Kapitel 15

405 23 1
                                    

Voller Freude sprang ich Neo entgegen. „Lu!“ rief er überrumpelt und wirbelte mich einmal im Kreis. Dann umarmte ich auch alle anderen stürmisch. Ich half ihnen die Koffer hoch zu bringen und dann ließen wir uns lachend im Schlafzimmer der Jungs auf den Boden fallen. „Wie waren deine Ferien Lu?“ fragte Malo und ich grinste. „Super! Ihr seid doch echt verrückt, oder? Mir so war unglaubliches…mega teures zu schenken!?“ Alle lachten, sogar Hermine. „Bist du ihn schon geflogen?“ fragte mich nun Harry. Ich nickte und grinste schelmisch. „Was denkst du denn? Es war unglaublich. Ich hab den ganzen Weihnachtstag damit verbracht auf dem Quidditschfeld zu trainieren.“ Wieder lachten wir alle. Dann erzählten mir die anderen was so auf den Weihnachtsfeiern lief und ja, dann gingen wir alle schlafen. Am nächsten Tag in Zaubertränke bin ich die einzige Gryffindor die ein O auf den Aufsatz erhält. Ich hatte super Laune, aber ein wenig betrübt war ich schon, weil ich meinen Freunden noch nicht erzählt hatte, dass ich wieder eine schlagkräftige Auseinandersetzung mit den Slyth´s hatte. Harry musste bei Lockhardt heute nach sitzen und während alle beim Abendessen waren, wanderte ich durch die Gänge. Ich bog um eine Ecke und vor mir glitt etwas in das Badezimmer der maulenden Myrte. Ich blieb wie angewurzelt stehen und hoffte es würde mich nicht bemerken. Als es ganz verschwunden war, kamen Harry, Ron und Hermine um die Ecke gerannt und entdeckten Filchs Katze. Sie sahen mich verstört an…“Ich habe damit nichts zu tun!“ sagte ich schnell. Dann kamen auch schon alle Lehrer und Schüler angerannt und bildeten einen Kreis um uns vier und die Katze. „Feinde des Erben nehmt euch in Acht? Schlammblüter ihr seid auch bald dran.“ Zischte Malfoy, nachdem er die blutige Schrift an der Wand gelesen hatte. „Pass auf was du sagst Malfoy!“ raunte ich zurück und er verkroch sich hinter seinen Kumpanen Crabbe und Goyle, welche jedoch genauso verängstigt dreinsahen. Vermutlich hatte es sich unter den Slytherins schon rumgesprochen, was in der Nacht nach Weihnachten passiert ist. Ich seufzte…dann kam Dumbledore und schickte alle ins Bett, außer Harry, Hermine, Ron und mich. „Professor wir haben nichts mit dem Vorfall zu tun!“ sagte ich und Dumbledore nickte mir zu. Snape suchte einerseits nach einer Möglichkeit Harry anzuschwärzen, nahm ihn andererseits aber in Schutz in dem er sagte: „Ich glaube nicht das Potter und seine Freunde zu so etwas fähig sind, allerdings kann ich mich nicht entsinnen Potter beim Abendessen gesehen zu haben?“ Lockhardt erklärte, dass Harry bei ihm zum Nachsitzen war und dann durften wir gehen. In den kommenden Tagen wurde eine Schülerin angegriffen…muggelstämmig. Ich machte mir große Sorgen um Hermine. Lockhardt gründete einen Duellier Club, auch wenn ich ihn für unfähig hielt trat ich ebenfalls bei. „Auf Grund der Vorkommnisse der letzten Tage, bat Professor Dumbledore mich einen Duellier Club zu eröffnen und e woula da bin ich. Professor Snape hat sich dazu bereit erklärt mir zu assistieren.“ Lockhardt flog kurz darauf im hohen Bogen weg und ein paar Schüler klatschten – für Snape. Dann sollten wir in Paaren zusammen treten und den Entwaffnungszauber üben. Malo stellte sich mir gegenüber und ich bemerkte das Neo sich schmollend nach einem anderen Partner umsah. Nach einer halben Stunde holten Lockhardt und Snape, Harry und Draco hoch…sie sollten sich duellieren. Sie sollten sich eigentlich nur entwaffnen, aber die Feindschaft zwischen den beiden war einfach zu stark. Letztendlich sprach Harry in einer anderen Sprache…Parsel. Alle erschraken, auch wenn viele Schüler nicht wussten was Harry da machte. Ich konnte nur wenig Schlangensprache, aber ich reimte mir aus den Brocken die ich von Harry verstand zusammen, dass er die Schlange von einem Jungen aus Hufflepuff wegtreiben wollte. Hermine, Harry, Ron und ich hechteten in den Gemeinschaftsraum. „Du bist ein Parselmund!“ sagte Hermine entsetzt. Harry verstand nicht und Ron sagte: „Du hast ne andere Sprache geredet, aber es klang als wolltest du die Schlange aufhetzten.“ Harry und ich sagten gleichzeitig: „Er/Ich wollte sie von ihm fernhalten!“ Alle drei sahen mich erschrocken an. „Woher weißt du das?“ fragte mich Harry verwirrt. Ich kratzte mich am Hinterkopf und grinste. „Ich habe 5 Jahre lang im Wald gelebt…da gibt es nicht gerade wenig Schlangen und naja. Habe mir ein bisschen was selber beigebracht in der Zeit. Hab aber bei dir vorhin auch nur Brocken verstanden, also NEIN ich bin KEIN Parselmund!“ Wir gingen alle schlafen.
Auch in den nächsten Wochen gab es ab und zu Angriffe auf Schüler, die Opfer wurden immer versteinert. Ich hatte noch keinem erzählt, dass ich eine riesige Schlange hatte durch Hogwarts gleiten sehen, aber nur, weil man mich garantiert für verrückt erklären würde. Heute war Quidditsch, Gryffindor gegen Hufflepuff. Ich war schon auf der Tribüne, als ein Lautsprecher hallte: „Das Quidditschspiel musste verschoben werden. Heute ist kein Spiel!“ Sofort kochte die Gerüchteküche. Ich rannte runter zu Harry. „Was ist los?“ fragte ich außer Atem. Harry und Ron waren ganz bleich. „Hermine“ war alles was sie hervorbrachten. McGonagall brachte uns in den Krankenflügel und wir standen schockiert um das Bett. „Nicht du auch noch Hermine.“ Flüsterte ich dem versteinerten Mädchen zu. Ich ging raus und lief über die Ländereien in den Wald um Lupus zu suchen. „Hey!“ sagte ich und ließ mich neben dem Wolf fallen. „Was ist los?“ fragte er mich und ich erzählte ihm alles. Die Geschehnisse der Ferien, die Ereignisse der letzten Tage, alles. Erst am nächsten Morgen ging ich zurück ins Schloss und Neo schloss mich sofort in seine Arme, als ich den Gemeinschaftsraum betrat. Unter seinen Augen waren schwarze Ringe, war er die ganze letzte Nacht wach? „Lu! Dir geht es gut, ein Glück! Ich habe die ganze Nacht kein Auge zugemacht aus Sorge um dich. Maru und Malo sind auch erst vor 3 Stunden schlafen gegangen.“ Ich lächelte Neo zu und umarmte ihn. Er schloss mich in seine Arme und drückte mich an sich. „Was ist los? Ist es wegen dem Vorfall an dem Tag nach Weihnachten?“ fragte er plötzlich und ich fuhr erschrocken von ihm. „Woher weißt du davon?“ „Schon vergessen? Meine zwei älteren Brüder sind Slyth´s. Dyspros hat einen Brief an Promet geschrieben und ich hab ihn zufällig auch gelesen. Naja…er war total geschockt das du alleine den 6 Slyth´s solche Verletzungen hast zutragen können.“ Ich erzählte ihm langsam was genau passiert war und er nahm seinen Arm die ganze Zeit nicht von mir. Die Tage vergingen ohne weitere Angriffe, aber die Schule würde geschlossen, wenn der Verantwortliche nicht bald gefunden würde.
Ich war gerade bei Myrte, aber in 1 Stunde war ich dann auch weder mit Maru, Malo und Neo verabredet. Ich mochte Myrte irgendwie und sie war sogar sowas wie eine Freundin für mich. Die Tür ging knarrend auf und wir beide hielten in unserem Gespräch inne. Ich erblickte rote Haare und dann erkannte ich das Mädchen. „Ginny?“ fragte ich unsicher. Doch sie schein es nicht zu beachten. Sie sprach Parsel und dann öffneten sich die Waschbecken. Ich war aufgestanden und ging auf Ginny zu. Kurz bevor ich sie erreichte sprang sie in das Loch, welches nun entstanden war. Ich zog meinen Zauberstab, atmete tief durch und sprang hinterher. Nach beinahe endloser Dunkelheit, kam rutschte ich auf den Boden. Unter mir lagen Knochen von kleinen Tieren und ich glaubte sogar einen Schädel in der einen Ecke zu sehen. Ich wisperte: „Lumos“ und entdeckte Ginny. Ich folgte ihr so leise wie möglich. Dann standen wir vor einer Wand. Wieder sprach Ginny Parsel und die Luke öffnete sich. Sie stieg hinein und nach ein paar Sekunden kletterte ich hinterher. Ich löschte das Licht meines Zauberstabs und versteckte mich hinter einem der Schlangenpfeiler. Dies musste die Kammer des Schreckens sein. Ich blickte herum und entdeckte Ginny am Ende der Kammer. Plötzlich kippte sie um und fiel bewusstlos zu Boden. Ein eiskaltes Lachen dröhnte durch die Kammer, welches mir die Haare zu Berge stehen ließ. Ich huschte von Deckung zu Deckung, näher an Ginny heran, das grausame Lachen ignorierend. Ein Junge trat aus den Schatten und seine Augen funkelten belustigt auf beim Anblick des scheinbar leblosen Körpers von Ginny. In mir staute sich eine unerklärliche Wut und dann hielt der Junge plötzlich inne. „…Wer ist da?“ rief er etwas verunsichert. „Ich weiß dass du da bist. Verstecken ist sinnlos!“ Dann folgte Stille. Ich schloss die Augen und beruhigte meinen Atem, ich öffnete sie wieder und hätte fast geschrien. „Hallo. Und wer bist du, wenn ich fragen darf?“ Der Junge stand genau vor mir und sah mich einerseits zornig andererseits belustigt an. „Und wer bist du?“ fragte ich kalt. Woher nahm ich nur immer wieder in solch aussichtslosen Momenten diesen Mut?

Wölfe in Hogwarts ~ Mary-Lu AudaciWo Geschichten leben. Entdecke jetzt