Bucky (Oneshot)

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Buckys Sicht

Der Krieg war vorbei. Wir hatten gewonnen, Thanos war besiegt und all die Zerstörung, die er angerichtet hatte, wurde rückgängig gemacht. Städte wurden wieder aufgebaut und Menschen feierten die Rückkehr ihrer Geliebten. Ich war nun Teil der Avengers und nach unserer Rückkehr in den Stark Tower wurden wir gefeiert wie Helden. Ich hatte meinen besten Freund an meiner Seite und hatte wieder Kontrolle über mich selbst und meinen Arm. Den Umständen entsprechend hätte es nicht besser sein können, aber etwas fehlte mir dennoch und nichts auf dieser Welt konnte es mir zurückgeben.

Es war schon 9 Uhr morgens und die meisten Avengers waren ausgeflogen, aber ich saß noch in der Küche und stocherte lustlos in meinem Frühstück herum. Mehr als 70 Jahre später und der Tag war immer noch nicht leichter zu ertragen. Ich blickte auf und sah auf den Kalender. Ein Tag wie jeder andere auf dem Kalender. Das kleine Kästchen war leer und ich lachte bitter. Leer, genau wie mein Herz.

Flashback (1941)

Es war noch dunkel, als ich aufwachte und die Frau in meinen Armen schlief tief und fest. Perfekt. Für einen kurzen Moment genoss ich die Wärme ihres Körpers und den Geruch ihrer Haare. In der Dunkelheit waren ihre Gesichtszüge schwer zu erkennen, aber ich konnte mir nur zu gut vorstellen, wie sie vor mir lag, die Bilder der letzten Nacht noch frisch in meinem Gedächtnis. Ein kleiner Seufzer von ihr riss mich aus meinen Gedanken und ich versuchte mich wieder auf meinen Plan zu konzentrieren. Leichter gesagt als getan, aber mit viel Selbstkontrolle schaffte ich es, mich unbemerkt aus dem Bett und Schlafzimmer zu schleichen. Jetzt musste ich mich nur noch irgendwie über den alten Holzfußboden im Wohnzimmer begeben, dann konnte ich endlich anfangen das Geburtstagsfrühstück meiner Verlobten vorzubereiten. Na ja, meiner zukünftigen Verlobten. Nervös blickte ich auf das Kabinett, in dem ich den Ring versteckt hatte, wir kannten uns zwar erst seit ein paar Monaten, aber was sollte ich sagen, wenn es passt, dann passt es. Worauf wollte ich da noch warten? Etwas Abgelenkt öffnete ich die Schublade und tastete nach dem kleinen Samt Kästchen. Da war es, genau wo ich es gelassen hatte, versteckt hinter ein paar Geschirrhandtüchern. Ich konnte nicht anders, als mir den Ring noch einmal anzuschauen. Ich öffnete die kleine Box und musste lächeln. Der Ring war noch genauso schön wie das letzte Mal als ich ihn angesehen hatte und das Mal davor und das Mal davor... Ein kleiner Diamant mit einem Saphir auf jeder Seite, der perfekt zu ihren blauen Augen passte. Der Ring war perfekt für Blair. Der perfekte Ring für die perfekte Frau. Ich konnte nicht glauben, wie glücklich ich war, wie konnte man in einer Zeit wie dieser noch so viel Glück, Liebe und Freude finden? Wie konnte... Moment, was machte ich so früh am Morgen schon auf? Ach ja, Frühstück. Jetzt musste ich aber wirklich mal loslegen.

Mit dem Tablett in einer Hand, öffnete ich vorsichtig die Tür zum Schlafzimmer. Mein Versuch leise zu sein war allerdings umsonst, denn als ich meinen Kopf ins Zimmer steckte, blickte Blair mir schon neugierig entgegen. „Guten Morgen. Ich hoffe, du hast einen guten Grund mich morgens alleine im Bett zu lassen?" Ich gab ihr ein leicht schuldiges Lächeln und präsentierte ihr mein Werk. Kaffee, Pancakes, Speck und Sirup, Obstsalat und frisch gepresster Orangensaft. Kritisch beäugte sie ihr Frühstück und nahm sich dann eine Tasse Kaffee. „Ich muss sagen, das ist ein sehr guter Grund mich alleine im Bett zu lassen." „Darf ich wieder zu dir ins Bett kommen?" Blair gab vor schwer zu überlegen, aber das verspielte Lächeln verriet sie sofort. „Na gut, nur weil du so nett gefragt hast. Aber das Essen bleibt bei mir." Ich stellte das Tablett auf ihren Nachttisch und kletterte zurück ins Bett. Vorsichtig zog ich Blair näher an mich heran und setzte sie schließlich auf meinen Schoß. Ich schlang meine Arme um ihre Hüften, bevor ich mein Gesicht in ihren Haaren vergrub und kleine Küsse über ihren ganzen Nacken verteilte. „Alles Gute zum Geburtstag mein Schatz. Ich hoffe du hast nichts geplant für heute, denn ich habe da so ein paar Ideen, die ich gerne umsetzen würde." Blairs Atmen wurde flacher und mit zitternder Hand stellte sie ihre Tasse zurück. „Was hast du denn geplant?" Ihre Worte waren kaum mehr als ein Flüstern und meine Lippen wanderten weiter runter zu ihrer Schulter. „Das kann ich dir nicht verraten. Sonst ist es keine Übe..."

𝐎𝐍𝐄𝐒𝐇𝐎𝐓𝐒 𝐌𝐀𝐑𝐕𝐄𝐋Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt