Pretty Assistent 5 (Iron Widow)

49 3 0
                                    

"Also? Was machen Sie hier, Miss Romanoff?", ihren Namen zieht er besonders lang. Sie legt den Kopf schief und ihn entgeistert an: "Ich arbeite für Sie." "Oh, richtig", langsam scheint seine Erinnerung wieder zu kommen: "Und als was arbeiten Sie? Ich will nur nicht, dass irgendwelche Missverständnisse entstehen." Bei dem Auftritt, den er bisher gelegt hat, kann sie sich zwar denken, was er sagen will, fragt aber trotzdem nochmal nach: "Ich bin keine Hure oder sowas, falls sie das jetzt denken."

Langsam beginnt es in seinem Kopf 'Klick' zu machen, woraufhin er schnell nickt und ganz scheinheilig antwortet: "Nein, sowas hätte ich doch auch nie gedacht." Dafür bekommt er von ihr nun einen eingeschnappten Blick und klärt ihn dann lieber auf, bevor er noch mehr fragen in der Art stellen kann: "Ich bin ihre neue Assistentin."

Mit dem Blick, den er ihr daraufhin schenkt, macht er ihr klar, dass das für ihn wohl fast das Gleiche wie der Job ist, an den er anfangs gedacht hat, woraufhin er von ihr nur ein Augenrollen und ein Würgegeräusch bekommt.

Abwehrend hebt er die Hände: "Okay, ich hab's verstanden. So eine sind Sie nicht." "Dann ist ja gut", gibt sie zurück und folgt ihm in die Küche. Diese Mission wird wohl alles andere als lustig werden. "Wollen Sie auch was essen?", er öffnet den Kühlschrank einen Spalt weit, schlägt ihn dann aber frustriert wieder zu. "Ja, ein bisschen hunger habe ich schon", gibt sie zu und kratzt mit dem Finger leicht über einen Fleck auf der Anrichte recht von ihr. "Gut, dann bestellen wir uns was", er verlässt die Küche wieder und tritt, auf dem Weg in sein eigenes Zimmer, auf den Flur zurück: "Haben Sie zufällig Lust auf Pizza?" Erst ist sie ein wenig irritiert: "Pizza zum Frühstück?" "Exakt", er öffnet die Tür seines Schlafzimmers mit einer entspannten Handbewegung und tritt in den dunklen Raum hinein: "Ist das ein Problem?" "Nein, Pizza ist wohl gerade genau das Richtige für mich", erwidert sie und bleibt vor seinem Raum stehen.

"Sie wissen, dass Sie auch reinkommen können, oder?", gibt er zu bedenken. Der Aufforderung kommt sie allerdings nicht nach, sondern lauscht erst dem Geräusch seiner nackten Füße auf dem Holzboden und hört zu, wie er sich anzuziehen beginnt.

Sobald Natasha sich ziemlich sicher sein kann, dass er nun wenigstens ein wenig Kleidung trägt, dreht sie sich herum und stützt sich am Türrahmen ab: "Warum haben Sie eigentlich nichts im Kühlschrank? Ich meine, irgendwas müssen Sie ja essen." "Ich habe eigentlich jemanden, der das Einkaufen für mich erledigt, aber der ist momentan leider krank", bei den Worten verdunkelt sich sein Gesichtsausdruck: "Also bin ich ziemlich aufgeschmissen." "Das kann man wohl so sagen", stimmt sie zu: "Ich könnte das ja für Sie erledigen."

Er antwortet lediglich mit einem Schulterzucken und zieht sich ein schwarzes T-Shirt über den Kopf, dass ein rundes Loch an einer Stelle hat. Durch diese Lücke hindurch wird ihr der Blick auf ein blaues Metallgebilde geöffnet.

Glücklicherweise hat sie seine Akte mehrmals durchgelesen, denn dadurch weiß sie genau, was es dabei auf sich hat. Während seines Aufenthalts in einem Kriegsgebiet schlug eine Bombe in seiner Nähe ein und damit die Stücke des Geschosses, die in seinem Körper stecken, nicht in sein Herz gelangen, hat er einen Arc-Reaktor gebaut und ihn sich in die Brust eingesetzt, um sich selbst das Leben zu retten.

Zwar hat er bei ihr bisher noch keinen allzu guten Eindruck hinterlassen, doch dafür, dass er imstande war sich selbst, ohne ausreichende Ausbildung, aus den Fängen einer gefährlichen Terrorgruppe zu befreien, bewundert sie ihn. Nicht auf die Weise wie man eine Berühmtheit bewundert. Stattdessen begegnet sie ihm mit Respekt, obwohl er sich bisher eher weniger so verhalten hat, als würde er diesen Respekt verdienen.

"Kommen Sie", langsam kommt er auf sie zu und legt seine rechte Hand auf ihre linke Hüfte: "Ich zeige Ihnen mal Ihre Arbeitsbereiche." Ein wenig verwundert von seiner Berührung ist sie kurz völlig perplex, folgt ihm dann aber: "Danke!"

Zwar ist sie ein wenig überrascht, als er sie so anfasst, als würden sie sich gut kennen, doch stören tut es sie nur, dass es sie nicht stört. Stattdessen fühlt es sich so an als würden von seiner Hand kleine Blitze zu ihr gesendet werden, die unter ihrem Stoff angenehm prickeln. Sie weiß, dass sie ihn eigentlich wegstoßen sollte, denn Bruce würde sicher fuchsteufelswild werden, wenn er sie jetzt sehen könnte und Mister Stark jeden einzelnen Knochen brechen, doch irgendwie stößt sie ihn weder weg, noch sagt sie etwas gegen seine Berührung.

𝐎𝐍𝐄𝐒𝐇𝐎𝐓𝐒 𝐌𝐀𝐑𝐕𝐄𝐋Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt