Kapitel 17

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Um mich herum war alles so hell. Zwei Personen kamen auf mich zu, ich erkannte sie sofort. „Mum? Dad?“ ich lief ihnen mit Tränen in den Augen entgegen. Ich umarmte sie doch sie sahen mich traurig an. „Mary…du musst zurück gehen. Deine Zeit ist noch nicht gekommen.“ Sagte meine Mum zu mir und küsste mich auf die Stirn. „Aber…ich vermisse euch so. Ich will bei euch bleiben.“ Schluchzte ich. Dad nahm mich auf den Arm, als wenn ich nichts wöge. „Du warst unglaublich tapfer meine Kleine. Du bist unglaublich stark geworden und hast dir viel Wissen angeeignet. Und das alles ohne unsere Hilfe.“ Meine Mutter streichelte über meinen Kopf. „Außerdem, hast du in Hogwarts Freunde gefunden. Du musst auf sie vertrauen und dann wird alles gut.“ Neben uns erschien ein Tisch auf dem das Bild von meinen Freunden und mir stand. Ich musste ungewollt lächeln. Dad wischte mir die Tränen aus dem Gesicht und setzte mich ab. „Und jetzt weine nicht mehr. Wir sind immer bei dir. Geh zurück, es sorgen sich schon alle um dich.“ Meine Eltern umarmten mich noch einmal und dann verschwanden sie im Licht. Ich nickte mir selbst entschlossen zu und dann schloss ich die Augen.

„Lu…ich bitte dich…wach auf. Wenn du noch einen Tag länger im Koma bleibst wollen sie die Geräte abschalten. Bitte Lu. Ich will dich nicht verlieren!“ die Stimme klang nur leise an mein Ohr, doch ich spürte eine Hand um meine und ich erkannte den Duft wieder. Neo…
Aber was hieß Geräte abschalten? Hatte man mich in das St. Mungos bringen müssen? So viele Fragen und mit einem Mal wurde ich mir im Klaren was los war. Ich – lebte! Mit aller Kraft versuchte ich nun aufzuwachen. Neo sollte sich nicht länger sorgen müssen. Ich versuchte meine Hand zu bewegen. Nach einiger Zeit schien es zu klappen, denn ich spürte förmlich das Neo unruhig wurde. „L-Lu? B-Bist d-du wach?“ stotterte er. Ich nickte schwach mit dem Kopf. Sofort ließ er meine Hand los, ich hörte wie er hastig wegging und wenig später kamen mehrere Personen scheinbar wieder herein. „Mrs. Lobuno? Können Sie mich hören?“ es war eine fremde Stimme. Vermutlich eine Krankenschwester, wieder nickte ich schwach. Stille…
Dann bohrte sich etwas in meinen Arm und ich verzog schmerzerfüllt das Gesicht. „Ich hasse Spritzen“ raunte ich wenig später und öffnete meine Augen. Man konnte Neo, Maru und Malo ansehen, dass sie sich am liebsten auf mich geworfen hätten vor Freude und Erleichterung. „Hey Leute. Was hab ich verpasst?“ raunte ich. Mein Hals kratzte und meine Stimme schien wie eingerostet. Die Krankenschwester gab mir ein Glas Wasser und danach ging es mir besser. „Wie lange war ich den bewusstlos, dass ihr mich gleich in das St. Mungos schleppt?“ fragte ich nun. Neo wechselte einen besorgten Blick mit Maru und Malo. „2 Wochen lang lagst du in Hogwarts und dann meinte Poppy du musst in fachkundigere Hände. Im St. Mungos liegst du mittlerweile fast 3 Monate. Die Ferien sind in 3½ Wochen schon wieder zu Ende.“ Ich schaute die drei überrumpelt an. Bitte was? 3 Monate? Es kam mir vor wie 3h…höchstens. „Wow…ähm…okay. Kann ich dann jetzt gehen?“ Die Krankenschwester sah mich etwas schockiert an. „Mädchen. Du lagst 3 Monate bewusstlos da. Deine Muskeln wurden in der Zeit abgebaut. Fazit: Du musst solange hierbleiben, bis deine Muskeln sich wieder erholt haben und dann müssen wir dich noch auf etwaige Folgeschäden überprüfen.“ Ich seufzte nur, denn ich hasste Krankenhäuser…vor allem wegen den Spritzen.
Neo, Maru und Malo verabschiedeten sich schweren Herzens von mir und die Krankenschwester brachte mir das Essen ans Bett. „Danke“ sagte ich und wollte mir der rechten Hand, wie sonst auch, zugreifen. Ich keuchte vor Schmerz und verkniff mir das schreien. „Sie sollten den Arm lieber schonen. Ein Basiliskenbiss oder? Wie haben Sie es geschafft zu überleben?“ Ich lächelte gequält: „Mit Willensstärke.“ Nun begann die Krankenschwester zu lächeln. „Wer war der eine Junge? Mit dem braunen Haar und den grünen Augen?“ Ich lachte kurz, aber hörte wieder auf als ich die Schmerzen spürte. „Neo…er geht in dieselbe Klassenstufe wie ich und wir sind Freunde.“ Sagte ich und musste ungewollt grinsen. „Nur Freunde? Ihr seid kein Paar?“ fragte die Krankenschwester erstaunt. Ich spürte wie mir das Blut in die Wangen schoss: „Ähm…nein. Er ist nur mein bester Freund. Wieso?“ Sie lachte und lächelte dann als wäre sie selbst verliebt: „Weil er Tag und Nacht an deinem Bett saß und gefleht hat du mögest aufwachen. Selbst der Sicherheitsdienst hat ihn nicht wegbekommen.“ Ich sah sie mit großen Augen an…das hatte Neo getan?

Endlich wurde ich entlassen und fröhlich lief ich durch die Straßen. St. Mungos war in der Nähe eines Zauberer Dorfs. Ich kramte ein paar Galleonen aus meiner Hosentasche und legte sie auf den Tresen. „Ein Bauernfrühstück, ein Wasser und die aktuellste Ausgabe des Tagespropheten, bitte.“ Sagte ich und der Kellner verschwand in der Küche. Ein Hauself kam heraus und brachte mir die Zeitung. Ich bedankte mich bei ihm und er ging mit großen Augen zurück. Während ich auf mein Essen wartete las ich mir das Titelblatt durch.

Mary-Lu Lobuno – unter diesem Namen ist die Tochter von Elizabeth und David Audaci wieder aufgetaucht. Ihre Eltern starben bei einem tragischen Haushaltsunfall, bis vor kurzem galt die Tochter als ebenfalls tot. Doch zuverlässige Quellen berichten, dass es sich um keinen Irrtum handeln könne. „Sie hat das Haar ihrer Mutter und die Augen ihres Vaters. Ich weiß noch genau, dass das Mädchen von Geburt an eine Narbe in Form eines Neumondes auf dem rechten Schulterblatt hat.“ So ein guter Freund des Ministeriums – Lucius Malfoy. Auroren haben bestätigt das unverzüglich eine Untersuchung folgen wird, ob diese Narbe existiert oder nicht. Wenn ja, dann wird das Mädchen sofort in Gewahrsam genommen, denn wie viele noch wissen dürften, war David Audaci ein überzeugter Anhänger von Sie-wissen-schon-wem. Und bereits vor fast 10 Jahren wurde bestätigt, dass er seine Tochter ebenfalls als Todesserin erzogen hat. Sie stellt somit eine potenzielle Gefahr dar, die das Ministerium nicht übersehen kann.

Geschockt legte ich die Zeitung beiseite. Ich schüttelte dem Kopf und aß erst einmal. Als ich wieder aus dem Pub rauskam, standen da 2 Männer in schwarz an der anderen Straßenseite. Ich tat als hätte ich sie nicht für voll genommen und ging weiter. Plötzlich griff mich jemand an der Schulter und ich zuckte zusammen. „Mary. Da bist du ja. Komm.“ „P-Professor Snape?“ fragte ich ungläubig doch er lächelte nur kurz und dann standen wir in einem Haus. Mir war schlecht, „S-sind wir gerade appariert?“ fragte ich und hielt mir den Magen. Snape nickte: „Willkommen zu Hause. Dumbledore hat gesagt das du bei mir wohnen sollst. Ich übernehme sozusagen das Sorgerecht für dich. Außerdem kann ich dich so vielleicht etwas vor den Ministeriumsleuten schützen. „Ähm…okay.“ Sagte ich nur verwirrt und nachdem Snape mir alle Zimmer gezeigt hatte, ließ ich mich in meinem eigenen Zimmer auf das Bett fallen. Die nächsten Tage verbrachte ich nur nachts bei Snape. Ansonsten lief ich durch die Winkelgasse und erledigte kleinere Gelegenheitsarbeiten für die Leute. Irgendwie musste ich ja Geld für mein Schulzeug zusammenkriegen. Außerdem durften wir dieses Jahr nach Hogsmead und da bräuchte ich logischerweise auch noch etwas Geld. Ich schlenderte gerade durch eine einsame Gasse, als alles kalt wurde. Verwundert sah ich mich um, nur schwach erkannte ich die Umrisse einer Person in schwarzem Umhang. Je näher die Person auf mich zu schwebte, desto kälter wurde es. Ich fühlte mich plötzlich so traurig, als wäre alles Glück der Welt verschwunden und dann stand es vor mir. Das war kein Mensch…aber was war es? Plötzlich öffnete das Ding seinen Mund und ich hörte Stimmen…die Stimmen meiner Eltern: „Lauf Mary! Versteck dich! Sei mutig! Vergiss nicht…wir lieben dich!“ Es folgte ein Schrei und dann wurde alles schwarz.

„Mary…Was machst du nur für Sachen?“ eine besorgte Stimme erklang und ich setzte mich langsam auf. „P-Professor? W-was war das?“ Er seufzte: „Ein Dementor, angesetzt dich zu fassen…du hast den Ausschnitt im Tagesprophet sicher schon gelesen.“ Ich nickte und nachdem Snape mir Schokolade gegeben hatte, verschloss ich mich für den Rest der Ferien in meinem Zimmer.

Wölfe in Hogwarts ~ Mary-Lu AudaciWo Geschichten leben. Entdecke jetzt