Steve (Oneshot)

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Du befindest dich gerade im Trainingsraum des Towers. Du bist noch nicht lange ein Teil der Avengers und wohnst auch noch nicht lange hier im Tower, also ist es kein Wunder, dass du mal wieder nicht schlafen kannst. S.H.I.E.L.D ist damals durch deine Vergangenheit auf dich aufmerksam geworden.
Du wurdest als Kind von deinen Eltern misshandelt, hast aber trotzdem immer gute Noten geschrieben und hast die High School als Schulbeste abgeschlossen, genauso wie das College. Mit 16 Jahren bist du von zu Hause abgehauen und musstest von diesem Moment an alleine zurecht kommen. Du hast dir dein Geld mit größeren und kleineren Einbrüchen verdient. Einmal wolltest du in das S.H.I.E.L.D-Hauptquartier einbrechen, hast es auch geschafft, wurdest dann aber doch geschnappt. Die Agenten waren aber sehr beeindruckt davon, dass du es wirklich fast geschafft hättest unerkannt wieder zu flüchten, also haben sie dir einen Job angeboten. Du nahmst an, aber erst, nachdem du dein College abgeschlossen hast.
Du boxt immer noch auf den Boxsack ein. Die Schweißperlen laufen von deiner Stirn auf den Boden. Du merkst nicht, dass deine Fingerknöchel schmerzten und die Bandagen, die du um deine Hände gewickelt hast, bereits rot verfärbt waren. Nach kurzer Zeit reißt der Boxsack vor dir aus seiner Verankerung. Du siehst nach unten und stellst jetzt fest, dass deine Hände voller Blut sind. Genau in diesem Moment hörst du Schritte. Schnell drehst du dich um und siehst Steve, der in der Tür steht und dich stumm ansieht.
„Alles okay (Y/N)?"
Du bist immer noch etwas außer Atem, deshalb nickst du nur, während du beginnst die Bandagen abzuwickeln. Steve kommt auf dich zu und bleibt direkt vor dir stehen. Er sieht auf deine Hände und nimmt dann die Enden der Bandagen in seine Hände und beginnt sie vorsichtig abzuwickeln. Du bist verwirrt. Du hast noch mit keinem der Avengers wirklich viel zu tun gehabt. Entweder warst du bei S.H.I.E.L.D oder du warst hier im Trainingsraum.
Steve schiebt dich zu einem der Umkleideräume und verfrachtet dich auf eine Bank. Er nimmt die Bandagen jetzt komplett ab. Er steht kurz auf und holt ein Handtuch, welches er etwas nass macht und damit deine Hände sauber macht.
„Du bist fast jede Nacht hier oder?", will Steve von dir wissen.
Du nickst.
„Ich lebe mich nicht so schnell an neuen Orten ein. Das habe ich noch nie."
„Warst du öfters an neuen Orten?"
Du musst leicht lächeln, da du genau weißt, dass er deine Akte gelesen hat.
„Du hast mit Sicherheit meine Akte gelesen und weißt Bescheid."
Jetzt musste er auch lächeln.
„Ich würde es aber gerne von dir hören (Y/N). In Akten steht nicht immer die Wahrheit."
Du gibst klein bei und erzählst ihm die Geschichte.
„Ich wurde als Kind von meinen Eltern misshandelt. Mit 16 bin ich von zu Hause abgehauen. Ich habe unter Brücken, neben Müllcontainern oder in verlassenen Häusern gewohnt. Naja, wenn man das wohnen nennen konnte."
Er dreht deine Hände um um auch die Innenseiten sauber zu machen. Anscheinend fällt ihm da etwas auf. Ohne Vorwarnung schiebt er den Ärmel deines langärmligen Trainingsshirts etwas nach oben. Dort war am Handgelenk eine dicke Narbe zu sehen und einige kleinere auf dem ganzen Unterarm verteilt. Er sieht dich nur erschrocken an, während dir die Tränen hoch kommen. Du hasst dich manchmal selbst für deine Vergangenheit, obwohl du überhaupt nichts dafür kannst.
Du siehst ihn wieder an. Er streicht über die dicke Narbe und sieht dann wieder zu dir nach oben.
„I-Ich war 19. Ich wusste nicht mehr weiter", schluchzt du.
„Hey, du musst das nicht erzählen (Y/N)."
Du schüttelst mit dem Kopf. Du hast noch nie jemanden davon erzählt. Du hattest auch keinen dem du es erzählen könntest.
„I-Ich hatte niemanden. Genau wie j-jetzt. Damals war es ziemlich knapp."
„Hey, du hast nicht niemanden. Du hast uns. Das komplette Team. Du kannst jederzeit zu uns kommen. Wir haben alle unser Päckchen zu tragen, aber wenn man darüber redet wird es einfacher. Vielleicht willst du lieber mit Natasha oder Pepper darüber reden."
Wieder schüttelst du mit dem Kopf. Du warst noch nie ein Mensch vieler Worte. Du reagierst dich in solchen Situationen immer mit Sport ab.
Ohne jegliche Vorwarnung nimmt Steve dich in den Arm, während du noch immer weinst. Ihr sitzt noch einige Zeit einfach so da.

𝐎𝐍𝐄𝐒𝐇𝐎𝐓𝐒 𝐌𝐀𝐑𝐕𝐄𝐋Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt