Krone der Schatten

«59»

„Less hate, more love."

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Erleichtert erblickte Keana den Elfen und versuchte, das Schloss zu öffnen. Mit aller Kraft stemmten sie und Denriale sich gegen dieses und tatsächlich ging es langsam auf.

„Was haben sie mit dir gemacht?" Atemlos beugte sie sich zu dem Schattenelfen, welcher sie aus seinem blutverschmierten Gesicht anblickte. „Scheiße haben sie gemacht." Fluchte er leise und Keana strich vorsichtig über sein Gesicht. Ein großer Schnitt begann bereits, zu verheilen doch es würde bestimmt eine Narbe bleiben. „Bist du stark verletzt?" Wollte sie wissen und warf einen Blick auf die eisernen Ketten. „Es geht. Bekommt ihr die auf?" Zweifelnd sah der Elf seine beiden Retter an, welche nun ebenfalls ziemlich hilflos dreinblickten.

„Die zwei nicht, aber ich." Erklang eine bekannte Stimme und überrascht blickten Keana und Flora in Evilans Gesicht. „Das wird kurz unangenehm." Warnte er den Schattenelfen vor und ein spöttisches Grinsen umspielte seine Lippen. „Ich werd schon nicht sterben." Brummte Artair missmutig, als Evilan begann, die Ketten zu erhitzen. Mit einem Ruck riss Artair diese schließlich ab und wäre beinahe auf den Boden gefallen, doch Keana stützte ihn rasch. „Es geht mir gut." Murmelte der Elf genervt, doch Keana ignorierte die Einwände und stützte den König.

„Was machst du hier? Du solltest doch im Wald bleiben?" Erklang Floras Stimme und Evilan zuckte mit den Schultern, während ein verschmitztes Lächeln seine Lippen umspielte. „Ich wusste das ihr ohne mich nicht zurechtkommt. Spätestens als ich gesehen habe, dass ihr Denriale die Aufgabe gegeben habt, jemanden niederzuschlagen." Erklärte er dann. „Leute!" Besagte stand gerade im Flur „Wir müssen verschwinden. Die Hexe ist auf dem Weg hier hin. Irgendjemand hat sie informiert, dass jemand eingedrungen ist." Keana nickte und Evilan übernahm Artair. Rasch machten sich die Gefährten auf den Weg, dem dunklen Tunnel zu entkommen - als Artair sich plötzlich mit aller Kraft gegen Evilan stemmte.

„Sie ist hier. Das Elfenkind!" Meinte er tonlos und verschwand in den Gang, als hätte er keine Verletzungen. „Verdammt sei doch dieser Elf!" Hörte man Evilan aufgebracht fluchen, doch Keana ignorierte die wütenden Stimmen und folgte ihrem Freund. Sie wusste, was er meinte und sie wusste, wie wichtig es ihm war, das Kind vor den Misshandlungen zu retten.

„Artair!" Ihre Stimme hallte durch den Gang, doch sie erhielt keine Antwort. Ein ungutes Gefühl breitete sich in ihr aus, als das Einzige was sie noch hörte, ihre Schritte auf dem nassen Gestein waren. „Artair?" Suchend blickte sie sich um, doch fand nichts außer Dunkelheit. Irgendetwas stimmte hier nicht, sie spürte wie ein düsteres Gefühl durch ihren Körper strich, eines das sie nicht beschreiben konnte. Es war schwarze Magie.

„Morana." Stellte Keana kalt fest und drehte sich um, nur um in das Gesicht der Magierin zu schauen, welche für all das Chaos verantwortlich war. „Eure Hoheit." Die schwarzhaarige Hexe spielte eine ironische Verbeugung vor und trat auf Keana zu, hob das Kinn der Königin mit ihrem Finger an und lächelte. „Wie schön Euch wiederzusehen." Meinte sie dann. „Beruht nicht auf Gegenseitigkeit, Hexe." Zischte sie wütend. „Na na na, kein Grund Wütend zu werden." Morana trat zurück, ehe plötzlich ihre Hand hervorschoss und sich um ihren Hals legte.

„Ihr werdet alle Fallen." Hauchte sie dann siegessicher. „Wir fallen nur vor Gott." Entgegnete Keana, ehe sie den Dolch aus ihrer Seitentasche zückte und Morana in die Brust rammte. Erschrocken keuchte diese auf und taumelte zurück, plötzlich befanden sie sich wieder in dem Gang und verwirrt sah sich Keana um, ehe sie Artair erblickte.

„Kea?" Überrascht lief er auf sie zu, ehe seine großen Hände sanft ihr Gesicht umschlossen. „Was tust du hier?" Wollte er wissen. Keana war jedoch so durcheinander, das sie kein vernünftigen Satz bilden konnte. „Morana.." Murmelte sie bloß und schloss die Augen, fürchterliche Kopfschmerzen schränkten ihr Denkvermögen ein. „Ist okay, wir verschwinden jetzt von hier. Ja?" Beruhigend strich der Elf ihr eine blonde Strähne hinter das Ohr und Keana nickte. „Ja."

Erst jetzt fiel ihr Blick auf das kleine Mädchen, welches verblüffend menschlich aussah. Das war also die Elfe, die Ilior so verzweifelt versucht hatte, zu retten.