Beim Frühstück schwatzten wir fröhlich und Neo wurde auch langsam wieder munter. McGonagall trat in die große Halle und verstärkte ihre Stimme. „Alle Schüler die mit nach Hogsmead gehen, werden bitte langsam fertig und finden sich in 5 Minuten mit ihren Einverständniserklärungen am Eichenportal ein.“ Dann ging sie wieder und die Gespräche wurden langsam wieder fortgesetzt. Ich schob mir den letzten Happs Rührei in den Mund und trank den Rest von meinem O-Saft, dann folgte ich meinen Freunden zum Portal. Wir waren alle schon aufgeregt wie es im Dorf wohl ist und das wir noch warten mussten - weil Harry mit McGonagall diskutierte - machte es nicht besser. „Die mit Einverständnis kommen mit, die ohne bleiben hier.“ Rief Mr. Filch mit kratziger Stimme. „Was soll´s…viel Spaß.“ Sagte Harry tonlos zu Hermine und Ron. „Soll ich mit da bleiben?“ fragte ich geradeheraus. Harry schaute mich überrascht an, „Nein, nein. Geh ruhig. Viel Spaß“ er versuchte ein Lächeln und ging zurück ins Schloss. Ich seufzte und rannte zu Neo, der auf mich gewartet hatte. Ich schenkte ihm ein Lächeln, welches er sofort erwiderte und dann schlossen wir schnell zu den anderen auf. „Spätestens um 6 sind alle wieder im Schloss!“ rief Filch noch griesgrämig, bevor die Schüler sich in alle Richtungen zerstreuten. Hermine und Ron verschwanden in einem Laden für Federn und Tinte und so ‘n Kram. Auch Malo wollte sich gerade zusammen mit Neo davon schleichen, aber ich hielt die beiden grinsend am Kragen fest und legte meine Arme um ihre Schultern. „Wohin des Weges?“ „Willst du uns vorschreiben wo wir langgehen, oder wie?“ fragte Malo angriffslustig. Ich sah ihn nur noch breiter grinsend an: „Nein…aber ihr müsst mir zuerst was ausgeben! Los auf zum Honigtopf…ich brauche ne neue Ration Süßigkeiten!“ Die Jungs tauschten einen Blick und dann lachten sie beide. Ich stieg mit ein und wir gingen zu dem Laden voller Süßem.
Mit zwei großen, vollgestopften Tüten und einem zufriedenem Grinsen verließ ich den Laden 1h später wieder. „Oh man ey! Jetzt hab ich fast kein Geld mehr…und das Schuljahr hält sicher noch ein paar Ausflüge bereit.“ Jammerte Neo. Ich lachte nur und zog die beiden mit mir. „Na kommt. Ich gebe euch als Dankeschön was zu trinken aus.“ Da sagten sie nicht nein und wir landeten bald in einem schäbigen Laden, genannt „Eberkopf“. Malo ging direkt zum Tresen und bestellte 3 Butterbier. Der Mann murrte nur etwas Unverständliches und schenkte uns dann ein. Wir setzten uns in eine Ecke und ich fragte Malo sofort: „Wie hast du das gemacht? Eigentlich sind wir doch noch zu jung für Butterbier oder nicht?“ Er grinste nur und meinte, dass es dem Mann scheinbar egal ist solange er überhaupt Kundschaft kriegt. Das war gut möglich, denn wirklich überfüllt war der Laden nicht gerade. Genaugenommen waren wir drei die einzigen Gäste im Moment. Misstrauisch trank ich einen Schluck von dem Gebräu vor mir, doch es schmeckte mir nicht wirklich, also schob ich mein Glas zu Malo rüber. „Guten Appetit.“ Sagte ich sarkastisch und er freute sich über das zweite Glas. Nachdem Malo und Neo ausgetrunken hatten, schlenderten wir noch durch ein paar Läden. Wir gingen erst halb 6 zurück ins Schloss und waren so ziemlich die letzten. Vor der großen Halle trafen wir auf Hermine, Harry und Ron und so gingen wir gemeinsam hoch zum Gemeinschaftsraum. Doch wir kamen nicht weit, denn es staute sich auf den Treppen vor dem Portrait der fetten Dame. „Was ist denn da los?“ fragte Malo genervt. Ron gluckste: „Vielleicht hat Neville wieder das Passwort vergessen.“ Gleich darauf war ein empörtes „Hey?!“ zu hören. Neville stand hinter uns, also konnte es schon mal nicht an ihm liegen. Irgendetwas stimmte nicht…das hatte ich im Gefühl. „Platz machen!“ schrie Filch hinter uns. Dumbledore und er kämpften sich durch die Schülermengen nach vorne und ich erhaschte für einen Moment den Blick auf das Portrait. „Die fette Dame ist weg? Ihr Portrait ist völlig zerfetzt!“ hauchte ich schockiert. Die anderen hielten die Luft an. Nachdem die fette Dame in einem anderen Portrait gefunden wurde, und diese beteuerte das Sirius Black es gewesen war, schickte Dumbledore uns alle in die große Halle. „Lu!“ hörte ich eine Stimme hinter mir als ich gedankenverloren die Treppen herunter gehe, den anderen hinterher. „Wieso ist Black hier in Hogwarts? Wie konnte er an den vielen Dementoren hier vorbei?“ Nia hatte Tränen in den Augen…sie hatte Angst, sie war ja noch ein Kind. „Scht…alles gut. Es ist bestimmt nur ein Missverständnis. Wahrscheinlich haben sich ein paar Slytherins einen Spaß erlaubt.“ Versuchte ich das kleine Mädchen zu beruhigen und nahm sie in den Arm. Ich ahnte dass es dieses Mal kein Slyth gewesen ist, aber wie sollte das jemanden beruhigen?
Als Nia und ich in der Halle ankamen lagen Unmengen an Schlafsäcken bereit. Maru winkte mir aus der hintersten Ecke zu und Nia und ich liefen zu ihr. „Hey“ sagte ich. „Hey“ erwiderte sie. Maru war mit als erste hier gewesen und hatte gleich ein paar Schlafsäcke für Malo, Neo, Nia und mich freigehalten. „Harry, Hermine und Ron liegen da vorne am Rand irgendwo.“ Fügte Malo hinzu als er uns gefunden hatte. Die wenigsten schliefen gleich ein, nachdem das Licht ausging. Nia jedoch schien so fertig von dem Ereignis, dass sie schnell eingeschlafen war. Ein paar Siebtklässler patrouillierten mit den Lehrern, damit auch diese etwas Schlaf abbekamen. Maru und ich blickten uns stumm an, aber als Dumbledore durch die Reihen lief um zu sehen, ob auch alle schlafen, schlossen wir beide unsere Augen, damit er dachte wir schliefen friedlich.
Am nächsten Morgen durften wir alle wieder in unsere Gemeinschaftsräume zurück. Die Lehrer hatten in der Nacht das ganze Schloss durchkämmt und auch alle Schlafsäle und Gemeinschaftsräume durchsucht, aber von Black war keine Spur. Langsam kehrte wieder der Alltag ein, doch da die fette Dame sich weigerte zurück in ihr Portrait zu gehen, übernahm es ein anderer: Sir Cadogan. „Räudige Hunde! Sagt, was wollt Ihr?“ Ich rollte leicht genervt mit den Augen und Neo schenkte mir ein schwaches Lächeln. „Pony“ sagte er das Passwort bevor ich wieder ein ellenlanges Streitgespräch mit Sir Cadogan anfangen konnte. Ich nickte ihm dankend zu, denn ich hatte heute nicht wirklich den Nerv mich mit irgendwem zu streiten. Professor Babbling, mein Lehrer in Alte Runen, hat mich heute vor der ganzen Klasse total lächerlich gemacht. Ich hatte in der letzten Stunde nicht aufgepasst, weil Hermine total erschöpft aussah und ich mir langsam Sorgen machte, ob mit ihr alles okay ist. Und heute hat er mich zum Stoff letzte Stunde befragt und natürlich hatte ich keinen blassen Schimmer. Meine Laune ist wirklich auf dem Tiefpunkt, aber dann fiel mir ein das ich noch etwas vor hatte. „Ich geh mal Hagrid besuchen, ich wollte ihn noch was fragen.“ „Vergiss aber nicht das Quidditschtraining heute Abend!“ rief mir Harry noch hinter her und ich streckte ihm grinsend die Zunge raus. „Ich doch nicht!“
Den nervenden Cadogan beachtete ich nicht weiter, denn in mir stieg schon wieder die Freude. Unten bei Hagrid, bot sich mir ein schauriger Anblick. Alle Hippogreife waren seit langem nicht mehr ordentlich geputzt worden. Hagrid schien wirklich deprimiert zu sein, dass er bzw. Seidenschnabel einen Prozess am Hals hatte. Bevor ich also zu Hagrid in die Hütte ging, putzte ich erstmal alle Hippogreife. Bei Shadow ließ ich mir besonders Zeit und machte es ganz gründlich. Der dunkelbraune Hippogreif freute sich riesig mich zu sehen. Danach führte ich die Hippogreife noch alle auf die Weide, damit sie mal wieder freilaufen konnten. Vorsichtig klopfte ich an die schwere Holztür von Hagrids Hütte. Ein schwaches Schluchzen konnte ich von innen vernehmen. Die Tür öffnete sich einen Spaltbreit und zum Vorschein kam…Fang. Ich begrüßte den großen Hund zaghaft und trat vorsichtig in die Hütte. „H…Hagrid? Ist alles in Ordnung?“ „Nicht wirklich…die haben Seidenschnabel zum Tode verurteilt!“ antwortete er verzweifelt. Ich blieb stumm und kochte einen frischen Tee auf. „Hagrid? Ich wollte dich eigentlich was fragen…“ Dankend nahm er den Tee an. „Was gibt’s denn?“
DU LIEST GERADE
Wölfe in Hogwarts ~ Mary-Lu Audaci
FanfictionProlog Bis zu meinem 6. Geburtstag hatten meine Eltern mir alles beigebracht, was nötig war um zu überleben - fernab der Gesellschaft. Mein Vater brachte mir das jagen bei und das Leben im Einklang mit der Natur. Meine Mutter lernte mir das Zaubern...