Kapitel 24

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Maruki PoV:

„Habt ihr Lu gesehen?“ fragte Neo nervös an Harry und mich gewandt. Ich konnte ihn verstehen, denn es war ja nicht nur das Lu vermutlich irgendwo traurig in einer Ecke saß. Nein, denn eben kam die neue Ausgabe des Tagespropheten und da stand, dass der Massenmörder Sirius Black ganz in der Nähe von Hogwarts gesichtet wurde. Harry schüttelte missmutig den Kopf, „Nein, schon seit sie weggelaufen ist, nicht mehr. Ich hoffe ihr ist nichts passiert. Nicht dass die Slyth´s sie wieder abgefangen haben…“ Ach stimmt ja, die sind ja auch noch im Spiel. Ich zog meinen schwarzen Umhang vom Haken und ging zum Portrait. „Wo willst du hin?“ fragte Neo verwirrt. „Sie suchen was sonst.“ Antwortete ich knapp und verließ den Gemeinschaftsraum. In einer Stunde ist Bettruhe…wo soll ich nur anfangen? Ich ging als erstes zum Klo der maulenden Myrte, denn Lu hatte sich seit dem ersten Schuljahr ab und zu hier versteckt. „Myrte? Bist du da?“ fragte ich vorsichtig in die Dunkelheit. „Wer ist da?“ ertönte eine hohe Mädchenstimme. Ein Geist erschien vor mir – die maulende Myrte. „Ich bin eine Freundin von Lu. Hast du sie heute gesehen?“ fragte ich höflich. „Nein, wieso? Seit wann ist sie denn weg?“ „Seit der zweiten Unterrichtsstunde.“ Antwortete ich. „Oh…wehe diese Slyth´s haben was damit zu tun! Komm ich helfe dir suchen.“ Ich bedankte mich und dann teilten wir uns auf. Ich ging runter in die Küche und suchte danach auf der Brücke…nichts – sie war wie vom Boden verschluckt. Missmutig lief ich in Richtung Kerker, vielleicht hatten die Slyth´s sie wirklich wieder verschleppt und verprügelten sie wieder. Plötzlich erschien vor mir Myrte und ich sprang ein paar Meter nach hinten. „Myrte…erschreck mich doch nicht so. Was ist, hast du Lu gefunden?“ Myrte nickte, „Ja, sie sitzt oben, in der Nähe der Treppe zum Astronomie Turm.“ Sie zeigte mir den Weg und ich rannte, so schnell mich meine Beine trugen. Mittlerweile war es zwar schon nach Mitternacht, aber es war mir egal ob ich erwischt würde. Keuchend und nach Luft ringend kamen wir auf dem Korridor an. „Komm, es ist nicht mehr weit.“ Sagte Myrte leise. Ich lief die letzten Meter relativ langsam, denn ich war gerade von ganz unten, nach ganz oben gerannt – kurz gesagt: einmal quer durch das ganze Schloss. Hier oben war es extrem kalt, aber ich selbst schwitzte noch von dem Sprint. Vor mir auf dem Boden lag eine zusammengerollte, schwarz - weiße Kugel. Im Schneidersitz ließ ich mich daneben fallen, sanft legte ich eine Hand auf die Schulter. „Lu? Alles okay mit dir?“ fragte ich leise. Es war nicht meine Art sanft zu sein, oder Gefühle zu zeigen, aber sie ist meine Freundin und für sie ist es mir wert, meine weiche Seite zu zeigen, denn sie würde mich nie verletzten.

Lu PoV:

Ich schüttelte schwach mit dem Kopf. Ich hatte schon vor Stunden aufgehört zu weinen, aber ich fühlte mich so leer und war hier einfach liegen geblieben. „Du bist eiskalt…“ sagte die vertraute Stimme leise und kurz darauf spürte ich einen warmen Mantel auf mir. Sie zog mich hoch, sodass wir uns gegenüber saßen. „Danke“ flüsterte ich mit rauer Stimme. „Wollen wir nicht lieber zurück? Die anderen sind schon ganz krank vor Sorge. Du hättest Neo sehen müssen…oder Nia.“ Ich sah Maru erschrocken an. „I-Ich wollte nicht, dass ihr euch wieder Sorgen macht! Aber ich brauchte einfach Mal etwas Zeit für mich allein.“ Eine Stimme, direkt hinter Maru, ließ uns herumfahren: „Sie sollten zu Bett gehen. Es ist schon 3 Uhr morgens und das heißt, in wenigen Stunden beginnt der Unterricht.“ Ich hatte nicht gemerkt, dass Snape her gekommen war. Wie lange stand er wohl schon dort? Ich nickte ihm zu und Maru half mir hoch. Jetzt erst spürte ich wie kalt mir war und das ich total den Hunger hatte. Wie auf Stichwort grummelte mein Magen so laut, dass ich befürchtete das ganze Schloss würde es hören. Snape lachte…nicht hämisch, sondern ehrlich. „Warte Mary. Hier, iss. Keine Sorge es sind ein paar Kürbispasteten und noch ein Sandwich.“ Snape lächelte, dann verschwand er in der Dunkelheit. Während Maru und ich stumm zum Gemeinschaftsraum liefen, aß ich was mir Snape gegeben hat. Maru selbst, schien immer noch geschockt darüber, dass Snape uns weder bestraft, noch angeschnauzt hat. Vor allem vermutlich die Tatsache das er Lachen kann. Am Portrait entdeckte ich Neo, welcher sich angestrengt mit der fetten Dame unterhielt. „Hey Neo“ sagte ich leise. Er stoppte und drehte sich langsam um. Er sah mir ein paar Augenblicke in die Augen, dann umarmte er mich. „Lu! Was machst du für Sachen?“ Ich zuckte nur mit den Schultern und dann traten wir hindurch. „Ich musste jetzt über 5 Stunden mit der fetten Dame diskutieren, damit sie nicht zu ihrer Freundin abhaut und ihr dann nicht mehr rein kommt!“ sagte Neo währenddessen. „Lu!“ schrie Nia auf und rannte auf mich zu. „Oh Lu! Ich hab mir solche Sorgen gemacht! Wo warst du? Warum bist du den ganzen Tag weggewesen? Die anderen wollten mir nichts sagen!“ Ich sah dem kleinen Mädchen vor mir in die Augen. Die sonst so glänzenden Augen, waren rot vom vielen weinen und vermutlich auch durch die Müdigkeit. „Nia…ihr alle. Es tut mir Leid, dass ich euch schon wieder solche Umstände gemacht habe. Ich wollte eigentlich nicht, dass ihr euch dieses Jahr wieder solche Sorgen um mich machen müsst. Ich…Ich musste nur einfach mal etwas alleine sein. Und dann wusste ich nicht mehr wo ich war und wie ich zurückkomme.“ Außer Nia wussten alle sofort, dass das nicht alles war. Sie hatten meinen Irrwicht gesehen, aber ich wollte nicht das Nia schlecht von mir denkt.

„Mrs. … Lobuno? Kommen Sie bitte mit in das Büro des Direktors.“ Forderte Professor Raue-Pritsche, als wir gerade alle beim Frühstück saßen. Ich glaube diese Frau kann mich nicht besonders leiden. Widerwillig ging ich mit ihr, vermutlich ging es um letzte Nacht, dass ich mich so lange nach der Bettruhe noch im Schloss rumgetrieben habe. Doch im Büro hörte ich mehrere Stimmen. Professor Raue-Pritsche klopfte dreimal und trat ein. „Hier ist sie, Herr Minister.“ Sagte sie und ging. Alle Gespräche verstummten augenblicklich und jeder im Raum starrte mich an, Dumbledore, der Minister und 4 Auroren. „S-Sie wollten mich sprechen, Sir?“ fragte ich mit leicht zitternder Stimme, an Dumbledore gewandt. Er sah mich unentwegt aus seiner halbmondförmigen Brille heraus an, ich kann mich auch täuschen, aber ich glaube etwas Traurigkeit lag in seinen Augen. „Nein, Mrs. Audaci. Ich wollte mit Ihnen reden.“ Sagte der Minister barsch. Ich spannte meine Muskeln kaum merklich an und in meinen Augen stand der Zorn. „Mein Name ist Mary-Lu Lobuno. Und NUR SO will ich genannt werden. Ich weiß nicht was meine Eltern früher getan haben, aber ich bezweifle das man mich, als deren Tochter, dafür zur Rechenschaft ziehen darf.“ Im Augenwinkel sah ich Dumbledore schmunzeln und seine Augen glänzten wieder. Ich jedoch blickte steif auf Fudge, welcher von dieser Ansage etwas überrumpelt schien. „Ähm…nun…sicher. Ich bin nur hier um mich davon zu überzeugen, ob sie die Tochter von David Audaci sind.“ Ich hielt seinem Blick stand und baute mich noch etwas mehr auf. „So wie es scheint sind Sie sich doch schon längst sicher, dass ich es bin. Und wie ich gelesen habe, scheint für SIE auch klar zu sein, dass ich genauso töricht bin und Voldemort beistehe?“ Meine Stimme überschlug sich vor unterdrückter Wut. Die Auroren traten ein paar Schritte auf mich zu, zwei von ihnen zogen bereits ihre Zauberstäbe. „Wir…nun…ja. Lassen Sie uns nur nachsehen ob Sie wirklich diese Narbe in Form eines Neumondes auf dem rechten Schulterblatt haben.“ Ich schnaubte verächtlich, „Und wieso denken Sie ich würde SIE nachsehen lassen?“ Ich hatte völlig vergessen, dass vor mir der Minister stand. Ich war einfach viel zu wütend und wenn er mich noch weiter reizte, würde ich womöglich noch die Kontrolle verlieren, meinen Zauberstab ziehen und ihn auf diesen Mann richten.

Wölfe in Hogwarts ~ Mary-Lu AudaciWo Geschichten leben. Entdecke jetzt