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„So we'll just let things take their course,
and never be sorry."

...

Die Sonne ging gerade unter und tauchte Irlon in ein goldenes Licht, der sandige Boden der Straßen wurde durch die verschiedensten Wagen aufgewirbelt und Artair zog seinen Kragen über die Nase. Wenn er etwas nicht wollte, dann Sand in der Nase und Staub in den Augen. Nachdenklich musterte er die Menschen, welche alle ihrem Alltag nachgingen. Alle hatten sie ihre eigenen Lasten und Bürden, Probleme die sie Nachts nicht schlafen ließen.

Nachdenklich senkte Artair seinen Blick und umging die engen Straßen, bis er kurz vor dem Wald ankam. Mit einer eleganten Bewegung stülpte er die schwarzen Handschuhe ab und ließ sie in das gelbe, dürre Gras fallen. Langsam strich der Elf zwischen den Bäumen hindurch und lauschte den Vögeln. Er nahm die Kapuze ab und sein Ohrschmuck glänzte in den Sonnenstrahlen, die durch das Blätterdach der Eichen durchdringen konnten.

Vorsichtig legte er eine seiner Hände auf das tote Gras und schloss die Augen. Der Wind flüsterte und ließ die Blätter rascheln. Das singen der Vögel stoppte, als ein grüner Schimmer sich um die Hand des Elfen schmiegte. Das Gras schien sich zu erholen, langsam aber stetig richtete es sich auf und wurde grün. Der Schattenelf nahm seine Hand wieder von der Pflanze und bemerkte, wie sich die Wiese von dem trockenen Gelb in ein sattes Grün veränderte. Wie eine Welle breitete sich die Farbe aus und auch die Vögel fingen wieder an zu singen.

Lange hatte er diese Magie nicht mehr gewirkt. Artair merkte gar nicht, wie eine seiner schwarzen Runen sich mit einem grünen Schimmern auflöste. Nachdenklich ließ er sich in das Gras sinken und starrte den Abhang hinab, ein wilder Fluss strömte dort und das Wasser wirkte leblos und düster.

Vage erinnerte er sich an die Geschichten seiner Mutter, in denen einst Aquaryn und andere Meereswesen auf dem ganzen Kontinent verteilt lebten. Leandria und Kreatos existierte nicht, alle waren eins. Niemand war besser oder schlechter, sie waren bloß verschieden.

Seine Ohren zuckten, als plötzlich ein Ast zu knacken schien. Blitzschnell drehte er sich um und wollte sich aufrichten, als er ein Rehkitz erblickte. Verloren stand es nur wenige Meter vor ihm und blickte ihn aus großen, unschuldigen Augen an. Überfordert mit dem jungen Tier runzelte Artair die Stirn und stand langsam auf. „Wo ist deine Mutter hm?" Fragte er dann ruhig und kniete sich vor dem Kitz hin.
Das Kitz drehte den Kopf und deutete auf die Büsche und Artair bemerkte den abgemagerten Körper des Tieres. „Sie ist wohl an einem anderen Ort.." Stellte er leise fest und streckte zaghaft seine Hand aus. Misstrauisch musterte ihn das junge Reh, bevor es vorsichtig an seiner Hand schnupperte und dann über seine Finger leckte.

„Ich tu dir nichts." Meinte Artair dann beruhigend und schenkte dem Kitz ein Lächeln. Tatsächlich schien es nun dem König zu vertrauen und trat einige, schlaksige Schritte auf ihn zu. „Du musst mehr essen." Belehrte Artair das Kitz und stand auf.

Gelassen schlenderte er zurück in Richtung des Feldes, welches die Stadt und den Wald trennte. Erstaunt stellte er fest, dass das Reh ihm zu folgen schien. „Was soll ich mit dir in einer Stadt huh?" Fragend sah er das Reh an, welches sich keinen Millimeter zurückbewegte. „Na schön." Seufzend warf Artair sich wieder den Umhang um und steuerte dann mit dem Reh zusammen auf Irlon zu.

Krone der SchattenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt