Gerade mal 20 Tage war ich nun wieder in meiner Höhle zu Hause. Schon jetzt zählte ich die Tage bis ich wieder nach Hogwarts konnte. Ich wachte früh am Morgen auf und fraß weiter an dem Kadaver den ich gestern erlegt hatte. Hoole kam aufgeregt zu mir geflogen und berichtete mir, dass Leute in diese Richtung kamen. Ich nahm meine Tasche ins Maul und legte sie in ein Gebüsch, dann verwischte ich schnell die Spuren in der Höhle und lege mich dazu. Kaum 30 Sekunden später kamen 2 Männer auf die Höhle zu. Was suchten die hier? Seit Jahren wagte sich kein Mensch so tief in diesen Wald. „Wo ist sie? Ich denke sie lebt hier?“ „Ich weiß nicht…sie muss hier irgendwo sein…“ Die Männer begannen die Höhle nach Hinweisen zu durchforsten und einer kam nun auf das Gebüsch zu in dem ich hockte. Ich atmete tief durch und trat zähnefletschend und gefährlich knurrend heraus. „Dave? Wusstest du das in dem Teil des Waldes Wölfe leben?“ fragte der vor mir jetzt leicht panisch. Ich knurrte immer lauter und ging näher auf die Männer zu. Sie wichen zurück doch plötzlich blieb dieser Dave stehen und zog seinen Zauberstab. Ich ging ein paar Schritte zurück und mein knurren wurde leiser. „Nanu? Ein Wolf der Angst vor einem Stock hat?“ „…Das ist kein Wolf. Das ist ein Animagus…“ sagte nun der andere. Ich hastete los, packte meine Tasche im Rennen und sprintete in scharfen Zick Zack Bögen durch den Wald. Zauber prallten an den Bäumen ab und ich hoffte das es nur Schockzauber waren. Nach einer gefühlten Ewigkeit, schaffte ich es die Männer abzuhängen. Ich beschloss nach langem Überlegen, mich unter die Muggel zu mischen. Am Rand des Waldes, versicherte ich mich, dass die Männer nicht mehr in der Nähe waren. Dann verwandelte ich mich zurück und fuhr mit der Bahn in die Innenstadt Londons. Ich war mir nicht sicher wo ich die Männer einordnen sollte: Ministeriumsangestellte oder Todesser?
Ich hatte kein Muggelgeld mehr, also nahm ich mir ein Zimmer im Zauberer Pub „Zum tropfenden Kessel“. Die Tage verbrachte ich damit, durch die Winkelgasse zu spazieren oder im Tagebuch meiner Mutter zu lesen. 1 Woche vor Schulbeginn kam Hoole mit meiner Einkaufsliste. Ich ging gutgelaunt in die Winkelgasse. Ungläubig betrachtete ich die Liste und die Menschenmenge im Buchladen. Irgendwo in der Nähe entdeckte ich Harry und die anderen, aber sie waren mitten in der Menge, deshalb hielt ich mich zurück. Plötzlich tippte mich jemand von hinten an, „Hey Lu! Wie geht es dir? Wie waren deine Ferien?“ Ich drehte mich ruckartig um und sprang dem Jungen um den Hals. „Neo! Was machst du denn hier?“ Wir setzten uns in die Eisdiele gegenüber und er erzählte mir, dass er nicht so tolle Ferien hatte. „Meine Familie meinst sie müsse sich für mich schämen, weil ich in Gryffindor bin. Ein Freund meines Vaters beschimpfte mich sogar schon als Blutsverräter?! Mit Promethium habe ich seit dem Vorfall mit den Slytherins letztes Jahr, kein Wort mehr gesprochen. Wie konnte der Idiot dich denen einfach ausliefern.“ Neo schien immer noch voller Wut auf seinen Bruder zu sein. Ich fing leise an ihm zu erzählen was in den Ferien bei mir passiert war und warum ich nun seit Tagen schon im Pub lebte. Neo sah bedrückt drein, „Lu? Ich…ähm…ich habe dich doch in dem Brief vorgewarnt, dass ich so was gehört habe. Dass das Ministerium von Malfoys Vater nen Tipp bekommen hatte.“ „Was?!?! Was für ein Brief? Ich habe keinen einzigen bekommen!“ sagte ich entsetzt und leider etwas zu laut, sodass uns jetzt alle anstarrten. „T-Tut mir Leid. Die Eule von Rons Familie kam mit allen Briefen wieder zurück. Warum sie dich nicht finden konnte wissen wir nicht. Aber wir haben dir tonnenweise Briefe geschrieben.“ Nun schaute ich traurig…so tief in dem Wald hatte ich Schutzzauber aufgebaut damit mich niemand findet, der nicht genau weiß wo er suchen muss. Es war also genau genommen kein Wunder, dass mich die Eulen meiner Freunde nicht fanden. Wir schlenderten zurück und Neo wurde von seinem Vater offensichtlich runter geputzt, weil er sich mit mir abgab. Neo tat mir Leid…er war ein Außenseiter in seiner Familie.
Die letzten Tage bis zum 1. September vergingen wie im Flug. Zusammen mit Harry, Hermine, Ron und Ginny suchten wir ein Abteil, Neo hatte seinen Kater zuhause vergessen und würde deshalb erst kurz vor Abfahrt kommen. Kaum hatten wir unser Gepäck verstaut, kam ein blondes, verträumtes Mädchen zu uns und holte Ginny ab. Luna Lovegood war ihr Name. Der Hogwarts Express pfiff und setzte sich schnaufend in Bewegung, einem neuen Jahr in Hogwarts entgegen. Neo kam schwer atmend in unser Abteil und wir halfen ihm beim verstauen seines Koffers. Wir erzählten uns gegenseitig was wir in den Ferien so erlebt hatten und dann fragte ich: „Also…ihr wisst wie meine Zeit vor Hogwarts aussah, aber ich weiß es von euch nicht. Erzählt mal…wie war es bei euch bevor ihr den Brief bekommen habt?“ Als Harry alles erzählt hatte, herrschte kurzzeitig bedrückende Stille im Abteil. Ich verstand nun endlich, warum ihn alle anfangs so komisch ansahen und über ihn tuschelten letztes Jahr. Er war der Junge der Voldemort damals das Handwerk gelegt hat. Die Stille wurde durch Maruki unterbrochen, die mit einem Jungen aus Gryffindor im Schlepptau herein kam. „Hey. Das ist mein Cousin Maxim Enlovo.“ „Könnt mich Malo nennen!“ fügte der Junge zwinkernd hinzu. Er erzählte, dass er einen weibl. Waldkauz namens Illia besaß und das er, logischer Weise wie auch Maruki, aus einer Reinblutfamilie kam, sich jedoch nichts darauf einbildete und seine Familie auch nicht. Ich hätte nie gedacht das Malo und Maru Cousin und Cousine waren. Maru hatte aschblondes Haar und Augen wie ein Tiger, während Malo braunes Haar und ebenso braune Augen hatte. Malo war mir sofort sympathisch und wir unterhielten uns die ganze Zeit über.
In Hogwarts angekommen wollte ich eigentlich nur noch ins Bett, aber erstmal mussten die neuen Schüler eingeteilt werden und dann gab es noch Essen. Ich schlief am Tisch schon fast ein, aber ich bekam mit wie Luna Lovegood nach Ravenclaw kam und Ginny nach Gryffindor. Ginny´s Brüder klatschten am lautesten. Das Essen war wieder einmal unglaublich lecker und zum ersten Mal stellte sich mir die Frage, wer das Essen überhaupt machte. Ich war die erste die aufstand und sich auf den Weg in den Gemeinschaftsraum machte. Ich duschte noch schnell und ließ mich dann in mein Bett fallen.
Am nächsten Morgen war ich die erste die wach wurde. Ich duschte und zog mir meine Uniform an. Leise schlich ich mich aus dem Zimmer und im Gemeinschaftsraum traf ich auf Neo und Malo die miteinander diskutierten. „Was ist denn bei euch los?“ fragte ich lachend. Die beiden verstummten kurz und erklärten mir, dass sie in eine Diskussion über Quidditschteams verfallen waren. Wir gingen alle drei zum Frühstück und da wir so ziemlich die ersten waren, war es ungewohnt still in der Halle. McGonagall kam prompt auf uns zu und überreichte uns unsere Stundenpläne. Verwirrt stellte ich fest, dass es derselbe war wie letztes Jahr. Ich grinste und steckte den Plan in meine Tasche, dann stand ich auf und verließ die Halle. Kaum war ich um die Ecke, fingen mich die Slytherins ab. „Na Lobuno? Schöne Ferien gehabt? Schon komisch das das Ministerium dich noch freirumlaufen lässt...das sollten wir ändern.“ Ich blieb ruhig, denn ich wusste jetzt wo Malfoy wusste wer ich war, durfte ich mich nicht provozieren lassen. Malo kam zu mir gesprintet und die Slyth´s verzogen sich. „Danke…“ murmelte ich verlegen und Malo grinste nur, „Kein ding. Kleine Mädchen muss man beschützen.“ Ich schlug ihm spielerisch gegen die Schulter und wir lachten. Als auch Neo sich zu uns gesellte, begaben wir uns zu Kräuterkunde. Es war ziemlich langweilig, aber wir topften Alraunen Sprösslinge um und das war teils angsteinflößend, teils lustig. Verwandlung war ganz okay, aber dann nach dem Mittag essen wurde es spannend. „Was glaubt ihr wie Lockhardt so als Lehrer ist?“ schwärmten so ziemlich alle Mädels vor sich hin. Ich hob verängstigt die Augenbrauen und schlich mich zu den Jungs rüber. „Bitte sagt mir, dass ihr den Trubel um Lockhardt auch nicht versteht?“ flehte ich zu Neo und Malo. Sie nickten und so ließ ich mir von den beiden Quidditsch erklären. Dann durften wir ins Zimmer und alle Mädchen, Ausnahme von mir, schauten verträumt zu Lockhardt. Als er so selbstverliebt zu reden begann, musste ich ungewollt würgen. Der war ja sehr von sich überzeugt, mal schauen ob der auch irgendwas anderes kann, als von sich selbst zu schwärmen. „Wichtel!“ sagte er schließlich in eine der folgenden Stunden. „Heimtückische Biester-mal sehen wie ihr mit ihnen klar kommt.“ Er öffnete mit einem Mal den Käfig und alle rannten schreiend durch das Zimmer. Lockhardt lächelte siegessicher und sprach einen Zauber, der die Wichtel wohl vertreiben sollte. Doch es tat sich nicht mehr, als das einer von ihnen seinen Zauberstab nahm und fortwarf. Lockhardt flüchtete in sein Büro und beauftragte Hermine, Harry und Ron damit die Wichtel einzufangen. Irgendwie schafften sie es...
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Wölfe in Hogwarts ~ Mary-Lu Audaci
FanfictionProlog Bis zu meinem 6. Geburtstag hatten meine Eltern mir alles beigebracht, was nötig war um zu überleben - fernab der Gesellschaft. Mein Vater brachte mir das jagen bei und das Leben im Einklang mit der Natur. Meine Mutter lernte mir das Zaubern...