Ich weinte und weinte. Meiner Mutter hatte in dem Brief Recht gehabt…irgendwann würde man es heraus bekommen, dass ich noch lebte. Doch die Frage war, woher Draco davon wusste…waren seine Eltern etwa Anhänger Voldemorts? „Wer ist da?“ fragte eine hohe Mädchenstimme nach Stunden. Ich kam aus der Kabine und suchte nach dem Ursprung dieser. Ein junger Geist schwebte vor mir. „Oh…hallo. Ich heiße Mary-Lu. Kannst mich Lu nennen wenn du willst.“ Sagte ich und versuchte die Tränen wegzuwischen. „Freut mich, ich bin Myrte. Weißt du, früher habe ich mich auch immer in diese Toilette verkrochen um zu weinen. Keiner konnte mich damals leiden.“ Erzählte sie mir und danach erklärte ich ihr warum ich geweint hatte. Myrte überredete mich, wieder zu meinen Freunden zurück zu gehen, denn sie würden sich sicher schon Sorgen machen. Ich wollte schon zur Tür als ich mich missmutig wieder umdrehte. „Myrte? Ich kann nicht einfach zum Gemeinschaftsraum spazieren. Was wenn mich die Slyth´s wieder abfangen?“ Sie überlegte kurz und beschloss dann mich zu begleiten. Ein paar Treppen vor dem Gemeinschaftsraum kamen schließlich ein paar Slyth´s auf mich zu. „Wo wollen wir denn hin?“ fragte einer von ihnen gehässig. Ich rannte sofort los, doch sie waren schneller und hatten mich fast eingeholt, als Myrte aus dem Boden sprang und die Jungs fast zu Tode erschreckte. Lachend dankte ich ihr und am Portrait der fetten Dame verabschiedete ich mich. „Frischfisch“ sagte ich zu dem Portrait und dachte darüber nach wer sich diese merkwürdigen Passwörter immer ausdachte. Ich ging in den Mädchenschlafsaal und wäre beinahe vor Schreck wieder hinaus gerannt. Neo, Maruki und Hermine saßen auf dem Boden und waren prompt auf mich zugesprungen als ich hinein kam. „Wo warst du nur den ganzen Tag? Was hat Malfoy damit gemeint? Erzähl uns endlich was los ist!“ schrien sie alle gleichzeitig und ich lachte kurz freudlos auf, „Habt ihr das geübt?“ Doch dann setzten wir uns alle auf mein Bett und ich begann gaaanz von vorne. „Also…ich denke es ist an der Zeit meinen Freunden die Wahrheit zu erzählen. Ich habe euch angelogen…euch alle. Aber ich wusste nicht wie ich es wildfremden Menschen sagen sollte. Von meinem 3. Bis zum 6. Geburtstag versteckten meine Eltern mich und sich in einem Haus weit ab von der Zivilisation. Erst seit Weihnachten weiß ich wieso…aber das ist jetzt nicht wichtig. Jedenfalls, wurden meine Eltern 19 Tage nach meinem 6. Geburtstag ermordet von Anhängern Voldemorts. Ich konnte flüchten und lebte dann 5 Jahre lang alleine, tief im Wald. Erst als ich den Brief bekam kam ich zum ersten Mal wieder unter Menschen, denn ich musste ja mein Zeug in der Winkelgasse besorgen. Naja und als ich dann hier war, fiel es mir halt schwer mich an die vielen Leute um mich herum zu gewöhnen…nach 5 Jahren Einsamkeit.“ Alle drei blieben stumm und schauten mich fassungslos an. Erst waren sie wütend das ich sie angelogen hatte, dann traurig über mein Schicksal und dann lachten wir darüber, dass Hermine in dem Moment schaute wie ein Pferd. Danach erzählte mir Hermine noch, warum man sie, Harry und Ron in den vergangenen Tagen nicht gesehen hatte. „Wir haben den Stein der Weisen retten wollen. Harry hat es auch geschafft.“
Neo übernachtete gleich in unserem Zimmer und Parvati schnaubte nur abfällig darüber. Am nächsten Morgen waren wir alle recht depressiv, denn Gryffindor war auf dem allerletzten Platz was den Hauspokal anging. Bevor das Festessen losging, blieb genug Zeit um alles zusammen zu packen. Ich holte die Kiste unter meinem Bett hervor und verstaute sie sorgfältig in meinem Koffer. Erst dann kam alles andere hinein. Ich hatte noch eine Stunde Zeit und ich rannte kurzer Hand zum Verbotenen Wald. Ich wollte mich gerade verwandeln als Hagrid aus seiner Hütte kam. „Hallo. Was treibst du hier? Du wolltest doch nicht etwa in den verbotenen Wald schleichen?“ Er klang freundlich wenn auch vorwurfsvoll. „Ähm…also ich. Hagrid? Ich heiße Mary-Lu. Und ähm…danke.“ Hagrid sah mich verwirrt an, „Danke? Wofür?“ Ich lachte und antwortete: „Das du Lupus und das Rudel fütterst. Ich hätte da eine Bitte…würdest du dich um Lupus kümmern während ich in den Ferien bin? Er ist nun leider zu groß für meine Tasche geworden.“ Hagrid schien aus allen Wolken zu fallen. „Mary…also woher weißt du überhaupt von den Wölfen im Wald und das ich sie füttere? Und wer ist Lupus?“ „Lupus ist der graue Wolf und alles andere musst du nicht wissen.“ Zwinkerte ich ihm spitzbübisch zu. Nach langem Nachdenken, nickte Hagrid und ich bedankte mich tausend Mal bei ihm, dass er sich um Lupus kümmern würde. Wie auf Stichwort kam eben dieser aus dem Wald getrottet, kaum dass ich gehen wollte. Auch ohne dass ich mich in meine Animagusform verwandelte konnte ich ihn verstehen. „Wolltest du etwas gehen ohne mir auf Wiedersehen zu sagen?“ „Nein, Lupus. Mach´s gut und bleib schön bei dem Rudel bzw. bei Hagrid.“ Ich umarmte den Wolf und rannte schnell zur Schule hoch. Das Festessen war super, aber in Gryffindor schien es keinem richtig zu schmecken. Als alle mit dem Essen fertig waren, erhob sich Dumbledore. „Guten Tag. Ein weiteres Schuljahr ist vergangen und Slytherin liegt in Führung. Doch wir sollten auch die jüngsten Ereignisse beachten. Somit habe ich noch ein paar letzte Punkte zu vergeben.“ Ich hörte kaum zu denn die Blicke die mir die Slytherins zuwarfen waren nun ja…wie drücke ich es aus: Wenn Blicke töten könnten, wäre ich schon 5 Mal gestorben. „Davon ausgehend das meine Rechnung richtig ist, muss ich wohl eine kleine Um Dekorierung durchziehen…Gryffindor…gewinnt den Hauspokal.“ Ein unglaublicher Lärm brandete sofort in der Halle auf. Nicht nur Gryffindor jubelte, auch Hufflepuff und Ravenclaw waren voller Freude, dass Slytherin nicht gewonnen hatte. Nachdem sich alle wieder etwas beruhigt hatten nahm Dumbledore wieder das Wort auf. „Ich hoffe dass ihr eure Ferien genießen werdet und freue mich darauf alle von euch nächstes Jahr wieder unbeschadet hier wieder zu sehen. Nun…auf zu den Kutschen, euer Gepäck ist wie immer schon auf dem Gleis. Bis nächstes Schuljahr!“ Viele Schüler liefen sofort los um ihr Gepäck schnell zu finden. Ich war auch mit eine der ersten, wobei ich sehr darauf achtete in der Nähe von Professor McGonagall zu bleiben, die versuchte die Weasley Zwillinge von einer Stinkbombenattacke abzuhalten. Es dauerte nicht lange und Harry, Ron und Hermine kamen zu mir. Zusammen mit Neo und Maruki stiegen wir in eine Kutsche und begaben uns am Gleis auf die Suche nach unserem Gepäck. Hoole kam mir entgegen geflogen und führte mich zu meinem Gepäck. Das meiner Freunde stand direkt daneben. „Danke Hoole!“ sagte ich und streichelte der Eule sanft über den Kopf. Mit den Koffern im Schlepptau suchten wir uns ein Abteil wo wir alle reinpassen würden. Wir mussten nicht lange suchen und halfen uns gegenseitig die Koffer in den Gepäckablagen zu verstauen. Dann ließen wir uns in die Sitze fallen und brachen nach einer Schweigeminute in schallendes Gelächter aus. Erst als der Hogwarts Express losgefahren war, kriegten wir uns wieder ein. Bald wendete sich jeder einer anderen Beschäftigung zu. Harry blätterte ein Fotoalbum durch, das ihm Hagrid eben erst geschenkt hatte. Hermine las ein Buch, Ron aß jede Menge Süßigkeiten, Maruki war gegangen um eine Freundin aus Ravenclaw zu besuchen, Neo schaute gedankenverloren aus dem Fenster und ich überlegte wo ich die Ferien verbringen würde. „Hier kommt der Servierwagen! Ihr lieben etwas vom Servierwagen?“ Ich kramte ein paar Galleonen aus der Tasche und kaufte mir Druhbels, Bertie Botts und Schokofrösche. Die anderen kauften sich nur Kürbispasteten. Ich verstaute alles in meiner Tasche und auf dem Bahnhof Kings Cross verabschiedeten wir uns alle. „Lass uns ganz viele Briefe schreiben, ja? Ich sterbe sonst vor Langeweile bei meinem Onkel und meiner Tante.“ Sagte Harry als Verabschiedung. Ich fuhr mit der Bahn wieder zurück an den Stadtrand und lief zur Waldgrenze. Dann stopfte ich den Koffer und den leeren Käfig in meine Tasche und verwandelte mich in einen Wolf. Viel zu lange hatte ich nicht mehr die Zeit dazu gehabt mich zu verwandeln. Ich sprintete durch den Wald und fühlte mich so frei wie lange nicht mehr. Doch ich war langsamer geworden, denn durch die regelmäßigen Mahlzeiten und die vielen Speisen in Hogwarts hatte ich eine gesunde Figur bekommen. Mein Haar war wieder kräftig und ich bestand nicht mehr nur aus Haut und Knochen. Ich kehrte in meine Höhle zurück und heulte von dem Felsen aus den Sternenhimmel an.
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Wölfe in Hogwarts ~ Mary-Lu Audaci
FanfictionProlog Bis zu meinem 6. Geburtstag hatten meine Eltern mir alles beigebracht, was nötig war um zu überleben - fernab der Gesellschaft. Mein Vater brachte mir das jagen bei und das Leben im Einklang mit der Natur. Meine Mutter lernte mir das Zaubern...