch nicht ganz so schön und im Treppenhaus zu reden gehört sich wahrscheinlich auch nicht.

Sie geht in die Wohnung und er schließt hinter ihr die Tür, sie staunt nicht schlecht, als sie ein paar Schritte in die Wohnung macht. In der Wohnung ist alles in schwarz, grau, weiß und blau gehalten und sehr modern eingerichtet. Die einzigen Farben, die nicht zu dem Konzept passen sind die Bilder, von seiner Familie, Freunden und Autos. Er führt sie ins Wohnzimmer, nachdem er ihr ihre Jacke abgenommen und in die Garderobe gehangen hat. Im Wohnzimmer gibt es einen riesigen Fernseher, Zugang zum Balkon und große offene Fenster. Vom Sofa aus kann man im Hintergrund die Stadt sehen, wo die letzten paar Sonnenstrahlen hinter den Wolkenkratzern verschwinden.

L: Die Aussicht ist wunderschön, deine Wohnung ziehe ich dann sogar fast dem Restaurant vor.
G: Ein Vorteil an der Wohnung, ein bisschen ruhiger hätte ich es gerne, aber man kann ja nicht alles haben. Das Leben ist kein Wunschkonzert.
L: Warum wohnst du dann hier, wenn es dir nicht so sehr gefällt?
G: Es ist zentral, ich komme überall hin und Urlaub kann ich immer noch an Orten machen, wo es ruhiger ist. Außer diese eine Sache habe ich auch nichts an der Wohnung auszusetzen, also gibt es mehr pros als cons.
L: Kann ich verstehen.
G: Und das ganze Jahr lang bin ich auch nicht hier, sondern auch oft bei meiner Familie oder eben bei den Rennen.
L: Ich wäre froh, wenn ich eine Wohnung hätte, in der ich mich wohl fühlen würde.
G: Kommst du auch aus der Großstadt?
L: Nicht wirklich, Kleinstadt passt wohl besser.
G: Hört sich sehr begeistert an.
L: Es ist ruhig, das mag ich und man hat viel Natur, aber es gibt trotzdem nicht viele Sachen, egal ob Jobs oder Geschäfte.
G: Also lieber Großstadt?
L: Eine Mischung aus beidem wäre ganz gut, also wahrscheinlich Vorort oder am Stadtrand.
G: Die Stadt und gleichzeitig auch die Natur nur wenige Meter entfernt.
L: Genau, so hätte ich beides und müsste mich nicht wirklich für eines entscheiden.
G: Deswegen machst du also Urlaub hier.
L: Nicht nur, zu Hause ist mir die Decke auf den Kopf gefallen. Gerade habe ich nur einige Angebote für Jobs und dadurch nicht sonderlich viel zu tun.
G: Hat das was mit Gestern zu tun?

Sie kann nur mit dem Kopf nicken und schaut starr gerade aus wieder auf die Stadt.

G: Ich möchte dich zu nichts drängen, dass du das weißt, aber ich möchte es verstehen können.

Er steht neben ihr an der Fensterfront und schaut sie aus den Augenwinkeln an, bevor sie sich zu ihm umdreht und ihm in die Augen schaut. Einige Male atmet sie durch, doch sie kann nicht reden auch wenn sie ihre Lippen öffnet, er legt seinen Arm um sie und steht einfach nur neben ihr. Sie lehnt ihren Kopf an seine Brust und als einzelne Tränen ihre Wange runterlaufen, dirigiert er sie zum Sofa, wo sie sich neben ihn fallen lässt und sich wieder bei ihm anlehnt. Sie sitzen bestimmt schon eine ganze Weile dort, bevor keine Tränen mehr über die Wangen laufen und sie sich entspannt. Nach noch ein paar Minuten setzt sie sich aufrecht hin, aber ohne sich aus seiner Umarmung oder von ihm zu lösen.

L: Es war..... es war, weil du in der Formel 1 fährst.

Sie stottert und redet langsam, aber er unterbricht sie nicht und waret in Ruhe darauf, dass sie von alleine weiter redet. Schließlich ist es ihre Geschichte und diese soll sie von sich aus, ohne Druck erzählen und ihm anvertrauen, ohne das er sie mit seinen Worten indirekt dazu drängt.

L: Ich liebe die F1 wirklich, die Rennen im Fernsehen zu schauen, die Fahrer auf Instagramm sehen und verfolgen, aber ich kenne keinen persönlich. Zumindestens nicht mehr, so das sie mir jetzt wirklich nahe stehen.

Sie macht eine Pause und sortiert sich in Gedanken, er lässt sie reden ohne irgendwelche Blicke oder Kommentare einzuwerfen, aber sie sieht in seinem Blick Unverständniss und große Fragezeichen auftauchen.

L: Und als du mir gesagt hast, dass du in der F1 fährst ist mir das alles zu viel geworden. Ich weiß, bis jetzt ist das noch alles ziemlich Unlogisch.
G: Erzähl weiter, ich schätze mal, dass du mir noch erzählst warum und außerdem wollte ich dich nicht unterbrechen. Du sollst von dir selbst aus alles erzählen, zumindest so viel wie du möchtest.
L: Es war letztes Jahr, als es zwei Wochen nach meinem Geburstag passiert ist. Meine Familie und ich haben Urlaub in Belgien gemacht, meine Eltern, meine Cousine Lizzy, meine Tante, mein Onkel, ich und mein Freund. Urlaub haben wir in Belgien gemacht, weil mein Freund in der Formel 2 gefahren ist und meine Familie ihn einmal live sehen wollte. Bis dahin haben sie seine Rennen nur im Fernsehen gesehen und ich bin nur hin und wieder mitgefahren. Es lief auch alles gut, wir hatten ein super Wochenende, zusammen gegessen, F1 geschaut und natürlich F2, bis zum Unfall, danach war alles anders. Solange ich die Fahrer nicht persönlich kenne berührt mich das nicht, aber wenn ich sie kennenlerne ist das was anderes, dann habe ich immer Angst, dass noch einmal so ein Unfall passiert und er schwerverletzt ist oder stirbt. Es hört sich vielleicht komisch an, aber nach dem Unfall konnte ich das nicht mehr. Ich war durch ihn mit vielen Fahrern befreundet, allerdings habe ich mit ihnen allen Kontakt abgebrochen und sie seit dem nicht mehr gesehen.

Nach einer gefühlten Ewigkeit schaut er sie an, in seinem Blick sieht sie eine Mischung aus Verständnis und Traurigkeit. Es fühlt sich besser an, nachdem sie es ihm jetzt erzählt hat, allerdings weiß sie auch, das sie ihm nicht alles erzählt hat, beziehungsweise nicht so, wie sie es vielleicht hätte tun sollen.

First F1 love storyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt