Kapitel 30

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„Mary?“ Ich zuckte heftig zusammen, als Snape plötzlich hinter mir stand. In der Dunkelheit hatte ich ihn nicht kommen sehen und gehört hatte ich ihn nicht, da ich meinen Gedanken hinterher gehangen hatte. „Professor! Ich konnte nicht schlafen und brauchte frische Luft“ log ich ohne rot zu werden. „Ich weiß warum du hier bist und das du schon einige Stunden hier bist.“ Antwortete er sanft. „Professor Dumbledore hat es Ihnen gesagt, schätze ich?“ Snape nickte und setzte sich neben mich. „Er hat mir von eurem…Gespräch erzählt und das du dich von deinen Freunden vermutlich abwenden willst, weil es verletzlich macht.“ Ich schaute dem Mann, den kaum wer leiden konnte, in die Augen und sah, was andere nie sehen werden. Diese Liebe und Sanftmut brachte meine Fassade zum Einstürzen…wenigstens für diesen Moment. „Es ist einfach alles zu viel. Professor Lupin hat mir erzählt, dass mein Vater zu Voldemort gegangen ist um Mum zu schützen. Da sieht man doch was es mit einem anstellt, wenn man zulässt dass jemand einem wichtig wird. Ich habe…Angst. Angst das Voldemort, wenn er erstmal wieder da ist, meine Freunde gefangen nimmt, sie foltert oder tötet, damit ich nicht mehr gegen ihn kämpfe. Angst…noch jemanden zu verlieren der mir wichtig ist.“ Ich begann stumm zu weinen. Snape legte sanft eine Hand auf meine Schulter um mich zu trösten. „Merlin! Mary du bist eiskalt!“ ich hörte Stoff rascheln und dann legte sich eine angenehme Wärme um mich. Snape hatte mir seinen Umhang übergelegt. „Danke“ schluchzte ich. „Mit 6 Jahren sehe ich meine Eltern sterben…mit 13 Jahren den Wolf, welchen ich von klein an aufzog…wer muss denn noch alles vor meinen Augen sterben, bevor endlich alles in meinem scheiß Leben mal gut läuft?“ Snape blieb still und als ich etwas rascheln hörte, glaubte ich schon, dass er gegangen sei…doch dann schlossen sich zwei Arme um meinen Körper und ich weinte mich an seiner Schulter aus.

Am nächsten Morgen erinnerte ich mich nicht mehr daran, wann ich eingeschlafen war. Ich war mir nicht mal sicher ob die Gespräche mit Snape und Dumbledore nur ein Traum gewesen sind. Ich wusste nur, dass ich in meinem Bett aufgewacht war und ich mich ein klein wenig besser fühlte.

Nun stand ich hier…im Schatten versteckt lauschte ich dem Gespräch des Massenmörders und Harrys. Als ich sah dass Harry sich auf Black stürzte, stürmte ich in das Zimmer. Ich wollte Harry helfen, doch da kam Professor Lupin schon dazu. Er riss die beiden auseinander und half Sirius hoch. Während Lupin auf Harry einredete, sahen Black und ich uns in die Augen. „Mary?“ flüsterte Sirius mit belegter Stimme. „Sirius…du, du bist der der mir zum 4. Geburtstag diese ganz besondere Münze geschenkt hat.“ Antworte ich überrascht, ob meiner plötzlichen Erinnerung. Ich rannte zu Sirius und umarmte ihn…es ist Jahre her. Die Reaktion der Anwesenden darauf war sehr verschieden. Lupin lächelte, Harry sah mich wütend an, Ron verwirrt und Hermine entsetzt. „Lu! Was tust du denn da?“ „Er ist ein alter Bekannter meiner Eltern…er durfte nie mit uns zusammen feiern, denn da war immer ein anderer dabei, den er aus irgendeinem Grund nicht leiden konnte.“ Nun überlegte ich angestrengt, wer es war, mit dem Sirius so verstritten war, doch es wollte mir einfach nicht einfallen. Plötzlich tauchte auch noch Snape auf. Während die Erwachsenen beschäftigt waren, sah ich im Augenwinkel, wie Harry seinen Zauberstab erst auf Sirius richtete, im letzten Moment aber den Zauber auf Snape schleuderte. Ich wurde von Snape mitgerissen und schlug mir den Kopf ein wenig. Als erstes sah ich nach Snape, er sah schlimmer aus als ich mich fühlte. Dann ging alles ganz schnell und ich bekam kaum was mit, denn ich fiel zwischendurch kurz in Ohnmacht. Als ich wieder die Augen öffnete waren wir an der frischen Luft. Harry redete mit Sirius, Hermine sah sich Ron´s Bein an, Snape schwebte in der Luft und Lupin zerrte einen weiteren Mann aus dem Geheimgang. „Lu. Geht es dir besser?“ fragte Hermine die bemerkt hatte, dass ich wach war. Doch ich antwortete nicht…der Vollmond tauchte hinter einer der Wolken auf und ich spürte Gefahr. „LAUFT!“ schrie Sirius und verwandelte sich in einen großen, schwarzen Hund um Lupin, welcher sich gerade in einen Werwolf verwandelte, zurückzudrängen. „Komm...“ sagte Hermine energisch. Ich sprang auf, aber ich ging nicht mit Harry, Ron und ihr. Der merkwürdige Mann verwandelte sich in eine Ratte und floh. Sirius hatte gegen den Werwolf keine Chance, das erkannte ich sofort. Snape kam zu sich und setzte zu einer Hass Rede gegen Harry an, als der Werwolf jaulte. „Sirius!“ rief ich und verwandelte mich prompt in einen Wolf. Ich stürzte mich gefährlich knurrend auf den Rücken des Werwolfes. Tut mir Leid Professor Lupin sagte ich in Gedanken und biss in seine Schulter. Der Werwolf jaulte auf vor Schmerz und warf mich von seinem Rücken. Nun erhob er seine mächtige Klaue gegen mich, ich knurrte herausfordernd und rannte los, in Richtung Wald. Der Werwolf folgte mir. In diesem Augenblick wurde mir klar, dass es derselbe Werwolf war, dem ich schon mit Neo begegnet war. Aber nun konnte ich die Hilfe des Rudels nicht mehr erwarten. Ich blieb abrupt stehen und sprang den Werwolf um. Er stand auf und schüttelte sich um mich herunter zu bekommen, aber ich biss mich in seiner Schulter fest und hielt mich mit den Krallen. Doch dann erwischte er mich plötzlich mit einer seiner Klauen und schmiss mich von sich. Unsanft knallte ich auf einen Stein und ich bekam für einen Moment keine Luft mehr. Als ich wieder Luft bekam spürte ich wie 5 Krallen über meinen Körper rauschten. Ich fietschte vor Schmerz und zog den Schwanz vor Angst ein. Der Werwolf erhob erneut seine Pranke und gerade als er sie hinab sausen lassen wollte, ließ er von mir ab. Er heulte den Mond an und rannte davon. Mit letzter Kraft verwandelte ich mich zurück und dann fiel ich in Ohnmacht.

Vorsichtig öffnete ich die Augen. Ich lag – wieder einmal -  im Krankenflügel in Hogwarts. Wollte ich dieses Jahr nicht weniger in Probleme geraten als letztes Jahr? Ich schaute mich vorsichtig um, Harry und Hermine verschwanden vor meinen Augen und ich setzte mich trotz der Schmerzen rasch auf. „Wo sind sie hin?“ fragte ich gleichzeitig mit einer anderen Person. „Ron? Was ist passiert?“ Er seufzte und begann zu erklären: „Also…Krätze ist in Wahrheit Peter Pettigrew und der hat Harrys Eltern verraten, nicht Black. So erstmal zum Verständnis. Also, nachdem du dich verwandelt hattest und dich auf Lupin gestürzt hast, ist Sirius weggegangen und Harry hinterher, weil Sirius ziemlich übel ausgesehen hat. Hermine wollte auch hinterher, aber Snape hat sie zurück gehalten. Dann hat er Hermine und mich zum Schloss hoch geschickt und gesagt wir sollen Madam Pomfrey Bescheid geben, dass du verletzt bist und er dich gleich hinbringen wird. Naja und als Madame Pomfrey mein Bein gerade bandagiert hatte, kam Snape rein. Hinter ihm waren 3 schwebende Liegen. Auf der einen lag Black, auf der zweiten Harry und auf der dritten du. Sie haben Black im obersten Turm eingesperrt und den Minister benachrichtigt. Sirius wird jeden Moment von den Dementoren getötet werden. Und ja…das ist alles was ich weiß…“ Im Stillen verarbeitete ich die ganzen Informationen. Dann wurde mir ganz übel – Sirius wird jeden Moment getötet. Doch ich konnte nichts  tun…meine Schmerzen waren zu groß, als das ich mich hätte bewegen können. Seit Harry und Hermine verschwunden sind, sind bereits 3 Minuten vergangen und nun stürzen sie zur Tür herein. Ron und ich sehen sie entgeistert an. Beide lächeln unentwegt und sofort frage ich: „Was ist mit Sirius?“ Hermine lächelt und setzt sich zu mir aufs Bett. „Harry und ich sind mit meinem Zeitumkehrer ein paar Stunden zurückgegangen. Wir konnten Seidenschnabel vor der Sense retten und Sirius ist mit ihm geflohen.“ Flüstert sie mir breit grinsend zu.

Als wir schließlich alle im Hogwarts Express saßen, kam eine kleine Eule mit einem Brief für Harry. „Ich, Sirius Black, Pate von Harry Potter, erlaube ihm hiermit, das Dorf Hogsmead besuchen zu gehen.“ Ich freute mich für Harry, das würde nächstes Jahr sicher toll werden.
Ich vermisste Lupus schrecklich und ich dachte an die schöne Zeit die ich mit ihm hatte. Fest umklammerte ich den Sarg auf meinem Scho?. Hagrid hatte ganze Arbeit geleistet und sich viel Mühe gegeben. "Danke Hagrid" murmelte ich so leise, dass es keiner der anderen mitbekam.

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Tut mir unendlich Leid, dass es so lange gedauert hat mit dem nächsten Kapitel! :(
Hatte (und habe größtenteils immernoch) ziemliche Schreibblockade was meine Harry Potter FF´s angeht. Hier jedenfalls erstmal das neue Kapitel und ich hoffe das ich für das nächste nicht wieder so lange brauchen werde.
Bis dahin...

Wölfe in Hogwarts ~ Mary-Lu AudaciWo Geschichten leben. Entdecke jetzt