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Er sagt auch nach einigen Minuten nichts, sondern drückt sie noch mehr an sich, als sie sich wieder nach hinten fallen lässt. Das letzte mal, als sie auf die Uhr an der Wand sieht, ist es schon nach 23 Uhr, dann fallen ihr die Augen zu. Als sie am nächsten morgen die Augen aufmacht, schaut sie sich irritiert im Raum um, sie liegt zugedeckt in einem großen Bett, nach einigen Momenten fällt ihr ein, dass sie gestern am späten Abend noch bei George war, aber sie lagen doch gestern auf dem Sofa oder?

Sie steht auf und merkt erst jetzt, dass sie nicht mehr ihre Klamotten von Gestern trägt, sondern einen großen Hoodie, welcher bis zur Hälfte ihrer Oberschenkeln reicht. Aus dem Schlafzimmer sieht sie auf einen kleinen Park und hinter den Bäumen die Wolkenkratzer der Stadt. Auf dem Flur schaut sie sich suchend um, sie geht ins Wohnzimmer, von wo sie in die Küche kommt. Einen Moment schaut sie sich suchend um, bis sie den Zettel am Kühlschrank sieht:

Guten Morgen, ich musste wegen der Arbeit leider schon los, sonst wäre ich noch liebend gerne geblieben. Frühstück steht auf dem Tisch, deine Sachen liegen auf dem Sofa und keine Sorge, ich habe die Nacht auf dem Sofa geschlafen :) Wenn du gehst, zieh einfach die Tür hinter dir zu, ich komme erst am Nachmittag wieder. George

PS: Keine Angst, Lizzy weiß, dass du die Nacht hier warst.

Ein kleines Lächeln schleicht sich auf ihre Lippen, als sie die Nachricht liest und es wird noch breiter, als sie auf den Tisch sieht. Auf dem Tisch steht ein Tablet mit Croissants, Porridge, Obstsalat und einer Tasse heißer Schokolade. Sie genießt das Frühstück auf dem Balkon, mit der schönen Aussicht, räumt alles in die Küche, macht sich fertig und zieht sich um. Den Hoodie lässt sie an, weil es doch noch ziemlich kühl ist und sie gestern Abend nur ein T-Shirt an hatte. Hinter sich zieht sie die Tür zu und macht sich auf den Weg zu Lizzy, die wartet schon auf sie, als sie die Wohnung betritt und schaut sie grinsend, wie ein Honigkuchenpferd an.

Li: Ich muss nicht lange überlegen, um zu wissen, dass das defintiv nicht dein Hoodie ist.
Le: Ist er auch nicht.
Li: Wie war es denn?
Le: Er weiß es. Ich habe es ihm erzählt.
Li: Das ist doch gut, hat er heute morgen noch was gesagt?
Le: Nein, er war schon weg.
Li: Um 6 Uhr ?
Le: Wegen der Arbeit.
Li: Hat er dich geweckt oder woher weißt du das?
Le: Nein, er hat mir einen Zettel geschrieben und mir Frühstück gemacht.
Li: Immerhin, da hat er alles richtig gemacht.
Le: Er meinte, du weißt, dass ich bei ihm bin, woher?
Li: Ich habe gestern versucht dich anzurufen und nachdem du mir nicht geschrieben oder mich angerufen hast, habe ich bei ihm geklingelt, da hast du wohl schon eine ganze Weile lang geschlafen. Er hat mir versichert, das es dir gut geht und das er dir sogar das Bett überlassen hat und er auf dem Sofa schläft.
Le: Ja, ich war ziemlich fertig und die letzte Uhrzeit, an die ich mich erinnern kann, war 23 Uhr.
Li: Bleibt es bei heute Abend?
Le: Klar, wir können ja nicht jeden Abend zu Hause verbringen und gestern zählt ja definitiv nicht.

Nachdem die beiden sich alles von Gestern erzählt haben, fällt ihr ein, dass sie George noch nicht geschrieben hat, also schnappt sie sich ihr Handy und setzt sich im Schneidersitz auf das Sofa.

Danke für Gestern Abend und heute Morgen, sei mir nicht böse, aber ich habe mir deinen Hoodie ausgeliehen, weil es noch so kühl war, du kriegst ihn natürlich wieder.

Den Vormittag machen sie die Wohnung sauber und kaufen ein, bevor sie sich am Nachmittag fertig machen um mit Freunden feiern zu gehen. Eine Nachricht hat sie von George noch nicht bekommen, als sie sich am frühen Abend auf den Weg machen. Sie ziehen gemeinsam durch die Clubs, trinken, tanzen und quatschen, bis sie sich in den frühen Morgenstunden auf den Weg nach Hause machen. Für einige Stunden könne sie alles vergessen, einfach die Zeit mit allen anderen verbringen und genießen. Aus ihrer Freundesgruppe sind sie mit die letzten, die sich verabscheiden und es dauert noch einmal fast über eine halbe Stunde, bis sie in der Wohnung sind. Allerdings können sie nicht lange schlafen, da sie nach Brighton fahren wollen, deswegen fallen auch beide gleich ins Bett. Obwohl sie erst um 2 Uhr im Bett waren, sind beide schon um 6 Uhr wach und machen sich fertig für den Tag. Gegen 7 Uhr machen sie sich auf den Weg, sodass sie zwischen acht und neun Uhr in Brighton sind. Den ganzen Tag sind sie am Strand, schwimmen, hören Musik, essen oder spielen Volleyball, erst am späten Abend fahren sie zurück. Auf dem Weg holt sie das erste mal seit einigen Stunden ihr Handy raus, nachdem sie bei Instagramm schaut, sieht sie die neuen Nachrichten von George.

G: Du sollst ja nicht krank werden, ich hätte ihn dir auch so oder so überlassen, also keine Sorge. Die Woche bin ich nicht mehr in der Stadt, ich befürchte wir werden uns nicht mehr sehen :(
L: Das ist ziemlich Schade.
G: Ich hoffe du hast noch schöne Tage in London.

Lizzy schaut ihr skeptisch über die Schulter und nickt verständnisvoll. Die nächste Woche erkunden sie noch ein bisschen London und genießen die gemeinsame Zeit, bevor die zwei Wochen auch schon vorbei sind. Am letzten Abend skypt sie noch mit ihren Eltern:

L: Ich freue mich schon, euch morgen wieder zu shen.
M: Ja was das an geht......
L: Was ist?
P: Du kommst morgen noch nicht nach Hause, erst in ein paar Tagen.
L: Doch, ich fliege morgen Nachmittag zu euch nach Hause, mein Flug ist schon längst gebucht.
P: Nein, du fliegst auch nicht und der Flug ist auch nicht gebucht.
L: Jetzt verstehe ich garnichts mehr. Ich habe doch einen Flug gebucht, als ich noch zu Hause war. 
M: Lizzy hat uns von deinem Freund erzählt und wir dachten uns, ihr beide könnt am Wochenende nach Silverstone fahren und das Rennen schauen.
L: Was?
P: Lizzy hat die Karten, ihr fahrt morgen hin und schaut euch das Rennen am Sonntag an. Dann bist du endlich mal wieder auf der Rennstrecke, vor dem Fernseher drehst du doch sowieso nur durch und es ist schon ziemlich lange her, das du warst. Wir schätzen einfach, das es jetzt der richtige Zeitpunkt ist.

Sie konnte es nicht glauben, sie bedankt sich mehrmals bei ihren Eltern und fällt Lizzy um den Hals.

Le: Woher wusstest du, das ich nicht ablehne?
Li: Das würdest du mir nie zumuten, dann müsste ich ja schließlich alleine fahren und du weißt genau, wie viel ich von Formel 1 verstehe. Das einzige, was mich da halten würde, wären wahrscheinlich die Fahrer
Le: Du bist unmöglich, ich glaube ich muss dir am Sonntag mal zeigen und erklären, was so besonders daran ist.
Li: Wir müssen es ja nicht übertreiben, also überfordere mich bloß nicht.

Erst nach einigen Minuten realisiert sie, dass sie am Sonntag wieder ein F1 Rennen live sehen werden, aber komischer Weise wurden ihre wenigen Bedenken, die sie noch hat, von ihrer Vorfreude überlagert.

First F1 love storyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt