Kreatos und Leandria, zwei Länder die unterschiedlicher nicht sein könnten und seit Jahrhunderten einen scheinbar nie endenden Krieg führen.
Als die junge Prinzessin Keana entführt wird, rettet sie ein Leandrianisches Wesen. Das ihre Freundschaft d...
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Desto näher Keana und Denriale der Grenze kamen, desto kälter wurde es. Keana konnte ihr Zittern kaum verbergen, es fiel ihr immer schwerer zu laufen und ihre Beine schmerzten höllisch. „Wir sollten eine Pause machen." Ordnete ihre Begleiterin an und ihr Tonfall duldete keinen Widerstand, den Keana auch nicht leisten wollte.
Die Prinzessin war erleichtert, als warme Flammen ihre Hände wärmten, welche bereits krebsrot waren. „Eigenartig, es liegt kein Schnee und nirgends sind die Blätter zu Boden gefallen. Dennoch herschen Temperaturen wie im tiefsten Winter." Murmelte Denriale und Keana nickte zustimmend. „Weißt du woran das liegt?" Wollte die blonde Schönheit wissen und ihre Gefährtin nickte. „Immer wenn ein Wesen Leandrias stirbt, bricht Eiseskälte über die betroffene Region. Es wird dunkler, die Magie trauert um das verlorene Leben." Ihre Stimme klang traurig, als wäre sie weit fort in Gedanken. „Wenn bei uns in Kreatos jemand starb, wurde eine Beerdigung eingeleitet. Zumindest falls die Menschen das Geld dafür hatten, wenn nicht wurden ihre Körper einfach verbrannt. Es ist grausam, wenn ich so darüber nachdenke. Ich frage mich, was mit meinem Vater ist. Ob er noch lebt oder nicht." Erzählte die Prinzessin nachdenklich und Denriale war überrascht über Keanas plötzliche Offenheit.
„Ich habe meine Eltern sehr früh verloren. Ich weiß nicht weswegen, sie sind einfach an einem Tag weg gewesen und ich habe sie nie wieder gesehen." Vertraute ihr die Animale an. „Das tut mir leid. Waren sie auch Animalen?" Fragte Keana überlegend und Denriale entfloh ein Seufzen. „Neun. Wir werden geboren, wie jeder andere Kreatier. In einer menschlichen Familie, erfährt diese jedoch von der Gabe - oder wie sie es bezeichnen dem Fluch der Leandrianer, wird man verbannt. Meine Eltern waren anders, sie behielten mich und hüteten das Geheimnis gut. Vermutlich ist es aufgeflogen und sie wurden hingerichtet.." Denriale wurde immer leiser und zog ihre vollen Lippen zu einem Strich.
„Das tut mir unfassbar leid für dich Denria, manchmal verabscheue ich meine Spezies. Wie sind wir zu solch verwerflichem Handeln überhaupt fähig? Wir nehmen nur, geben nie etwas zurück und fangen an zu hassen, wenn etwas nicht so funktioniert, wie es funktionieren soll. Dieser Hass verleitet uns zu fürchterlichen Dingen.. ich will nicht so werden" Hauchte die Prinzessin zum Schluss und Denriale schüttelte empört den Kopf. „Wirst du auch nicht. Ich bin zwar keine Fee oder so, aber deine Aura ist rein und gut. Das merkt jedes übernatürliche Wesen auf meilenweite Entfernung. Deswegen wollten dich die Schattenelfen zu sich nehmen, sie sind ebenso von Hass verdorben wie die Menschen. Du bist etwas besonderes, ich weiß nicht was besonders ist, aber deine Ausstrahlung hat etwas friedliches, wie die einer Fee" Erklärte die Dunkelhäutige und ein Lächeln huschte über Keanas Gesicht.
„Beruhigend das zu hören, obwohl wir eigentlich Feinde sein sollten" Scherzte sie dann und Denria wank spöttisch ab. „Diese hirnrissigen Vorurteile sollten wir komplett abschaffen" „Ja, du bist Denriale. Ich kenne dich als nettes Mädchen, mir ist es egal ob du einer anderen Spezies angehörst." Stimmte Keana zu und über Denrias Gesicht huschte ein strahlendes Lächeln. „Wirklich? Du weißt nicht wie viel mir das bedeutet. Ich war immer so einsam, die meisten Tiere haben sich seit die Menschen über Leandrias Grenzen kamen zurückgezogen. Ich hätte dich gerne zur Freundin, Keana" „Natürlich können wir Freunde sein" Nickte die Prinzessin und Denriales Lächeln wurde noch strahlender. „Du wirst eine großartige Königin. Vielleicht bringst du uns endlich den Frieden" Sagte sie dann und sah verträumt in den Himmel. „Mit dir als Beraterin an meiner Seite bestimmt" Grinste Keana und stieß mit ihrer Faust freundschaftlich gegen Denriales Schulter. „Oh ja" Antwortete ihre neue Freundin und dann schwiegen beide, tief in Gedanken versunken.
Malten sich eine bessere Welt in ihren Gedanken, ohne Krieg und ohne Leid. Frieden.
