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Verflucht, ich bin keine Kälte gewohnt

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Verflucht, ich bin keine Kälte gewohnt. Frierend rieb sich Keana über die dünnen Ärmel des Kleides, welches sie trug. Es spendete ihr in keinsterweise Schutz vor der Kälte und dem herabfallenden Schnee. Sie musste hier schnellstmöglich raus, das wusste sie, sonst würde Keana ihre Heimat nie wieder sehen.

Doch die Kälte war ermüdend, ermattend. Fraß sich in ihre Knochen und weit hinein in ihre Seele. Wieso fühle ich mich so erschöpft? Keana trieb Lién, die Stute, weiter durch die Schneelandschaft und der Friese gehorchte brav. „Du bist ein gutes Mädchen" Flüsterte Keana und strich dem schwarzen Pferd über den Hals während es sie weiter durch die Eiswüste trug. „Ich bin so müde.." Murmelte Keana leise und lehnte sich nach vorne, ließ ihre Arme seitlich an dem Hals des Pferdes hinab baumeln und schloss die Augen. Nur ganz kurz. Ich will schlafen.

Keana merkte nicht, wie sie vom Pferd rutschte, das kurz daraufhin ebenfalls zusammenbrach und Keana merkte auch nicht, dass die Kälte sie nicht mehr los lassen würde.

***

„Wir sind Schattenelfen! Einer der stärksten Spezies in Leandria und keiner hat die nötige Gehirnmasse, um zu wissen das "Gehen lassen" soviel bedeutet wie "Verfolgen" ?!" Zischte Artair und schwang sich auf den Rücken des Ephruim, Ilior tat es ihm gleich. „Ich hoffe sehr, dass dieser Mensch noch am Leben ist" Erklang die Stimme des Königs und dann trieb er sein Tier in Richtung Wald, dort wohin Keana geflohen war.

„Ich hätte es wissen müssen" Murmelte Artair leise und ließ seinen Blick über die Schneelandschaft wandern. „Falls dein Menschlein hier durchgeritten ist, ist die Wahrscheinlichkeit sie lebend zu finden ziemlich gering" Stellte Ilior gleichgültig fest und der König warf ihm einen eisigen Blick zu, der noch kälter war als ihre Umgebung. „Das ist mir bewusst" Zischte er und trieb sein Ephruim durch die Wüste. „Hier sind Spuren eines Pferdes, aber wo ist das Zweite? Sie ist mit ihrer Schwester geflohen" Sagte Ilior und sah sich stirnrunzelnd um. „Es ist Nacht, bestimmt kam es zu einem Zwischenfall im Wald. Da Keana die Kronerbin ist, wird sie wohl weiter geritten sein" Mutmaßte der andere Schattenelf und Ilior nickte. „Plausibel" Mit einem eleganten Sprung landete der düstere Elf auf dem unebenen Boden und musterte die Spuren genauer.

„Sie scheinen nicht vor langer Zeit hier gewesen zu sein. Die Spuren sind nicht älter als zwei Stunden" „Diese zwei Stunden können bereits zwei zu viel sein." Zischte Artair leise und ließ sich ebenfalls auf den Boden sinken. „Sie sind in Richtung Süden geritten" Bemerkte er und warf einen Blick zum Himmel, der langsam aber sicher in eine schwarze Farbe überging.

„Ist heute eine klare Mondnacht?" Wollte Ilior wissen und Artair zuckte mit den Schultern. „Mir kann es egal sein. Ich trage Königsblut in mir, auch wenn ich das Schimmern der Haut echt lästig finde" Sie richteten sich auf und stiegen zurück auf ihre Reittiere, trieben sie weiter durch die Wüste auf der Suche nach der Prinzessin.

„Verflucht nochmal, wie kann ein Mensch so schnell verschwinden?" Genervt rieb sich Ilior die Schläfen und Artair warf ihm einen kalten Blick zu. Der König ließ seinen Blick über die weiße Landschaft wandern. Wenigstens das Pferd musste man doch finden können. Doch nichts, Keana wirkte wie vom Erdboden verschluckt und das machte Artair sorgen, in jeder Minute die verging, könnte es zu spät für sie sein und dann wärs das gewesen, mit Unsterblichkeit.

„Schau mal da, dieses Bündel!" Erklang plötzlich die Stimme seines Stiefbruders und Artair sah in die Richtung in die Ilior deutete. „Los!" Rief er ihm zu und sprang auf sein Ephruim.

Die Zeit konnte nicht schnell genug vergehen, Artair ließ sich neben den kleinen Hügel Schnee sinken und fing an zu graben. „Na sieh mal einer an, soviel zum Thema der Zwerg bedeutet dir nichts" Hörte man Ilior im Hintergrund schnauben und wäre Artair nicht beschäftigt gewesen, hätte er Ilior am liebsten für die Bemerkung das Genick gebrochen. „Keana?" Fragte er und erkannte endlich die Figur einer Frau unter den Schneemassen. „Keana!" Der Schattenkönig konnte nicht beschreiben, was für ein Gefühl ihn überkam, als er die Prinzessin aus dem Schnee zog. Sie war eiskalt, ihre Lippen bläulich und die Haut war so blass wie ihr Untegrund und trotzdem fand er sie wunderschön.

„Kea" Hauchte er und schlug sanft gegen ihre Wangen, tastete nach ihrem Puls. Schwach, aber gleichmäßig schlug er. „Ich wusste immer das du eine Kämpferin bist" Flüsterte er zu der Bewusstlosen und hob sie auf seine Arme. „Komm, Sie muss ins Warme" Wies er Ilior an, hatte seine alte Fassung wiedererlangt und sah seinen Bruder gleichgültig an. „Na sieh mal einer an" Bemerkte der dunkle Elf ironisch und stieg zurück auf sein Reittier und wartete bis Artair ihm das Zeichen gab zurück zu reiten.

Krone der SchattenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt