Mit Bedacht öffnete ich das Siegel des Umschlags und zog ein gelbliches Blatt Pergament heraus.
Mrs. Lobuno,
wir freuen uns Ihnen mitteilen zu dürfen, dass Sie fortan an die Hogwartsschule für Hexerei und Zauberei gehen werden. Im Anhang finden Sie eine Einkaufsliste, bitte besorgen Sie alles in der Winkelgasse. Am 1. September fährt der Zug nach Hogwarts um punkt 11 Uhr vom Gleis 9¾ am Bahnhof Kings Cross ab.
Mit freundlichen Grüßen M. McGonagallIch musste den Brief nicht zweimal durchlesen. Mit zitternden Händen setzte ich mich neben den schlafenden Lupus. „Unglaublich…“ flüsterte ich fassungslos. Meine Eltern hatten mir nie von Hogwarts erzählt, aber ich war ein einziges Mal mit ihnen in der Winkelgasse gewesen. Also wusste ich schon Mal, wie ich dort hin gelangte. Am 1. September ging es also los…hm…aber der wievielte war heute? „Ach bin ich blöd…“ ich schlug mir lachend gegen die Stirn. Vor 12 Tagen war mein Geburtstag…somit war klar der wievielte heute war. Doch im selben Moment hörte ich auf zu lachen. Heute war der 31. August?! Ich schnappte mir schnell meine verzauberte Tasche, die mir meine Mutter zu meinem 5. Geburtstag geschenkt hatte. Ich stopfte den Brief hinein und wollte schon gehen, als ich über Lupus stolperte. Ich konnte den kleinen doch nicht einfach im Stich lassen…er war auch noch zu jung um alleine klar zu kommen. Vorsichtig setzte ich ihn in meine Tasche, mir würde schon noch eine bessere Lösung einfallen. Die Tasche legte ich auf den Boden, verwandelte mich in meine Animagusgestalt, nahm die Tasche vorsichtig ins Maul und rannte los. Mein Ziel war der Rand des Waldes, der an der Grenze zu London lag. Als sich die Bäume lichteten und ich Autogeräusche vernahm, verwandelte ich mich zurück in einen Mensch und lief den Rest. Die Geräusche waren ungewohnt…ich mochte den Lärm nicht den die Autos verbreiteten…auch nicht diesen Gestank der hinten aus dem Auspuff kam. 5 Jahre hatte ich tief im Wald gelebt und dort gab es keinen Autolärm oder Abgase. Ich musste nicht weit laufen, als ich an eine U-Bahn Haltestelle gelangte. Ich fuhr bis fast ins Zentrum Londons und bog dann ein paar Mal links ab, ein paar Mal rechts. Gegen 2 Uhr Nachmittags kam ich an meinem Ziel an…der alte, schäbige Pub, welchen Muggel nicht zu sehen schienen. So unauffällig wie möglich schlich ich zum hinteren Ausgang, zählte die Steine an der Mauer ab und betrat die Winkelgasse durch das eben erschienene Tor. Ich fühlte mich recht unwohl zwischen all den vielen Menschen, aber es war auch irgendwie schön. Nun hatte ich nur noch ein Problem…ich hatte kein Geld um mir meine Schulsachen zu kaufen. Grübelnd lief ich in Richtung Gringotts, eine Bank für Zauberer. Da fiel mir ein Schild am Eingang auf: Achtung! Wer jetzt ein Verlies anlegt, erhält 100 Galleonen Startguthaben. Doch nur 5 Personen wird diese Ehre zuteil, also beeilt euch!“
Wenn ich Glück hatte…. Ich rannte beinahe schon in das Gebäude und bis vor zum Schalter. „Das Schild draußen…die Aktion…Verließ…100 Galleonen…noch eins frei?“ keuchte ich erschöpft. Der Kobold am Schalter sah mich abschätzend an, dann schaute er in seine Unterlagen und wieder zu mir. „Wie es aussieht, sind Sie die Glückliche, die das allerletzte Verlies ergattert hat.“ Ich strahlte…das war klasse. Jetzt konnte ich mir meine Schulsachen sicher leisten. Ich musste einige Unterlagen ausfüllen und wurde dann in das Verließ hinunter geführt. Die „Achterbahnfahrt“ sorgte bei mir für einen Grünstich im Gesicht und während der Kobold das Schloss öffnete, stützte ich mich kurz an einen Pfeiler. „Verließ 1908“ sagte er und ich betrat die Kammer. In einen kleinen Lederbeutel stopfte ich fast alle Galleonen und dann ging die Fahrt wieder nach oben. Grün im Gesicht und kurz davor mich zu übergeben lief ich schwankend zurück auf die belebte Winkelgasse. Ich setzte mich einfach an die Mauer und wartete bis mein Magen sich wieder beruhigt hatte. „Na Lupus? Wie ist dir die Fahrt bekommen?“ fragte ich leise und öffnete meine Tasche leicht. Der kleine sah nicht minder grünlich aus als ich. Ich lachte kurz und kramte die Einkaufsliste heraus.Uniform
Im ersten Jahr benötigen die Schüler:
1.Drei Garnituren einfache Arbeitskleidung (schwarz)
2.Einen einfachen Spitzhut (schwarz) für tagsüber
3.Ein Paar Schutzhandschuhe (Drachenhaut o.Ä.)
4.Einen Winterumhang (schwarz, mit silbernen Schnallen)Bitte beachten Sie, dass alle Kleidungsstücke der Schuler mit Namensetiketten versehen sein müssen.
Lehrbücher
Alle Schüler sollten jeweils ein Exemplar der folgenden Werke besitzen:
-Miranda Habicht: Lehrbuch der Zaubersprüche, Band 1
-Bathilda Bagshot: Geschichte der Zauberei
-Adalbert Schwahfel: Theorie der Magie
-Emeric Wendel: Verwandlungen für Anfänger
-Phyllida Spore: Tausend Zauberkräuter und –pilze
-Arsenius Bunsen: Zaubertränke und Zauberbräue
-Lurch Scamander: Sagentiere und wo sie zu finden sind
- Quirin Sumo: Dunkle Kräfte. Ein Kurs zur Selbstverteidigung
- Andromeda Mist: Grundlagen der AstronomieFerner werden benötigt:
-1 Zauberstab
-1 Kessel (Zinn, Normgröße 2)
-1 Sortiment Glas- oder Kristallfläschchen
-1 Teleskop
-1 Waage aus Messing
-1 Tintenfass
-1 Schreibfeder
-1 Pergament für jede Stunde, die man besuchen will. Kann auch nachbestellt werden.
-1 Abzeichen für das Haus (wird erst nach der Einteilung gekauft. Logisch!)Es ist den Schülern zudem freigestellt eine Eule ODER eine Katze ODER eine Kröte mitzubringen.
DIE ELTERN SEIEN DARAN ERINNERT, DASS ERSTKLÄSSLER KEINE EIGENEN BESEN BESITZEN DÜRFEN
Es war vermutlich am besten wenn ich die Liste der Reihe nach abarbeiten würde. Also ging ich geradewegs auf Madam Malkins Laden zu. Die Frau hinter dem Tresen war leicht pummelig, hatte jedoch ein sehr freundliches Lächeln auf den Lippen. „1. Jahr Hogwarts?“ fragte sie. Ich nickte und hielt meine Einkaufsliste hoch. „Bist wohl ein Nachzügler? Nun…dann wollen wir uns mal etwas beeilen, was? Damit du auch rechtzeitig alles beisammen hast. Die Liste kannst’ wieder einpacken. Ich weiß schon auswendig was du alles brauchst.“ Ich stopfte also die Liste in meine Tasche und drückte Lupus dabei wieder etwas tiefer in die Tasche. Die Frau steckte alles ab und sagte ich solle mich ein paar Minuten gedulden. Doch nach 5 Minuten kam sie noch einmal aus ihrer Kammer hervor. „Hast du schon deinen Zauberstab? Nein? Dann geh und besorg ihn dir. Wenn du wiederkommst bin ich sicher fertig.“ Ich nickte ihr dankend zu und verließ das Geschäft. Ich lief zu einem altwirkenden Laden: Ollivander – Zauberstäbe seit 382 v.C.
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Wölfe in Hogwarts ~ Mary-Lu Audaci
ФанфикProlog Bis zu meinem 6. Geburtstag hatten meine Eltern mir alles beigebracht, was nötig war um zu überleben - fernab der Gesellschaft. Mein Vater brachte mir das jagen bei und das Leben im Einklang mit der Natur. Meine Mutter lernte mir das Zaubern...