Krone der Schatten

«57»

„the heart was made to be broken."

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Er spürte wie das Leben aus seinem Körper rann, er hatte sich damit abgefunden. Er hoffte nur, dass ihm die Götter seine Fehler verziehen. Seine Hand hatte den Dolch noch umklammert, doch der Griff wurde immer schwächer und jeder Atemzug flacher. Die Wunde schmerzte, doch die Gewissheit zu sterben betäubte ihn.

Sein Blick fiel auf die bewusstlose Gestalt, welche wenige Meter vor ihm lag. Er hatte es geschafft, er hatte es geschafft. Ein zufriedenes Lächeln legte sich auf seine Lippen. Er träumte vom Frieden, als er seine Augen schloss. Er fand den Frieden, als sein Herz aufhörte zu schlagen.

Frieden, wie schön war doch der Frieden.

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Der Gang war voller Leichen und mittendrin sah Keana ihn. Ungläubig legte sie sich die Hand auf den Mund und Tränen füllten ihre Augen. Ein sanftes Lächeln zierte sein lebloses Gesicht. „Nein." Wimmerte sie und fiel auf die Knie, ihre Hand legte sich auf seine. „Es tut mir so leid. Es tut mir so leid." Schluchzend lehnte sie sich neben ihn an die Wand. „Es tut mir leid." Wiederholte sie wieder, wie in einem Mantra.

Mit zitternden Händen strich sie ihm eine Strähne aus dem Gesicht und richtete sich benommen auf.

Ihr Herz schmerzte. Ilior. Auch wenn er unverzeihliche Dinge getan hatte, schuldete sie ihm soviel. Er war für sie da gewesen, er war Artairs Bruder. Er war kein schlechtes Wesen. Er verdiente den Tod nicht. Stumme Tränen liefen über ihre Wangen, als sie zu dem Fremden blickte, welcher ebenfalls leblos auf dem Boden lag. Das Schwert voller Blut.

Langsam trat sie auf ihn zu und nahm die Kapuze von seinem Gesicht. Es war ein junger Mann, er ähnelte Morana. Waren sie Geschwister? „Hallo?" Eine weibliche, ängstliche Stimme erklang in dem Flur und überrascht wandte Keana sich um, ergriff den Dolch in ihrer Hand fester. „Geht es dir gut?" Keana erblickte eine junge Brünette, die keine Bedrohung zu sein schien. „Wer bist du?" Erklang Keanas kratzige Stimme.

„Mein Name ist Flora, ich - ich bin die Begleitung von.." Ihr Satz verlief sich ins Leere, als sie den jungen Mann neben Keana erblickte. „Yeomra!" Erschrocken wollte sie zu ihm, doch Keana hielt sie zurück. „Gehört ihr zusammen?!"Zischte sie. „Ja, ja.. er wollte mit Artair sprechen und meinte ich solle draußen warten, doch ich sorgte mich." Erklärte sie rasch und Keana schüttelte seufzend den Kopf.

„Du weißt nicht wer er ist. Er wird uns töten, wenn er erwacht. Wir müssen von hier verschwinden. Los." Sie umgriff Floras Hand und zog das Mädchen hinter sich her. „Er hatte mal angedeutet das er ein Siyr ist, aber ich wusste nicht, dass er zu so etwas fähig ist." Murmelte Flora schockiert. „Wir müssen uns rausschleichen, man will meinen Kopf rollen sehen. Kannst du reiten?" Wollte Keana wissen und Flora nickte zögerlich. „Halbwegs."

Nachdem sie Pferde aus dem Stall entwendet hatten, steuerte Keana auf eines der kleineren Tore zu, es war ein Schleichweg. Kaum bewacht. Sie griff nach dem Bogen auf ihrem Rücken und zielte auf die zwei Wachen, welche vor dem Eingang positioniert waren.

Die Pfeile trafen ihr Ziel und Keana gab Flora das Zeichen, zu fliehen. Es roch nach Rauch, Blut und Tod. Es roch nach Krieg. Die Luft war schwül, erdrückend und nur der Wind, der durch das hohe Tempo entstand, spendete den beiden Frauen Erleichterung. „Wo reiten wir hin?!" Rief Flora zu Keana und diese deutete auf ein kleines Waldstück. Dort würden Denriale und Evilan auf sie warten.

Sie mussten Artair finden und Morana.